Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin - wie war die Berichterstattung?

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CDU und SPD haben in Pressemitteilungen die "Miss Landtag"-Wahl der Ostseewelle kritisiert. Die Aktion würde "zum Erstarken der politischen Ränder" beitragen. "Wir haben im Land andere Probleme zu lösen, als auf Spaßgesellschaft zu machen." "Die PR-Aktion Miss Landtag 2006 ist dazu geeignet, die Politikverdrossenheit im Land zu fördern und somit indirekt auch den Rechtsextremismus." .... Japke & Co sind stinksauer, haben die Aktion abgebrochen und diskutieren das heute Morgen.
 
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sp schrieb:
Japke & Co sind stinksauer, haben die Aktion abgebrochen und diskutieren das heute Morgen.

Diese Aktion der Ostseewelle ist an Scheinheiligkeit wohl nicht mehr zu überbieten. Auf seiner Internetseite zeigt sich der Sender ernsthaft enttäuscht, dass die künftigen weiblichen Abgeordneten des neuen Landtags nicht an der Miss-Wahl teilnehmen wollen (Klick).
der Ostseewellen-Internetseite schrieb:
Mit unserer Wahl zur MISS LANDTAG wollten wir dazu beitragen, Politik menschlich und nahbar zu machen. Nur wer die agierenden Personen kennt, wird sich auch am ehesten für ihre Arbeit interessieren. Das fördert das Interesse und Verständnis für Politik!

Die Aktion ist zu jeder Zeit in sympathischer Form und mit dem gebührenden Respekt präsentiert worden.

Ostseewelle hat zu keinem Zeitpunkt indirekt den Rechtsextremismus gefördert.

Wie weit denken die denn da? Drei Tage nach der Landtagswahl mit 7 Prozent Nazi-Stimmen, bevorstehenden Koalitionsverhandlungen mit offenem Ausgang und Ergebnis-Analysen haben 18 weibliche Parlamentarier zunächst nichts besseres zu tun als bei einer Miss-Wahl mitzumachen?
Glauben die bei der Ostseewelle das wirklich? Wie wichtig nimmt sich denn dieser Sender? Wie stehen denn Abgeordnete da, die sich sozusagen als erste Amtshandlung an einer Miss-Wahl beteiligen, wo es im Land doch 18 Prozent Arbeitslosigkeit gibt?
Und was würde das für ein Licht auf Landtagsmitglieder werfen? "Ja, so ist sie, diese Politikerbande. Bei Miss-Wahlen machen sie alle mit, aber um meine Probleme kümmern die sich nicht", wird Otto-Normal-Meckpommer denken und dann für sich beschließen, vielleicht künftig nicht mehr zur Wahl zugehen. Und das könnte dann indirekt auch den Rechtsextremismus fördern.
Die wollten Politik menschlich und nahbar machen bei der Ostseewelle. Die machen das wahrscheinlich genau an einem Tag im Jahr - und wenn dann einer nicht mitspielt, sind die tatsächlich enttäuscht.
Jetzt benutze ich ihn auch mal: :wall:

FC


Und hier noch die Pressemitteilungen aus der CDU- und der SPD-Fraktion
 
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Sachsenradio2 schrieb:
robert: DU hast Schuld daran, dass die Nazis im Landtag sitzen und DEINE Steuergelder in den Arsch gepumpt bekommen. DU bist Schuld daran, wenn sie mit diesem Geld vielleicht in deinem Dorf einen alten Gasthof kaufen, um darin ihre Veranstaltungen abzuhalten!
Du und die anderen 40 % Nichtwähler sowie die 7% NPD-Wähler!
Dessen solltest DU dir und jeder andere, der es dir gleich getan hat, bewusst sein!

So ein Schwachsinn. Informiere dich erst einmal bevor du so etwas hier schreibst.
Ausserdem haben wir in Deutschland keine Wahlpflicht, so ist es jeden selbst überlassen ob er wählen geht oder nicht. Ihn dafür an zu greifen ist Schwach.
Ausserdem sass die NPD zuerst in Sachsen im Landtag und nicht in MV. Was hast du denn dagegen gemacht?

Hier ein Artikel aus der Welt der dein Argument der Wahlbeteiligung widerlegt.

Welt schrieb:
Höhere Wahlbeteiligung hätte gegen NPD nichts genutzt

Schwerin (dpa) Eine höhere Wahlbeteiligung hätte den Einzug der rechtsextremen NPD in den Landtag nach Auffassung von Landeswahlleiter Klaus Hüttebräuker kaum verhindert. „360 000 Wahlberechtigte hätten mehr wählen müssen, und davon keiner NPD, um die knapp 60 000 Stimmen für diese Partei unter die Fünf-Prozent-Hürde zu drücken“, sagte Hüttebräuker in Schwerin. Das würde einer Wahlbeteiligung von 85 Prozent entsprechen. Dies sei aber eine unrealistische Erwartung. „Eine Wahlbeteiligung von über 85 Prozent ist bei einer Landtagswahl nicht zu erhoffen“, sagte er.
 
