WDR: Valerie Weber startet die Fluffisierungsoffensive

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Fragen die die Quote nicht beantwortet:
- Hat der Hörer überhaupt richtig zugehört?
- Fand er das Programm gut?
- Hat er einen Nutzen daraus gezogen? Z. B. Information, Freude. Und wenn ja, wie hoch war der Nutzwert?
- etc.

Das sollte man eigentlich jedem Posting in solchen Diskussionen voranstellen. Es würde zwar den einen oder anderen Senf nicht verhindern, aber trüge dazu bei, dass man ihn sehr schnell als "Senf" erkennen und entsprechend ignorieren könnte.
 
@Mannis Fan Du meinst -bezogen auf dieses Forum- eine Aufforderung seitens der Forenleitung bei einem neuen Posting (etwa: "Think before you write!") statt des Hinweises "Der Entwurf wurde gespeichert" könnte jeden Beitrag zu einem Lesevergnügen machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Deine Ausführungen passen zu einem Privatfunk, der auf Quote aus ist und möglichst viele Hörer erreichen muss. Hier reden wir über öffentlich-rechtliche Programme, insbesondere über Programme, die eben nicht die Massen ansprechen sollen. Mit 1Live, WDR2 und WDR4 hat man bereits 3 Programme für die Masse, die eigentlich nichts mehr mit öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu tun haben. Wenn der WDR sparen muss, warum wird von Dir nicht kritisiert, dass eine VW eingestellt wird und wieder höhere Gehaltskosten entstehen.
Wenn die breite Masse der Gebührenzahler sich nicht mehr im Rundfunk- und Fernsehprogramm wieder findet, fragt sie sich zurecht, wofür sie ihren Beitrag leistet. Deshalb müssen massenkompatible Programme zu mindestens auch sein, sonst wird der Widerstand gegen den Rundfunkbeitrag noch grösser.
 
Die Frage, warum muss ich für etwas zahlen, was mich nicht erreicht, wird lauter. Hier gilt es möglichst viele menschen zu bedienen. Dies hat rein gar nix mit Privatfunk zu tun.

Genau so, wie man sich fragen kann, warum man für etwas zahlt, das man gar nicht hört, kann man auch die Frage stellen, weswegen man für etwas bezahlen soll, das man woanders zum Großteil auch gebührenfrei bekommt. Diese Analogie trifft auf WDR 5 nur bedingt zu. Bedenke man aber die immer größer werdenden Parallelen zwischen WDR 2 und den Lokalsendern von Radio NRW. Dann hat der Gedanke von @tt nämlich ganz schnell etwas mit Privatradio zu tun.
 
Das verhält sich wie mit dem Frosch im sich erhitzenden Wasser: Wenn man die Menschen langsam an gemütliche Programme ohne Anspruch gewöhnt, merken sie es gar nicht einmal. Und auf einmal finden sie sich mit NDR 2, NDR Kultur und NDR Info wieder. Diesen "race to the bottom" haben sicherlich die Privaten angestoßen, aber gerade da müssten die Öffentlich-Rechtlichen gegensteuern, um unserer Gesellschaft, Kultur und letztendlich auch unsere Demokratie hochzuhalten. Mag sein, dass es dafür auch schon zu spät ist, nach zehn Jahren Mutti.
 
Es dauert nicht mehr lange, dann haben wir den nordostsüdwestdeutschen merkelschen Einheitsfunk. Mein Namensvorschlag wäre "Propaganda 1-5 - Kulthits und das beste von Mutti". Freie Meinungsäußerung ist ja ohnehin nicht mehr erwünscht in diesem Land.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schade, daß Du nur drei Musikrichtungen kennst. :D Aber das Prozentrechnen schlüssele ich gerne noch einmal auf: 25 % + 5 % + 1 % = 31 %. Ich betrachte hier, als Beispiel, lediglich 31 % der Gebührenzahler. Nachfrage und Nutzen für die betrachteten Gruppen sollten ergo dann auch in 31 % des Programms liegen
Aha, sollten? Nur gut, dass Du ein "Beispiel" gebracht hast und keine belegbaren Zahlen, nach denen sich der Markt (derzeit noch) richtet. Wie zum Beispiel die MA.

