Was wäre, wenn...

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Ein Werbeverzicht würde meiner Meinung nach 50% höhere GEZ-Gebühren mit sich bringen. Wenn es reicht.
Das wundert mich. Wie kommt es zustande, dass Arbeiter seit mehreren Jahren ein Reallohn-MINUS zu verzeichnen haben, dennoch damit haushalten zu haben, der ÖR dagegen frei erklären kann, er habe zu wenig Geld und zu den beantragten GEZ-Gebühren, die seltenst nur in erheblichem Umfang gekürzt werden, Werbung schalten kann - fast wie es ihm beliebt? Man könnte fast schon meinen, die Programme des ÖR seien irgend ein Privatdudler, so häufig wird man beworben - und sei es nur durch einen Sponsoring-Hinweis, der des Nächtens um 23 Uhr ausgestrahlt wird.

Jetzt noch ein wenig Polemik:
Früher ging's doch auch mit um einiges weniger Werbung.
Und nun kommt mir nicht mit gestiegenen Kosten, denn die treffen ALLE!
 
Ich antworte mit dem Wasserkopf der Verwaltung.
Ich antworte mit den steigenden GEZ-Gebührenfreistellungen- ALG II. Das sind Ausfälle.
Und ich werfe die Zahl 64 Millionen Euro in den Raum. Die muß der hr bis Ende dieses Jahres einsparen.
Eigentlich müßte er sofort hr3 und hr1 abschalten, weil er es sich nicht mehr leisten kann.
Dann verwaltet sich die Verwaltung eben selbst...
:D
 
Bei dem Intendanten wundert mich so gar nichts mehr. - Auf den hr bezogen.
Beim WDR auch kein Thema. Wozu so viele Programme, dazu noch Gebäude, Beteiligungen, und und und?
Die Wasserköpfe, die Du richtig benannt hast, die sich ohnehin bereits selbst verwalten.
Dazu der Wasserkopf, der, blind auf den Augen für Kosten, Aufträge an Fremdfirmen vergibt, die ihrerseits diese Aufträge weitergeben.
So ließe sich die Liste noch unendlich fortsetzen. DA sind genau die Probleme.

ALG sehe ich nicht als DAS Problem. Auch früher gab es schon Sozialhilfe, wie heute auch, zusätzlich zum ALG und ALG-II. Wie kommst Du eigentlich auf steigend, spricht Frau v. d. Leyen doch von immer weniger Arbeitslosen?
 
... spricht Frau v. d. Leyen doch von immer weniger Arbeitslosen?
Da mag sie sogar Recht haben, aber sie verschweigt und belügt sich damit selbst, dass die in Lohn und Brot gebrachten Arbeitslosen von ihrem Lohn das Brot nicht zahlen können und folglich immer noch bei Sozialämtern, ARGEN und was es da noch gibt auf der Liste stehen und folglich von GEZ befreit sind sowie zu den Tafeln und Kleiderkammern pilgern müssen.
 
@Ammerlaender: Richtig. Damit bleibt die Zahl die gleiche wie zuvor, wird nicht mehr und nicht weniger. Das ist genau das was ich meine. Viele Menschen sind jedoch noch immer zu stolz um Sozialhilfe, bzw. ALG-II zu beantragen und verwirken damit auch das Recht auf eine GEZ-Gebühren Befreiung.
Die Tafeln und Kleiderkammern bedienen auch Menschen, die als Geringverdiener zählen, also Einkommen um den Sozialhilfesatz haben. Für diese Menschen gibt es allerdings noch keine Befreiung von den Gebühren. Schon gar nicht ab 2013!
Und genau so wird auch publiziert, dass die Gebühren aufgrund der ganzen Befreiungen stetig erhöht werden müssten - was m.E. völliger Unsinn ist. Sieht man sich die Berechnungen einmal genauer an fällt auf, dass, wie ich in #103 bereits schrieb, die meisten Gelder für Dinge ausgegeben werden, für die Otto-Normalverbraucher nur ein Kopfschütteln übrig hat.
 