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Übrigens war in der gestrigen Ausgabe von Thadeusz im RBB-Fernsehen ein Interview mit Mathias Adrian zu sehen. Adrian war unter anderem Mitglied des Führungskaders der NPD. 2000 stieg er aus. In der Sendung sprach er mit Jörg Thadeuz über die Zeit als Neo Nazi, die NPD, seine Beweggründe auszusteigen und was er heute macht. Das Interview gibts als Podcast zum "nachhören."

http://download.rbb-online.de/thadeusz/thadeusz20060919.mp3

Lohnenswert zu hören, weil man schon ein Stück weit erfährt, wie Kinder zu Neo-Nazis werden können und auch, dass Ignoranz niemanden von dieser Meinung abbringt und die rechten viel eher noch stärker macht.
 
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Gings hier nich eigentlich um die Berichterstattung im Radio über die Wahl?
ndr2 hatte sonntagabend eine sondersendung, ab 18 uhr. jemand gehört außer mir?
 
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daswuesstestgern schrieb:
Gings hier nich eigentlich um die Berichterstattung im Radio über die Wahl?
ndr2 hatte sonntagabend eine sondersendung, ab 18 uhr. jemand gehört außer mir?
Auch auf NDR Info und dem DLF wurde ausführlich und gut berichtet.
 
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So ein Schwachsinn. Informiere dich erst einmal bevor du so etwas hier schreibst.
Was bitte ist daran Schwachsinn?

Und natürlich gibt es keine Wahlpflicht. Trotzdem sollte sich jeder Nichtwähler seines Tuns und dessen Folgen bewusst sein.
Was deine zitierte Meldung betrifft: Ok-Interessanter Aspekt. In diesem speziellen Fall.

Was hast du denn dagegen gemacht?
Das, was ich als Pflicht für mich als Journalist sehe: Über die erstarkende Rechte berichten, über die Ohnmächtigkeit und Verharmlosung des Rechtsextremismus durch Provinz-Bürgermeister, über nicht zugesagtes Geld für die mobilen Beratungsteams. Und mich mit NPD-Abgeordneten und der Fraktionsarbeit dieser Partei auseinandergesetzt.
 
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Übrigens war in der gestrigen Ausgabe von Thadeusz im RBB-Fernsehen ein Interview mit Mathias Adrian zu sehen. Adrian war unter anderem Mitglied des Führungskaders der NPD. 2000 stieg er aus. In der Sendung sprach er mit Jörg Thadeuz über die Zeit als Neo Nazi, die NPD, seine Beweggründe auszusteigen und was er heute macht. Das Interview gibts als Podcast zum "nachhören."
http://download.rbb-online.de/thadeusz/thadeusz20060919.mp3
Ob es Absicht ist, dass bei dem File der rechte Kanal nicht funktioniert? :D

Ansonsten interessantes Gespräch! Es geht also doch, sich hintergründig mit der Materie auseinanderzusetzen.
 
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stereo schrieb:
Aber, meinst du vielleicht eher Thomas Wulff? Oder hat der niedersächsische Ministerpräsident tatsächlich einen rechtsradikalen Namensvetter?
Ja Entschuldigung; hab natürlich Thomas Wulff gemeint.
 
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Und was sagt uns das?
Vorher informieren und dann meckern.
Asche auf mein Haupt, dass ich nicht jede dpa-Meldung in mich aufsauge, die über den Ticker läuft!
Grundsätzlich ändert es allerdings nix!
 
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robert_nwm schrieb:
Ich habe wenigstens den Mut und stehe dazu dass ich nicht wählen war. Damit drücke ich meine Meinung zur aktuellen Politik aus und zeige dass ich weder mit dem was die SPD oder die CDU und auch nicht mit dem was Die Grauen oder die NPD tut einverstanden bin.

Falsch. In dem du nicht hingehst, drückst du gar keine Meinung aus. Null. Nichts!
In dem du hingehen würedst und deinen Wahlzettel durchstreichen, also ungültig machen würdest, dann würdest du damit deine Meinung sagen.
Gar nicht zur Wahl zu gehen, ist dumm.
 
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In dem du hingehen würedst und deinen Wahlzettel durchstreichen, also ungültig machen würdest, dann würdest du damit deine Meinung sagen.
Siehe #35 von Radiokult.

Wobei ich diese Idee auch nicht gerade sinnvoll finde; oder arbeiten die hohen Politiker als Stimmzähler? Nein; und somit bekommen sie das doch auch nicht mit.
 
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Naja, man kann aber davon ausgehen, dass die Resultate jedes Stimmbezirks genau analysiert werden, wie viele ungültige Stimmen es gab. Botschaften auf den Stimmzetteln werden aber bestimmt nicht gelesen.
Wobei ja immer wieder die Frage nach dem Sinn un Nutzen von ungültigen Stimmen gestellt wird. Hier ein
wahlrecht.de schrieb:
Stimmenthaltung = Nichtwahl

Eine Stimmenthaltung und eine ungültige Stimmabgabe haben beide den gleichen Einfluß auf das Wahlergebnis (nämlich keinen). Nur in Ausnahmefällen (Landtagswahlen in Berlin und Saarland) gilt für die Berechnung der 5%-Hürde die Zahl der abgegebenen statt der gültigen Stimmen und könnte so einen marginalen Einfluß haben.

FC
 
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Doch! WIR bekommen es mit, anhand der Wahlbeteiligung. Jeder, der hingegangen ist, hat an der Wahl teilgenommen. Je höher die Zahl der ungültigen Stimmen, desto höher auch die Aufmerksamkeit, da seien Leute unzufrieden.
Das ist ein Unterschied zum Nicht-Wählen-gehen. Finde ich.
 
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