Webradio formatieren?

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aladin112

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Ich frage mich seit langem ob "Webradio" mehr Zulauf und Akzeptanz bekommen würde, wenn man strickte UKW Formate anwenden würde?
Z.B. gibt es genug Webradios die "Hitradio" im Namen tragen, deren Moderation, Musik und Gestaltung sich aber in den meisten Fällen von den anderen PHP-Fusion Webradingens nicht abhebt. Durch solche Radios stirbt meiner Meinung nach das Medium Webradio langsam ab. Darum interessiert mich eure Meinung ob sich das ändern könnte wenn man z.B. ein UKW "Hit" Format strickt durchsetzen würde?
 
Ich glaube nicht, dass das Medium Webradio langfristig abstirbt. Kurzfristig sterbende Webradingens ziehen derzeit eher neue Webradingse nach sich. Spräche das Verhältnis der untergehenden zu den nachwachsenden Radios tatsächlich für eine höhere Sterberate, dann hätte das lediglich eine Konzentration auf die besseren Radios zur Folge. Halte ich aber für unwahrscheinlich. Es gibt zu viele Möchtegern-Moderatoren, die zu geil darauf sind, zu senden - auch als frischgebackene Inhaber und Sendeleiter in Personalunion.
Hinzu kommt, dass es genug Hörer gibt, die scharf darauf sind, eben kein UKW-Format zu hören, sondern eben genau das, was wir als Webradingse bezeichnen.

Kann ein Webradio trotzdem mit einem UKW-Format erfolgreich sein?
Ja, es kann. Das ist auf der einen Seite schade, weil es eine großartige Chance verspielt, auf der anderen Seite gibt es eine gewisse Planungssicherheit.

So leid es mir tut, aber wenn der durchschnittliche Hörer in seinem Webradio als Durchhörmedium das bekommt, was er - verflacht - aus dem UKW schon kennt, dann bleibt er dran. Es stört ihn ja nicht. Warum dann aber Webradio? Weil dieses Webradio ihm das Gefühl, viel eher "seins" zu sein. Wie, das weiß ich auch nicht. Vielleicht ist es der Reiz der Unprofessionalität in der Moderation (die keine wirkliche ist) oder weil es mehr menschelt und so Nähe suggeriert.

Mit einem oder mehreren Verantwortlichen, die sich konsequent um die Musikfarbe, das entsprechende Format und eine brauchbare Vielfalt in der Rotation kümmern, durchaus mit Abwechslung, würde sich das Webradio wohltuend von den Stationen abheben, die unter "PHP-Fusion" subsumierst.
Es wäre im Umkehrschluss, so empfinde ich das, aber auch streckenweise langweilig. Die Highlights würden ausbleiben.

Strikt angewendet und konsequent durchgezogen gebe ich dem Format im Webradio eine Chance. Es braucht allerdings einen hohen Einsatz: Personellen ebenso wie finanziellen.
Was jedoch nicht heißt, dass ich das gut finde.
 
Strikt angewendet und konsequent durchgezogen gebe ich dem Format im Webradio eine Chance. Es braucht allerdings einen hohen Einsatz: Personellen ebenso wie finanziellen.
Generell bin ich ganz bei dir, nur bei dem zitierten Satz bin ich nicht deiner Meinung. Ich denke das ein personeller Einsatz nicht mehr wäre als der, den sich ein durchschnitt Webradio macht. Wenn man bedenkt wieviel Zeit die "Modis" (So nennen die sich doch) mit gegenseitigem Zuhören und unnützen Witze posten im eigenen Forum verplempern, könnte man diese Zeit auch sinnvoll nutzen um einen Mehrwert einzubringen.

Das mit dem Geld kann man so auch gering halten. Zudem gibt es ja immer noch Anbieter für kostenlosen Content wie Getaudio. Ich weiß daß solche Anbieter verpöhnt sind, doch das richtige Thema an der richtigen Stelle angewendet wirkt schon recht professionell. Auch kann man an den Journalistisch erstellten O-Tönen lernen wie man Radiobeiträge erstellen muss.

Gibt es eigendlich schon Beispiele reiner Webradios die durch ein Format geformt wurden und damit erfolgreich sind?
 
Nein, ich dachte da an Musik. Der Personalaufwand ist ungleich höher - welcher Chatter wäre bereit, für sein Radio mal richtig redaktionell zu arbeiten, am ehesten noch mit Musikwissen? Und wer es richtig macht mit der Musik, der muss auch Geld in die Hand nehmen.

Zu den Kostenlos-Beiträgen: Spätestens da uninteressant, wenn das auf jedem Sender zu hören ist, von denen 2/3 behaupten, den Computerbild-Redakteur tatsächlich live am Telefon haben zu wollen.
Wer hat denn noch so viel Arsch in der Hose, die vorgeschriebenen Texte auf den eigenen Sender umzuschreiben oder gar zu sagen "ein Beitrag von xyz" statt "unser Redakteur blablubb".

Weniger lügen, mehr selber machen - mit Leuten, die Ahnung haben und Leistungsbereitschaft mitbringen. Nicht chatten, sondern Texte schreiben und sprechen. Wer bleibt übrig? Keine Handvoll.
Doch, ich rede von Personalaufwand.
 
Wenn man bedenkt wieviel Zeit die "Modis" (So nennen die sich doch) mit gegenseitigem Zuhören und unnützen Witze posten im eigenen Forum verplempern, könnte man diese Zeit auch sinnvoll nutzen um einen Mehrwert einzubringen.

An solch' verplemperter Zeit kranken doch i.d.R. die Stationen. Oftmals schreckt allein schon das Wort Mehrwert vor weiterem Engagement ab. Macht man sich mal die Mühe und betrachtet einige "Stellenausschreibungen" dieser Stationen, steht ganz klar "wir wollen Spaß haben" im Vordergrund. Dort einen redaktionellen Ansatz zu finden, gleicht der Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen.

Und wer es richtig macht mit der Musik, der muss auch Geld in die Hand nehmen.

Wenn ich neben den monetären Mitteln noch den Begriff Ausdauer in die Diskussion einbringen darf. Daran scheitert so manche Station, die sich schon im Grundsatz keine Gedanken über das Morgen gemacht hat.
 
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