Dann sollte die Arbeitsweise der Kontrollgremien, die die Anstalten ja haben, infrage gestellt werden. Es ist nämlich nicht Gott gegeben, dass sich Sparmaßnahmen immer im Programm wieder gefunden werden müssen. Wenn wir jetzt diese ominöse schwäbische Hausfrau zum Vorbild nehmen: Die kann auch mit wenigen Mitteln ein schmackhaftes (in gräuslichem Deutsch: leckeres) Mahl bereiten.
Die Anstalten schreien nach immer mehr Geld und schaffen es nicht, das Niveau zu halten. - Aber wir wenden uns immer mehr vom Thema ab. Deshalb einmal eine Frage:

Was wäre, wenn das Radio wieder zu den Hörern ging? - Ehemals zog das Radio durchs Sendegebiet (machen sie wohl heute auch noch, aber es gib einen kleinen, feinen Unterschied, denn als Rundfunkprogramm sind sie mehr oder weniger nur durch Werbung wahrnehmbar) und gestaltete von dort das Programm einige Stunden unter Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten. - Heute gibt es, wenn überhaupt, einen Bericht, bzw. ein oder zwei Schaltungen von maximal zwei oder drei Minuten.
 
Kosten Ü-Wagen? Kosten Bereitschaftsdienst? Kosten Techniker, Strippenträger? Kosten Moderator vor Ort, Kosten Bühne vor Ort, Aufbau, Abbau? Bringt es was?
Zum Hessentag gönnen sich hr und ffh solchen Aufwand.
Nett angedacht, aber es würde noch teurer werden, und es muss gespart werden.

Es ist nämlich nicht Gott gegeben, dass sich Sparmaßnahmen immer im Programm wieder gefunden werden müssen.
Doch, leider. 70% der Einnahmen frisst die Verwaltung, 30% fliessen ins Programm. Also sparen die ARD-Sender am Programm.
 
70% der Einnahmen frisst die Verwaltung
Dann sollte die Verwaltung einmal auf Diät gesetzt werden. - Wie eine Diät geht, müßten sie eigentlich wissen, haben sie doch genug "Diät-Berater" auf den Gehaltslisten, und was die Finanzen angeht, der WDR leistet sich doch eine Yvonne Willicks, die auf Leute losgelassen wird. Die könnte doch mal im eigenen Hause... (Das ganze dann aufbereitet im WDR-Fernsehen hätte doch was).

... Kosten Moderator vor Ort, Kosten Bühne vor Ort, Aufbau, Abbau? Bringt es was?
Wenn der NDR z. B. hier in Bad Zwischenahns Kurpark anrollt, ist ein Moderator mit im Gepäck, Techniker sicherlich auch, genau wie die Bühne vor Ort; also dafür erst einmal keine Kosten zusätzlich. - Ob's was bringt, kommt sicherlich auf das Konzept an. Dafür haben die Anstalten doch sicherlich "Kreativabteilungen" oder Leute, die sich für "kreativ" halten. Und die Kosten dürften doch bei heutiger Technik deutlich geringer sein, als damals. Wenn dann noch die Vereine und Verbände vor Ort einbezogen werden...
 
Themenbezug? :mad:
Wir können Brüder-Grimm-Festspiele veranstalten, aber eine neue Generation Brüder Grimm hätte in Deutschland keine Chance, wenn ich euch so lese.

Lieber Onkel Otto: Begrabe Deine Fantasie. Nicht, weil sie schlecht wäre, sondern weil keiner mitfantasiert.
Es gibt keine Idealisten mehr. Und selbst wenn: Bei den Scharmützeln jenseits des Themas geht doch jeder Idealist still nach Hause und sagt "ach lasst mich doch in Ruhe".
Genau das ist aber der falsche Weg.

Zum Hinhören gehört nicht nur das Hinhören beim Radioprogramm (wenn es gut ist), sondern auch dass Hinhören auf die Kreativität in den eigenen Reihen. Doch noch nicht mal dazu seid ihr in der Lage. Deshalb aber ist das Radio heute so, wie es ist.
Ich gehe jetzt auch nach Hause und gebe auf - wie sicher schon viele vor mir.
 
Was wäre, wenn das Radio wieder zu den Hörern ging? - Ehemals zog das Radio durchs Sendegebiet (machen sie wohl heute auch noch, aber es gib einen kleinen, feinen Unterschied, denn als Rundfunkprogramm sind sie mehr oder weniger nur durch Werbung wahrnehmbar) und gestaltete von dort das Programm einige Stunden unter Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten. - Heute gibt es, wenn überhaupt, einen Bericht, bzw. ein oder zwei Schaltungen von maximal zwei oder drei Minuten.

