Warum die Zukunft des Radios nicht (alleine) im Internet liegen kann

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
westsound schrieb:
Eine rein internetbasierte Zukunft des Radios ist undenkbar!

Alles ist denkbar!

Ein Vorredner hat hier die mangelnde Fantasie derjenigen beklagt, die sich mit den Zukunftsperspektiven der Branche beschäftigen. Das ist in der Tat ein Hauptproblem der Bürokraten, Controller, Betriebswirte und McKinseys dieser Welt: Die mangelnde Fantasie.

Wie wäre es, sich Radio der Zukunft mal vorzustellen als aufgelöst in seine Bestandteile: Musik, Unterhaltung, Information, Werbung, fast flächendeckend Erreichbarkeit, auch mobil?
Und jetzt schauen wir mal, was das Internet heute schon (im Vergleich zum Radio) bietet:
Musik (noch in schlechterer technischer Qualität - aber in ungleich größerer Auswahl)
Unterhaltung (in besserer Qualität und größerer Vielfalt als das radio)
Information (in besserer Breite und Qualität, in wesentlich größerer Vielfalt als das radio - lediglich nicht vorsortiert und nicht gewichtet - da muss man selber denken)
Werbung (alles voll davon - Radio kann von diesen Umsätzen nur träumen).
Ereichbarkeit (überall, auch mobil - Komfort und Bandbreite steigend)

Was bietet das Internet noch zusätzlich (was Radio noch nie geboten hat und nie wird bieten können):
Mitreden
Einkaufen und verkaufen
Weltweite Auswahl bei allem
Datenspeicher- und Archivfunktion

Langer Rede kurzer Sinn: Es wird kommen!
 
Musik (noch in schlechterer technischer Qualität - aber in ungleich größerer Auswahl)
Die Qualität ist inzwischen gar nicht mal so schlecht: Viele MP3-Musikfiles werden heute mit 320 kbit/s angeboten.
Daneben gewinnt auch das verlusstfreie FLAC-Format an Bedeutung: Bei den heute üblichen schnellen Internetzugängen und gewaltigen Storage-Möglichkeiten im Vergleich zu früher kein Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dazu wird es schon allein aus Gründen der mangelnden Verfassungskonformität nicht kommen - wir leben schließlich nicht in China oder Saudi-Arabien.
Aber in so etwas ähnlichem. Das beste Beispiel dafür erlebten wir erst kurz vor Mitte der 2000er Jahre im TV-Bereich mit DVB-T. Zack - da war das analoge Fernsehen (urplötzlich) abgeschaltet und auch in Gegenden in denen über keinen Kabelanschluss verfügt wurde gab es ausschließlich die Möglichkeit auf Satellit umzusteigen. Einige Jahre später hieß es dann: "Jaa ähh, JETZT müsst ihr aber nochmal wechseln, denn JETZT steigen wir auf das DIGITALE Satelliten-System um!"
Und wir leben also nicht in China oder einem Schurkenstaat? Bist Du Dir dessen noch immer ganz sicher?

Ja, aber nur für eine kurze Übergangszeit, denn anfangs muss sich jeder Neueinsteiger an Bekanntem orientieren.
Auch das bezweifel ich, denn der Deutsche ist, was das betrifft, ein Schaf. Nein, diese Aussage stammt nicht von mir sondern aus der Werbewirtschaft. Im Original lautet sie in etwa:
"Wenn der Deutsche einmal seine Marke gefunden hat, bleibt er ihr treu. In (x (Mehrzahl)) der Fälle bleibt die Markentreue über Jahre hinweg bestehen und nur jeder (relativ hohe Zahl) probiert auch mal eine andere Marke aus."
Und genau so ist es! Ausnahmsweise hat hier Radio Moskau wirklich mal Recht.
 
