"Warum die Einführung von UKW gescheitert ist" von Helmut G. Bauer

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Und das schreibt der Focus heute:

http://www.focus.de/finanzen/news/w...ital-radio-vor-dem-durchbruch_aid_732334.html

Ich schmunzele über alle Äußerungen der DAB-Gegner hier. Dabei ist der Karren nicht mehr aufzuhalten, DAB+ ist jetzt schon ein Riesenerfolg. Tut mir leid, ihr Besitzstandswahrer und IP-Träumer.

Ja ja, eben das übliche Werbegetröte, das den Konsumenten in die Irre führt. Von wegen CD-Qualität und 60 ARD-Programme (an jedem Standort mit DAB+ Versorgung).
Übrigens vermisse ich bis heute einen DAB+ Radio Test bei der Stiftung Warentest. Was dabei wohl heraus käme...? :)
Warten wir's ab.
 
Dann mal Beeilung, immerhin noch ein knapper Monat Empfang mit der ADR-Kiste. :D

Wichtig, daß hier das Thema Bouquet-Zwang angesprochen wird. Ich ahne, das werden die Medienanstalten dann genüßlich nutzen, die lästigen Bürgerfunker jeglicher Art endgültig ins Jenseits (Internet) zu befördern und damit für die Masse unerreichbar zu machen. Nicht unbedingt, weil die Masse nicht in der Lage wäre, diesen Empfangsweg zu nutzen (Senioren meist ausgenommen), sondern weil solche Angebote dort schlicht untergehen, im Gegensatz zu UKW also nicht gefunden werden können.

Ein weiterer Aspekt, der ein schwaches indirektes "Pro DAB" hervorrufen könnte: die alles-Empfänger sind soweit mir bislang bekannt auf UKW oft allerschäbigster Schrott. Weder empfindlich noch trennscharf noch großsignalfest - damit geht auf UKW gerade heute deutlich weniger als mit 20 oder 25 Jahre alten Empfängern. Wenns dann noch SDRs sind (in Software realisierte Empfänger), die sich komplett mit selbstproduzierten Störsignalen abschießen, ist UKW nichtmal mehr bei Ortssendern zu gebrauchen. Nett, wenn dann noch DAB vorhanden ist und es ist ja plötzlich sooo viel besser...

Immerhin bemühen sich ja einige Anstalten (beim RBB besonders übel) sehr, das niedrigstmögliche Klangniveau aller Verbreitungswege auf allen Verbreitungswegen anzubieten. Also auf dem digitalen DAB ein rotziges, zerriges UKW-Signal, das selbst auf UKW weit unter jedem Standard zivilisierter Programme liegt und ein echter Abschaltgrund ist.

Der Focus-Artikel: welche 13 öffentlich-rechtliche Programme werden denn bundesweit verbreitet? Mir fallen drei ein... Abgesehen davon basiert der Artikel auf einer von der DAB-Lobby herausgegebenen Meldung. Da ist immer Vorsicht geboten. Heute hat QCells Insolvenz beantragt. Nun schaut mal, was man noch Ende 2008 aus dem Solar Valley tönte. Ich traue Lobbyvereinen keinen Zentimeter weit. Der Realität ist oft ganz anders.

Was die Klangqualität betrifft: ja, man hört 160 kbps schon im Auto negativ, 128 noch viel übler. Und man hört auch, wie schrottig z.B. hr1 vor sich hin rotzt und schmirgelt, im DAB+-Standard. Übrigens: selbst 192 kbps MP2 kann man, wenn nicht optimal umgesetzt, sehr wohl ohne weiteren Aufwand beim Hören enttarnen. Bitte selbst testen: D-Radio Kultur und DLF auf UKW laufen genau so. Bei D-Kultur hörte ich letztens ein Lied (klischeebefriedigend eine Nummer einer Afrikanerin, die gegen soziale Mißstände in ihrem Heimatland ansang, war aber wirklich gute Musik), bei dem die Höhen so dermaßen brutal vermatscht waren, das muß einfach auffallen. Inzwischen wurde mir sogar bestätigt, daß UKW Berlin-Britz (der alte RIAS-Standort) je nach Tageszeit mal via 192 kbps @ Astra 23.5° Ost und mal per Leitung zugeführt wird. Genaueres wollte man nicht ausführen, aber es erklärte, warum ich da mal schlimme Artefakte hörte und mal nicht. Beim D-Radio ahne ich auf der UKW-Zuführung möglicherweise sogar noch den alten Barco RE660 in Joint Stereo, zumindest wirkt es teils so wie damals 2003, als sich MDR, SWR und hr von dieser im Coder fehlerhaft implementierten Betriebsart verabschiedeten.