Das ist ja mal eine diskussionswürdige Märchenfrage: Würde der ständig durch die Lande, durch die Städte, auf die Märkte und Plätze fahrende, fett bemalte Ü-Wagen nebst Hänger durch die persönliche Begegnung nicht langfristig mehr Hörer hinzugewinnen und binden, als den ständigen On-Air-Versuch zu unternehmen, zufällig vorbeizappende Wechselhörer mit vielversprechenden Claims zu Stammhörern machen zu wollen? Womöglich mit dem Preis, mit den dafür nötigen Aufdringlichkeiten bisherige Stammhörer nach irgendwohin zu vertreiben? Und gibt es nach 25 Jahren Privatfunk überhaupt noch Hörer, die eine Senderheimat suchen, für die sich solche Anstrengungen lohnten?

Was sagt Ihr zum einen zu meiner Ü-Wagen-Theorie, zum anderen zur meiner Behauptung, Wechselwähler zu binden ist mangels selbiger eine untaugliche Übung?
 
Da wird durchaus was dran sein, lieber Graf.
Ein nicht unerheblicher Teil des Aufschreis bei der Einstellung von "Hallo Ü-Wagen" wird damit zu tun gehabt haben, daß der Sender dann nicht mehr zu seinen Hörern kommt und diese sich dadurch allein gelassen fühlen.

Und warum soll ein "12 Uhr mittags" heute nicht mehr funktionieren und so für reichlich mehr Hörerbindung sorgen?

Allein: Das heutige Radio hat sich in so viele formale Korsette gezwängt, daß sich erst mal an den Sendekonzepten wieder was ändern müßte. Auch bei Außenübertragungen oder wenn ein interessanter Studiogast ins Haus kommt müssen doch die "drei Hits am Stück", der Wettermann und die Veranstaltungshinweise um :43 ohne Rücksicht auf Verluste über den Sender gejagt werden. Da sind alle Versuche von Unterhaltungen mit Gästen und Aktionen vor Ort völlig sinnfrei. Leider.

Und zu guter Letzt: Es ist in den Sendern doch kaum noch jemand bereit Geld für solche Sendungen auszugeben. Die Vorbereitung ist doch aufwendiger als ein paar Linercards zu schreiben, bedeutet Reisekosten für ein paar Leutchen, Kosten für die Leitung und Werbematerialien vor Ort, ect.pp. Und "Programm" darf doch grundsätzlich nichts mehr kosten.
 
Kein Bange, ich lese nur mit, schreibe nichts....

Bezüglich der "Ü-Wagen-Theorie" hätte ich aber etwas für euch:

Wie sehen einen "Heimkehrer" auf der A5 bei Baden-Baden in Richtung Norden, der zuvor in BaWü "gewildert" hat. Wie man sieht, hat der sogar einen Postkasten "mitgehen" lassen... ;) *Zu spät, die Hesse komme!*

Verkehrsregel: Sehen und gesehen werden!

Diesmal habe ich gesehen....
 

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Die meisten Sender haben die Ü-Wagen-tauglichen Programmplätze und Inhalte aus ihren Programmen verbannt, haben aber noch reichlich Ü-Wagen in ihrem Fuhrpark. Also fahren die halt durch die Gegend und blasen nichtige Anlässe zu großartigen Events auf oder verschenken Eis an Hausfrauen und Schulkinder.
Der Einsatz eines Ü-Wagens macht auch heute noch Sinn, wenn das Programm Aktualität, Authentizität, Überraschung, flexible Inhalte und das Staunen über Ereignisse vorsieht. Aber - siehe #112 - wo gibt es ein solches Programm?
 
Ich stimme den Beiträgen von count down, blueKo und Mannis Fan überwiegend zu.
Und das ist sehr richtig:
Es ist in den Sendern doch kaum noch jemand bereit Geld für solche Sendungen auszugeben.

Hinzu kommt: Wie oft muss der Sender draussen vor Ort sein, um soviel wie möglich Hörer direkt zu erreichen? Bei beispielsweise nur 1,5 Millionen Hörern gestern?
Das hat etwas vom Tropfen auf dem heissen Stein.