Das was MannisFan beschreibt hat nur leider so gar nichts mehr mit Radio zu tun. Radio ist für mich ein Medium was mit informiert, unterhält, fordert, und vor allem überrascht und zwar so, wie es die Programmacher für richtig heissen. Das ist Radio! Wenn ich mir Musik selbst zusammenstellen möchte, nutze ich einen Streaming Dienst, wenn ich Infos will, klicke ich auf eine Newsseite, wenn ich einkaufen will, gehe ich auf ein Shopping Portal. Diese Möglichkeiten sind super, aber haben nichts mit Radio zu tun! Das oben beschriebene ist der Grabstein für dieses wunderbare Medium. Radio soll interaktib sein, ist aber in erster Linie ein lineares Medium. Machen wir uns nichts vor: Wenn Internetradio als alleiniger Verbreitungsweg irgendwann kommt, wird dessen Zukunft nicht rosig aussehen. Und genau deswegen braucht es Betriebswirtschafler, Beratungfirmen etc., die genau das ausrechnen und davor warnen. Es braucht nicht immer das Internet für Innovationen, diese gibts auch terrestrisch. Leider können sich das zu wenige vorstellen...
 
@Mannis Fan

Sicher, du hast natürlich Recht. Insofern mildere ich die Aussage ab in "...ist vorläufig noch undenkbar".
Bleibt aber noch immer der Kostenfaktor sowie die Möglichkeit, von Anbieterseite den Zugang zu begrenzen, z.B. durch Geoblocking. Schon seit einigen Jahren lässt z.B. der finnische Rundfunk YLE das Herunterladen von Podcasts nur noch für Gebührenzahler in Finnland zu, ausländische Zaungäste dürfen nur (immerhin) noch die Streams hören. Das Beispiel der SRG kennen viele, auch hier ist die Lage die gleiche. Wo Vielfalt ist, gibt es auch vielfältige Möglichkeiten zur "Fernsteuerung", bei einem angedachten weltweiten, ständig und überall verfügbaren "RoIP" bestimmt der Anbieter, wer nutzen darf und wer nicht. Das wäre doch eine hervorragende Gelegenheit, PayRadio einzuführen...
 
Das was MannisFan beschreibt hat nur leider so gar nichts mehr mit Radio zu tun. Radio ist für mich ein Medium was mit informiert, unterhält, fordert, und vor allem überrascht und zwar so, wie es die Programmacher für richtig heissen. Das ist Radio! Wenn ich mir Musik selbst zusammenstellen möchte, nutze ich einen Streaming Dienst, wenn ich Infos will, klicke ich auf eine Newsseite, wenn ich einkaufen will, gehe ich auf ein Shopping Portal. Diese Möglichkeiten sind super, aber haben nichts mit Radio zu tun! Das oben beschriebene ist der Grabstein für dieses wunderbare Medium. Radio soll interaktib sein, ist aber in erster Linie ein lineares Medium. Machen wir uns nichts vor: Wenn Internetradio als alleiniger Verbreitungsweg irgendwann kommt, wird dessen Zukunft nicht rosig aussehen. Und genau deswegen braucht es Betriebswirtschafler, Beratungfirmen etc., die genau das ausrechnen und davor warnen. Es braucht nicht immer das Internet für Innovationen, diese gibts auch terrestrisch. Leider können sich das zu wenige vorstellen...
Man brauchte auch kein Telefon, man hatte schließlich Rauchzeichen oder Trommeln, Man brauchte auch kein Feuer denn schließlich konnte man das Fleisch ja auch roh essen und sich zum Wärmen zusammenkuscheln, man brauchte auch keine Häuser weil die Höhlen doch alles gaben was man brauchte usw.
Wenn man immer alles verteufelt dann gibt es keinen Fortschritt. Ich will damit nicht sagen das jeder Fortschritt auch ein wirklicher Fortschritt ist aber wir sind mit den Errungenschaften unserer Vorfahren aufgewachsen und kennen es nicht anders, genau so wird es unseren Kindern gehen. Irgendwann kennen die kein klassisches Radio mehr. Linear Musik hören wird es nicht mehr geben. Da kann jeder dagegen-reden wie er will und alle Berater verteufeln und den riesen Untergang prophezeien doch die Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Sollte sie künstlich verlangsamt werden wird die Zukunft sie einfach überollen.
Längst hängt unser Leben und unser Lebensstil von Globalen Firmen ab die für uns entscheiden was wir brauchen und wie wir es bekommen. Spätestens wenn die großen Radiofirmen erkennen das sich durch die alleinige Verbreitung im Internet Kosten gegenüber terestischer Verbreitung sparen lassen (Was z.Z. noch nicht der Fall ist) wird ein radikaler Schnitt gemacht. Spätestens auch dann springen alle umgebenen Firmen (Radiohersteller usw.) darauf auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
@KabelWeb
Und was machen die "Programmmacher" mit diesen unglaublichen Möglichkeiten? Sie lassen sie doch verludern, sie bieten Schmalspurprogramme und faken lieber, anstatt live drauf zu gehen, sie verschenken alles, was Radio ausmacht. Und deshalb haben sie es nicht anders verdient, als dass ihnen ihr Spielzeug weggenommen wird. Von jemandem, der es perspektivisch besser kann. Und das ist das Internet.
 
Bestes Beispiel ist die CD
Als diese in den 80er Jahren aufkam haben viele geschriehen das sie doch nicht so gut sein könnte wie eine Schallplatte. Ich habe immer noch die Stimmen im Ohr die gesagt haben, sowas kommt mir nicht ins Haus.
Und doch... ... obwohl der Klang einer CD bei weitem nicht an den einer Schallplatte herannreicht .... obwohl man damals seine komplette Plattensammlung nochmal kaufen musste .... obwohl die Abspielgeräte wegen dem Laser damals so gefährlich waren .... obwohl alles so teuer war ... hat sich die CD durchgesetzt.
Jetzt werden einige argumentieren, das die Schallplatte ja nie weg war und das diese ja wieder im kommen sei. Doch mal erlich, wer benutzt heutzutage Schallplatten, das sind wenige Enthusiasten oder DJ´s die scratchen oder live mixen. Otto Normal, und damit die Masse, benutzte ausschließlich CD.
Später dann der Umschwung zu MP3, alles digital. Alle haben sich aufgeregt über die Klangqualität und das alles so teuer ist und und und .. im Prinzip die gleiche Laier wie bei der CD. Trotzdem ist der Verkauf an MP3 mittlerweile höher als der von CD´s.
Beim Radio wird es nicht anders sein. Ein paar wenige Hobbysender und Nostalgiker werden noch über UKW für die wenig verbliebenen UKW Radios senden, doch dann wird das ganze nach und nach in der Versenkung verschwinden. Radio wird das gleiche Schicksal ereilen wie jedes Medium. Zeitungen gibt es mittlerweile mehr Online als auf Papier, TV gibt es mehr online in den Mediatheken als wirklich noch aktiv geschaut wird (wenn noch nicht aktuell dann in den nächsten Jahren) zudem ist Kabelfernsehen auch eine Art von Vernetzung.
Radio wird auf jeden Fall terestisch aufhören und sich komplett ins Internet verlagern. Dann wird es vieleicht das klassische Info/Musik/Wort Radio nicht mehr geben aber es werden neue Geschäftmodelle entstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man brauchte auch kein Telefon, man hatte schließlich Rauchzeichen oder Trommeln, Man brauchte auch kein Feuer denn schließlich konnte man das Fleisch ja auch roh essen und sich zum Wärmen zusammenkuscheln, man brauchte auch keine Häuser weil die Höhlen doch alles gaben was man brauchte usw.
Wenn man immer alles verteufelt dann gibt es keinen Fortschritt. Ich will damit nicht sagen das jeder Fortschritt auch ein wirklicher Fortschritt ist aber wir sind mit den Errungenschaften unserer Vorfahren aufgewachsen und kennen es nicht anders, genau so wird es unseren Kindern gehen. Irgendwann kennen die kein klassisches Radio mehr.
Warum diskutieren wir dann? Wenn dem so wäre, hätten auch schon MP3s das Radio verdrängt, hat es aber nicht, im Gegenteil. Streaming bietet klar viel mehr Möglichkeiten und ist eine tolle Sache, aber kein Radio.
@KabelWeb
Und was machen die "Programmmacher" mit diesen unglaublichen Möglichkeiten? Sie lassen sie doch verludern, sie bieten Schmalspurprogramme und faken lieber, anstatt live drauf zu gehen, sie verschenken alles, was Radio ausmacht. Und deshalb haben sie es nicht anders verdient, als dass ihnen ihr Spielzeug weggenommen wird. Von jemandem, der es perspektivisch besser kann. Und das ist das Internet.
Und das bezweifle ich einfach. Im Netz finden sich viel zu wenig Beispiele, die das belegen. 90% der Sender tun nichts anderes als Musik zu spielen. Selbst das durchformatierteste Programm hat mehr "Seele" als die beschriebenen 90%, was nicht heisst, das z.B. wieder mehr Personality/Innovationen ins Radio einziehen muss, aber im Internet sehe ich diese Tendenz bis auf wenige Ausnahmen nicht. "Shock-Die Show"ist mal so ein positives Beispiel, aber davon gibts zu wenig. Und warum soll Terrestrik keine Innovationskraft haben? Nur weil nicht Internet draufsteht und kein zusätzliches Geld(bis aufs Gerät) kostet? Das ist doch absurd!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit dem Personal Radio bin ich mit dir auf einer Welle. Davon müsste mehr her. Brenner hat das gut erkannt!
Z.Z. sieht der Rest für mich aber mehr so aus als wenn sich gerade herauskristalisiert was im Internet funktioniert und was nicht. Eine 1:1 Übertragung von Terestisch zu Internet wird auf Dauer nicht klappen. da bin ich mir sicher. Es wird wohl so etwas wie eine Mischung aus Abspielmaschinen und Wortradio geben. Vieleicht personalisierte Einstellungen wie man selber sein Radio haben möchte. Die Zukunft wird es zeigen!
 
Stimmt, so ist es! Ich würde mir einfach wünschen, wenn mancher Visionär nicht nur das Internet für das Radio in Betracht zieht, sondern globaler denkt und die Terrestrik mit einbezieht, so würde einer Zukunftsfähigkeit mit linearem Programm, Innovationen und Personal Radio nichts mehr im Wege stehen, finde ich!
 
Radio wird das gleiche Schicksal ereilen wie jedes Medium. Zeitungen gibt es mittlerweile mehr Online als auf Papier, TV gibt es mehr online in den Mediatheken als wirklich noch aktiv geschaut wird (wenn noch nicht aktuell dann in den nächsten Jahren) zudem ist Kabelfernsehen auch eine Art von Vernetzung. Radio wird auf jeden Fall terestisch aufhören und sich komplett ins Internet verlagern. Dann wird es vielleicht das klassische Info/Musik/Wort Radio nicht mehr geben aber es werden neue Geschäftmodelle entstehen.

Ich glaube, dass sich gerade die Info/Wort Radios durchsetzen werden und sich eher die klassischen Modelle auflösen werden. Insbesondere Musikradio mit den ewigen Dauerdudlern ...

OK, in meinem großen Einkaufsmarkt am Ort, die haben da ein nagelneues 3.5 Meter hohes Zeitungsregal installiert. 1,5 Meter hoch vorne und hinten geht es 2 Meter nach oben. Voll ausgefahren ist es 3.5 Meter hoch! Da kann man mit Knopfdruck dann das Regal hinten runterfahren, um an seine Zeitung zu kommen. Das Teil steht vor der Rolltreppe in das Obergeschoß! *lach* Wenn man das Regal hinten ganz runtergefahren hat, muss ich schon auf Zehenspitzen meine Zeitung aus der letzten Reihe rauskramen. Es steht aber auch *aufgepasst* ein Tritthocker davor *lach* für die kleineren Leute! Das ganze auf geschätze 7 Meter Länge, abgeteilt in 1 Meter Einheiten! Ich habe den Eindruck, Zeitungen gibt es im Moment noch soviel wie nie zuvor. Quasi wohl das letzte Aufbäumen. o_O

Schon damals, bei Raumschiff Enterprise (allererste Staffel), gab es kein Papier mehr, keine Bücher, keine Zeitungen! Sowas wie Radio hörten die NIE! Die modernen Kommunikationsgeräte, heute Handys oder SmartPhones genannt, hatten die damals auch schon! Sehr interessant und eine geile Entwicklung eigentlich, nur das "Beamen" ist noch nicht möglich. Ich sage hiermit eine Katastrophe für die Deutsche Bahn AG voraus! Oh, oh, oh ... :eek: ---> Deswegen habe ich keine Bahn-Aktien!

"Köln in Höhe 784934 in Schweberichtung Hamburg kommt Ihnen ein Falschschweber entgegen! Bitte weichen Sie großzügig auf Höhe 784975 aus, um einen Zusammentoß in diesem Bereich zu vermeiden. Sobald der Geiterschweber explodiert ist, melden wir Entwarnung!" :wow: Spannend! Was wird die Zukunft noch so alles bringen! Bis so gegen 2046, so ungefähr, hätte ich Zeit, es noch zu erleben. Dann bin ich 80, wenn ich nicht vorher explodiert bin, wegen Senilheit im Schwebeverkehr! Vielleicht habe ich aber auch noch ein paar Jährchen mehr ... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: iro
Naja, war etwas überspitzt ;)


Wenn ich ehrlich bin, sah ich mich seinerzeit schon sehr genötigt umzustellen :mad: und den Großteil meiner Schallplattensammlung noch mal neu zu kaufen. CD war ja auch sehr bequem. Kein langes Suchen mehr, auf Knopfdruck startete das Lied ... usw. ---> Dafür aber hat heute die Musikindustrie das Nachsehen, mp3, sei Dank! Ich möchte nicht wissen, wieviele Leute heute vom Internet aufnehmen oder sich gar alle möglichen Downloads kostenlos besorgen. Quellen dazu gibt es ja genügend.

Im Leben kommt alles doppelt und dreifach hart zurück. Mit der CD hatte die Musikindustrie Ende der 1980er Jahre Umsätze erzielt, wie nie zuvor. Dachten die, dass dies ewig so bleibt?

Und ... mit der ewigen Dauerdudelei kommt der Tag noch, wo der Künstler dafür zahlt, dass seine "unbekannte" Musik überhaupt noch ansatzweise gespielt wird. Er will ja schließlich erstmal damit Geld verdienen und möglichst einen Hit landen. "Gib mir 100,- EUR am Tag und Dein Song läuft 3 Mal am Tag!" ---> Warum sollen die Radiosender für die Künstler Werbung machen und dafür auch noch zahlen?

Es gibt so so so viele gute Songs, was der Einzelne sich "besorgen" kann, aber wenn sie keiner bekannt macht und spielt, wird auch nur der Einzelne Freude daran haben und der Song bleibt in der Versenkung auf immer und ewig. Bestes Beispiel: "Poker Face"! Diesen Song hatte ich schon Monate vorher für mich entdeckt und ich fragte mich, warum spielt diesen geilen Song niemand? Plötzlich dann war er ein Chartbraker! Ö3 hatte seinerzeit sehr spät angefangen den Song zu spielen, dafür aber dann gleich 5 Mal am Tag! Warum spielt Ö3 kaum neue Songs? Das muss ja einen tieferliegenden Grund haben! Die werden erst gespielt, wenn sie eine bestimmte Chartplatzierung einnehmen, bis dahin läuft der alte Hit vom Künstler unermüdlich weiter und wenn er Dir noch so aus den Brustwarzen quillt ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, dann werde ich mal Visionär und denke mal weiter:

- Wenn es gelingt die Streamingkosten um den Faktor 20 bis 40 zu senken, kann die Zukunft des Radios vielleicht tatsächlich ausschließlich im Internet liegen. Kann sich heute niemand so recht vorstellen.
- Dann sind aber Mechanismen wie eine "Get local"-Funktion bei Radios gefragt. Haben moderne Internetradios und Apps heute schon eingebaut. Das riesige, unüberschaubare Angebot wird auf ein lokales gefiltert. Nur so kann die aktuelle Rundfunklandschaft überleben.
- Zünglein an der Waage ist die Autoindustrie. Hier setzt man derzeit voll auf Internet, etwa bei Audi, wo die Enttäuschung des alten DAB-Standards noch in den Knochen steckt. Internetradio gibt's z.B. im neuen S3 serienmäßig, wenn der Kunde eine beliebige SIM-Karte in den Einschub des Multimedia-Sytems drückt. DAB/DAB+ nur gegen Aufpreis.
- Die Datendrossel und andere Dinge müssten abgeschafft werden. Die machen mobiles Internetradio derzeit unattraktiv.
- Es muss gelingen im Katastrophenfall eine stabile Internetverbindung zu gewährleisten. Derzeit sind die Handynetze das erste was abgeschaltet wird, siehe Hochwasser oder Boston-Marathon.
- Die Netzkapazitäten müssen um den Faktor mindestens 100 ausgebaut werden, um den Ansturm zu bewältigen (dabei macht das Radio ja nur einen Bruchteil aus).
- Gibt es evtl. auch noch eine Multicast-Lösung für den Hörfunk, wie sie Hinztriller beschrieben hat? Wer ist hier der Pionier, sind die Kosten nicht überdimensioniert, schließlich müsste jede popelige Basistation damit ausgestattet werden (davon gibt es alleine hier in meiner Stadt über 60 Anlagen). Hat das Radio nicht zu stark an Bedeutung verloren, dass sich ein solcher Aufwand lohnt?

Wir reden wie gesagt nun von Szenarien, die sich heute noch keiner so recht vorstellen kann. Vor zehn Jahren hat aber auch noch niemand im Traum daran gedacht dass wir mit kleinen eierlegenden Wollmilchsau-Mini-Computern, mit denen man so ganz nebenbei auch noch telefonieren kann durch die Straßen rennen. Das nächste sind dann Smartwatches, die Internetradio per Bluetooth an Ohrhörer bringen. Oder auf die HiFi-Boxen zu Hause. Die Armbanduhr als Streaming-Maschine wird wohl der große Renner der nächsten drei, vier Jahre.

Insgesamt muss ich inzwischen sagen, dass die Entwicklung des Internets in allen Lebenslagen so rasant ist, dass eigentlich nur IP-Techniken die Zukunft sein können. Aber das ist noch Zukunftsmusik. So lange braucht es lineare Übergangstechniken, weil eben 2013 die Netze noch nicht bereit sind den künftigen Anforderungen gerecht zu werden. Eine davon wäre Radio über DAB+. Die Frage lautet nur: Lohnt sich hier noch ein Einstieg, bis das Internet alles abfangen kann? In Deutschland sagen die kommerziellen Anbieter bisher "Nein", in der Schweiz dagegen "Ja". Ich persönlich sehe die Entwicklung mit gelassener Ruhe. Ich nutze zu Hause und immer mehr auch unterwegs in erster Linie IP-Techniken, hin und wieder auch noch DAB+, was für gewisse Grundbedürfnisse ausreichen könnte (für mich persönlich jedoch nicht). UKW höre ich nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Insgesamt muss ich inzwischen sagen, dass die Entwicklung des Internets in allen Lebenslagen so rasant ist, dass eigentlich nur IP-Techniken die Zukunft sein können. Aber das ist noch Zukunftsmusik. So lange braucht es lineare Übergangstechniken, weil eben 2013 die Netze noch nicht bereit sind den künftigen Anforderungen gerecht zu werden. Eine davon wäre Radio über DAB+. Die Frage lautet nur: Lohnt sich hier noch ein Einstieg, bis das Internet alles abfangen kann?

Lieber Radioator! So ist es. Wegen solcher Fragen wird man in dem "anderen Radioforum" gesperrt. Insofern freue ich mich, dass man hier seine Meinung frei äußern darf und die Freaks "drüben" werden sehen, wie weit sie mit ihrer Realitätsverweigerung kommen.

DAB in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf. ;)
 
Lohnt sich hier noch ein Einstieg, bis das Internet alles abfangen kann?

Nein.

Ich sag' Dir auch wieso: Es wird bei dieser Frage immer zuviel Betonung auf "mobiles Internet" gelegt, dabei sind die meisten Menschen gar nicht ständig unterwegs, sondern befinden sich in einer Behausung. Die hat üblicherweise einen Internetanschluss.

Reisende werden sicherlich auch in Zukunft nicht immer und überall eine mobile Internetverbindung vorfinden, über die sie Radio hören können. Das macht aber nichts.
 
Wenn wir dann im Jahre 2050 im Altersheim mit Hilfe unseres Hilferoboters das Internetarchiv durchforsten, was wir 2013 so alles verzapft und prognostiziert haben, werden wir wahrscheinlich vor Lachen zusammenbrechen. Und vor Sentimentalität :D

Ein fiktives Gespräch in einem Alten- und Pflegeheim im Jahr 2050:
Ein Mitbewohner: "Harald, mach doch mal Musik an"
Ich: "Gerne. Ach weißt Du noch, da gab es ja mal DAB+, erinnerst Du Dich noch daran?"
Ein Mitbewohner: "Jaja, lange ist's her. Davor gab es sogar noch etwas anderes: UKW, sowas kennt die Jugend von heute gar nicht mehr - Schalt' doch mal den SDR3-Memorial-Stream ein, ich bin gerade auf dem Nostalgie-Trip"
 
Mein Gespräch könnte aber auch so laufen:
Mitbewohner: "Harald, mach doch mal Musik an."
Ich: "Gerne. Weisst du noch, da gab es doch mal DAB+"
Mitbewohner: "Ach ja, stimmt. Wann wurde das nochmal abgeschaltet?"
Ich: "Ich glaube 2020, zusammen mit UKW"
Mitbewohner: "UKW, oh ja. Lang, lang ist's her...."
:D
 
Nein.

Ich sag' Dir auch wieso: Es wird bei dieser Frage immer zuviel Betonung auf "mobiles Internet" gelegt, dabei sind die meisten Menschen gar nicht ständig unterwegs, sondern befinden sich in einer Behausung. Die hat üblicherweise einen Internetanschluss.

Reisende werden sicherlich auch in Zukunft nicht immer und überall eine mobile Internetverbindung vorfinden, über die sie Radio hören können. Das macht aber nichts.

Abgesehen davon heißt "mobile Internetverbindung" ja keineswegs, ausschließlich 3G und LTE-Netze zu nutzen, sondern es ist viel eher wahrscheinlich, daß das Land mit WLAN-Hotspots überzogen wird, diverse Provider (Telekom, Kabel Deutschland) haben da unlängst schon ihre Ideen präsentiert.

Zuhause das eigene WLAN, unterwegs bei niedriger Geschwindigkeit und v.a. in Städten WLAN-Hotspots und nur der kleine übrige Rest wären dann Mobilfunknetze. Oder aber Google versorgt uns alle mit seinen WLAN-Ballons ;)
 
Zuhause das eigene WLAN, unterwegs bei niedriger Geschwindigkeit und v.a. in Städten WLAN-Hotspots und nur der kleine übrige Rest wären dann Mobilfunknetze. Oder aber Google versorgt uns alle mit seinen WLAN-Ballons ;)

Exakt! Frei zugängliche oder kostenlose WLAN-Angebote gibt es mehr und mehr. Und womöglich nehmen sie schon in Kürze rasch zu, wenn die in Deutschland geltenden Haftungsrichtlinien endlich angepasst wurden:

http://www.n-tv.de/technik/Anbieter-sollen-von-Haftung-befreit-werden-article11663896.html

Der Rest wird über Mobilfunk abgewickelt. Was aus meiner Sicht häufig zuverlässiger ist, als UKW oder DAB. Mobilfunk im Bahntunnel? Kein Problem! Da möchte ich mal den sehen, der dann noch per UKW oder DAB Empfang hat!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben