Wann ist ein Oldie ein Oldie?

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AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

ohne jetzt den Thread vollständig gelesen zu haben, handelt es sich für mich um einen Kunstbegriff von einigen Formatisierungs- und Kategorisierungssüchtigen. Ein "Oldie" (in meiner Sichtweise irgendwie herabwürdigend für "alt") handelt es sich einfach um einen "Klassiker". Ein sogenannter "Oldie" ist meiner Meinung nach höchst subjektiv, und kein musikhistorischer Begriff und daher beliebig variabel, wenn ein Sender mit "Oldie" wirbt, wirkt er für mich nicht musikalisch kompetent, er sollte dann zumindest objektivere Begriffe wie 50er, 60er, 70er 80er oder gar 90er heranziehen (wenngleich ebenso "abgelutscht", aber zumindest konkreter)
 
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zaph : Der Begriff OLDIE tauchte bereits Anfang der 60er Jahre auf und wurde -zugegeben- von formatierten Radiostationen eingesetzt (Zuerst in den USA, wo die Formate "erfunden" wurden, siehe Vorreiterstationen wie KLIF aus Texas). Und der Begriff Oldie ist absolut nicht herabwürdigend ! Außer man wirft das Wort -aus dem Sinnzusammenhang gerissen- anderen Leuten an den Kopf....
Ich sprach mich ja auch dafür aus, die Oldies genauer zu definieren - wobei es ggf. mit "70ies" alleine nicht getan ist - neben normalem Pop hatten die siebziger Jahre zwei Hauptmusikgrenres (rock/underground + disco/studio 54, ganz abgesehen von der black music scene....)
Und der Begriff OLDIE i s t ein musikhistorischer Begriff, was sonst ????
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

neben normalem Pop hatten die siebziger Jahre zwei Hauptmusikgrenres

Was um alles in der Welt ist normaler Pop? Nicht näher zuordenbare Musik? Der Überbegriff für alle Stilrichtungen mit Ausnahme von Klassik und Schlager? Oder einfach synthesizergenerierte Wegwerfmusik? Ich konnte mit dem elastischen Begriff "Pop" noch nie viel anfangen. Pop ist doch keine Stilrichtung, sondern ein Schlagwort, das sich im Bereich der Musik auf chartrelevante Modeströmungen bezieht.
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

@ ricochet : "normaler" Pop wäre z.b. smokie (in den 70er Jahren). Also alles das, was es schon immer in jedem Jahrzehnt gab und sich nicht in die hauptmusikgenres einordnen liess - oder nur schwer... Smokie kann man weder als Rock noch als Glitter (auch ein genre aus den 70ern) noch als Disco/Studio54 noch als black music bezeichnen ? da aber erfolgreich, eben "normaler" Pop. Die Rubettes zum Beispiel auch.... und und und.
Habe ich mich halbwegs verständlich ausgedrückt ?
 
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Naja, Smokie läuft meist unter der Etikette Soft-Rock, wobei die Truppe um Chris Norman starke Anleihen bei der Country-Musik der 70er nahm. Seinen Hang zum Country-Rock zelebrierte Norman noch mal Anfang der 90er-Jahre, als er mit "The Growing Years" auf dem Europaableger von CMT rotierte.
 
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Da kann man es widerwillig auch einordnen. Aber "If you think you know how to love me" oder "It´s your life" (eher ein Reggae...) kann ich da nicht einordnen. Sicherlich gibt es immer Versuche, da genremässig alles einzuebnen (plötzlich ist restlos alles "blues" - siehe die Erfassungs/tag-Programme mancher Auditprogramme). Aber genau DAS ist "pure pop".
In einem Punkt hast Du allerdings ungewollt Recht : POP hat ZWEI Bedeutungen - einmal ist "Pop" praktisch ALLES, was relativ kurzlebige Unterhaltungsmusik ist - von Elvis bis Bullshido (....).
Und dann ein MusikGENRE. das eine schliesst das andere nicht aus, man muss sich nur vorher darüber einig sein, worüber man redet (bei dem Wort Pop). Vertrau einfach mal einem alten Formatiker....:)
 
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Ist ja interesssant:

Ich sehe gerade, dass die deutsche Wikipedia Smokie unter "Popmusik" subsumiert, während sie die englische Version unter Glam rock, Rock 'n' roll und Soft rock einordnet. Da scheint es erhebliche Unterschiede in der Begriffsbildung zu geben.
 
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Genauso ist es ..... Glam Rock haben Smokie übrigens NIE gespielt (sie waren anfangs höchstens so angezogen auf der Bühne wie Slade/Sweet). wikipedia lebt ja von den Beiträgen der Leser, die oftmals auch wenig Ahnung von Musikgenres haben. Und Rock´n´Roll ist totaler Blödsinn.... Da ist die deutsche Version von wikipedia mal eben so exakter.
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

Und Rock“n“Roll ist totaler Blödsinn....

Na, da sei mal nicht so voreilig. In den englischsprachigen Staaten ist jede eher traditionell orientierte Spielart der Rock-Musik Rock'n'Roll. Dabei zielt man eher auf Stilelemente ab denn auf die komplette Zuordnung zum Genre. Das, was die meisten Europäer unter R&R verstehen ist in den USA meist Rockabily oder Twist.

Noch mal zurück zu den angesprochenen Titeln. Ich würde meinen:

"If you think you know how to love me" - Country (vergl. die 70er Hits von Kenny Rogers)

"It“s your life" - Reggae/Steelband/Caribbean
 
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Mit viiiiiiiiiiieeeeelllll Phantasie bei "If you think you know...." : ja, kann man noch durchgehen lassen. ABER wenn man DIESE Scheibe in ein C&W-Format eingibt (dieses Format gibt es auch und ist eines der ältesten) würden einem die Hörer dort wahrscheinlich steinigen....
Aber anhand C&W lässt sich "Pop" ganz gut erklären:
Ruby,don´t take your love to town : C&W UND Pop.
Lucille : C&W UND Pop.
Blanket on the ground : Billy Jo Spears : C&W UND Pop
Rosegarden : Lyn(n) Anderson : CW & Pop

Für mich sind Smokie trotz aller Anleihen ganz klar "Pop" und deren "roots" liegen eher im folk-rock als sonstwo....
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

Kann man "Oldie" nicht völlig unabhängig vom musikalischen Genre definieren? Zum Beispiel als Titel, die mal Hits waren, inzwischen längst aus den aktuellen Hitparaden verschwunden sind, aber sofort wiedererkannt werden, wenn sie gespielt werden. Beispiel: Die oben erwähnten Smokie oder Slade-Titel

Im Unterschied zu "Evergreens", die irgendwie immer Hits bleiben. Beispiel: Beatles-Yesterday, Elvis-In the Ghetto etc...

Im Unterschied zu "Hits", die immer noch in den Hitparaden stehen.
 
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@Mannis Fan : ist ja kein Widerspruch und hatte ich bereits ausgeführt.... Deine "Evergreens/Klassiker" werden in den heutigen Hörgewohnheiten glatt als "aktueller Hut" eingestuft. Vermehrt auch durch Wiederbelebungen durch Werbespots. hatte ich erwähnt vorher - z.B. Keep on running von der Spencer Davis Group...(1965)
Eine Unterteilung nach Musikgenres ist zwingend notwendig und sinnvoll, wenn man einen Sender mit dem "besten aus den letzten drei,vier oder fünf oder mehr"-Jahrzehnten fahren will. Denn sonst kommt "der letzte Mist" nacheinander, was nicht zusammen passt.
"Oldie" einfach als "Oldie" zu nehmen, ist nicht sinnvoll. Das ist dann also eine FORMAT- und Musiksteuerungsfrage. Je diversifizierter ein Musikarchiv/-computer/-programm, desto besser klingt das Ergebnis im Äther.
Hier in diesem thread, um an den Ausgangspunkt der Diskussion zu kommen, ging es darum, wann man einen Titel als OLDIE bezeichnen kann. Und dann sind wir mit zig Beispielen abgeschweift. Zurück zum Thema und nochmals die Antwort : frühestens (und meistens, und fast überall) ab 15 Jahre abwärts - egal, aus welchem Musikgenre. (Ausnahme : eine UC-Station, da auch 10 Jahre möglich - aus der Praxis heraus).
 
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Eben, die Smokie(s) waren Eklektiker, ein bisschen von hier, etwas mehr von da und von dort auch noch ein Stückchen. Das führt zu einem bunten Sammelsurium von Versatzstücken, die man unter nichts anderem mehr verbuchen kann als unter dem unverfänglichen Begriff "Pop". Da sind die Amerikaner und Briten schon genauer. Die unterscheiden zwischen (übergeordnetem) Genre (meist sehr allgemein oder unbestimmt) und einzelnen Stilrichtungen, die sich in Teilen des Repertoires spiegeln (Southern Rock, Rockabily, Electric Blues, Heartland Rock, Copntemporary Folk, Americana/Songwriter, Southern Soul, Deep Soul, Funk, Bop, Swing, Vocal Jazz, Urban Cowboy, Honky Tonk, Traditional Country, Texas/Western Swing etc.), wobei Zuordnungen manchmal versgen müssen. Zum Synthie-Sound von Modern Talking passen nur die Tags "Pop" oder "Disco".

Smokie ist schon sehr countrylastig, auch wenn's kaum einem Deutschen auffällt. In unseren Breiten sind stilistische Differenzierungen bei angloamerikanischer Musik eine Seltenheit, womöglich wegen der fehlenden kulturellen Einbettung.
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

Ausgehend von #63 habe ich doch eine Frage:

Was wird mit einem Titel, der bisher ein Oldie ist, wenn er dann von irgendjemanden gecovert und dann auch noch (wieder) ein großer Erfolg beim jungen Volk wird? - Einige Beispiele aus den letzten Jahren gibt es ja, wobei sich meine drei Kopfhaare (bei einigen der Neuaufnahmen) zu einer Urban-Priol-Frisur aufrichten, wenn ich es höre.
Für die Zielgruppe Jugend ist es sicherlich kein Oldie, aber findet der Ursprung des Titels bei den entsprechenden Sendern statt oder herrscht da Schweigen?
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

einen Titel, der neu aufgenommen wurde, nennt man Remix, oder remake. Übrigens kann man klassische Musik meiner Meinung nach nicht als Oldie bezeichnen, da es zu dieser Zeit in der Musik noch keine gängigen Englisch-Sprachigen Begriffe gab. Das hat sich, meines wissens nach erst mit der Popmusik entwickelt. (Sprich so ab den 50ern. Gruß
Sunshiner
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

Nun auch ich sehe hier eher fließende Übergänge.
Gefühlt steht aber der Oberbegriff OLDIE für alle Produktionen vor 1980, denn die 80er wünscht man sich z.B. bei mir als DJ explizit als 80er, ebenso die 90er und aktuelles...

Im Zusammenhang mit derartigen Aufforderungen von Gästen wie z.B.: "Mensch, spiel doch mal Oldies..." kommen dann auch meistens Musikwünsche aus den 70ern und davor.

Natürlich gibt es dann unter dem jeweiligen Obergriff OLDIE, 80er, 90er etc. auch wieder die einzelnen Genres... also ein nicht wirklich zu definierendes Puzzle, oder??? :wow:
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

@ ammerlaender : Die meisten cover-versionen sind wirklich schwach. Aber es gibt auch Perlen. Die Sender tun sich im allgemeinen damit schwer und deren Moderatoren / Musukredakteure wissen es auf Grund ihrer Jugend kaum selbst. Erinnere mich mit Schmunzeln, wie lange es braucht, das man "Behind blue eyes" (Limp Bizkit - im übrigen gut gelungen) als Titel der WHO aus 1971 outete.
@ sunshiner : Da verwechselst Du was .... ein remix ist immer eine abgeänderte Version eines aktuellen Titels. Ein gecoverter Oldie ist noch nie als "remix" erschienen - außer von der GLEICHEN Gruppe Jahre später (oder so).
Aber "remake" kann man durhaus als Synonym für "Coverversion" einsetzen.
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

Also für mich ist ein Oldie eindeutig nicht an Jahren festzumachen, ein Oldie ist was ich früher gerne gehört habe und was ich auch heute noch gerne höre, das ist subjektiv betrachtet und deshalb wird jeder etwas anderes antworten. Und der Versuch sowas in geordnetete Schubladen zu stecken wird immer scheitern.
:cool::cool:
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

also.....für mich.... : lieber John, das ist eine amateurhafte Betrachtungsweise. Für Musikprogramme / Formate MUSST Du Titel in Schubladen stecken und "kategorisieren". Was es für DICH dann ist, ist letztendlich SCHNURZ.
Und ein Oldie ist auch dann immer noch ein Oldie, auch wenn er Dir nicht gefällt / gefallen sollte (...) - rein an Jahreszahlen gemessen. Und darum ging es ja in diesem thread.
Du hingegen versuchst den Begriff "Oldie" auf "mir gefallender Evergreen/Klassiker" zu reduzieren. Mag Dir unbenommen sein, formattechnisch gesehen ist es falsch.
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

Für Musikprogramme / Formate MUSST Du Titel in Schubladen stecken und "kategorisieren".

Habe ich das jetzt richtig verstanden, wenn zum Beispiel ein anderer Titel ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen) "Something Stupid" von

- Nancy und Frank Sinatra vorgetragen wird, er nur im Oldie-Programm etwas zu suchen hat.

- Robbie Williams und Nicole Kidman vorgetragen nichts im Oldieformat zu suchen hat?

Liegen doch ca. 40 Jahre zwischen beiden Aufnahmen. - Mir, als außenstehenden Laien und Konsumenten dessen, was aus dem Lautsprecher schallt, ist das zu eng gedacht. Ein Spielen beider Versionen dürfte weder das eine noch das andere Zielpuplikum verschrecken.
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

@ ammerlaender : DAS ist NICHT gemeint. Es gibt genug Sender, die dekadenübergreifend Programm anbieten ("best of 70er,80er,90er und heute) - und da muss dann dieser Titel als (mindestens !) "Oldie" erfasst werden. Wenn Du schon mal eine Musikuhr gesehen hast (welche Art von Titeln pro Stunde), dann wüsstest Du, wovon ich rede....
Eine ganz einfach gestrickte Musikuhr KÖNNTE so aussehen :
1. current /future hit
2. current / future hit
3. recurrent (schon was älter...)
4. recurrent (schon was älter)
5. oldie
6. oldie
usw usw usw....
Wobei auf Grund der vorangeschrittenen Zeit (5 Jahrzehnte Popmusik als Oberbegriff) man inzwischen auch die recurrents schon unterteilen /(nach Alter & Genre) muss, ganz abgesehen von den oldies (60er,70er,80er,90er - UND am besten auch nach Genre).
Wenn Du einen SENDER betreibst oder ein Musikformat STEUERST, geht kein Weg an der "Schublade" vorbei. Außer Du willst Kraut und Rüben spielen.
Davon, das ich Nancy & Frank NUR bei einem Oldiessender spielen darf, hat kein Mensch was gesagt. JEDER Sender -abgesehen sehr eingschränkt bei UC / Top40-Sendern- hat eine erkleckliche Anzahl von wie auch immer gearteten Oldies im Programm.
Und die Robbie Williams/Nicole Kidman-Version wäre (da artverwandt) auch in einem "Oldiesformat" (nach deiner Definition) spielbar - sie ist derzeit aber "recurrent" (bedeutet soviel wie "soeben aktuell gewesen") - und rutscht spätestens in 14 Jahren dann selbst in die Schublade "Oldie" !
Wohin soll ich die Rechnung schicken ?
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

[OT] Da ich nicht weiß, wie ich die Kurve noch zum Oldie bekommen soll - Entschuldigung schon einmal.

@ radiovictoria:

Zunächst erst einmal Danke für die ausführliche Erklärung, machen die Ausführungen doch einiges für mich als Laien verständlicher: So weiß ich jetzt, warum ich bei manchen Sendern genau weiß, was mich als nächstes bzw. als Beispiel zwischen den Minuten 20 und 25 zu erwarten hat, und warum die Überraschungseffekte so selten sind.

"Kraut und Rüben" müssen es sicherlich nicht sein. Aber wenn wir schon einmal beim Futter und damit in der Gastronomie sind, dann stelle ich es mir einmal als ein Menue mit vielen Gängen vor. Die Grundzutaten mögen immer die selben sein, aber es gibt da noch die Gewürze, die alles verfeinern. Und da habe ich dann mitunter den Eindruck, dass es bei manchen Sendern wie bei der Wurst hier im Nordwesten ist, denn die besteht ja überwiegend auch nur aus Schwein und/oder Rind: Was es vervollkommnet, die Gewürze, kosten Geld; Salz ist preiswert und bindet außerdem noch Wasser, womit es auch noch kostengünstig Masse bringt. Und genau so schmeckt dann die Wurst bzw. hört sich ein Programm an: Eben billig.

Eine Frage bleibt noch:

Wohin soll ich die Rechnung schicken ?

Versuche es einmal an die Adresse meiner Katze Anna. Die rechnet in Mäuseeinheiten und verdient so zwei bis drei davon am Tag und liefert sie vor dem Kühlschrank ab. - Aber Spaß beiseite, versuche einmal die Rechnung bei irgendeinem Sender unterzubringen, denn wie deren Abläufe und Planungen grob funktionieren, könnten sie ruhig einmal der werten Hörerschaft erklären. Ich glaube, die fände solche Dinge auch interessant.

[/OT]
 
AW: Wann ist ein Oldie ein Oldie?

Praktisch JEDER Sender hat heutzutage ein Musikuhr, sogar (schon) die öffentlich-rechtlichen, auch wenn ich da noch einige kenne, die sich aus einem "gemeinsamen Körbchen" bedienen und jeder Musikredakteur in "seinem" Programm dann je nach Gutdünken was anderes mit hinein baut (.... will hier niemanden direkt anschauen. Kann gutgehen, geht aber meistens schief).
Die Sender untereinander unterscheiden sich nun nach dem, WAS sie an "current" oder "oldies" von Musikgenre her hineinpacken - und als solches anerkennen. Was wiederum sehr von den Fähigkeiten, dem Wissen und dem Gefühl der dortigen Musikredaktoren abhängt.
Das Beispiel mit dem von Dir zitierten "Gewürz" kommt der Sache näher, trifft sie aber nicht. Da sind schon grundlegende Abgründe manchmal erkennbar.
Beispielsweise dann, wenn man - häufig gehörte und berechtigte Kritik dieser Tage - immer nur "das selbe" spielt. Bei den aktuellen Titel in der Rotation gibt es da keinen Ausweg - die sind nun mal in der Chart und werden in einer "hot rotation" auch eingesetzt. Man kann die hot rotation (die current hits, genauer gesagt) aber auch auf ein geringeren Anteil reduzieren.
Problematisch wird es aber dann, wenn unter "current" und "oldies" die sattsam bekannten Titel (die jeder zuhause auf einem 80er oder 70er-Sampler hat) auch noch ins Programm getan werden ("Nummer sicher") und so das gesamte Musikprogramm in sich erstarrt durch eine viel zu geringe Auswahl - man muss jede Musikunterkategorie nämlich -je ÄLTER, desto MEHR (alter missachteter Grundsatz) mit entsprechender Anzahl Titel "laden".
Und DAS genau ist die CRUX fast aller bundesdeutschen Radioprogramme heutzutage - es werden alle Kategorien auf "hot rotation" wie ein Top-40-radio gefahren.
Ich kann nur darauf hoffen, das es auch mal ein "roll-back" geben wird und die Sender "zur Besinnung" kommen.
Ein "Format" zu fahren, braucht also weder ein Schimpfwort noch "pfui bäh" zu sein - man muss es nur mit Ideen, Abwechslung und Vielfalt ausfüllen.
Wobei wir jetzt heftig am Thema vorbeigeschossen sind - ab wann ist ein "Oldie" ein "Oldie" ?
Nochmals : Aus den Sachzwängen der Formatierung / einer Musikuhr muss eine allgemein gültige Definition gefunden werden - und das ist derzeit -fast durchweg- "halbe Generation- : Also alles, was minus 15 Jahre an VÖ_Datum aufweist.
Und ein "recurrent" ist MEISTENS ein ehemaliger current-Titel mit einer eingebauten Zwangspause von ein bis zwei Jahren (bevor aus dem current dann ein recurrent wird).
Das mit der Rechnung war natürlich ein Joke.... Habe eben mal aus dem Nähkästchen geplaudert und freut mich, wenn ich ab und an mit meinem know-how weiterhelfen kann.
nix für ungut
 
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