Heute werden joint ventures bevorzugt. Benzingutscheinaktionen an Tankstellen zusammen mit der Mineralölindustrie, Vorort-Events zur Eröffnung von Möbelhäusern oder Jubiläen von Autohäusern. Und da ist meistens nur ein Stand mit zwei hübschen Damen vor Ort, die Luftballons, Infomaterial und Sticker verteilen. Und vielleicht telefonisch einen Gruss durchgeben. Vielleicht sogar mit einem Musikwunsch...

Diese Aussenprogramme rentieren sich für grosse Sender leider nicht. Lokalstationen könnten damit punkten, weil das abzudeckende Gebiet überschaubar ist.
 
Na das sag mal dem WDR, der regelmäßig in allen Möglichen Städten unterwegs ist um von irgendwelchen Veranstaltungen zu berichten, oder selbige "live" zu übertragen.
Wie oft sah ich in Essen beispielsweise eine Kolonne des WDR vor der Philharmonie stehen? - Schade, ich habe nicht mitgezählt. - Wie oft war im Gegenzug davon was im Radio zu hören?
Auch hier ist der hr des Öfteren unterwegs - ohne dass im Nachhinein im TV oder Radio davon etwas zu sehen oder hören ist.

Wozu gondelt man herum, ohne das verbrannte Geld ins Programm fließen zu lassen?
Wozu gondelt man herum, ohne das verbrannte Geld in die Hörer zu investieren?

Bis Anfang der 2000er Jahre war es Mode, sich "gläserne Studios" einzurichten. Damals hatte auch hr3 ein Studio im Bahnhof in Frankfurt. Außerdem einen Verkauf von "Accessoires" und Fanartikeln.
Ebenso einige Privatsender. Hier kann ich von Radio Essen sprechen. Man hatte ein gläsernes Studio mitten auf der "Porschekanzel", eine große, überdachte Einkaufsmeile. Dort stand generell begeistertes Publikum an der Fläche und interessierte sich dafür, was der/die ModeratorIn dort gerade machte. Außerdem wurde über Lautsprecher ein Großteil der Einkaufsmeile direkt mit beschallt. - Wie durch hr3 auch der Bahnhof in Frankfurt am Main. - In dem im Übrigen damals regelmäßige Veranstaltungen durch den hr stattfanden.

So etwas lohnt sich nicht? - Wer's glaubt wird selig! - Hörerbindung kann besser nicht funktionieren als so wie zu der Zeit!
 
Man weiß ja nie was sich die Radioleute in ihren Programmbunkern so denken, aber:
Für "den Hörer da draußen" funktionieren solche Rundreisen der Sender auf drei Ebenen:
- wird nicht aus der näheren Umgebung gesendet ist man (u.U.) neugierig wie es andernorts ist.
- es wird spannend wenn die nächsten Stationen der Sendung verkündet werden. Kommen die eventuell auch mal in meine Nähe?
- die pure Freude wenn die Sendung mal aus meiner Stadt kommt und ich unmittelbar vor Ort dabei sein kann.

Das alles hat damals™ den Reiz von Radio Luxemburg ausgemacht.


@Zwerg: Es soll sogar Leute vom NDR geben, die für einen Zapp-Beitrag nach München reisen müssen um ein Interview zu drehen. Willst Du das wirklich nur von den BR-Kollegen erledigen lassen?
 
@ hauptsächlich inselkobi:
Es gibt Leute, die einem nicht verstehen wollen, oder?
Hörerbindung lohnt sich eigentlich immer. Aber nur, wenn das Kosten/Nutzenverhältnis gegeben ist.
Bei landesweiten Sendern sieht das Ergebnis mickrig aus, selbst wenn sich Tausende Hörer in Dortmund drängen würden. Man kann sich anstrengen wie man will, man erreicht nur einen verschwindend geringen Prozentsatz seiner Hörer.
Dann lieber einmal im Jahr auf die Pauke hauen und ein open-air-Festival organisieren. Am Kartenvorverkauf kann man ja noch etwas verdienen.

Wozu gondelt man herum, ohne das verbrannte Geld ins Programm fließen zu lassen?
Genau das ist der Punkt. Lieber streichen und zur Aufrechterhaltung des Programms investieren.

Gläsernes Studio- auf den ersten Blick glänzende Idee, aber leicht dahergeredet. Ich kenne noch das Studio von Radio Rosa Welle in der Zeilgalerie in Frankfurt. Und ich weiss, welchen Aufwand man getrieben hat und kenne die ungefähren Kosten, die angefallen sind.

Zum einen: Man kann hier nicht 24 Stunden senden, dafür sind die Räumlichkeiten zu klein. Nur das würde sich aber rentieren.
Aber so: Zusätzliche Kosten mit der Miete am Hals, Zusatzkosten An- und Abfahrt und Vorbereitung der Moderatoren dort.
Logistik wie Überspielung der Beiträge und Werbespots, bindet zusätzliche manpower.
Und: Eine zusätzliche Funkleitung für das Signal. Kostet.
Und: Wer schliesst auf oder ab? Sicherheitspersonal für die Nachtstunden?
Das kostet alles Geld und das haben die ARD-Sender nicht. Sie müssen sparen. Und sie holen durch Aktionen wie "Hallo Ü-Wagen" eine kaum messbare grössere Hörergunst, die sich in entsprechenden Zahlen bemerkbar machen würde.

Das ist alles nett, aber amateurhaft gedacht.

Für einen kleinen Lokalsender aber würden sich solche Aktionen wie auch ein gläsernes Studio in einer Fussgängerzone lohnen. Vorausgesetzt, es gibt dahinter noch Räume für Redaktion, Produktion, die Mitarbeiter und Sekretariat. Dann ja.

@blueKo: Alles richtig, was Du schreibst. Aber wieviel Minimilliprozent sind das, umgerechnet auf die Zahl der Hörer gestern?
 
Es gibt Leute, die einem nicht verstehen wollen, oder?
Ja, einer davon nennt sich offensichtlich laser558!
Dann lieber einmal im Jahr auf die Pauke hauen und ein open-air-Festival organisieren. Am Kartenvorverkauf kann man ja noch etwas verdienen.
Genau darum geht es doch. Wenn Du meinen Beitrag #116 genau gelesen hättest, wüsstest Du, dass der WDR genau das nicht macht.
Und auch der hr wurde bereits mehrfach dabei beobachtet mit seinen Ü-Wägen durch dir Gegend zu gondeln, ohne zu einem (geplanten) open-Air-Festival oder dgl. zu fahren.

Genau das ist der Punkt. Lieber streichen und zur Aufrechterhaltung des Programms investieren.
Richtig. Aber hier scheiden sich unsere Geister. Ich bin der Ansicht, es sollte in gutes Programm und Hörerbindung investiert werden und nicht in Ausflüchte wie Webauftritt (der stetig verändert wird), Downloadkosten, Personalkosten (für den Wasserkopf oder ModeratorInnen, die seit Jahren aus dem Rennen sind), etc..

Gläsernes Studio- auf den ersten Blick glänzende Idee, aber leicht dahergeredet. Ich kenne noch das Studio von Radio Rosa Welle in der Zeilgalerie in Frankfurt.
Rosa Welle, ein perfekter Vergleich mit dem hr, findest Du nicht auch?

Zum einen: Man kann hier nicht 24 Stunden senden, dafür sind die Räumlichkeiten zu klein. Nur das würde sich aber rentieren.
Das waren die Räumlichkeiten des hr im Bahnhof nicht. Du kannst sie auch heute (etwas modernisiert, aber baulich nicht verändert) ansehen.

Aber so: Zusätzliche Kosten mit der Miete am Hals, Zusatzkosten An- und Abfahrt und Vorbereitung der Moderatoren dort.
Logistik wie Überspielung der Beiträge und Werbespots, bindet zusätzliche manpower.
Und: Eine zusätzliche Funkleitung für das Signal. Kostet.
Und: Wer schliesst auf oder ab? Sicherheitspersonal für die Nachtstunden?
Meines Wissens wurde aus dem Bahnhof (in Essen ebenfalls nicht) nicht per Funk übertragen. Aber ja, auch hier entstehen Kosten, da hast Du Recht.
Die Technik insgesamt ließe sich durch den Abbau des Wasserkopfes in den jeweiligen Funkhäusern ohne weiteres kompensieren. Aber ganz im Gegenteil, man sucht sogar noch Personal!
Die Sicherheit wäre durchaus ein Kostenfaktor, ganz klar. Wie wurde er zu jener Zeit geregelt? War "damals" kein Sicherheitspersonal von Nöten?

Das kostet alles Geld und das haben die ARD-Sender nicht. Sie müssen sparen.
Warum passiert das dann nicht?

Und sie holen durch Aktionen wie "Hallo Ü-Wagen" eine kaum messbare grössere Hörergunst, die sich in entsprechenden Zahlen bemerkbar machen würde.
Welch Wunder!
Wann und wo ist davon doch gleich was zu hören oder zu sehen?

Für einen kleinen Lokalsender aber würden sich solche Aktionen wie auch ein gläsernes Studio in einer Fussgängerzone lohnen. Vorausgesetzt, es gibt dahinter noch Räume für Redaktion, Produktion, die Mitarbeiter und Sekretariat. Dann ja.
Wenn es nach Dir ginge, sollte ein Radiosender, nein, ein komplettes Funkhaus mitten in einer Fußgängerzone entstehen. Dass das unrealistisch ist, dürfte nicht nur ich sehen. Das entgeht Dir jedoch vermutlich. Darum geht es in diesem Faden auch nicht. Lies bitte nochmals das Eingangsposting!
 
Genau das ist der Punkt. Lieber streichen und zur Aufrechterhaltung des Programms investieren.
Wenn es denn in das Programm investiert würde. Lieber wird doch, wie das Inselkobi bemerkte, in die Verwaltung investiert. - Wird nicht eher ein schuh daraus, wenn aus diesen Aktionen Programm vor Ort für den Sendebereich gemacht wird?

Zwei Beispiele möchte ich anführen:
  1. Der NDR rollte in hiesigem Kurpark an und bestreitet eine Veranstaltung. Die Aussage, dass keine Moderatoren vorhanden sind, kann so nicht stehen gelassen werden, denn kaum zu übersehen (warum lasse ich einmal außen vor) war, dass sich die Herren Thürnau und Stahlberg durch die Massen in Richtung Bühne schoben und sich dort produzierten. Ich vermute einmal, in anderen Gegenden Niedersachsens ist es nicht viel anders, eventuell mit anderen Namen. Warum nicht die zwei Stunden live über den Sender? [Mein Ansatz für eine Antwort erfolgt unten]
  2. MDR Thüringen veranstaltet Sommernachtsbälle; auch hier gibt es eine Moderation. In diesem Falle von Mathias Kaiser, der vor seiner Entrückung in die höheren Sphären des MDR-Landesfunkhaus durch Moderationen beim damaligen NDR 1 Radio Niedersachsen und später bei MDR 1 Radio Thüringen positiv aufgefallen ist. Gibt es jetzt eine Sendung im Sonnabendprogramm, die da heißt "MDR Thüringen Sommernachtsball aus..." Ich finde sie nicht.
So, nun mein Erklärungsversuch als Hörer, warum nicht:
Fehlendes Personal ist an den Haaren herbei gezogen, denn das wird vorgehalten. Im Gegenteil, es gibt dann noch den zu bezahlenden Moderatoren (neben dem Nachrichtenmenschen) im Funkhaus. Ursache wird wohl sein, wie BlueKO bemerkte, dass eine Livesendung nicht bis zur Attosekunde geplant werden kann. In heutiger Zeit hat Radio "klinisch rein" zu sein. Nur geben ich zu bedenken, dass "klinisch rein" durchaus den Tod des Patienten bedeuten kann, wie selbst das hier besprochene Medium öfter berichtet.

Gläsernes Studio- auf den ersten Blick glänzende Idee, aber leicht dahergeredet. Ich kenne noch das Studio von Radio Rosa Welle in der Zeilgalerie in Frankfurt. Und ich weiss, welchen Aufwand man getrieben hat und kenne die ungefähren Kosten, die angefallen sind.

Zum einen: Man kann hier nicht 24 Stunden senden, dafür sind die Räumlichkeiten zu klein. Nur das würde sich aber rentieren.

Wenn ich das Wort "rentieren" schon lese, wird mir übel, doch dazu zum Schluss des Beitrages mehr.
Ich kann mich noch an das Studio K von Radio Bremen erinnern. Dort wurde die Obernstraße beschallt, und zwar sowohl von der Hansawelle als auch von Bremen Vier. Es wurde einfach eine Tafel im Schaufenster ausgetauscht. Die Räumlichkeit war wirklich winzig, aber interessant war es nicht nur für mich, die Traube aus Menschen vor dem Schaufenster sprach für sich.

So, nun noch etwas "Grundsätzliches". In diesem Faden heißt die Frage
Wäre Radio heute tot? Oder wäre es lebendiger denn je?

