WDR-Check: Intendant stellt sich Publikum und Kritikern

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Tom Buhrow hat bis 2015 den Abbau von 50 Planstellen angheklündigt, unter anderem durch Zusammenlegung von Redaktionen, bzw. Vernetzung von bisher nebeneinander her arbeitenden Redaktionen. (Dass es diese Vernetzung nicht schon lange gibt, ist ja auch bezeichnend). Und dann hat er dazu etwas Interessantes gesagt:
Tom Buhrow schrieb:
Es geht darum, nicht mehr in Sendungen zu denken, sondern in Inhalten. Und dann erst sollte man über die Sendeform nachdenken.
Wer wollte ihm da nicht beipflichten?

Quelle:
http://www.badische-zeitung.de/ratgeber/computermedien/wdr-vor-harten-sparmassnahmen--75977430.html
 
So, wie war euer Eindruck von der Sendung?
Also ich habe den Eindruck, dass sich Tom Buhrow grundsätzlich für den Willen der Hörer interessiert.
Es ist gut, dass bzgl. der Musikrotation von WDR 2 Kritik geäußert wurde und diese großen Beifall im Publikum gefunden hat.
Vielleicht greift man da ja jetzt ein, um hinterher auch auf den anderen Wellen wie WDR 4 Taten folgen zu lassen.
Meiner Meinung nach hat er sich nur sehr von der Moderatorin beeinflussen lassen, die die ganze Zeit drängelte und voran machen wollte. Er hätte sich wohl lieber noch mehr Zeit genommen. Insbesondere hat man das daran gesehen, dass der Fragesteller der ersten Frage noch nach der eigentlichen Beantwortung seines Anliegens noch eine Nachfrage hatte. Tom Buhrow hatte das gemerkt und wollte darauf eingehen, doch die Moderatorin ging einfach zum nächsten Thema über.
Unnötig war diese komische Gesangstruppe, die nur Zeit für das Wichtige weggenommen hat und die Selbstbeweihräucherung von Middendorf und Co.
Insgesamt aber hatte diese Sendung einen familiären Touch, es war eine Art Wohnzimmerstimmung. Wie in der Schule kam dann plötzlich ein Zuschauer auf Tom Buhrow zu und hatte Sorge, dass seine Frage nicht mehr beantwortet werden würde. Oder die Tatsache, dass sich Tom Buhrow konkret den Fall eines Mannes notiert hatte, der aus finanziellen Gründen die Rundfunkgebühren nicht mehr zahlen möchte...Das zeugt von Menschlichkeit, die Monika Piel ganz und gar nicht hatte...
Tom Buhrow hat jede Kritik angenommen und jede schien ihm wichtig zu sein. Ganz anders als wenn der Hörfunkdirektor Fragen zum Rundfunk beantwortet, der immer ausweicht und letztendlich so tut, als ob alles so gut und der Wille des Hörers sei...
 
Diesem verhalten positiven Fazit kann ich nicht folgen. Bei der Sendung ist nichts, aber auch gar nichts herausgekommen! Hatte wirklich wer was anderes erwartet?
Böttinger noch schlimmer als erwartet, Buhrow als der nette Onkel vom WDR - nein danke, bitte nicht nochmal!

Ganz übel auch die Selbstdarstellung der "hippen" Radiomoderatoren von 1Live.
 
Beim Thema Musik auf WDR 2 kam deutlich der Widerspruch zwischen den Verantwortlichen und dem Volke zu Tage, dass die Wellen-Verantwortlichen in dem Glauben leben, das Volk wolle genau die gespielte Musik hören (zumindest sagte Buhrow das auf die mit viel Beifall begleitete, entsprechende Frage), während das in Mönchengladbach anwesende Volk genau diese eben nicht in der derzeitigen Form hören will. Ich vermute einmal, ein spezielles WDR-Problem ist das nicht, denn die entsprechenden Verantwortlichen in allen Anstalten werden fernab der Realität leben, wie das auch schon vielfach hier im Forum zum Ausdruck kam.

Die "Selbstbeweihräucherung" von 1Live hätte gespart oder zumindest verkürzt werden können, genau so, wie die ach so (un-)lustigen Teile der Veranstaltung. Andererseits zeigten sie das humoristische Niveau der WDR relativ deutlich.

War Böttinger nun die richtige Wahl für die Moderation? - Meine schon im Vorfeld geäußerten Zweifel wurden nicht ausgeräumt.
 
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Beim Thema Musik auf WDR 2 kam deutlich der Widerspruch zwischen den Verantwortlichen und dem Volke zu Tage, dass die Wellen-Verantwortlichen in dem Glauben leben, das Volk wolle genau die gespielte Musik hören
In diesem Irrglauben lebt Michael Zimmermann schon lange. Wenn nur ein paar Blöde an der Hotline nachfragen, wie ein neuer Heulbojensong heißt, fühlt man sich bei WDR 2 darin bekräftigt, fortan noch mehr Weltuntergangs-, Heul-, Kreisch- und Promo-Müll-Musik zu spielen. Mann weiß ja schließlich ganz genau, was die Hörer wollen...
 
Der Hörer oder Seher der WDR-Programme wird im nächsten halben Jahr genau zuhören oder -schauen müssen (die Betonung liegt auf "zu"!), um feststellen zu können, ob die gestern vorgetragenen Kritiken von der Anstalt ernst genommen werden, oder ob's eine "Alibi-Veranstaltung" war.

Sollte das Format fortgeführt werden, sollte Böttinger aber noch, falls sie nicht ausgetauscht werden sollte, an sich arbeiten, die doch ab und an gezeigte Rolle einer "Gouvernante" (ich vermute, sie ist eine) ablegen.
 
Im Großen und Ganzen stimme ich Terhorst in #52 zu.
Etwas grinsen musste ich schon bei der angesprochenen Kritik an der Musikauswahl von WDR 2. Da hieß es seitens einer Zuschauerin, "man sollte doch ab und zu mal einen Oldie einfügen und weniger englische Musik spielen". Vielleicht sollte die Dame ja mal bei WDR 4 reinhören? Da gibt´s dann zumindest englische Oldies...

Ich hoffe, dass es die gesamte Sendung als Podcast gibt. Ich konnte sie nur unterwegs via WDR 5 hören und habe das dringende Gefühl, es könne nichts schaden, sich die 90 Minuten nochmal bewusst "reinzuziehen".
 
@westsound:
... habe das dringende Gefühl, es könne nichts schaden, sich die 90 Minuten nochmal bewusst "reinzuziehen".
Es waren 105 Minuten, denn im Gegensatz zum Radio (von dem sich pünktlich verabschiedet wurde) hat Buhrow kurz vor "Aktuell" (welches auch live aus MG kam) beschlossen, dass der Bericht aus Brüssel nach hinten verschoben wird.
 
Ich finde das auch, WDR 2 macht es genau richtig, ein bisschen oberflächliches Info-Geplänkel mit dazu passender Dudelei. Welcher ernsthafte Musik-Freak hört denn WDR 2 (wg. der Musik)? Dafür gibt es andere Sender und die meisten schalten WDR 2 ja auch ein, genau wie ich auch, manchmal morgens, manchmal im Auto. Und wenn es mir auf den Keks geht, schalte ich um. Musik bei populären Wellen ist ein nicht lösbares Phänomen, deshalb wird ja auch gewechselt, bei vielen aber auch wieder nicht oft genug. Wenn ich unterwegs wirklich mal was schönes hören möchte, schmeiss' ich halt den mp3-Player an, was für viele Mitfahrer aber dann auch schnell unerträglich wird. Die sind dann dankbar, dass ich keine Verantwortung bei einem Sender trage und für sowas auch wirklich nicht tragen möchte.
 
Tom Buhrow hat mir richtig gut gefallen, er scheint ein hohes Maß an Sozialkompetenz mitzubringen. Gleich zu Anfang hat es ihn für mich sympathisch gemacht, dass er zugab, vor der Sendung aufgeregt gewesen zu sein. Er hat bei den Zuschaueranfragen zugehört, hat die Leute beim Reden angesehen oder ist auf die Zuschauer direkt zugegangen. Kein Stück Arroganz kam in seinen Antworten rüber. Auch fand ich bemerkenswert, dass er keine Hörfunkdirektoren um sich herum hatte, die ihn vermeintlich schützen konnten, sondern offenbar wirklich und direkt an der Meinung von Zuschauern und Zuhörern interessiert war. M.E. kann man den WDR zu diesem Intendanten beglückwünschen. Wenn diese Linie, das offene Reden und der partnerschaftliche Austausch auf unterschiedlichen Hierarchieebenen ohne dabei Berührungsängste zu haben, im WDR fortgeführt wird, ist eine Menge für eine gute Unternehmenskultur beim WDR gewonnen. Im Prinzip hat er mich an eine anglo-amerikanische Führungskraft, die das Innovative sucht und das Mutige fördert, damit man langfristig gedacht erfolgreich ist - und dabei nicht auf Titel oder Über- und Unterordnungsverhältnisse achtet - erinnert.

