Wann kommt im Norden NDR plus/NDR Heimat?

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Platz 1... beachtlich!
Allerdings ist das eine Umsatz-Chart (CD=16,99 bei amazon) und nicht eine nach Anzahl der verkauften Tonträger ermittelte. Zudem befinden wir uns in den "schlechten Wochen", in denen nicht allzuviel verkauft werden muss, um eine Chartposition zu erreichen. Ein Neueinstieg auf Platz 1 ist es ausserdem - ob sich der lange hält, nachdem sich bereits alle Hochzeits-DJs mit der neuen "Amigos" (die ja zum Pflichtprogramm gehören) eingedeckt haben?

Aber eigentlich sagt die Albumcharts Top 10/0 (insgesamt) auch nur aus, daß die Freunde der Schlagermusik zu den wenigen Leuten gehören, die tatsächlich noch Geld für Musik bezahlen...
 
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Die Höhe des Chartplatzes ist heute zu einem beträchtlichen Teil vom Marketingbudget und von den eingesetzten Marketing-Tools abhängig. Von Warenkostenzuschüssen, Rabatten und Retourenprozentsätzen für den Handel, TV-Spot-Umfang und Beteiliging von Sendern und Plattformen gegen Medialeistung und dergleichen Ideen mehr. So wird der potentielle Konsument erreicht.

Es ging mir keineswegs um die "Amigos" an sich, sondern generell um die Album-Charts. Ich meine diese hier:

http://www.mix1.de/charts/longplaycharts.htm

Ist das ein Witz, oder was? Sarah Connor auf Platz 3? Wer kauft denn sowas?
Oder Lindemann? Ist das der Sänger dieser unerträglichen Rammstein-Truppe?

Das wird gekauft? Ehrlich, jetzt? Glücklicherweise hört man so einen Kram im Alltag nie.
 
Es ging mir keineswegs um die "Amigos" an sich, sondern generell um die Album-Charts.
Mir auch, denn ich habe den Künstlernamen der beiden Herren nicht genannt.

Auf Deine Fragen nach Witzen, Platzierungen und Typus von Konsumenten gibt es Antworten, auf die man bei ausführlicher Analyse der Markverhältnisse kommt. Einige Stichworte habe ich in meinem Post erwähnt. Deinen persönlichen geschmacklichen Vorlieben sind in der Ergründung von Markterfolg - sorry - nicht relevant.
 
Bin zwar kein Anhänger der Amigos, aber Platz 1 der Album-Charts ist schon bemerkenswert, zumal es kaum noch Radio-Sender gibt, die die Amigos überhaupt im Radio spielen. hr4 ist einer der wenigen.

Wer hört denn heut noch Radio? Die Amigos werden u.a. auf "Melodie TV" vermarktet, einem Videoclipsender für Schlager und Volkstümliches, der auch Musikshows produziert; der Sender bewirbt u.a. Publikationen wie "Stadlpost" und "Meine Melodie". Wer neben der alpenländischen Spielart auch Alpenrock zu schätzen weiß schaltet den 24-Stunden-Kanal "Folx TV" ein. Die Hardcore-Schlagerfernsehkanäle sind meines Wissens alle verschlüsselt, die Volksmusiksender frei empfangbar.
 
Die Höhe des Chartplatzes ist heute zu einem beträchtlichen Teil vom Marketingbudget und von den eingesetzten Marketing-Tools abhängig. Von Warenkostenzuschüssen, Rabatten und Retourenprozentsätzen für den Handel, TV-Spot-Umfang und Beteiliging von Sendern und Plattformen gegen Medialeistung und dergleichen Ideen mehr. So wird der potentielle Konsument erreicht.

Es wäre mir jetzt neu, daß für jene Amigos überhaupt Marketing betrieben wird. Zumindest bekommt man in den klassischen Werbekanälen nichts davon mit. Im Gegensatz übrigens zu Sarah Connor, deren neuem Album ja momentan nirgends entkommen kann.

Die Annahme aber, dass die Album-Charts eine Rangfolge der künstlerischen Güte darstellen, ist schon lange nicht mehr richtig.

War das *jemals* richtig?
 
Es wäre mir jetzt neu, daß für jene Amigos überhaupt Marketing betrieben wird. Zumindest bekommt man in den klassischen Werbekanälen nichts davon mit. Im Gegensatz übrigens zu Sarah Connor, deren neuem Album ja momentan nirgends entkommen kann.
Connor ist ein gutes Beispiel.

Bei den beiden Altherren wird auch an allen relevanten Strängen gezogen. Zur Erinnerung: die "Karriere" des Duos hat ohne TV und Radio mit massiver Spot- und Dauerwerbung bei Shop24 sowie Radiowerbung begonnen. Marketingetat damals um die Million Euro. Es ist aktuell bei New Entry auf die Eins kaum anzunehmen, dass Sony/Ariola kein Marketingpaket geschnürt hätte. Also bitte.
 
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Klappt doch wie am Schnürchen: Fünf Jahre künstlerische Pause. 2014 in der ersten Staffel "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert". Da entdeckt sie ihre Muttersprache. "Sie wollte die "Emotionalität ihrer Stimme" einfangen lassen, suchte Partner, die ihr halfen, sich musikalisch auszudrücken, sie wollte Songs schreiben...", so verkündet sie z.B. hier. Die Promo-Single geht im März ans Radio, das Album erscheint 22. Mai. Im Frühjahr 2016 kommt die Tour. Perfektes Timing also, dazu ein gutes Marketingpaket. Sarah Conner chartet Ende Mai von Null auf Eins. Mehr geht nicht.
 
Scheint wohl in diesem Jahr tatsächlich als angebot verfügbar. Wird auch endlich Zeit, das die Herrschaften in die puschen kommen !!!!!!! Woher wusste Herbert1 als offenbar erster davon? Insiderquelle?
 
Aus dem Nordreport:

Jahrgang 2016/Nr. 008 13. Januar 2016

NDR bekommt digitales Schlager-Programm
(rb) Hannover. Mit einem NDR-Digital-Änderungsstaatsvertrag, der am Dienstag das Kabinett passiert hat und dem Landtag zur Unterrichtung zugeleitet worden ist, soll der Sender anstelle des bisherigen Hörfunkdigitalprogramms mit Schwerpunkt Verkehrsinformationen (NDR Traffic) ein ergänzendes digitales Musikprogramm mit dem Schwerpunkt „Schlager und ähnliche deutschsprachige Produktionen" bekommen. Das hatten die vier NDR-Länder – Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern – ausgehandelt. Im Gegenzug sollen die Namen der beiden anderen digitalen Hörfunkprogramme „NDR Musik Plus" und „NDR Info Spezial" gestrichen werden; es erscheine ausreichend, diese Programme inhaltlich zu beschreiben, heißt es einer Mitteilung der Landesregierung. In dem Änderungsentwurf des Staatsvertrags ist außerdem eine Austauschklausel vorgesehen. Damit soll der NDR berechtigt sein, in Wahrnehmung seines Programmauftrags das Schlager-Programm später gegebenenfalls gegen ein anderes Programm auszutauschen, vorausgesetzt, dass dadurch keine Mehrkosten entstehen. Wie bereits im Jahr 2012 wollen die NDR-Länder von der Möglichkeit, ein viertes digitales Hörfunkangebot zu beauftragen, keinen Gebrauch machen. Nach der Unterrichtung der betroffenen Parlamente soll der Staatsvertrag im Laufe des ersten Quartals dieses Jahres von den Regierungschefs der vier Länder unterzeichnet werden. Nach der Ratifizierung durch die Landtage bzw. den Hamburger Senat soll er zum 1. Juli 2016 in Kraft treten.
 
Aus dem Nordreport:

Im Gegenzug sollen die Namen der beiden anderen digitalen Hörfunkprogramme „NDR Musik Plus" und „NDR Info Spezial" gestrichen werden; es erscheine ausreichend, diese Programme inhaltlich zu beschreiben

Häh? NDR Musik Plus gibt es seit 2012 schon nicht mehr, daraus wurde NDR Blue.

Und was bedeutet dieses Beamtendeutsch? Der NDR soll namenlose Programme betreiben? Oder wie?
 
Es gibt einen eigenen NDR-Digitalradio-Staatsvertrag. Dort sind die Programme "NDR Traffic", "NDR Musik Plus" und "NDR Info Spezial" erwähnt, und zwar explizit unter diesen Namen. Dieser Staatsvertrag soll an zwei Stellen geändert werden:
1. aus dem Verkehrsprogramm wird ein Schlagerprogramm (oder "Älteren"-Programm oder wie auch immer.)
2. in der Neufassung werden die Programme nur noch inhaltlich beschrieben, aber nicht mehr deren Namen erwähnt (der im Falle von NDR Musik Plus ohnehin schon obsolet ist).

Das ist nichts besonderes. Tagesschau24 heißt im entsprechenden ARD-Staatsvertrag auch immer noch EinsExtra.
 
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Wer unter 70 ist hört ja keine Schlager... das klingt wie die bewusste Provokation einer WDR-Spitze, die im Gefolge schlimmster Shitstorms jetzt erst recht wieder Geld in ein neues Tagesbegleitprogramm pumpen muss statt Radio auf Sparflamme zu machen, wie es ursprünglich geplant war.
 
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http://www.satellifax.de/mlesen.php?id=dc71ee5322eb5268d8dcea6886a9d7d5
Außerdem sieht der Entwurf eine so genannte Austauschklausel vor. Hiernach soll der NDR berechtigt sein, in Wahrnehmung seines Programmauftrags und unter den Voraussetzungen des § 11c Abs. 2 S. 3 RStV (vor allem keine Mehrkosten), das Programm mit dem Schwerpunkt Schlager später gegebenenfalls gegen ein anderes Programm auszutauschen.

Könnte diese Klausel dem NDR nicht sogar erlauben, einen Frequenztausch mit einem weniger massentauglichen UKW-Programm vorzunehmen? Sagen wir mal... NDR Kultur.
 
http://www.satellifax.de/mlesen.php?id=dc71ee5322eb5268d8dcea6886a9d7d5


Könnte diese Klausel dem NDR nicht sogar erlauben, einen Frequenztausch mit einem weniger massentauglichen UKW-Programm vorzunehmen? Sagen wir mal... NDR Kultur.

Nein. Das Zitat sagt folgendes: Der NDR hat drei Zusatzprogramme im Digitalradio: NDR Info Spezial, NDR Blue, NDR Heimat. Sollte das Programm NDR Heimat kein Erfolg werden, hat der NDR das Recht, NDR Heimat in ein anderes Programm umzuwandeln, z.B. N-Joy Spezial nach dem Vorbild von 1LIVE diggi oder was gänzlich neues wie NDR Wackenradio. Über einen Frequenztausch mit einem bestehenden Grundnetzprogramm auf UKW, also NDR1, 2, Kultur, steht da garnichts. Das ist mal wieder reines Wunschdenken.
 
Im NDR Staatsvertrag 1991 steht nur, was in den Programmen enthalten sein muss. Nicht vieviele. Oder wie sie heißen müssen.
Deren Zahl wurde dann im RStV auf Stand 1.4.2004 für UKW festgeschrieben. Plus ein Programm weiteres pro BL für DAB+.
Der NDR-Digitalradio-Staatsvertrag samt Änderung sagt dann noch: drei zusätzliche Hörfunkprogramme, davon zwei mit inhaltlicher Vorgabe sind und eines mit freier Formatwahl (vorerst: Schlager).

Ich sehe da eher keine Gefahr, daß ein bisher nur DAB-Programm plötzlich auf UKW läufen könnte. Warum auch? Und welches dieser 3 Nischenprogramme überhaupt?

Der NDR könnte aber z.B. einfach die UKW-Frequenzketten von NDR Kultur gegen die von N-Joy tauschen und bei Versorgungslücken auf DAB verweisen (sofern es noch welche geben sollte). Frequenzen getauscht hat der NDR auch in der Vergangenheit schon mal, das wäre jetzt nichts neues.
 
Wie wollte man das herausfinden? Es ist mehr als unwahrscheinlich dass "NDR Heimat" in der "MA Radio" abgefragt wird, zumal der Sender werbetechnisch keine Rolle spielt. Und das ist gut so.

Eigene Marktforschung im großen wie im kleinen? Es reicht ja schon, wenn auf Aufrufe zu Wunschkonzerten o.ä. nicht genügend Reaktion kommt.
 
Auch wenn es Lutz Marmor und seinen Hintersassen nicht gefällt - der Sender ist eine zwangsläufige Reaktion auf die Hasspostings und Anfeindungen der Gebührenzahler und wird angesichts der abgewirtschafteten UKW-Minimalrotierer noch dringend als Schlager-Alibi benötigt.
 
Eine NDR-Programm mit einem hohen Schlageranteil wäre gerechtfertigt, legt man die Hörerzahlen in D nach Alter und Präferenz aufgeschlüsselt zugrunde, wie es der Deutsche Musikrat ermittelt hat: http://www.miz.org/downloads/statistik/31/statistik31.pdf
Eine grafische Aufbereitung der Zahlen ergibt dann eine enormes Interesse an deutschen Schlagern ab einem Alter von 65. Bedenkt man, dass der Anteil der 65+-jährigen in SH nach letztem Zensus 23% beträgt, kann man die Verhalten der Prorammverantwortlichen nur noch als arrogant bezeichnen.
 

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