Wer spinnt mit am Märchen? :)
also ist erst einmal Phantasie gefragt. Phantasie scheint bei den BWL-Menschen, die sich des Rundfunks bemächtigt haben, ein Fremdwort zu sein, genau wie das Wort "Kreativität" in Form von "Mitnehmen von Menschen". Ihr Götze ist und bleibt der Euro, dem sich alles unterzuordnen hat. Um diesen Götzen zu huldigen wird dann große Kreativität entfaltet. Der Mensch steht nur der Art im Mittelpunkt, dass er im Wege steht - eigentlich armselig, aber doch sehr bezeichnend für diese Gesellschaft.
Lebendig ist Radio schon lange nicht mehr; tot aber auch noch nicht ganz. Es ist einem Siechtum geweiht. Die, die heute für den Rundfunk verantwortlich sind, sind genau die Leute, die in ihrer Jugend der Meinung waren, dass das damalige Radio "grottig" gewesen sei. - Nur ist Radio heute besser? Ich wage das zu bezweifeln, im Gegenteil.

Ich hätte noch einen anderen Vorschlag, der mir seit dem 28. Juni nicht aus dem Kopf geht. Wenn er formuliert ist, stelle ich ihn, vorausgesetzt das Thema wird nicht geschlossen, hier ein. Die Beraterzunft kann mich dann gerne zerreißen. Ich werde es überleben, genau wie ich den sicherlich diesem Beitrag folgenden Veriss überleben werde.
 
Ammerlaender, das mit dem Götzen Euro kann man getrost auch auf andere Bereiche übertragen, aber im Prinzip haste recht.
 
Da wir hier sowieso Märchen erspinnen, könnten wir doch mal die spaßenshalber Kostenfrage außer acht lassen. Ich frage mich ohnehin, wie viel bei jedem beliebig zu nennenden Sender noch gespart werden muss, bis man sagt: "Das Kosten/Nutzen-Verhältnis stimmt, wir belassen das jetzt so". Bisher beobachte ich überall und seit bestimmt 25 Jahren gravierende Sparauflagen - gereicht hat das Sparen nie.

Müssen wir also Onkel Ottos Frage "Was wäre, wenn ...die tiefgreifende Korsettierung/Formatierung zu Beginn der 90er einfach nicht stattgefunden hätte..." nicht noch erweitern zu "...und genügend Geld zur Verfügung stünde?" Ich meine, die Konzeption eines unformatierten Märchenradios zwangläufig nur teurer sein kann als das, was wir aus der heutigen Realität kennen.
 
Hallo Leute,
ich danke für dieses sehr gute Thema!
Radio ist das einzige Medium,welches sich,im Laufe der letzten 3 Jahrzehnte,von selbst degradiert hat bis zur völligen geistigen,kulturellen und damit inhaltlichen Versottung.
Das Konkurrenz auch beleben kann,zeigt die Welt,vorallem die Staaten.
Dieser Vorgang der inhaltlichen Kulturfreisetzung durch akustische Konkurrenz ging leider in Deutschland völlig daneben;
Beispiele dafür gibt es genügend,alles schon bis zur Schmerzgrenze hier diskutiert und debattiert worden.
Der schlafend eRiese ist aber noch da,er schläft nur!
Gäbe es die richtigen Quellen mit Geld und Einfluss,dazu etwas Mut,um den Hintergrund zu formen,die richtige Moderatorenauswahl,weg vom Pittiplatschniveau,könnte Radio wieder zu dem erblühen,was es vor 30 Jahren war;
eine akustische Oase !!!
Sail away..
 
Also Zeit aktiv zu werden und einen Sender ins Leben rufen, so wie wir und Radio vorstellen. :)

Mein Vorschlag: Thomas Wollert gründet das radioforen.de Webradio.

Wir sind kreativ und füllen die Sendeplätze.
Die Kosten übernehmen wir, mit 100 Euro im Monat bin ich dabei, mein Wort!

Wenn wir uns über das Format einig werden.

2 Stunden in der Woche kann ich produzieren, bei einem Oldies-Format.
Beispiel: Ich spiele eine Top 40 der offiziellen Deutschen-Single-Charts aus den vergangenen Jahrzehnten.
Vom Musikmarkt und von Media Control habe ich die Sendelizenzen zur Nutzung der Chartlisten.

Nach dem Motto: "Wir spielen was Ihr hören wollt!

Spinnerei oder möglich?
 
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