Warner Music+Ö3 , ab Reply 20 Positioning/Branding/KHR

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@radiowatch: aber genau da liegt meiner Meinung nach der Vorteil des Wortes "Songs": es ist nur schwach besetzt mit dem Singer-Songwriter-Image.
Wenn ein Sender den Begriff Songs einsetzt und sich auf "handgemachte" Musik stürzt, die zur Zeit ja auch wieder einen Boom erlebt, dann kann man den Begriff sehr wohl positiv aufladen und durch penetrante Promotion sogar verstärken.
Der Begriff Hits ist dagegen schwerer zu "beugen",
weil die meisten Hörer aktuelle Titel aus den Charts damit verbinden. Weil im Radio heute alles mit dem Begriff Hits belegt wird, halte ich ihn daher schon gar nicht mehr so brauchbar. Er hat halt doch immer noch das beste Image, genau wie das Wort "Neu!". Nur zum Differenzieren taugt es meiner Meinung nach nicht (mehr) so viel wie "Songs".
OK, Philosophiestunde beendet.
 
Danke für das Feedback radio_watch!

Wahrscheinlich gefällt dir „Der Beste Mix aus Songs und Hits“ auch nicht. <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />

Ich tu mir ja schwer Vorschläge zu machen. So weiß ich zum Beispiel nicht wie radikal bei Krone die Änderungen in der Musikfarbe ausfallen werden. Wie unique wird der Sound? Oder sollen die altbekannten Songs nur neu verkauft werden?
 
Weiss ich auch nicht. Die Frage ging ja eher darum, wie das bisherige Musikformat(?) hätte beschrieben werden können. Ein weitgehend unbesetzter Begriff wie Songs hilft wenig zum profilieren. (Ich mach ja keinen Claim, um ihn zu erklären sondern eher um zu erklären)

Die Hits von heute und die Songs von gestern - das ist der neue Songmix <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
 
Alle guten Claims muss man auch erklären. Stell die vor jemand liest irgendwo „Red Bull verleiht Flügel“ hat aber keine Ahnung was Red Bull ist. Der wird nie auf die Idee kommen, dass es sich um ein Getränk handelt.
 
Unser DJ macht den Mix – Hits und Songs sonst brauch ma nix! <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />

Außerdem hat sich Kronehit doch eh positioniert:

Krone Hit R@dio

Krone: wir sind mit unseren News am Herzen der Österreich (oder: da muss sogar das Katzerl weinen)

Hitradio: wir spielen die coolen Hits, genauso wie Ö3

natürlich reicht das noch nicht
also hau ma noch einen doppelten Superlativ drauf: „die besten Songs aller Zeiten“ – klingt auch irgendwie anders als Hits -&gt; geil

doch das ist noch nicht das Ende: „wir haben die besten Radioköpfe des Landes“ – wie kompetent

„wir senden aus dem Newscenter“ – oh wie groß die doch sind

dann noch ein Millionengewinnspiel
und dann das verdoppelte Millionengewinnspiel

das größte Open Air Konzert das Hintertupfing je gesehen hat – mit Rod Stewart (oder war es doch Elton John?)

„Sollen wir es wagen, es in einem Wort zu sagen: Wir sind das TOLLSTE, BESTE, SUPERSTE, und GRÖSSTE Radio der Welt!!!!!!!!!!“
„Schalt uns ein, schalt uns ein, wir sind neu, wir sind geil!!!!!“

Herr und Frau Österreich lesen das in der Zeitung und danken sich „gut, probier mas doch mal aus“ und drehen das neue Radio auf.
Und was haben sie dann gehört? Ich möchte hier nicht die Qualität des Programms beurteilen, sondern bei den harten Fakten bleiben: technische Probleme, das Umschalten zwischen Mantelprogramm und Lokalfenstern hat nicht funktioniert, aber auch nicht ansatzweise. Spürbar ratlose Moderatoren, minutenlang Stille nach den Nachrichten und dann plötzlich Wiener Lokalwerbespots im Salzkammergut…

Angenommen jemand kauft sich beim Mediamarkt einen neuen Staubsauger. Er kommt heim, packt ihn aus, steckt ihn an, der Staubsauger rührt sich nicht, kaputt. Klar, dass der Staubsauger zurückgebracht wird und die Kunde sein Geld zurückfordert. Wahrscheinlich kauft er sein nächstes Elektrogerät woanders.
Es ist überall so, egal ob man Staubsauger verkauft, oder Nähmaschinen, oder den besten Hitmix, wenn das Produkt defekt ist, kriegt man die ärgsten Probleme. Wenn ich etwas verspreche und das Produkt kann es - aus welchen Gründen auch immer - nicht halten, wird die Kundschaft zu einem anderen Anbieter wechseln. Zum Beispiel zu Ö3: ein erstklassiges Produkt, die liefern seit Jahren konstante Qualität…

Es wird nicht lang dauern und Herr und Frau Österreich werden ein Plakaterl sehn wo steht: „Krone Radio – wir haben die Superstars – live und hautnah…“ Und die Leute werden sich denken: „Hehe, die ham mich schon einmal verarscht. Nana, I bleib scho bei mein Ö3“.

Ist das nicht ein Lehrbeispiel wie Marketing nicht funktioniert?
 
Genauso ist es Berni ! Die Menschen werden immer mehr, die nur noch ein verächtliches Schmunzeln aufsetzen, wenn ihnen ein Radio irgendwas Tolles vorclaimt.
Nur ein Fehler ist in Deinem Posting: Im zentralen Salzkammergut kann man kein Kroneradio hören und es geht auch niemandem ab. Hier hat sich Radio Salzkammergut als eines der letzen Lokalradios halten können.
 
@Berni:

Alle guten Claims muss man auch erklären?????

Kabel 1 - Die besten Filme aller Zeiten
RTL - Wir zeigen´s Ihnen
Pro 7 - Gute Unterhaltung
BMW - Freude am Fahren
Audi - Vorsprung durch Technik
Tempo - Verlaß´ dich drauf

Ein Kaufprodukt wie Red Bull, das noch dazu hochpreisig ist, kann man nur bedingt mit Gratisprodukten vergleichen. Wenn es Red Bull darum geht, seine Höherpreisigkeit durch konsequente Ausbildung der Markenwelt zu sichern, dann ist das schon okay so.

In den USA, wo Red Bull erst in der Aufbauphase steht, lautet der Claim logischerweise auch:

Red Bull - the energy drink that gives you wiiings! (und da muss man nicht mehr viel erklären - einfach eine Beschreibung der ProduktWIRKUNG!)

Für Red Bull gilt außerdem: It´s better to be first than to be better.

Was die Staubsaugermetapher betrifft: Das Problem an unerfolgreichen Marken liegt meist weniger daran, dass sie Massen an Menschen enttäuschen, sondern dass sie für viele Menschen einfach egal weil irrelevant sind. KroneHit hatte 411.000 Hörer, jetzt sind es 361.000 - was ein Minus von 50.000 ist. Dieses Minus von 50.000 kann aber den Unterschied zu den angepeilten 600.000 auch nicht gänzlich erklären.

Was lernen wir daraus?

Kein Produkt hat das Recht, ausprobiert zu werden.

Jedes Produkt hat die Pflicht, relevant zu sein, um ausprobiert zu werden.

Positionieren (im Sinne von Trout e.a. die diesen Begriff 1969 geprägt haben) bedeutet, sich mit klaren Produkteigenschaften von Mitbewerbern abzuheben und so über das Grundrauschen des Marktes zu dringen. Das braucht unter anderem Zeit. Und an Zeit und Zielstrebigkeit scheitern sehr viele Projekte im Privatradio.

In Nürnberg hat einmal ein Sender mit einem Etat von 1,4 Millionen Mark pro Jahr die Antenne Bayern geschlagen - durch klare Positionierung.

Differentiate or Die - wie es Jack Trout beschreibt. Egal ob jung, alt, soft, hot, Wort, Musik - hab etwas klares, wofür du stehst und mach klar, wofür du stehst.

Die Frage, wie man den bisherigen Musikmix von Krone Hit Radio gemäß dieser Kriterien beschreiben kann, ist auch damit leider nach wie vor offen.

<small>[ 17-01-2003, 14:34: Beitrag editiert von radio_watch ]</small>
 
1. Du widersprichst mir aber nicht, dass es besser gewesen wäre die Technik vor Sendestart zu testen. Sollte bei guter Projektplanung eigentlich selbstverständlich sein.

2.Das RedBull Beispiel stammt aber ursprünglich von dir. (du sagst man kann es nicht vergleichen?)

3.Ich glaub schon, dass ich verstanden hab was du mit positionieren meinst.

4.„habe etwas klares, wofür du stehst und mach klar, wofür du stehst“
Hat KHR zurzeit etwas Klares, wofür es steht? Wenn ja, dann sag mir bitte was es ist. Wenn nein, dann macht es jetzt keinen Sinn, krampfhaft nach einem Claim zu suchen der etwas beschreibt, was es gar nicht gibt. (Darum würd ich ja gern wissen, wie KHR in Zukunft klingt.)

5. Was ist Tempo?
 
1 - nein
2 - als klare Marke schön vergleichbar, von der aktuellen Marktposition eben nicht.
3 - das glaube ich auch
4 - Also kann man den Musikmix von Krone Hit Radio nicht beschreiben?
5 - der Marktführer bei Taschentüchern von Procter & Gamble (vgl. Radioaktiver)

<small>[ 18-01-2003, 12:32: Beitrag editiert von radio_watch ]</small>
 
@ 5: Das wäre ich nie draufgekommen. <img border="0" title="" alt="[L&auml;cheln]" src="smile.gif" />

@4:
Natürlich kann man den Musikmix von KHR beschreiben. Aber es nützt nichts, so kann man KHR nicht positionieren.

KHR ist kein Nischenprodukt und die Musik die Kronehit spielt kann ich ebenso auf der Antenne, Life oder 88.6 hören. Da ist nichts Besonderes dran.

Zum Positionieren braucht man aber eine besondere Produkteigenschaft – eine Art USP (Unique Selling Proposition) – die man in die Werbebotschaft einbauen kann. Warum soll jemand KHR einschalten, welchen Nutzen hat er davon? Um dieselbe Musik wie bei XY zu hören wechselt niemand den Sender.
 
Bin grad draufgekommen, dass es bei radioszene eine eigene Rubrik für Slogans gibt. <img border="0" title="" alt="[L&auml;cheln]" src="smile.gif" />
Mein Favourite ist: Hit für Hit ein Hit, Jeder Song ein Hit (Chemnitz 102 Punkt 1) <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />

Bei so viel Inspiration muss ich noch einen Versuch starten:

Krone Radio – beautiful music

kurz, einfach, klar
1.Es ist Englisch, daher klingt es nicht so gewöhnlich wie „die schönste Musik“
2.Es unterscheidet sich von Hits und damit von Ö3. (klingt gehaltvoller, nobler)
 
Beautifull - wird nicht mit Musik in Verbindung gebracht. Beautifull steht für Schönheit im Sinne von Ästethik. Dann kannst gleich wieder den genialen Martin Blank RPN Slogan - Die schönste Musik nehmen. Sorry aber so funktioniert das menschliche Gehirn.
 
@ DJ Digas: Sicher hat Ästhetik etwas mit Musik zu tun. Natürlich scheiden sich die Geister, welche Musik ästhetisch ist.
Ich finde zum Beispiel, dass Rock sehr ästhetisch sein kann. Das hohle Ö3-Gedudel würde ich nicht so bezeichnen – aber Kronehit soll ja nicht Ö3 kopieren.
<img border="0" title="" alt="[Sch&uuml;chtern]" src="rolleyes.gif" />
 
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