Und hört mir auf mit den Einschaltquoten als alleinigem Maßstab!

Die Quote ist unbestritten die Währung und daher aus der Innensicht der wichtigste Maßstab für werbefinanzierte Programme. Aber für einen abgabenfinanzierten Rundfunk ist die Quote nicht der richtige Maßstab.
Einverstanden, die MA ist nicht das richtige Mittel für beitragsfinanzierte Sender. Aber dennoch IST die MA und deren Ergebnisse, sprich die Effizienz der Werbung, die ein Sender für sich gemacht hat und damit seine Bekanntheit gesteigert haben sollte, das Maß aller Dinge. So ist es derzeit schlichtweg einfach! Natürlich gehören dazu nebst dem beworbenen Produkt (Programm) auch Format, was Inhalt, vermittelte Freude und vermeintlichen Nutzwert angeht.

Zumindest wird sie hier im Mitteleuropa als das Maß aller Dinge gehandelt.

Daher mein obiger Vorschlag - wenn es ohne Messungen nicht geht - auch die HörIntensität mit in die Analyse einzubeziehen.
Wie stellst Du Dir das vor? So unrealistisch wie die Quote beim Fernsehen ermittelt wird?
 
Als Mindestmaß für, per "Demokratieabgabe" (Zitat WDR Chefredakteur) finanziertes Programm, stelle ich mir vor, daß die Aspekte Zuhören, Hörintensität, Nutzwert für den Abgabenerbringer, Hörerlebnis, etc. nicht völlig ausgeblendet und negiert werden.

Wenn Zahlenwerte als ausschlaggebende Richtschnur für Programmentscheidungen benötigt werden, müssen eben auch die genannten Qualitäten in Zahlen gefasst werden. Das ist natürlich nicht trivial. Aber sie wegzulassen, und somit alle auf Null zu setzten, ist garantiert der falscheste Zahlenwert aller möglichen Meßmethoden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage, warum muss ich für etwas zahlen, was mich nicht erreicht, wird lauter. Hier gilt es möglichst viele menschen zu bedienen. Dies hat rein gar nix mit Privatfunk zu tun. Da würden ganz andere Dimensionen dazukommen. Nämlich die Ausrichtung der Programme auf die potentiellen Werbekunden.

Der wdr ist clever, dass er Tom buhrow und Valerie Weber holt und den Umbruch aktiv gestaltet bevor es zu spät ist.

Wieso, wollen die etwa die Gebühren abschaffen? Oder meinst du wirklich dass dieser ungenießbare Programmverhau die Jugend aus dem Internet zurückholt?
 
Wenn es um Personen geht, bitte ich zu beachten, wer kritisiert wird. Bisher las ich auf Personen bezogene Kritik nur am "Dreigestirn" des WDR-Hörrundfunks, als da sind Tom, Valerie und Ruth.

Ruth Hieronymi würde ich hier mal außen vor lassen. Die Frau ist Funktionärin, die den Vorsitz in einem Kontrollorgan inne hat, das über klar definierte Fehlentwicklungen zu wachen hat und die Ausrichtung der Musikfarbe einzelner Radiowellen fällt nun mal nicht in den Zuständigkeitsbereich des Rundfunkrates.

Selbst wenn es im Vorfeld Bedenken bezüglich der anstehenden Reformvorhaben gegeben hätte und die Mehrzahl seiner Mitglieder wider Erwarten die Tragweite der Umbauarbeiten erkannt hätte, wäre der Rundfunkrat formal gar nicht befugt gewesen Einsparungsmaßnahmen mit formattechnischen Auswirkungen pauschal zurückzuweisen. Der Rundfunkrat kann - zum Beispiel in Form einer von außen erhobenen Programmbeschwerde - nur punktuell eingreifen wenn offensichtlich Rundfunkrecht verletzt oder grob gegen die Richtlinien der sorgfältigen journalistischen Arbeitsweise verstoßen wurde. Alles andere muss wohl oder übel abgenickt werden.

Darüber hinaus glaube ich dass die Arbeit von Valerie Weber und das Totalversagen der Intendanz um Tom Buhrow bei der Reformumsetzung den Rundfunkrat noch zur Genüge beschäftigen wird (Stichwort "WDR 5").
 
@ricochet, es ist richtig, dass der Rundfunkrat das Tun und Lassen der Intendanz nicht verhindern kann; aber was hindert einen Rundfunkrat daran, das Schalten und Walten dieser Intendanz ausnahmsweise einmal nicht bedingungslos zu goutieren, sondern auch in der Öffentlichkeit Unmut zu äußern. Schließ- und endlich will der Rundfunkrat ja das Volk in NRW vertreten. - Der Frau Hieronymi Auftreten in diesem WDR-Check bringt jedoch zum Ausdruck, dass der Rundfunkrat in voller Gänze hinter den (Un-)Taten der Intendanz steht.
 
Ich glaube dass die Rundfunkräte ihre Mandatspflicht nicht verletzen wollen indem sie sich unbefugterweise in Programmentscheidungen einmischen. Schließlich ist der Rundfunkrat kein Parlamentsplenum, in dem öffentlich über Inhalte gestritten wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aufgaben des Rundfunkrates, u.a.:Beschlüsse zur grundsätzlichen Reform und Weiterentwicklung der fünf Radioprogramme des WDR und der Programmstruktur des WDR Fernsehens

Ja, die Zustimmungspflicht ist zweifelsfrei gegeben. Aber eine Ablehnung der Reform hätte rundfunkrechtlich begründet werden müssen.

Anders bei Personalentscheidungen: Da kann jeder abstimmen wie er lustig ist oder wie es die politische Farbenlehre erfordert (Valerie Weber hätte nie Hörfunkdirektorin werden dürfen, aber der Rundfunkrat wollte Neuintendant Buhrow damals offenbar nicht in den Rücken fallen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Mindestmaß für, per "Demokratieabgabe" (Zitat WDR Chefredakteur) finanziertes Programm, stelle ich mir vor, daß die Aspekte Zuhören, Hörintensität, Nutzwert für den Abgabenerbringer, Hörerlebnis, etc. nicht völlig ausgeblendet und negiert werden.
Werden sie doch auch gar nicht!
Es werden potenzielle Hörer befragt ob sie Sender X, Y oder Z kennen, ob sie Sender X, Y oder Z hören, wie lang sie ihn hören, zu welcher Tageszeit und so weiter. Daraus allein schon ergibt sich unter anderem die Erkenntnis des Nutzwertes und (mindestens) des Hörerlebnisses.

Wenn Zahlenwerte als ausschlaggebende Richtschnur für Programmentscheidungen benötigt werden, müssen eben auch die genannten Qualitäten in Zahlen gefasst werden. Das ist natürlich nicht trivial. Aber sie wegzulassen, und somit alle auf Null zu setzten, ist garantiert der falscheste Zahlenwert aller möglichen Meßmethoden.
Wer lässt sie denn weg? Der einzige, der sie gern weglassen würde und auf Null setzen, bist Du hier in der Diskussion.

Ich stimme Deiner Aussage von vor einigen Tagen in sofern zu, dass viele Genre einfach nicht bedient werden. Was aber ansonsten Deine Mess- oder Zählmethoden oder gar die Umverteilung auf andere Programme angeht, mag ich Dir so gar nicht zustimmen, da völlig unrealistisch weil nicht durchdacht.
 
Es werden potenzielle Hörer befragt ob sie Sender X, Y oder Z kennen, ob sie Sender X, Y oder Z hören, wie lang sie ihn hören, zu welcher Tageszeit und so weiter. Daraus allein schon ergibt sich unter anderem die Erkenntnis des Nutzwertes und (mindestens) des Hörerlebnisses.

Das ist ein Trugschluss! Daraus ergibt sich lediglich, ob Menschen die Sender X, Y oder Z kennen (vielleicht wegen der penetranten Werbung, ob sie Sender X, Y oder Z eingeschaltet haben (noch nicht einmal, ob sie dann immer zuhören), wie lang sie ihn eingeschaltet haben (nicht, wie intensiv, zufrieden, begeistert etc. sie zuhören), zu welcher Tageszeit und so weiter.
 
Ganz richtig @Mannis Fan, ob sie ihn wegen der penetranten Werbung eingeschaltet haben, ergibt sich daraus ganz bestimmt nicht. Ob, weil sie in dessen Sendegebiet wohnen, ihn deshalb eingeschaltet haben, weil sie um diese Uhrzeit tagtäglich zur Arbeit oder nach hause fahren, ergibt bei logischer Denke allerdings, dass sie an diesem Sender Gefallen finden und/oder sie ihn als Quell der Information oder Unterhaltung (Musik, Moderation) für sich als perfekt ansehen. Kommentare sind, soweit ich mich erinnere, bei der MA im Anschluss an die Befragung zugelassen.

Inselkobi, bessere Vorschläge? Nur her damit!
No Way! Nach eben denen habe ich Dich bereits in einem früheren Posting gefragt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob, weil sie in dessen Sendegebiet wohnen, ihn deshalb eingeschaltet haben, weil sie um diese Uhrzeit tagtäglich zur Arbeit oder nach hause fahren, ergibt bei logischer Denke allerdings, dass sie an diesem Sender Gefallen finden und/oder sie ihn als Quell der Information oder Unterhaltung (Musik, Moderation) für sich als perfekt ansehen..
Nicht unbedingt. Diese Angaben lassen als Schluss lediglich zu, dass entweder
  1. der betreffende Sender die beste Alternative anderen terrestrisch empfangbaren gegenüber, also nicht ganz so schlecht wie die anderen, ist oder
  2. dem Hörer egal ist, welcher Sender läuft, was wiederum Auswirkung darauf hätte, welchen Grad der Aufmerksamkeit er der Radiowerbung beimisst.
 
Was wiederum
  1. bedeutet, dass, wie ich bereits schrieb, der Hörer an dem Sender Gefallen findet (auch im Umkehrschluss)
  2. vermutlich weniger vorstellbar ist, da sich der Hörer sonst den Namen des Senders vermutlich nicht gemerkt hätte. - Oder anders erklärt: Frag mal einen heute 20 bis 40-jährigen, der in den vergangenen Schulferien verreist war nach dem Namen der Sender, die er im Urlaub gehört hat. Mit VIEL Glück wird er Dir noch einen, vielleicht sogar zwei nennen können. Das war's!
 
ergibt bei logischer Denke allerdings, dass sie an diesem Sender Gefallen finden und/oder sie ihn als Quell der Information oder Unterhaltung (Musik, Moderation) für sich als perfekt ansehen

Als perfekt ansehen? Wow, das wäre was!

Man kann auch interpretieren: Als das kleinste Übel ansehen.


Kommentare sind, soweit ich mich erinnere, bei der MA im Anschluss an die Befragung zugelassen.

Haben aber keinerlei Auswirkungen auf die Darstellung der Reichweiten und erst recht nicht auf die Siegesmeldungen der betroffenen Sender.
 
Als perfekt ansehen? Wow, das wäre was!

Man kann auch interpretieren: Als das kleinste Übel ansehen.
Ich sehe das auch so, aber wie sieht die breite Masse das?

Haben aber keinerlei Auswirkungen auf die Darstellung der Reichweiten und erst recht nicht auf die Siegesmeldungen der betroffenen Sender.
Richtig, die Selbstbeweihräucherung findet sowieso jährlich statt, wie uns hier im Forum nur zu gut bekannt ist.
 
Die alte Ansprache klingt in manchen Sendungen so, als würde man fünf Sätze aus der Nachrichtenagentur vortragen. Oder wahlweise ein Proseminar über das Thema XY halten.
In Radioprogrammen wie WDR 5 muss doch vordergründig der Inhalt wichtig sein und nicht die Präsentation desselben.
Diese Mischung aus lockerer Höreransprache, unterhaltender Tagesbegleitung und dennoch tiefgründiger Information mit Substanz und ohne Grenzen bei der Beitragslänge oblag doch einst den sogenannten Vollprogrammen wie z.B. WDR 2. Es kann aber nicht angehen, dass diesen Auftrag nun Stück für Stück die jetzigen Intellektuellenprogramme übernehmen sollen, die bewusst nicht auf Durchhörbarkeit fokussiert sind, bei denen man sich nach einigen Stunden intensiven Konsums den Kopf vollgeschaufelt hat, nur weil aus Formatgründen auf WDR 2 etwas schief läuft.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben