Was erwartet mein Hörer von mir?

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@ radiocat

du lehnst dich verdammt weit aus deinem fenster. leider können wir nie miterleben wie du mit 500.000,- auf den bauch fällst, weil die hier keiner hat (ausser dem ami vielleicht... eher bestimmt).

übrigens sind 4 mio. für einen sender ein recht kleiner etat. hatten wir beispielsweise 1991 bei energy berlin. hat hinten und vorne für nix gereicht und micky maustechnik war's damals auch noch.

manche sender erlauben sich eher summen um die 20 mio. weil sie sich's bei 35 mio. umsatz erlauben können.

du würdest einen OK zusammenfummeln und alle hörer per handschlag begrüssen.

aber wie gesagt: deine beiträge tragen immer wieder zur erheiterung bei.

küsschen und gruss in die szene

mike
 
Ich möchte der "Indianerin" gratulieren für ihr Postung, es trifft ganz genau auch meine Meinung.
Gibts eigentlich noch irgendwo im deutschsprachigen Raum Radiosendungen ( ja abgeschlossene, runde Sendungen, nicht der Ausschnitt eines Tages-Einheitsbreies), in denen der Moderator mit seinen eigenen Platten ins Studio kommt und mich beigeistert überzeugen will, daß das, was er mitbringt, ganz einfach gute Scheiben sind. Die von Musikchefs tagtäglichen immer gleichklingenden Musikschienen sind mir ein Greuel !
Ich esse doch auch nicht tagtäglich Eintopf !
 
Pirni: Du hast es nicht begriffen. Man KANN Hörer nicht von Musik überzeugen, die sie nicht von sich aus mögen. Du kannst einen Titel noch so oft spielen und ihn noch so überzeugend als toll bezeichnen, wenn er nicht sowieso ein Hitpotential hätte, wird er auch nix werden.

Für wie unselbstständig hälst Du die Leute denn?
 
Lieber Doctor Don,
du hast nicht begriffen, was ich meinte. Gerade das, daß mir unzählige Male ein Titel vorgespielt wird und dazugesagt wird, wie toll der ist, das wird ja dauernd im Formatradio gemacht. Ich möchte selbst entscheiden, was mir gefällt und dazu brauche ich eben VIELE Moderatoren, die mir VIELE Titel vorstellen und ich möchte dann mitbestimmen, was ich als Hit betrachte und diese in Wunschsendungen noch einmal hören. So aber bestimmt EIN Musikredakteur in einem Sender, welche Titel tausendmal abgedudelt werden, auch die, die ich nicht ausstehen kann.
Das sogennannte Hitpotenzial besteht zu mindestens 50% aus Pushen, Marketing, Eigenwerbung usw.. Es gibt tausende unbekannte Scheiben, die besser waren als die sogenannten Hits. Sie hatten nur keine potentiellen Platformen.
Ein Beispiel, das jeder Oldiesammler kennt:
Mamma Sue Thomsons "Hound Dog" wurde kein Hit, erst als Elvis Presley mit der ganzen Macht seiner Popularität, den DJs, den Radios usw. denselben Titel keineswegs besser aufnahm, wurde er plötzlich ein Hit.
Hits werden gemacht und die Macher sind ein wesentlicher Teil des von Dir erwähnten "Hitpotenzials".
Daher würde ich mir wünschen, daß im Radio zwar die Hits gespielt werden, daß aber Moderatoren auch OHNE Bevormundung von Musikchefs Titel unter die Leute bringen dürfen und so ein Radio, wo dann vielleicht auch die Hörer mit dem Moderator über diesen oder jenen Hit mitdiskutieren können,auch Vorschläge machen zu dürfen, das wäre hörernahes Radio, so eines würde ich mir wünschen.
 
Ja genau, wenn ich nicht den ganzen Tag Erheiterung suchen und verbreiten würde, wäre das Leben sowieso sinnlos.
Meine 500000 wären aber unter Garantie NICHT in den Sand gesetzt. Im Gegenteil: Vermutlich würden nach einem halben Jahr plötzlich die anderen Stationen anfangen umzudenken angesichts des unsäglichen Mülls den sie tagtäglich abliefern, wenn sie plötzlich merken, daß man auch noch was richtiges machen kann.
Und das ohne 20 Millionen.
Es geht nicht um Geld sondern um anderes, aber da sind viele halt zu kleingeistig, um dies zu kapieren.
Für die Kleingeister wurde ja BWL erfunden.
In intelligenten Gebieten hilft Zahlen zusammenrechnen nicht viel!
 
Nächster Denkfehler: nicht ein Musikredakteur bestimmt, was gespielt wird, sondern der Geschmack der Leute. Oder glaubst Du, dass irgendjemand von uns "Nobody Wants To Be Lonely" mag?
Zweiter Denkfehler: "Hound Dog" wäre im Original nie ein Hit geworden, auch wenn Du's tausendmal gespielt hättest. Korrekt. Weil: Elvis nunmal ein Star war. Analog "Daylight in your eyes".

Aber das beweist doch nur, was ich sage: ein Titel wird dann zum Hit, wenn die Menschen ihn annehmen (von mri aus auch, weil er in einer TV-Sendung läuft), aber nicht, wenn wir ihn spielen. Siehe Victoria Faiella.

So wichtig ist Radio nunmal nicht.
 
:Aber das beweist doch nur, was ich sage: ein Titel wird dann zum Hit, wenn die Menschen ihn annehmen...
Aber die Menschen können nur das annehmen, was ihnen vorgestellt wird und es wird ihnen nicht alles vorgespielt, was auch noch gut wäre.
 
Eben!
Das Angebot ist so riesig, jeden Tag werden hunderte, tausende Musikstücke eingespielt.
Irgend jemand muss da halt auch die Vorauswahl treffen. Und da ist mir ein geschmackssicherer Musikredakteur, der sich auskennt, lieber als irgendein PR-Manager einer Plattenfirma.
 
Geschmacksicherer Musikredakteur, wenn ich das schon höre ! Da bringen Super-Musiker oft ganze Alben raus und der geschmacksichere Musikredakteur gibt von 24 Titeln, von denen mindestens die Hälfte alle gleichwertig und SEHR GUT sind, nur einen einzigen in die Rotation, dieser wird penetrant oft gespielt und von den anderen Titel erfährt die Welt nie etwas ( außer man kauft sich die CDs). Natürlich kann man nicht jeden Mist, der rauskommt spielen, aber was derzeit passiert ist ein Vorenthalten von viel guter Musik !
 
Früher ( ich bin schon 50 - darf ich da überhaupt noch mitreden ?), da gab es weit weniger Musikproduktionen, aber im Radio gab es weit mehr Abwechslung in der Musik.

Heute, wo es eine weit größere Produktion an CDs gibt, regiert im Radio die Wiederholungslangeweile immer derselben Titel!
 
Ein fröhliches Hallöchen in die Runde!
Ich möchte nur mal einen Literaturtip zur hier laufenden Diskussion abgeben. Im Hörfunk-Jahrbuch 2000/2001 gibt es zwei sehr interessante Beiträge zum Verhältnis der Plattenfirmen mit den Privatradios. Da wird sehr genau beschrieben in welchen Zwängen die Beteiligten stecken. Einer der Autoren ist übrigens Hermann Stümpert, einer der Privatradiogründer in Deutschland. Er beschreibt auf teilweise sehr amüsante Weise wie sich dieses Verhältnis mit den Jahren sehr gravierend verändert hat. Da wird dann auch erklärt, warum die Radiostationen nur die Hits spielen und diese auch noch so oft. Also, unbedingt mal lesen. Könnte zur Versachlichung der Diskussion beitragen. Das Buch ist übrigens beim Vistas-Verlag in Berlin erschienen.
 
Was spricht denn dagegen? Ich freu mich auch, wenn ich mir mein Abendbrot selber kaufen kann. Und Idealismus kann ich nicht essen.
 
geht auch ohne kaffeekochen. heisst soviel wie: kohle brauchen wir alle. und daher lohnt es sich nicht, etwas zu machen, was wir selber toll finden, was "mal anders" ist etc, solange es auf dem markt nicht angenommen wird, und damit kohle bringt...oder auch nicht.

zeit, mein abendbrot zu essen. zum glück selber bezahlt ;)
 
Brot auf Dauer bringts halt auch nicht...etwas trocken und eintönig.
Und zum was vernünftiges kochen, gehört wiederum Kreativität und eine Portion Idealismus.
Ohne Ideen auch kein Radio. Punkt aus!
Wer Kohle scheffeln will kann mit Aktien handeln und sollte die Finger vom Radiomachen lassen!

Die Katze mit dem Radio
(idealistischer denn je)
 
Was ich nun wieder überhaupt nicht verstehen kann: Wenn jeder hier im "Raume" das Problem verstanden hat - warum tut keiner etwas dagegen ? Über 40 Beiträge mit dem gleichen inhaltlichen Background... "früher war alles besser - nun haben wir nur noch den schrecklichen Einheitsbrei...". Ich glaube nicht wirklich, daß der Mann mit den 4 Millionen baden gehen würde - ich selbst bilde mir ein, daß "perfekte" Format zu kennen...

Und zu sagen, daß es erfolglos wäre ist einfach - weil es es nicht gibt - und wenn es es gäbe - würde es funktionieren... Nur traut sich keiner - und das ist traurig !
 
Dieses "früher war alles besser"-Geschwafel ist doch völlig hanebüchen. Erinnert mich an die Opas, die noch immer vom Dritten Reich schwärmen...
 
Also ich habe nich niemals einen Menschen ( ob Oma oder Opa) kennengelernt, die vom Dritten Reich schwärmten.
Aber mich haben schon sehr viele heute 40jährige, die realistisch mitten im Leben stehen, angesprochen und gesagt, daß ihnen vor 20 Jahren das Radio viel, viel besser gefallen hat !
 
Früher wollte man mit Radio auch noch kein Geld verdienen. Übrigens, da schliesst sich der Kreis: der Sender, der viel Geld verdient, hat viele Hörer, spielt massentaugliche Musik, verdient das meiste Geld, kann die fettesten Preise raushaun und sich die besten Mods leisten.
Da kommt ihr mit Euren ideologischen und sehr ehrenvollen Ansprüchen leider nicht gegen an.
 
Ich möchte gerne wissen, welche Programme die heute 40-jährigen früher immer so toll gefunden haben wollen. Es können wohl kaum deutsche gewesen sein, denn die ÖRAs haben -vor der Einführung der Servicewellen -Popmusik zumeist in homöophatischen Dosen verbreitet, nicht selten noch mit etwas linksradikalem Agit-Prop garniert, und Schlaftabletten wie Frank Laufenberg gefielen sich in der Rolle der musikalischen Großinquisitoren, mit der Maßgabe, alles niederzumachen, was nicht ihrem eigenen Geschmack entsprach. Das ist übrigens auch eine Ursache des verheerenden Repertoire- und Genrebewußtseins deutscher Radiokonsumenten. Natürlich gab es aber 208 Radio Luxembourg, Radio Caroline und die anderen Piraten, aber da mußte man sich eben mit Mittel- oder Kurzwellenqualität begnügen (sicher wären Sender solcher Couleur auch heute noch erfrischend, aber leider nicht kommerziell erfolgreich: Radio Caroline muß so heute z.T. von Spendengeldern dahinvegetieren). Daß heute 40-jährige sich gerne an die eigene Jugend erinnern, ist verständlich: sie können mit der aktuellen Popmusik eben auch nicht mehr viel anfangen; Classic-Rock- und Oldieformate könnten hier Abhilfe schaffen. Daß es in diesem unseren Lande solchermaßen nicht gibt, oder eben nur schlecht umgesetzt, ist aber keine Schuld des Systems "Formatradio", sondern hat politische Ursachen. Es ist doch auch nicht verwunderlich, daß private Programme, die von Leuten veranstaltet werden, denen Radio am Arsch vorbeigeht (Zeitungsverleger), nun einmal so und nicht anders klingen. Noch etwas zur ewigen "Formatradioistdochscheißeundfrüherwarallesbesser"-Diskussion: Der beliebteste und erfolgreichste Radiosender in Groß-Britannien, dem damaligen Mekka der "Roaring Sixties" war bis zu seinem Ende 1967 (Anti-Piraten-Gesetz!)Big L Radio London. Diese von Amerikanern initierte Station brachte Europa das erste knallharte Radioformat: die Rotation bestand aus 40 Singles (manchmal wurden auch die Rückseiten gespielt).
 
Hi !

Naja, menschen ab 40 (und Ich bin weit drüber!) errinern sich gern an die "gute" sachen von damals und vergessen was scheisse war. (beispiel: wie viel menschen wählen immer noch PDS in die neuen bundesländer? Hat nur 10 jahre gedauert und schon kommen die menschenmörder wieder. Aber damals war brot nur 20 pf.)
Die sender wovon mann heute schwärmt, RIAS 2, NDR2, usw waren von die "vollprofis" damals als absolute dudelfunk beschimpft. Heute sind die "vorzeige sender" wie mann es eigentlich machen muss. Also, jungs und mädels, gestern war gestern und heute ist heute und das theme ist was erwartet emin hörer von mir HEUTE ! Und wir setzen voraus das damit gemeint ist "viel hörer" und nicht der einzelne liebhaber der "witches brew" nochmal so gern in radio hören möchte.

rik
 
Genau, Ami,
was jucken schon n paar Abtrünnige, die hops gehen, wenns Brot 20Pfennig kostet. Und Bananen braucht eh keiner, führen nur zur Verstopfung
:lol:
 
Da wird hier diskutiert und gefragt "Was erwartet mein Hörer von mir" und dann sagt man, was man erwartet, nämlich etwas mehr menschliches Radio, mehr Sendungen auch wie früher ( nicht alles war gut, aber man freute sich auf ausgewählte Sendungen) und wenn man das kundtut, was man gerne hätte, dann bekommt man zur Antwort:
biggrin.gif
a kommt ihr mit Euren ideologischen und sehr ehrenvollen Ansprüchen leider nicht gegen an.

Das ist symptomatisch für die heutigen Radiomacher. Wenn der Hörer nicht mit Jubelgeschrei mitstimmt, daß alles so super ist und ihr soo tollen Erfolg habt und damit auch soo viele Kohle verdient, dann gilt er als verzopft, Ewiggestriger und modernes Formatradionichtversteher !

So wie Ihr die gestrigen Dampfradios belächelt, wird auch Eure Format-Radio-Ideologie einmal "alt" aussehen.
Zitat im Jahre 2010: "Die meinten damals im Jahre 2001 tatsächlich, nur mit Gewinnspielen, Hits-Abdudeln und 3 Element Breaks auf Dauer Zuhörer zu haben. Heute weiß jeder, daß Radio-Erfolg nur in Kommunikation, Spontanität und Exklusivität liegt. Programmierung schon vorhandener Tonträger ist kein Radio-Erfolg mehr!"
 
Hi Pirni !

Ich "belächle" nicht die "alten dämpfradios". Ich habe sie (zum teil) mitgestaltet. Warst du auch dabei? Denn weisst Du ganz genau was Ich meine. Die gleiche kritik bei jeder entwicklung. Manche radiomacher tun sich einfach total schwerig damit radio für hörer (möglich viel hörer)zu machen statt die massen mit ihre eigene geschmack zu überschutteln.

Rik
 
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