Wahlberichterstattung. Kein Thema?

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Nanu?

In 3 Bundesländern ist Landtagswahl.
In Hessen ist Kommunalwahl.

Kein Thread dazu?

Wieso eigentlich nicht? Ist das Vorhandensein irgendeines ABY-Moderators tatsächlich wichtiger? Oder wie oder was?
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Hat ja eigentlich nichts mit Radio zu tun. Naja - jetzt gibt's ja einen! :)

Große Überraschungen gabs ja nicht. Ich freue mich nur, dass die Grünen den Einzug in den Landtag in Sachsen-Anhalt und Rheinland Pfalz (scheinbar) verpasst haben. Ansonsten ist es schade, dass die kleinen Parteien so wenig Stimmen geholt haben (ich meine nicht Grüne, FDP, Linke sondern die "Anderen"). Die Etablierten müssen endlich mal einsehen, dass es so nicht weiter geht und dass sich die Bürger auch gegen diese Politik wehren.

Zur Wahl in Hessen gibt's bisher keine Ergebnisse, oder?

Ach, wie ich Politik liebe... Ich freue mich heute abend schon auf Sabine Christiansen ;)
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Ist das Vorhandensein irgendeines ABY-Moderators tatsächlich wichtiger?

In den Radioforen schon. Welchen Einfluss sollte irgendein Wahlergebnis
auf die Bundesdeutschen Radiolandschaft mit all ihren Stilblueten schon haben??
redface.gif
wink.gif
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Tobschi schrieb:
Ansonsten ist es schade, dass die kleinen Parteien so wenig Stimmen geholt haben (ich meine nicht Grüne, FDP, Linke sondern die "Anderen"). Die Etablierten müssen endlich mal einsehen, dass es so nicht weiter geht und dass sich die Bürger auch gegen diese Politik wehren.
Wer denn?
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Dandyshore schrieb:

Die Leute, die mit ihrem Leben nicht mehr zufrieden sind - und das ist doch wohl die breite Masse. Es kann nicht sein, dass für Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser etc. kein Geld da ist; man aber einfach so das Geld an die EU um 2Milliarden € (!) erhöht. Und das trotz 1,4 Billionen € Schulden. Den "Volksparteien" ist das Ausland wichtiger, als die eigenen Leute; das ist voll daneben. Und dann startet man noch solche dämlichen Kampagnen wie "Du bist Deutschland" und hetzt im TV mit zahlreichen Beiträgen gegen Arbeitslose.
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Tobschi schrieb:
Ansonsten ist es schade, dass die kleinen Parteien so wenig Stimmen geholt haben (ich meine nicht Grüne, FDP, Linke sondern die "Anderen")
So? Wer denn? Tobschi, die "Anderen" sind z.B. in SA die DVU mit 3,1%, Andere mit 5,2% der Stimmen. Deren Wähler willst Du doch wohl nicht als "breite Masse" bezeichnen ???
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

so unzufrieden können die bundesbürger nicht sein, wenn ich mir die wahlbeteiligung so ansehe, mit verlaub gesagt! :)
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Nein, eine so geringe Wahlbeteiligung zeugt nicht von Zufriedenheit, sondern eher von Resignation vieler. Die Mehrheit der Wähler wiederum haben in Sachsen-Anhalt die Politik von CDU, Linke und SPD goutiert.
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Was willste auch ändern?

Die haben sich doch bestens zusammengefunden, um gegen uns zu regieren. :(
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Tobschi schrieb:
Hat ja eigentlich nichts mit Radio zu tun. Naja - jetzt gibt's ja einen! :)

Es geht ja auch um die Wahlberichterstattung, nicht um die Wahlergebnisse - wenn ich den Titel dieses Threads richtig interpretiere.

Ich habe vorhin nur auf radioEins (rbb) gehört, dass die längere Berichte zu den Wahlen gebracht haben.
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Tobschi schrieb:
Die Leute, die mit ihrem Leben nicht mehr zufrieden sind - und das ist doch wohl die breite Masse.
Pessimismusweltmeister
Tobschi schrieb:
Es kann nicht sein, dass für Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser etc. kein Geld da ist; man aber einfach so das Geld an die EU um 2Milliarden € (!) erhöht.
Für die Berechnung der deutschen Beiträge zum EU-Haushalt gibt es Grundlagen (über deren Sinn und Regelungen man selbstverständlich debattieren kann). Aber niemand erhöht "einfach so" irgendwelche Beiträge. Zudem sei hier noch angemerkt, dass staatliche Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser in weiten Teilen von Ländern und Kommunen finanziert werden - und nicht vom Bund, der die EU-Mittel zahlt.
Tobschi schrieb:
Und das trotz 1,4 Billionen € Schulden. Den "Volksparteien" ist das Ausland wichtiger, als die eigenen Leute; das ist voll daneben.
Das ist nicht richtig: Bei Gesamtausgaben von rund 250 Mrd. Euro im Bundeshaushalt 2005 sind 20 Mrd. Euro für die EU doch ein vergleichsweise kleiner Betrag. Den größten Teil gibt der Bund im eigenen Land aus.

Tobschi schrieb:
Und dann startet man noch solche dämlichen Kampagnen wie "Du bist Deutschland" und hetzt im TV mit zahlreichen Beiträgen gegen Arbeitslose.

Wir sind uns einig, dass die Kampagne eine Initiative, sozusagen privat finanziert, von Verlagen ist und nicht etwa der Bundesregierung?

Ansonsten wiederhole ich mich gerne noch einmal: Pessimismusweltmeister.

Deine zusammengerührten Stammtischparolen ohne argumentatives Futter wirken auf mich - gelinde formuliert - wie das Nachbeten der Rattenfängerparolen vom rechten Rand des deutschen Parteienspektrums.

Angenehmen Abend!
FC
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Trotz schlechten Wetters und mehr Lust zu anderen Dingen bin ich heute nachmittag meiner bürgerlichen Pflicht nachgekommen und habe brav meine Kreuzchen gemacht.

Egal, ob man mit der Politik einverstanden ist oder nicht: ich finde es einfach wichtig, zur Wahl zu gehen und kann daher nicht verstehen, daß die Wahlbeteiligung so erschreckend gering war.
Wir sollten uns Geschehnisse, wie sie derzeit in Weißrußland stattfinden, vor Augen halten, um uns die Vorzüge unserer demokratischen Grundordnung ins Bewußtsein zu rufen. Ein Politiker, der seinen Gegnern indirekt mit Mord droht ("Wer gegen mich ist, dem drehe ich den Hals um"), ist in unserem Land zum Glück nicht denkbar, und dafür sollten wir dankbar sein und diese Dankbarkeit mit der Teilnahme an Wahlen zum Ausdruck bringen.
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Ich war ja angesichts dieses Threads hier froh, dass es bis dahin keinen zur Wahl gab. Was ist das hier? Ein Diskutieren der Wahlergebnisse auf Stammtischniveau kann ich in ner Kneipe haben, aber nicht hier.
Deshalb pädier ich dafür, hier eher über die Berichterstattung zu sprechen, zu der ich nicht viel sagen kann, weil ich DLF gehört habe.
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Also, eigentlich ging es mir ja um das Thema Wahlberichterstattung. Steht ja in der Überschrift. Und nicht um die Wahl.

Mich hätte also interessiert, wie eifrig - oder weniger eifrig - die Sender berichten. Direkt aus den Landtagen beispielsweise mit eigenen Korrespondenten. Live per Handy (lach) oder live mit mobilen AudioCodecs oder gar Ü-Wagen. Wieviel Zeit sie der Berichterstattung gönnen usw.
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Dandyshore schrieb:

Vielleicht meint er nicht die breite, sondern die braune Masse. Manche wünschen sich eben das in die Parlamente, was bisher der Kläranlage zugeführt wurde.

Ansonsten haben die Bundesländer bekanntlich nichts mit der Rundfunklandschaft zu tun und Landtagswahlen gehören hier darum nicht rein... :wall:

Oder ging es doch um die Berichterstattung? Vielleicht meint einer, endlich sollten mal gestanden auf-rechte Journalisten die Politiker befragen. "Ihnen ist das Ausland wichtiger als unser Vaterland?", bla, bla, bla, nationale Inkompetenz am Mikrofon. :mad:
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Das erleben wir doch ständig, dass hier jemand einen Thread aufmacht und eine klare Frage formuliert, und dass dann die Forengemeinde munter in alle Richtungen losdiskutiert, nur nicht auf die Eingangsfrage eingeht.
Ich bin gestern Abend leider erst gegen 22.20 Uhr von einem "radiofreien" Termin nach Hause gekommen, und habe gezielt nach Sendern gesucht, die mir noch etwas Wahlberichterstattung liefern würden. Bei den Privaten, die ich erwischt habe (Regenbogen, Ohr, Antenne Südbaden, Radio 7, Seefunk) komplette Fehlanzeige. Beim SWR von 1-4 Programm as usual, von wegen Wahl. Selbst SWR4, von dem ich mir Auskunft über meinen Heimatwahlkreis erhoffte, hatte die Wahl schon abgehakt. Um 23 Uhr war`s dann überall brav in den Nachrichten, da hatte ich mich aber längst im Internet bedient.
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Mannis Fan schrieb:
Beim SWR von 1-4 Programm as usual, von wegen Wahl. Selbst SWR4, von dem ich mir Auskunft über meinen Heimatwahlkreis erhoffte, hatte die Wahl schon abgehakt. Um 23 Uhr war`s dann überall brav in den Nachrichten, da hatte ich mich aber längst im Internet bedient.
Ging mir ähnlich. Ich fand sowieso bezeichnend, dass die meiste Vorwahl- und Wahlberichterstattung noch im Kulturradio SWR2 und im Schlagerradio SWR4 stattfand, weil man so viel Wort den Hörern des "Informationsradios" (s. SWR-Staatsvertrag und SWR-Rechenschaftsbericht) SWR1 nicht zumuten kann. :wall:

Aber das kennen wir ja vom SWR. Und die Landesregierungen, die für diesen vorgetäuschten öffentlich-rechtlichen Rundfunk (siehe Schwesterthread) verantwortlich waren und sind, wurden gestern ja bekanntlich deutlich bestätigt. :(
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Also das mit Radio 7 kann ich so nicht bestätigen. Hab bis 20 Uhr gehört und es kam Wahl bis zum Abwinken. Berichte aus RV, TUT, etc., Reporter im Landtag, Newsredakteur im Studio, klang auch nicht nach Praktikantenradio :p
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Arsenio! Mag ja sein bis 20 Uhr. Aber ich habe ja gesagt, dass ich erst nach 22 Uhr reingeschaltet habe... Es soll ja auch Leute geben, die ihren Sonntag nicht unmittelbar nach Schließung der Wahllokale vor dem Radio verbringen.
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

@tobschi:

(ich meine nicht Grüne, FDP, Linke sondern die "Anderen")

Das ist leider sehr klar, was Du meinst. Wenn das Wählen von irgendwelchen komischen Parteien, denen man zwar das Etikett "rechts" anheften kann, die aber entweder Veranstaltungen des Verfassungsschutzes sind (wie die NPD) oder das Spielzeug eines reichen, reaktionären Verlegers (wie die DVU) als "Protestwahl" bezeichnest, dann darfst Du dich auch nicht wundern, wenn seriöse Politiker diese Wähler nicht ernst nehmen.

Wer so wenig Durchblick hat, der ist offenbar auch für rationale Argumente nicht zugänglich. Wer so wenig demokratisches Verantwortungsbewusstein aufbringt, dass er eben mal eine braune Partei wählt, um den Politikern "eins auzuwischen" der beweist geistige Unreife.

Begründung:

Demokratie ist eine evolutionärer Prozess. Wahlen sind dazu da, die Politik in eine gewisse Richtung zu beeinflussen. So kommen ganz merkwürdige Ergebnisse zu stande: Einerseits schneidet die FDP relativ stark ab, andererseits verliert sie ihre Partner, die ihr erst die Teilhabe an der Gestaltung ermöglichen.

Das wird sicher Auswirkungen auf die Politik haben. Nehmen wir als Beispiel die anstehende Gesundheitsreform. Hier stehen zwei Modelle sich gegenüber, weil SPD und Union völlig unterschiedliche Vorstellungen haben, wie die Krankneverisicherung in Zukunft aussehen woll.

Wir werden also in der nächsten Zeit erleben, wie in dieser Frage ein Kompromiss gefunden werden wird. Die Verhandlungen und die öffentliche Diskussion dazu werden natürlich zäh und langwierig sein, die Argumente werden sowohl sachlich als auch polemisch vorgetragen werden.

Mich graust es aber jetzt schon vor den üblichen Stammtischparolen, welche diesen demokratischen Vorgang wieder in den Dreck ziehen werden: "Die können sich doch eh nicht einigen!" (klassische Eröffnung)-- "Die machen sich die Tasche voll, aber wir sind am Ende die Dummen!" (passt immer) und, das dümmste Argument überhaupt: "Statt sich da im Bundestag zu streiten, sollen die sich lieber mal um die Probleme im Land kümmern!"

"Sich um Probleme kümmern" aber heißt in der Demokratie eben, es öffentlich zu diskutieren und am Ende eine Lösung zu finden. Es wird niemand kommen, der mit der Faust auf den Tisch haut und sagt: "So machen wir's, und damit basta!". Und wenn jemand mit so was kommt, ist das garantiert einer, der das aus purem Machtwillen und Eigennutz macht. Genauso höchstwahrscheinlich wird sein "Rezept" auch nicht funktionieren.

Ankommen kann so was nur bei Leuten, die sich aus Ignoranz oder Desinteresse nicht für die auch tiefergehenden Argumente beider Seiten interessieren. Also genau diejenigen, die einige eben primitive, naive Zusammenhänge herstellen (20 Milliarden € für die EU), statt die Verflechtungen wirklich zu analysieren.

Die Medien in ihrer Oberflächlichkeit von "Chritiansen" über BILD bis zum Hitradio XY fördern das zwar, aber das darf nicht als Ausrede dienen. So geht auch von der Wahl am Sonntag ein relativ klares Signal aus:

1.) Die Grünen haben jetzt Pause.

2.) Auf die FDP will man nicht verzichten, aber die neoliberale Linie Westerwelles ist zur Zeit auch nicht gewünscht.

3.) Die Große Koalition ist gestärkt aus den Landtagswahlen hervorgegangen, aber das ist keine Belohnung für die ersten 100 Tage Merkel & Müntefering, sondern ein Arbeitsauftrag für die Zukunft.

4.) Die PDS hat in Sachsen-Anhalt sehr gut abgeschnitten. Sie ist im Osten verwurzelt und die Interessenvertreterin derjenigen, welche sich als die Verlierer der deutschen Einheit fühlen.

5.) Die WASG und die Rechtsparteien haben trotz geringer Wahlbeteiligung nirgendwo in der Nähe der 5-Prozent-Hürde abgeschnitten. Das beweist: Die Leute sind eben doch nicht so dumm wie die BILD.

"Die Politiker" wissen das. Tobschi nicht. Das ist der Unterschied.
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Alquaszar!Tolle Fleißarbeit, Dein Posting. Aber was hat es mit der Frage in diesem Thread zu tun? - Siehe BlueScorpio1963-Postings Nr. 1 und Nr. 15.
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Mein Beitrag hat ja anscheinend für Gesprächsstoff gesorgt :)

count down schrieb:
So? Wer denn? Tobschi, die "Anderen" sind z.B. in SA die DVU mit 3,1%, Andere mit 5,2% der Stimmen. Deren Wähler willst Du doch wohl nicht als "breite Masse" bezeichnen ???

Aber dennoch geht der Trend mehr und mehr zu den kleinen Parteien und gegen die "Volksparteien" SPD und CDU.

Die breite Masse sind - wie ich gesagt habe - die Unzufriedenen. Denn immerhin kommen die Linken auf 24% und die "Anderen"(mit DVU) auf 8%. Die Familien-Partei holte in S.Anhalt übrigens auch 1,6%. Tja, blieben noch die Nichtwähler. Und da kann doch niemand ernsthaft sagen, dass diese - gerade in S.-Anhalt zufrieden sind.

Format:C\ schrieb:
Für die Berechnung der deutschen Beiträge zum EU-Haushalt gibt es Grundlagen (über deren Sinn und Regelungen man selbstverständlich debattieren kann). Aber niemand erhöht "einfach so" irgendwelche Beiträge. Zudem sei hier noch angemerkt, dass staatliche Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser in weiten Teilen von Ländern und Kommunen finanziert werden - und nicht vom Bund, der die EU-Mittel zahlt.

Nur haben die Kommunen doch auch kein Geld. Jedes Jahr erhöhen sich Deutschlands Schulden - und die nächsten Generationen müssen dann dafür aufkommen. Dass Deutschland dabei am meisten an die EU zahlt (9Mrd € Netto) und am 2.-meisten an die Nato (knapp 1Mrd €), zudem die dt. Soldaten in alle Welt schickt (Einsätze in Sudan, Afghanistan, evtl. Kongo...) und großzügig Entwicklungshilfen in alle Welt verteilt, kann ich nicht nachvollziehen. Natürlich hat Dtl. in der Welt einen wichtigens Status und man kann sich ja nicht isolieren. Aber irgendwann muss man doch mal merken, dass man sich diese Ausgaben auf Dauer einfach nicht leisten kann.

Das ist nicht richtig: Bei Gesamtausgaben von rund 250 Mrd. Euro im Bundeshaushalt 2005 sind 20 Mrd. Euro für die EU doch ein vergleichsweise kleiner Betrag. Den größten Teil gibt der Bund im eigenen Land aus.

Wenn man dann aber monatelang diskutiert, ob man das ALG2 im Osten auf West-Niveau angleichen kann (Kosten bei mehreren Millionen Euro), dann sind diese 20Mrd an die EU doch eine gewaltige Summe. Außerdem ist die jährliche Neuverschuldung nicht viel höher als der EU-Beitrag von Deutschland.

Wir sind uns einig, dass die Kampagne eine Initiative, sozusagen privat finanziert, von Verlagen ist und nicht etwa der Bundesregierung?

Das mag ja stimmen. Nur ohne Wirtschaftswachstum gibt's nun mal keine Arbeitsplätze. Da kann man sich anstrengen wie man will (und das wird ja in der Kampagne verlangt).

Ansonsten wiederhole ich mich gerne noch einmal: Pessimismusweltmeister.

5Mio Arbeitslose; 1,5Bio € Schulden; Platz 195 (!) in der Geburtenrate; Wirtschaftswachstum kleiner als 2%, PISA-Desaster - wo bleibt da Platz für Optimismus? Dieses Land steckt in einer großen Krise und so schnell kommt man da auch nicht heraus. Sicher würde mir jetzt irgend ein Politiker etwas von "Export-Weltmeister" oder Pessimismus erzählen; trotzdem sind die Aussichten düster (ich denke nur an die Mehrwertsteuererhöhung). Wer an die Lösungen dieser Probleme in absehbarer Zeit glaubt, der ist schon ein echter Optimist - ich bin das jedenfalls nicht. Wenn ich mich irre, dann wäre das ja toll. Ich will nicht alles schlecht reden; dennoch kommen von der Regierung einfach zu wenig Vorschläge zur Problemlösung. Angela Merkel wird in den Medien gefeiert; aber warum? Das Einzige, woran ich mich erinnern kann, ist die Erhöhung des EU-Beitrages um 2Mrd € - und das wurde auch noch als Erfolg gefeiert. Und um bei dem Thema zu bleiben: Tony Blair bot Frau Merkel eine Summe von etwa 100Mio € an. Doch die gute Angie hat das Geld abgelehnt und es den Polen gegeben.

Ich hoffe, ich habe damit das "argumentative Futter" geliefert. Das sind keine rechten Stammtischparolen sondern einfach Fakten. Ach ja: Ich habe weder mit Linken noch mit Rechten was zu tun.
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

algaszar schrieb:
Das ist leider sehr klar, was Du meinst. Wenn das Wählen von irgendwelchen komischen Parteien, denen man zwar das Etikett "rechts" anheften kann, die aber entweder Veranstaltungen des Verfassungsschutzes sind (wie die NPD) oder das Spielzeug eines reichen, reaktionären Verlegers (wie die DVU) als "Protestwahl" bezeichnest, dann darfst Du dich auch nicht wundern, wenn seriöse Politiker diese Wähler nicht ernst nehmen.

Wer so wenig Durchblick hat, der ist offenbar auch für rationale Argumente nicht zugänglich. Wer so wenig demokratisches Verantwortungsbewusstein aufbringt, dass er eben mal eine braune Partei wählt, um den Politikern "eins auzuwischen" der beweist geistige Unreife.

Unter den "Anderen" waren mindestens 10 Parteien - warum reden hier alle von den Rechten? Ich finde die politsche Situation einfach extrem langweilig: SPD und CDU wechseln sich in der Regierung ab und haben meist zusammen 70-80&; Grüne, FDP und Linke haben 5-10%. Warum sollten da nicht mal ein paar kleinere Parteien mitmischen, anstatt immer die selben (ich rede jetzt nicht unbedingt von den Rechten). Was würde denn dagegen sprechen, wenn im Bundestag 20 Abgeordnete von den Grauen Panthern, der Tierschutzpartei oder der Familien-Partei wären (wenn es auch unrealistisch ist)?

Lieber algaszar, du redest von demokratischem Verantwortungsbewusstsein. Haben das denn die Politiker? Warum gab es denn keine Abstimmungen zum EU-Beitritt, zur Euro-Einführung, zur EU-Verfassung? Ich kanns dir sagen: Weil die Bürger alles abgelehnt hätten - und das wussten die Politiker genau. Drum sagte BK Schröder auch: "In Deutschland wird es keine Volksentscheide geben; und das ist auch gut so". Tolle Demokratie ist das. Aber wenn dann plötzlich eine extremistische Partei mal 4 oder 5% bekommt, klingeln die Alarmglocken und man redet von einer wehrhaften Demokratie. Sicherlich bringt so eine Protestwahl überhaupt nichts. Wer da für NPD oder sonst irgendwen stimmt, glaubt kaum; dass die das besser machen könnten - im Gegenteil. Dennoch ist es als Denkanstoß für die Etablierten nicht schlecht. Ob da nun 10 NPD-Leute im sächsischen Landtag sitzen: Ist das der Weltuntergang? Die restlichen Abgeordneten haben dann eben das Pech, die Parolen à la "Bombenholocaust von Dresden" ertragen zu müssen. Vielleicht machen sie dann einfach eine gute Arbeit, damit die Rechten 2009 nicht mehr im Landtag sitzen.
 
AW: Wahlberichterstattung. Kein Thema?

Vorweg: Ich schlage eine ganze Sendereihe vor, in der mit Feature-Sendungen, Interviews und Gewinnspielen ein bisschen Demokratie-Unterricht nicht nur in Äther und Kabel, sondern meinetwegen auch als Podcast erteilt wird. Da reicht eine Sondersendung am Wahlabend gewiss nicht aus.

Daraus leite ich die Frage ab: Welche Sender werden denn ihrem Bildungsauftrag oder -anspruch noch gerecht? Wie erreicht man das überhaupt? Bei welchen Stationen ist das gewollt?

Und nun das:
Tobschi schrieb:
Warum gab es denn keine Abstimmungen zum EU-Beitritt, zur Euro-Einführung, zur EU-Verfassung? Ich kanns dir sagen: Weil die Bürger alles abgelehnt hätten - und das wussten die Politiker genau. Drum sagte BK Schröder auch: "In Deutschland wird es keine Volksentscheide geben; und das ist auch gut so". Tolle Demokratie ist das.
Ja, ich finde auch, dass Demokratie toll ist, ansonsten muss ich über Deine Ausführungen aber den Kopf schütteln.
Der Bundeskanzler/die Bundeskanzlerin Deutschlands entscheiden nicht darüber, ob zu einem Thema ein Volksentscheid durchgeführt wird oder nicht. Dieses Verfahren ist im Grundgesetz schlicht nicht vorgesehen (abgesehen von Art. 29, in dem es um die Neugliederung der Länder geht).
Die Möglichkeiten, Verfassungsänderungen herbeizuführen sind natürlich gegeben. Wähle Parteien, die Volksentscheide und dergleichen auf Bundesebene einführen wollen, hoffe, dass Du nicht der einzige ihrer Wähler bist und warte, bis sie mit ihren Mehrheiten das Grundgesetz geändert haben. Das ist übrigens der übliche Weg, wie Bürger die politische Entwicklung in Deutschland mit bestimmen: Indem sie das Parlament wählen ... und indem sie ihren Abgeordneten auf den Zahn fühlen, indem sie sich in Kommunen engagieren, indem sie sich selbst informieren und dergleichen mehr. Wer sich nur alle vier, fünf Jahre mit ein paar Kreuzchen zu Wort meldet, verspielt seine Chance. Wenn man sich aber einbringt, ist Halbwissen nicht sehr hilfreich.
Dein Kenntnisstand, was das politische System der Bundesrepublik angeht, scheint in diesem Zusammenhang allerdings gefährlich lückenhaft.

Es sollte aber klar sein: Einfach Lösungen gibt es nicht.

FC
 
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