Gleichzeitig ist mir leider auch aufgefallen, dass er sich im Hörfunkbereich nicht so richtig auszukennen scheint. Die Fragen aus dem Publikum nach dem Mainstream mit immer der gleichen Musik sowohl bei WDR 2 und Einslive, konnte er nur ausweichend beantworten. So steht zu befürchten, dass diese Felder nach wie vor den Beratern (Berry, der für mich als Synonym der schlechten Beraterkultur deutscher Formatradioprogramme steht, meldet sich ja auch hier schon wieder sofort zu Wort) überlassen wird. Auch die Antwort von Herrn Beeck zur Musik war bezeichnend. Statt mal zuzugeben, dass immer wieder dieselbe Musik gespielt wird (ist er eigentlich Musikredakteur?), wird auf Plan B ab 20:00 Uhr verwiesen. Sowohl die Massenprogramme WDR 2 wie auch Einslive und WDR 4 machen große Fehler, wenn sie angeblich so erfolgreichen Konzepte der deutschen Berater umsetzen. WDR 2 sollte sich z.B. an BBC Radio 2 oder Radio 2 aus NL orientieren und die Vielfalt älterer wie auch jüngerer Musik mit einer sehr breiten Musikauswahl aus einem Pool von mindestens 15.000 Titeln spielen können und dabei Charakterköpfe mit Meinung am Mikro haben. Genauso bei Einslive: Hier sollte man NPO 3FM aus den Niederlanden als großes Vorbild nehmen, was tagsüber eine 50 zu 50 Mischung aus Plan B einerseits und Mainstream und älteren Liedern andererseits bringt und sehr locker rüberkommt. WDR 4 müßte zurück zu einer älteren wohlklingenden Musik, dafür könnte dann WDR 2 mehr Oldies (aber nicht immer dieselben) bringen. WDR 5 würde ich nicht zu einem Infoprogramm wie etwa MDR / SWR / NDR / MDR Info usw. oder umbauen (wird bestimmt auch aus Kostengründen von unseren Berry-Beratern dem WDR vorgeschlagen) sondern es als eine Art Deutschlandfunk für NRW belassen. Auch WDR 5 würde ich nicht groß - wie etwa in Richtung einer ö-r Ausgabe von Klassikradio - verändern. Zum FHE kann ich nichts sagen, da ich den Sender nicht höre. Er besetzt zumindest eine weitreichende und wichtige Frequenz vom Langenberg für den WDR. Bleibt also zu hoffen, dass sich Herr Buhrow auch noch verstärkt in den Hörfunk reindenkt und eigene Anregungen aus dem Hause aufgreift und die Kraft und den Willen hat, sich von den Berry-Berater-Konzepten mit immer dem gleichen Wein in alten Schläuchen abzusetzen.
 
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Tom Buhrow hat mir richtig gut gefallen, er scheint ein hohes Maß an Sozialkompetenz mitzubringen. Gleich zu Anfang hat es ihn für mich sympathisch gemacht, dass er zugab, vor der Sendung aufgeregt gewesen zu sein. Er hat bei den Zuschaueranfragen zugehört, hat die Leute beim Reden angesehen oder ist auf die Zuschauer direkt zugegangen. Kein Stück Arroganz kam in seinen Antworten rüber.
Auch die Antwort von Herrn Beeck zur Musik war bezeichnend. Statt mal zuzugeben, dass immer wieder dieselbe Musik gespielt wird (ist er eigentlich Musikredakteur?), wird auf Plan B ab 20:00 Uhr verwiesen.

Dazu sagte Herr Beeck auch noch sinngemäß, dass er kein anderes Massenprogramm in D kenne, dass sich traue solche Musik überhaupt zu spielen.

Kennt der Mann Radio Eins??? Die spielen den ganzen Tag fast ausschließlich Musik die von anderen Massensendern sehr stiefmutterlich behandelt wird.
 
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Zum FHE kann ich nichts sagen, da ich den Sender nicht höre.
Das ist aber schade. Weil in diesem Programm eine Musik gespielt wird, die in der Regel nicht auf WDR 2 läuft und man dort eine andere Musikfarbe hat, die dir vielleicht besser zusagt.
 
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Eines ist bedauerlich aber auch wenig überraschend: Auf neue digitale Hörfunk-Angebote wie KiRaKa oder Eins live Diggi ist die Sendung überhaupt nicht eingegangen. Oder habe ich da was verpasst?
 