Bei DAB+ gibt es auch einen bösen Effekt: es gibt Empfänger, die auf DAB+ ohne SBR allergisch reagieren und dann derbe Artefakte werfen. Viel schlimmer, als bei der Bitrate "nötig". Der MDR hatte das bemerkt, nachdem dort Beschwerden wegen üblen Klanges angekommen waren. Man identifizierte dann das fehlende SBR als Ursache bei einer Cambridge-Audio-Minianlage und irgendwelchen Kenwood-Empfängern. Der MDR stellte dann auf etwas niedrigere Bitrate + SBR um und der Spuk war vorbei. Solange so etwas noch an der Tagesordnung ist, wird es immer wieder zu Diskussionen kommen, bei denen beide Recht haben - und nur unterschiedliche Empfänger besitzen.

Wenn sich DAB als terrestrisches Radio zahlenmäßig einigermaßen etablieren kann, dann nur als "blinder Passagier" über den stillschweigenden Einbau in jedes neue Radio.
 
endgültig ins Jenseits (Internet) zu befördern

Na na, lass dass nicht Herrn Internetradiofan hören. ;)

die alles-Empfänger sind soweit mir bislang bekannt auf UKW oft allerschäbigster Schrott

Was im Media Markt im Regal als UKW-Empfänger verkauft wird, ist häufig allerdings auch kein Wellenfänger höchster Güte. Teils stimmt deine Feststellung aber schon, DAB-Tuner hui, UKW-Teil eher pfui. Ich habe aber auch schon positive Beispiele erlebt, der recht günstige DUAL DAB4 z.B. schlägt sich m.E. trotz seiner kurzen Antenne recht gut auf UKW (und DAB+).

Der Focus-Artikel: welche 13 öffentlich-rechtliche Programme werden denn bundesweit verbreitet? Mir fallen drei ein... Abgesehen davon basiert der Artikel auf einer von der DAB-Lobby herausgegebenen Meldung
Das hat die GFU, die die Meldung herausgegeben hat, tatsächlich missverständlich formuliert / formulieren lassen. Hier die Orginalmeldung: http://www.gfu.de/_dbe,news,_auto_5090097.xhtml
 
förde schrieb:
Ich habe aber auch schon positive Beispiele erlebt, der recht günstige DUAL DAB4 z.B. schlägt sich m.E. trotz seiner kurzen Antenne recht gut auf UKW (und DAB+).
Anhand eines Vergleiches zwischen dem Dual DAB4 und dem Degen kann ich dies nicht bestätigen. Das Gerät von Dual hat Filter wie Scheunentore: Sofern zwei Sender 200kHz beieinander liegen, lassen sie sich nicht mehr sauber trennen. Im Gegesatz dazu hat der Degen damit keine Probleme.

Radiowaves schrieb:
Wenn sich DAB als terrestrisches Radio zahlenmäßig einigermaßen etablieren kann, dann nur als "blinder Passagier" über den stillschweigenden Einbau in jedes neue Radio.
Bei der ganzen Diskussion wird immer übersehen, dass das Radio in Deutschland in allererster Linie der Hintergrundberieselung dient und es in der breiten Bevölkerung insofern kaum Anreize gibt, sich eigens zum Empfang von einer geringen Anzahl von Zusatzprogrammen ein DAB+-taugliches Radio zuzulegen.
Daher kann ich Dir in Deiner Aussage nur zustimmen.
 
Bei der ganzen Diskussion wird immer übersehen, dass das Radio in Deutschland in allererster Linie der Hintergrundberieselung dient und es in der breiten Bevölkerung insofern kaum Anreize gibt, sich eigens zum Empfang von einer geringen Anzahl von Zusatzprogrammen ein DAB+-taugliches Radio zuzulegen.
Daher kann ich Dir in Deiner Aussage nur zustimmen.

Na dann..., braucht ja die Menschheit erst Recht kein Internetradio. Damit gehe ich jetzt beruhigt schlafen!
 
@ Radiotor und andere

Das ein Vorstandsvorsitzender eines Verbandes für Unterhaltungselektronik den Durchburch dieser Technik will ist ja wohl klar, weil er wittert für seine Mitglieder das große Geschäft und deswegen muß er so tun als stünde dieser Durchbruch unmittelbar.

Des Weiteren frage ich mich, ob man schon von einem Durchbruch sprechen kann,wenn man 1000000 Empfangsgeräte unter die Leute gebracht hat. Dieser Zahl stehen ungefähr das zehn-, zwanzig-, dreißigfache an " nromalen Radios entgegen.
 
Dem Argument, die Übertargung via DAB oder DAB+ sei sauberer muß aus technischer Sicht leider wehement wiedersprochen werden, zumindest so, wie sie durchgeführt wird.

Bravo!!

Man sollte sich dabei auch einmal daran erinnern, daß dem nicht von Anfang an so war. Das Elend ging erst los, als die Bitraten von üblicherweise 192 auf üblicherweise 128 kBit/s herabgesetzt wurden (denn von England lernen heißt siechen lernen).

Mit dem effektiveren AAC-Codec hätte man dem abhelfen und aus jenen 128 kBit/s eine wieder gute Qualität herausholen können. Aber nein, stattdessen nutzt man die Gelegenheit dafür, den Schwamm noch weiter auszupressen. Man kann das in Sachsensachsenanhaltundthüringen sehr schön studieren; dort läuft Figaro in der AAC-Schmalhansversion und MDR Klassik, wo über weite Strecken Figaro durchgeschaltet wird, in Layer II mit 128 kBit/s. Auf Deutsch gesagt: Das klingt jeweils anders scheiße.


Schade, das man ein neues System mal wieder mit minimalstansprüchen an die Qualität einführen will (vergleichte VHS, DVB-T...)

Und an der Stelle hinkt der Vergleich mit der UKW-Einführung nicht nur, sondern sitzt schon im Rollstuhl. UKW bot seinerzeit eine völlig neue Qualität. Davon kann heute keine Rede sein; im Gegenteil wird gern als Goldohr o. dgl. verspottet, wer dem gerechneten Blech nichts abgewinnen kann. Den Vogel schießt dann Radio Horeb, da ist dann wieder die bewährte Mittelwellenqualität erreicht.

Ich frage mich in diesem Zusammenhang auch, ob mobiler Empfang in hochwertiger Qualität für den Hörfunk denn gar kein Argument ist. Zumindest in den Großstädten laufen einem doch nun genug Leute mit guten Kopfhörern über den Weg, um an diesen Aspekt erinnert zu werden. In diesen Kreisen wird mittlerweile erörtert, FLAC-Dateien aufs Tentakel zu laden. Und denen will man allen Ernstes mit diesem Gescherble kommen?!

Mir braucht man es jedenfalls nicht. Layer II mit 192 kBit/s oder AAC mit 128 kBit/s, und ich wäre ernsthaft interessiert, sofern die Versorgung stimmt (was sie im derzeitigen Zustand nicht tut). Aber so, wie es in der rauhen Wirklichkeit läuft, ist UKW alternativlos.


... DSR-Tuner ist bereits weg, hätte für interessierte aber noch einen DMX-fähigen ADR-Tuner von Kathrein zu verschenken. PM bitte an mich.

Oder wie wäre es mit dem vor zwei Jahren gekauften DAB-Radio, mit dem man z.B. in Sachsensachsenanhaltundthüringen jetzt nur noch den DLF, den Sender mit dem Blubb und besagtes MDR Klassik hören würde, wenn das Teil nicht auch UKW könnte?

Mich verstört regelrecht, wie über diesen Aspekt geflissentlich hinweggegangen wird. Ich erinnere mich noch an die erst vor wenigen Jahren regelmäßig verbreiteten Jubelmeldungen über die Anzahl der bereits abgesetzten DAB-Radios. Die werden jetzt ebenso schulterzuckend wertlos gemacht wie damals die DSR-Geräte, die, wenn ich mich recht entsinne, teils wahre Freudenhauspreise gekostet hatten.


Ich hatte hier schon einmal eine Diskussionsteilnehmerin angebelfert, und ich sage es bei dieser Gelegenheit auch noch einmal: Dieser DAB-Hype, der bei den Freaks kultiviert wird, nervt nur noch. Mittlerweile ist es ja kaum noch möglich, sich über irgendein hörfunkbezogenes Thema auszutauschen, ohne daß wieder jemand mit seinem neuen Spielzeug anfängt.

Man könnte jetzt anführen, was Boris Lochthofen von der Regiocast neulich zu diesem Thema gesagt hat (wen es interessiert, der sollte mit dem Stichwort „Brückentechnologie“ etwas finden können). Aber es ist ja ohnehin sinnlos, sich überhaupt noch darüber unterhalten zu wollen, was mal aus dem Hörfunk werden könnte, weil alles im üblichen Geblubber untergeht. Hier hat es ja auch jede sinnvolle Diskussion schon im Ansatz abgewürgt.

Was, um der Sache wenigstens noch etwas gutes abzugewinnen, schon viel darüber sagt, wie tief dieses Medium bereits gesunken ist.
 
"Verkaufte Geräte". Führt der Medienfachhandel die ausgestellte Ware lediglich in Kommission (wir zahlen erst an den Hersteller, wenn die Geräte verkauft sind), oder war es nicht doch der bezahlte Einkauf von Geräten ? Verkaufte Geräte : An den Endkunden verkauft oder als Ausstellungsstück in einem Medienmarkt ?
Hingegen glaube ich schon, dass man DAB+ einfach in neue Radios einsetzen wird. Irgendwann einmal. Vorerst bleibt alles beim alten.
 
Der Radiotor schrieb:
Ich schmunzele über alle Äußerungen der DAB-Gegner hier. Dabei ist der Karren nicht mehr aufzuhalten, DAB+ ist jetzt schon ein Riesenerfolg.
Und ich schmunzele über den Focus-Artikel. Der Branchenverband sieht DAB+ also "vor dem Durchbruch"? Das erinnert an die spöttische Bemerkung, "Brasilien ist das Land der Zukunft - und wird es auch immer bleiben".

Wenn man die Anzahl der empfangbaren Sender als Beleg für den bevorstehenden Durchbruch nimmt, hat Internetradio diesen schon längst geschafft. Und eine Million DAB-fähige Geräte verkauft? Erstens stellt WAZmann hierzu die richtigen Fragen und zweitens gibt es grob geschätzt mindestens 100 Millionen konventionelle UKW-Radios in Deutschland. Diese Relation sagt wohl alles.

Letztlich: Die ganz überwiegende Masse der Hörer ist zufrieden, wenn sie ihren Dudelfunker im Radiowecker, im Bad, in der Küche, im Auto und im Büro / in der Werkstatt reinbekommt. Mehr Radio interessiert die gar nicht, sonst wären sie keine Dudelfunkhörer. DAB+ bekommen die zwar irgendwann auch, mit dem Radio im neuen Auto vielleicht oder weil es irgendwann nur noch Hybridgeräte gibt. Aber selbst dann werden sie vermutlich bei UKW bleiben, weil sie da die Frequenz kennen, die wird ihnen beim Lieblingsdudler ja permanent eingebleut. Daß ein auch nur meßbarer Teil von denen plötzlich anfängt, sich in DAB+ umzuhören, glauben doch auch die größten Digitalfans nicht im Ernst.

Die einzige Chance auf einen echten Durchbruch des Digitalradios bestünde in einer Zwangsumstellung wie beim Fernsehen. Da traut sich allerdings wegen des zu erwartenden Aufstandes, der losbräche, wenn die erwähnten hundert Millionen Geräte plötzlich zu Schrott gemacht würden, niemand ran. Zu recht.
 
@Markeitso: Alle bisher im Markt befindlichen Hybridgeräte machen zuerst einen Suchlauf im DAB-Bereich. Nur wenn der Kunde merkt, dass anschließend sein Lieblingsdudler nicht in der Programmliste dabei ist, würde er auf UKW umschalten. Aber genau darin liegt ja die Gefahr für die koventionellen UKW-Anbieter: Der Kunde könnte ja neugierig sein, was denn Absolut Radio, 90elf oder Radio Bob ist. Und plötzlich bleibt er bei DAB hängen und will gar nicht mehr zurück. Einer Bekannten von mir aus dem Taunus ist das eben so gegangen: Hat sich eine neue Micro-Anlage von Onkyo gekauft, mit DAB+ an Bord. Und (bislang RPR1- und FFH-Stammhörerin) hat nun mit Absolut Radio einen neuen Lieblingssender gefunden. Tja, so kann's gehen...
 
Lieber Radio-Tor,

dann bleib doch bei Deiner Meinung, so wie ich bei meiner, aber hör' auf, uns missionieren zu wollen und unsere Ansichten abzuqualifizieren.

Time will tell.
 
Der Radiotor schrieb:
Alle bisher im Markt befindlichen Hybridgeräte machen zuerst einen Suchlauf im DAB-Bereich. Nur wenn der Kunde merkt, dass anschließend sein Lieblingsdudler nicht in der Programmliste dabei ist, würde er auf UKW umschalten. Aber genau darin liegt ja die Gefahr für die koventionellen UKW-Anbieter: Der Kunde könnte ja neugierig sein, was denn Absolut Radio, 90elf oder Radio Bob ist. Und plötzlich bleibt er bei DAB hängen und will gar nicht mehr zurück.
Die Anzahl an preiswerten Hybridempfängern hält sich bisweilen noch sehr in Grenzen.
Wer sich so ein Gerät kauft, hat sich sehr wahrscheinlich zuvor bereits Gedanken über das Thema gemacht.
Diese Gruppe, d.h. jene, die mit dem Angebot auf UKW unzufrieden sind, wird jedoch für den stationären Empfang eher zum Kauf eines kombinierten UKW-und Webradios tendieren, obgleich letzteres zwar geringfügig mehr kostet als ein UKW-DAB+-Kombiempfänger, dafür jedoch einen ungleich höheren Mehrwert bezogen auf die Programmauswahl bietet.

Erst wenn in einem Gerät wie diesem:

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DAB+ standardmäßig und ohne Aufpreis integriert sein wird, d.h. für die 30 bis 50€, die es üblicherweise kostet, dann erst wird DAB+ von der breiten Masse angenommen werden.
 
DieDiese Gruppe, d.h. jene, die mit dem Angebot auf UKW unzufrieden sind, wird jedoch für den stationären Empfang eher zum Kauf eines kombinierten UKW-und Webradios tendieren, obgleich letzteres zwar geringfügig mehr kostet als ein UKW-DAB+-Kombiempfänger



Das wird sicherlich so sein, aber gerade im mobilen Bereich ist damit ja nicht viel anzufangen. Grundsätzlich muss DAB aber in Sachen Programmauswahl attraktiver werden. Nur mit Hitdudlern in Minirotation (Kiss, Energy, 1Live Diggi etc.) wird man auf Dauer das Nachsehen haben.
 
Erst wenn in einem Gerät wie diesem:

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DAB+ standardmäßig und ohne Aufpreis integriert sein wird, d.h. für die 30 bis 50€, die es üblicherweise kostet, dann erst wird DAB+ von der breiten Masse angenommen werden.

Dann habe ich diesen hier für dich:

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Den hab ich schon für 59,90 Euro gesehen, er kann DAB+, und er liegt nur 10 EUR über deiner selbst ernannten Preisgrenze. Und warte nochmal ein paar Monate, dann wird er drunter liegen.
 
"Verkaufte Geräte". Führt der Medienfachhandel die ausgestellte Ware lediglich in Kommission (wir zahlen erst an den Hersteller, wenn die Geräte verkauft sind), oder war es nicht doch der bezahlte Einkauf von Geräten ? Verkaufte Geräte : An den Endkunden verkauft oder als Ausstellungsstück in einem Medienmarkt ?
Hingegen glaube ich schon, dass man DAB+ einfach in neue Radios einsetzen wird. Irgendwann einmal. Vorerst bleibt alles beim alten.

Eben nicht, auch wenn ihr mir es nicht glaubt, Philips und Sony als bestimmt nicht unbedeutende Größen wollen kein Radio mehr auf den Markt bringen, das DAB+ nicht integriert hat. Dass es natürlich weiter noch Radios Marke Clatronic usw. für 10 EURs geben wird (auch neue Modelle), die kein DAB+ können, ist freilich klar. Interesant ist mal die Aufstellung von Kleinempfängern bei Conrad zu beobachten: Mehr als 40 Prozent der dort angepriesenen Radios beherrschen inzwischen DAB- Noch vor fünf Jahren hätte es vielleicht ein oder zwei Modelle mit Digitalradio gegeben.

Der Preis für die Teile ist für die Hersteller in jedem Fall kein Hindernis mehr, bei Chippreisen um 1 Euro ist es eher so, dass die Hersteller durch den Zusatz "Digitalradio" sich derzeit noch eine goldene Nase verdienen und die Radios unverhältnismäßig teuer im deutschen Markt anbieten. Das günstigste als Neugerät erwerbbare Radio mit DAB kostet bei Amazon 26 Euro:


Zugegebenermaßen, für solchen Elektroschrott Made in China ist selbst das noch zu teuer.
 
@Markeitso: Alle bisher im Markt befindlichen Hybridgeräte machen zuerst einen Suchlauf im DAB-Bereich. Nur wenn der Kunde merkt, dass anschließend sein Lieblingsdudler nicht in der Programmliste dabei ist, würde er auf UKW umschalten. Aber genau darin liegt ja die Gefahr für die koventionellen UKW-Anbieter: Der Kunde könnte ja neugierig sein, was denn Absolut Radio, 90elf oder Radio Bob ist. Und plötzlich bleibt er bei DAB hängen und will gar nicht mehr zurück. Einer Bekannten von mir aus dem Taunus ist das eben so gegangen: Hat sich eine neue Micro-Anlage von Onkyo gekauft, mit DAB+ an Bord. Und (bislang RPR1- und FFH-Stammhörerin) hat nun mit Absolut Radio einen neuen Lieblingssender gefunden. Tja, so kann's gehen...

Und wenn der Suchlauf beim Dudelfunkhörer nun ausgerechnet den Deutschlandfunk mit höchster Priorität einstellt? ;)
 
Und wenn der Suchlauf beim Dudelfunkhörer nun ausgerechnet den Deutschlandfunk mit höchster Priorität einstellt? ;)

;)

Zumeist wird übrigens 90elf als erster Sender ausgewählt, ganz einfach weil die Programmliste alphanumerisch (Zahlen votr Buchstaben) geordnet ist. Ich bin mal gespannt wann die Sender hinter diesen Trichter kommen, vielleicht haben wir hier in Hessen bald "000 Hitradio FFH" :)
 
Heisst das letztlich, dass DAB+ nur noch zwangsweise ein "Erfolg" werden kann, wenn es überall implementiert wird ? Das spricht gegen die Erfolgshymnen in den offensichtlich bestellten Berichte. DAB war auch ein gigantischer Erfolg. Weg isses.
Und 1199 wird gern gehört, weil es am Anfang der Programmliste steht ?
Wie schlecht muss das alles sein, wenn man nur durch Manipulation weiter kommt.

Kein Wunder, dass so gut wie niemand ausserhalb der Szene von diesem DAB+ je etwas gehört hat.
Hier gehört eine bundesweite Kampagne her.
Auf allen TV-Sendern.

Sonst wird das nichts mehr.
 
Es wird doch schon was. Die 1 Mio Grenze wäre ein echter Erfolg. Der Vergleich mit den vorhandenen UKW Geräten im Markt hinkt doch. Wenn ein Haushalt heute ein DAB+-Gerät kauft und von der Technik angetan ist, wird man doch nicht losrennen und alle UKW-Geräte zum Elektromarkt bringen, um sie gegen DAB-Geräte einzutauschen. Das war noch bei keiner Technik so, es sei denn der alte Standard wurde eingestellt. So viel Realismus muss sein. Und das bewerten auch die DAB+-Verantwortlichen sehr realistisch! Wir erinnern uns. Im bislang erfolgreichsten DAB-Jahr(2004, 2005 oder 2006) wurden 80000 Geräte im Jahr verkauft. Jetzt werden es 1 Mio in 2012 werden. Also, wenn man das nicht als Erfolg werten kann, weiss Ichs auch nicht mehr... . Und Wazmann, das Posting von Radiotor trägt eine ironische Note, nur mal so... . Der Verbraucher muss nicht durch Tricks überzeugt werden, das tun die Technik und die Programme von ganz alleine. Noch was zum Sound. Ok,ok, es geht wohl noch besser. Aber diese Nuancen hört der Durchschnittsverbraucher nicht raus und haben überdies hinaus vor 10 Jahren auch nicht zum Erfolg geführt. Also, man hat aus den Fehlern gelernt und hier wird gefordert diese zu wiederholen?!?
 
Die ganz überwiegende Masse der Hörer ist zufrieden, wenn sie ihren Dudelfunker im Radiowecker, im Bad, in der Küche, im Auto und im Büro / in der Werkstatt reinbekommt. Mehr Radio interessiert die gar nicht, sonst wären sie keine Dudelfunkhörer.

Die entscheidende Frage ist in diesem Zusammenhang, was denn jene Leute tun, die mehr interessiert. Das spitzt sich nämlich letzten Endes darauf zu, welche Chancen der lineare Hörfunk eigentlich noch hat. Man schaue sich nur einmal an, wie die Deutsche Welle ihn im letzten Herbst weitgehend zu Grabe getragen hat. Die richtige Diskussion führt diesbezüglich z.B. Lemmer, wenn er jetzt Spotify anführt.

Mir fällt auch auf, wie bei diesem Thema Macher und Radiofreaks zunehmend eine Symbiose eingehen. Das sieht man, wenn man sich das Forengetrommel anschaut, bei dem einem allmählich auch eine bestimmte Vermutung kommt. Und das hört man, wenn bei jenen Programmen, die nun als beste Erfindung seit dem geschnittenen Brot gepriesen werden, schon der erste Höreindruck darauf hinausläuft, daß da welche ihre persönlichen Alternative-Leidenschaften ausleben. Elf99 reingeschaltet und es lief prompt Radio Orchid. Würde man sich bei der Bespielung der einstigen DT64-Frequenzen in Sachsen ja nie getrauen, die Leute mit solchen Dingern zu verstören, nich' wahr.

Es mutet schon sehr nach Pfeifen im dunklen Walde an, und aus der ARD waren auch tatsächlich schon eindeutige Bemerkungen in der Richtung zu hören, in der Veranstaltung eine letzte Chance zu sehen, den linearen Hörfunk mit seinen bestehenden Strukturen und Platzhirschen in die digitale Welt hineinretten zu können.

Was ich schlicht und einfach uninteressant finde.
 
Als ich den Artikel las, suchte ich erst nach dem Datum. Solche Texte sind absolute Evergreens. Seit fast 20 Jahren steht nämlich Digitalradio vor dem Durchbruch. Die ständigen Durchhalteparolen wirken umso lächerlicher, wenn man sich vorstellt, 1989 wäre der 4. oder 5. Neustart des Farbfernsehens nötig gewesen. Dabei wären alle alten Farbfernseher, die über 15 Jahre zweifelsfrei die Zukunft waren, leider durch Farbfernsehen+ unbrauchbar geworden.

Helmut G. Bauer hätte die Aussagen seiner Zitate mühelos auch mit Zeitungsartikeln vom Anfang des letzten Jahrzehnts belegen können. Die Diskussion ist insoweit zwecklos und als Leser habe ich bei solchen Artikeln immer das Gefühl, der Autor will mich verarschen. Er weiß es selbst besser. Was ist wirklich neu, warum wird es jetzt besser laufen? Sicher nicht des tollen Klangs wegen.

Danke.
 
. Ok,ok, es geht wohl noch besser. Aber diese Nuancen hört der Durchschnittsverbraucher nicht raus und haben überdies hinaus vor 10 Jahren auch nicht zum Erfolg geführt.

Eben. Der Klang ist den meisten eh egal. Wenn ich mir anhöre, was viele auf dem Mp3 Spieler in 128 kbit/s oder weniger haben und dem 48Kbit/s Stream auf dem Handy, da muss man sich um die Klangqualität von DAB+ keine Gedanken machen. Schlechter als UKW klingt es auf keinen Fall und falls doch wird das der Otto-Normalhörer im Küchenbrüllwürfel oder mit Ohrhörern für 4,95 EUR eh nicht raushören.
 
Eben. Der Klang ist den meisten eh egal. Wenn ich mir anhöre, was viele auf dem Mp3 Spieler in 128 kbit/s oder weniger haben und dem 48Kbit/s Stream auf dem Handy, da muss man sich um die Klangqualität von DAB+ keine Gedanken machen. Schlechter als UKW klingt es auf keinen Fall und falls doch wird das der Otto-Normalhörer im Küchenbrüllwürfel oder mit Ohrhörern für 4,95 EUR eh nicht raushören.
So sehe ich das auch. Hier auf der Arbeit höre ich derzeit hr1 via DAB+, weil der UKW-Empfang schon man "kratzt" (dem Elktrosmog sein Dank). Von einem "schlechten" Klang kann keine Rede sein. Hätte ich das absolute Gehör, säße in einem optimalen Raum mit optimaler HiFi-Anlage, dann, ja dann würde ich vielleicht einen Unterschied merken ;)
 
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