Dem Posting von Avox kann ich - mit Ausnahme der lustigen Vermutung, unser Berry sei ein Berater (dazu fehlt seinen Postings jegliche Spur von Insiderwissen) - voll und ganz zustimmen. Buhrow wirkt sympathisch, stimmt. Wenn sein Interesse aber nicht nur geheuchelt ist, dann kann er sich doch wirklich mal von ausländischen Stationen wie 3FM und Radio 2 Anregungen holen (ich fürchte, er hat sie noch nie gehört). So unerreichbar ist deren Standard heutzutage nicht mehr. ^^
Waren die Bekenntnisse zur Vielfalt und Experimentierfreude nur Lippenbekenntnisse? Wir werden daran, wie sich die Mainstreamprogramme WDR2 und 1Live ändern oder auch nicht ändern, sehen, ob die Veranstaltung nur ein sinnloses Pseudo-Spektakel war (a propos anglo-amerikanischer Führungsstil), dessen Wirkung von selber verpufft.
 
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Ich finde das auch, WDR 2 macht es genau richtig, ein bisschen oberflächliches Info-Geplänkel mit dazu passender Dudelei. Welcher ernsthafte Musik-Freak hört denn WDR 2 (wg. der Musik)? Dafür gibt es andere Sender und die meisten schalten WDR 2 ja auch ein, genau wie ich auch, manchmal morgens, manchmal im Auto. Und wenn es mir auf den Keks geht, schalte ich um. Musik bei populären Wellen ist ein nicht lösbares Phänomen, deshalb wird ja auch gewechselt, bei vielen aber auch wieder nicht oft genug. Wenn ich unterwegs wirklich mal was schönes hören möchte, schmeiss' ich halt den mp3-Player an, was für viele Mitfahrer aber dann auch schnell unerträglich wird. Die sind dann dankbar, dass ich keine Verantwortung bei einem Sender trage und für sowas auch wirklich nicht tragen möchte.

Soweit sind wir schon.

Dafür gibt es doch Eins Live und Funkhaus Europa. WDR 2 ist eine Informationswelle mit Musik.

Darauf haette man Geld setzen sollen,dass du jetzt wieder aus dem Gebuesch kommst.

Im Großen und Ganzen stimme ich Terhorst in #52 zu.
Etwas grinsen musste ich schon bei der angesprochenen Kritik an der Musikauswahl von WDR 2. Da hieß es seitens einer Zuschauerin, "man sollte doch ab und zu mal einen Oldie einfügen und weniger englische Musik spielen". Vielleicht sollte die Dame ja mal bei WDR 4 reinhören? Da gibt´s dann zumindest englische Oldies...

Ich hoffe, dass es die gesamte Sendung als Podcast gibt. Ich konnte sie nur unterwegs via WDR 5 hören und habe das dringende Gefühl, es könne nichts schaden, sich die 90 Minuten nochmal bewusst "reinzuziehen".

Hier findest du sie : http://www1.wdr.de/themen/medienseite/sp_wdrcheck/wdrcheck124.html
 
Dazu sagte Herr Beeck auch noch sinngemäß, dass er kein anderes Massenprogramm in D kenne, dass sich traue solche Musik überhaupt zu spielen.

Kennt der Mann Radio Eins??? Die spielen den ganzen Tag fast ausschließlich Musik die von anderen Massensendern sehr stiefmutterlich behandelt wird.

Wo ist der Widerspruch? Er sprach doch von Massenprogrammen
 
Buhrow wirkt sympathisch, stimmt. Wenn sein Interesse aber nicht nur geheuchelt ist, dann kann er sich doch wirklich mal von ausländischen Stationen wie 3FM und Radio 2 Anregungen holen (ich fürchte, er hat sie noch nie gehört). So unerreichbar ist deren Standard heutzutage nicht mehr.
Wenn Du hier schon 3FM als Vorbild vorschlägst, dann möchte ich auf die "Mega Top 50" hinweisen, die dort jeden Samstag von 15-18 Uhr läuft, bestehend auch aus Mainstream Musik, die gerade bei WDR 2 kritisiert wird.
http://megatop50.3fm.nl/
 
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@ Keek, was ist denn Radio Eins für dich?

Für mich handelt es sich um ein Massenprogramm aus Berlin und Brandenburg und keinenfalls um ein Nischenprogramm.

Sicherlich erreicht mann nicht Millionen Hörerwie Eins Live, aber im einen Bundesland mit ca. 18 Millionen Einwohnern ist das ganze auch nicht sonderlich schwer.
Von der Konkurrenz in NRW mal ganz zu schweigen.
 
Den Einspruch hatte ich erwartet. :) Wusste nur nicht, wie ich es anders hätte formulieren sollen - vielleicht: "nicht einmal für einen Berater genug... usw."
 
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