Welche Aufgaben hat der Musikchef eines Senders?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Internetradiofan schrieb:
Es fällt halt auf, dass sich in diesem Forum fast nur Personen zu Wort melden, die mit den bestehenden Sendern unzufrieden sind.

Meine Wahrnehmung ist genau anders herum: Ich wundere mich über die vielen bedingungslosen Fans, die hier im Forum ihre Sender bejubeln und sich bitter beschweren, wenn man mal nicht ihrer Meinung ist.
 
Anhand der von HIGHLYTRAINED-RDJ beschriebenen Eigenschaften und Aufgaben scheint einer der besten Musikchefs deutschlandweit Peter Radzuhn zu sein, oder seh ich da was falsch? Kreativ, risikobereit, ungewöhnlich...
EDIT: Und ich finde es immer wieder erstaunlich, das er es schafft ganze Tage (10/12h) mit Musik zu einem Thema zu füllen.
 
BINGO!!!

Peter Radzuhn ist "der Kapellmeister" von RADIO EINS und gilt als einer der ganz Großen innerhalb der Branche. Ich selbst hatte mit ihm vor 15 Jahren persönlichen Kontakt und war beeindruckt von seinen fachspezifischen Fähigkeiten und Qualitäten. Er ist einer der wenigen Leute, vor denen ich in fachlicher Hinsicht "Respekt" habe und verneige mich hiermit vor ihm. Und DAS, was Peter Radzuhn fachlich kann, soll ihm IN DEUTSCHLAND erst einmal jemand nachmachen bzw. Eigenes auf ähnlich hohem fachlichen Niveau entwickeln.

Da sind nicht viele, die ihm in fachlicher Hinsicht ebenbürtig sind - LEIDER!
 
Sollte man als Musikchef dann aber nicht auch die Charts im Blick haben? :mad: Es kann ja hörerspezifisch bleiben...:thumbsup: wenn aber die Downloadcharts sagen, das Sänger "XXX" mit seinem neuen Kracher..."um die runde Ecke rum" der Chartstürmer ist, und 4 Wochen ungeschlagen an der Nr. 1 klebt, das dieses dann ein klares Zeichen sein sollte, den dann auch in die "Hot Rotation" zu übernehmen? :wall:...wenn ich mir so die Moderationen diverser Sender anhöre, dann kann ich beim besten Willen nicht erkennen, was bei der Zusammenstellung des Programms für den nächsten Tag soooo schwer sein soll. Abgesehen von Sendern mit eher intellektuellem Publikum. Was Ponik und Petersen oder der dicke Fuzzy von ffn so absondern, das muß man doch für die paar Stunden Moderation nicht extra erarbeiten.

Bin ja nur Hörer, aber wird denn nie in den Redaktionsbüros über das Programm gefachsimpelt? Sagt denn nicht ein Mitarbeiter bei ndr 2, ffn, Antenne und anderen Sendern mal, wie er selber das Programm findet? Surft wirklich kein Mitarbeiter der Sender hier mal bei radioforen.de rum? Ich kann mir nicht vorstellen, das Ponik und Petersen privat nur Lob für den Quark ernten, den die da täglich über den Sender jagen.....
 
@equalizer:

Selbstverständlich muss ein Musik-Chef AUCH die einzelnen Hitlisten im Auge behalten - und NICHT NUR die deutsche Singles Chart, sondern AUCH jeweils die "Official UK Singles Chart", die "UK Albums Chart", die US-amerikanische Billboard Hot 100 (US-Singles Chart), die Billboard Top 200 (US-Albums Chart) sowie AUCH die deutsche Airplay-Hitparade(n) und die sog. deutsche "Trend-Chart". Selbst Download-Hitparaden sollen dabei nicht außer acht gelassen werden.

In nationalen Grenzgebieten operierenden Musik-Chefs und Sendern (also an den Grenzen Deutschland-Niederlande, Deutschland-Belgien, Deutschland-Luxemburg, Deutschland-Frankreich, Deutschland-Schweiz, Deutschland-Österreich, Deutschland-Tschechien, Deutschland-Polen, Deutschland-Dänemark, hab' ich ein weiteres Nachbarland vergessen?) empfehle ich ZUSÄTZLICH auch DRINGEND immer einen Blick auf die offiziellen Hitparaden des jeweiligen Nachbarlandes zu werfen. REGELMÄSSIG! Denn da KÖNNTE eine gute Nummer plötzlich "über die Grenze schwappen" - und DANN sollte jener Sender den entsprechenden Track auch verfügbar haben und - bei Bedarf und wenn jener Track in musikalischer Hinsicht formatkompatibel ist - ggf. sogar im Programm spielen! Denn Du hast garantiert auch Hörer in Deinem Nachbarland - auch wenn das möglicherweise nicht die Mehrheit ist und jene Hörer nicht für Deine MA (Media Analyse) zählen. Dennoch existieren jene "ausländischen" Hörer und mit einem vereinzelt eingesetzten Hit aus ihrer Heimat, kannst Du das emotionale Verhältnis jener Hörer zu Deinem Sender noch weiter "zementieren". So einfach ist das!

Aber ein niveauvolles erfolgreiches Musikprogramm definiert sich NICHT AUSSCHLIESSLICH nur aus Titeln, die aktuell in den Hitparaden vertreten sind. Denn neben den Songs, die aktuell in den Hitlisten notiert sind, gibt es noch soviel mehr an guten, für das jeweilige Hörfunkprogramm "brauchbaren" und somit formatgerechten Musiktiteln. Man muss diese nur entdecken und auch die Eier in der Hose haben, jene Tracks ins Programm zu hieven!

Wer sein Musikprogramm ausschließlich über Notierungen in den einzelnen Hitparaden definiert :wall:, hat seinen Job als "Head Of Music" nicht verstanden und somit schlichtweg verfehlt. :thumbsdown: Punkt.

Also, musikalisch immer schön "am Ball bleiben"...!
 
Dein Engagement ehrt dich und alle Aussagen kann ich nur unterschreiben. Aber bis auf wenige Ausnahmen (wie der erwähnte Peter Radzuhn) wird doch so nirgendwo mehr gearbeitet. Das ist ja die Krux.

Um mal ein aktuelles Beispiel der Radio Group (Antenne Frankfurt) aufzugreifen. Bei Schwenks Billigradio gibt es niemanden, der so arbeiten kann...
 
Danke für die Blumen, "U87"!

By the way: dies ist das erste Mal, dass ich mich offiziell bei einem Mikrofon bedanke! ;)

Doch nun zu Deinem Posting:

Ja, bis auf wenige Ausnahmen ist DAS in Deinem Posting Beschriebene wohl so - LEIDER!

Zu Herrn Schwenk und seiner Radio Group:

Wie bitte??? Die können DAS - laut Deiner Aussage - angeblich nicht? Kaum zu glauben, aber lassen wir das für den Moment mal so stehen, obwohl ich da so meine Zweifel habe, denn Herr Schwenk ist ein gestandener Radiomann und auch schon lange kein Newcomer mehr. Ich muss der Fairness aber auch dazu sagen, dass ich bislang NOCH NIE einen "Schwenk-Sender" gehört habe. Folglich kann ich das nicht beurteilen. Aber wenn seine Mitarbeiter DAS - angeblich - nicht "können" (oder handelt es sich dabei vielleicht nicht eher um das "nicht dürfen"?), dann sollte ein fähiger "Könner" DAS den Radio Group-Leuten vielleicht einfach mal zeigen und entsprechend beibringen (denn SO SCHWER ist das nicht!) - vorausgesetzt, es ist im Interesse des Herrn Schwenk, denn die Radio Group ist ja SEIN Laden!

Denn DANN sollte "der Markt Frankfurt" erst recht mehr kein Problem mehr darstellen, wie ja hier in RADIOFOREN.de seit gestern so heiß im Nachbar-Thread diskutiert wird.
 
@DV:

Um zu erkennen, das es so wie von mir beschrieben ist, reicht es mal ein paar Tage bei diesen Sendern reinzuhören. Ob es sowas wie eine Musikredaktion überhaupt gibt oder nur eingekaufte Musikberater im Hause Schwenk agieren?
Nach außen hin groß tönen und drinnen jeden Cent sparen wo es geht. Tut mir leid, aber bei so einer Senderkette rennt jemand mit unserem Engagement fürs Medium sowas von gegen die Wand...
 
Ich muss der Fairness aber auch dazu sagen, dass ich bislang NOCH NIE einen "Schwenk-Sender" gehört habe.
Das solltest Du aber mal nachholen! ;)
Hier die Adresse des Icecast-Servers: http://81.169.129.219:8000
Auffällig ist, wie wenig Leute Antenne Frankfurt bisher per Webstream eingeschaltet haben; andererseits wundert mich das wiederum nicht, weil man es nicht hinbekommen hat, den Stream gleich von Anfang an aufzuschalten.
Die gönnen den Hörern noch nicht mal 128 kbit/s MP3, sondern lediglich 64 kbit/s AAC+.

Eigentlich schreibe ich das ungern, aber verglichen mit dem Programm klingen selbst Radio Köln oder Antenne Düsseldorf anspruchsvoll.

Genau solche qualifizierten Leute wie Du oder Peter Radzuhn könnte die Musikredaktion der Radio Group dringend gebrauchen, um endlich den Laden etwas aufzupolieren und die Programme ansprechender zu gestalten.
Jedes mittelmäßige Webradio bekommt eine Rotation hin, wie sie gegenwärtig auf den "Schwenk-Sendern" gefahren wird.
Mir sind unzählige kleinste Internetradios bekannt, die eine anspruchsvollere Musikauswahl haben, als das, was die Redakteure der Radio Group zusammenbasteln.

Wirklich verstehen kann auch ich Herrn Schwenk nicht. Wie Du schon richtig erkannt hast: Der Mann hat ebenso jahrzehntelange Erfahrungen im Radiosektor und jedes Kind weiß: In der Bankenmetropole Frankfurt leben Menschen mit einem überdurchschnittlich hohen Einkommen.
Und ausgerechnet da produziert man genau so einen 0815-Schrott wie bei Radio Idar-Oberstein, Radio Wittlich oder Antenne Bad Kreuznach? - Ich fasse es nicht! :wall:

Wer im Frankfurter Raum mit einem Programm, das einen Schwerpunkt auf Wirtschaftsthemen legt, punkten möchte, muss ein der Hörerschaft angepasstes Musikformat liefern, d.h. eines das Funk, Soul, Wave Music, Smooth Jazz, Deutschpop-Classics, Classic Rock, Country und 80s Pop beinhaltet, mit einem gezielten Fokus auf jene Stücke, die gerade nicht zur Rotation von hr1, Harmony FM und Radio BOB gehören und das in einer abwechslungsreichen und damit anregenden Mischung. Der Hörer muss das Gefühl haben: Antenne Frankfurt klingt anders; - und ist genau deshalb das richtige Programm für mich!
Stattdessen zieht man es offenbar vor, die Fehler von Main FM und Energy Frankfurt zu wiederholen. :rolleyes:
 
Zitat von Internetradiofan: "Das solltest Du aber mal nachholen! ;)
Hier die Adresse des Icecast-Servers: http://81.169.129.219:8000"

Danke! Wenn ich dazu Zeit, Lust und Laune habe, werde ich dies wahrscheinlich mal machen.


Zitat von Internetradiofan: "Auffällig ist, wie wenig Leute Antenne Frankfurt bisher per Webstream eingeschaltet haben; andererseits wundert mich das wiederum nicht, weil man es nicht hinbekommen hat, den Stream gleich von Anfang an aufzuschalten."

Ist DAS tatsächlich sooo...? Ich habe diesbezüglich keine Ahnung...!


Zitat von Internetradiofan: "Die gönnen den Hörern noch nicht mal 128 kbit/s MP3, sondern lediglich 64 kbit/s AAC+."

Nun, DAS hat nicht wirklich etwas mit Geiz (gegenüber dem Hörer) zu tun, oder? Ich betreibe privat u.a. ja selbst drei ICECAST-Server und weiss, dass eine bessere Tonqualität relativ wenig mit höheren Kosten zu tun hat. Meine ICECAST-Server werden übrigens mit Opus, mit FLAC und - noch als Relikt aus alten Zeiten - mit MP3-Stereo 320 kbit/s und 44,1 kHz betrieben. Und DAS kostet mich dabei nicht wesentlich mehr Kohle. Und das, obwohl ich mit "320 Umdrehungen" fahre. Darunter geht bei mir GAR NICHTS! Und wenn ich könnte, wie ich wollte, dann würde ich ausschließlich in linearem WAVE streamen - obwohl mit FLAC mache ich das ja bereits fast schon indirekt. Es geht eben nichts über ein ordentliches WAVE-Signal. Alles andere (MP3 & Co.) ist schlichtweg technischer Murks!


Zitat von Internetradiofan: "Eigentlich schreibe ich das ungern, aber verglichen mit dem Programm klingen selbst Radio Köln oder Antenne Düsseldorf anspruchsvoll."

Und DAS aus Deinem Mund bzw. aus Deiner "elektronischen Feder"...! Hard to believe...!


Zitat von Internetradiofan: "Genau solche qualifizierten Leute wie Du oder Peter Radzuhn könnte die Musikredaktion der Radio Group dringend gebrauchen, um endlich den Laden etwas aufzupolieren und die Programme ansprechender zu gestalten."

Nun, Peter Radzuhn ist höchstwahrscheinlich bis zu seiner Rente an eine bestimmte öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt gebunden. Und ich bin auch nicht so einfach disponierbar, da auch ich bestimmte Verpflichtungen habe und darüber hinaus hat Qualität ja bekanntlich ihren Preis. Allerdings lässt sich über eine Preisgestaltung immer noch entsprechend verhandeln.


Zitat von Internetradiofan: "Mir sind unzählige kleinste Internetradios bekannt, die eine anspruchsvollere Musikauswahl haben, als das, was die Redakteure der Radio Group zusammenbasteln."

Na, JETZT ABER, Herr Internetradiofan! Ist es Ihrer Ansicht nach denn wirklich SO "gruselig"???


Zitat von Internetradiofan: "In der Bankenmetropole Frankfurt leben Menschen mit einem überdurchschnittlich hohen Einkommen.
Und ausgerechnet da produziert man genau so einen 0815-Schrott wie bei Radio Idar-Oberstein, Radio Wittlich oder Antenne Bad Kreuznach? - Ich fasse es nicht! :wall:"

Ist DAS wirklich sooo? Ich kann und mag es kaum glauben! Vielleicht sollte ich mir wirklich mal die diversen Programme reinziehen...


Zitat von Internetradiofan: "Der Hörer muss das Gefühl haben: Antenne Frankfurt klingt anders; - und ist genau deshalb das richtige Programm für mich!"

Hat der Hörer DAS DENN - nach zwei Tagen Sendebetrieb - immer noch nicht? Hast Du mit diversen Frankfurter Hörern schon gesprochen? Oder hast nur Du dieses Gefühl, wenn Du diese neue Frankfurter Antenne einschaltest? Das ist nämlich nicht ganz unwichtig, da entsprechend zu differenzieren.


Zitat von Internetradiofan: "Stattdessen zieht man es offenbar vor, die Fehler von Main FM und Energy Frankfurt zu wiederholen. :rolleyes:"

Echt? Glaubst Du, dass Herr Schwenk seinen neuen Sender ABSICHTLICH "in Grund und Boden" fährt? Also ICH glaube DAS nicht, obwohl ich - wie gesagt - noch keinen Pieps von auch nur einem einzigen RADIO GROUP-Sender in meinem Leben gehört habe. Nichtsdestotrotz bin ich felsenfest davon überzeugt, dass Herr Schwenk als gestandener Rundfunkprofi sehr gut weiss, wen er für seine Musikprogrammgestaltung braucht oder eben nicht benötigt. Eine Herausforderung wäre es unter diesen scheinbar ungünstigen Bedingungen allemal. Wie Du sicherlich weisst, bin ich nahezu IMMER "offen für Neues" und vor allen Dingen offen für neue Ideen und habe da keine "Berührungsängste". Ich sehe so etwas ganz einfach - typisch Mann - entsprechend pragmatisch.
 
Mein Eindruck ist: Die Radiogroup kann billig. Betriebswirtschaftlich ist das sicher schon durchgerechnet...wobei man sich in Rheinland-Pfalz an sehr ländlichen Standorten dann doch etwas verkalkuliert hat. Da bekommt man wohl nicht einmal das 20-jährige Praktikantenmäuschen unter Androhung von Strafe hin. Die Programme klingen wenig aufregend, nach dem was ich bislang per Stream oder Autofahrten durch RP gehört habe. Ob das für Frankfurt reichen wird? Ich bezweifle es auch etwas. Wegen der paar Wirtschaftsschlagzeilen schaltet keiner ein. Die Broker und Finanzmenschen haben andere Informationsquellen und werden auf die Schnelle wohl eher HR Info, DLF, B5 hören und was man sonst noch dort alles an Wortprogrammen hereinbringt. Main FM hatte sich damals als Lifestyleradio gegen HR1 positioniert und war nach einem Achtungserfolg doch unterlegen. Ich denke: Ganz ohne musikalische Positionierung wird es nicht gehen.
 
Hat der Hörer DAS DENN - nach zwei Tagen Sendebetrieb - immer noch nicht? Hast Du mit diversen Frankfurter Hörern schon gesprochen? Oder hast nur Du dieses Gefühl, wenn Du diese neue Frankfurter Antenne einschaltest? Das ist nämlich nicht ganz unwichtig, da entsprechend zu differenzieren.
Damit sind wir wieder bei dem alten Problem: Es wird immer Leute geben, die solch ein Programm gut finden, genauso wie bei Radio NRW, 1Live, Antenne Niedersachsen usw.. Dass das nicht wenige sind, belegen die MA-Zahlen.
Ich kenne wie gesagt zig Personen, die finden 100'5 - Das Hitradio spitze, trotzdem ist das Programm für meinen Geschmack unterirdisch.
Am Ende zählt immer die Mehrheit oder anders ausgedrückt: Die Quote.
Da nimmt man es halt eben in Kauf, dass Personen, die eher einen etwas abgefahrenen oder anspruchsvolleren Geschmack haben, leer ausgehen.

Echt? Glaubst Du, dass Herr Schwenk seinen neuen Sender ABSICHTLICH "in Grund und Boden" fährt?
Natürlich nicht, das war eher ironisch gemeint.
Ich habe nur zum Ausdruck bringen wollen: Mit so einem Programm ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es ähnlich wie bei Main FM und Energy laufen wird. ;)

Ist DAS wirklich sooo? Ich kann und mag es kaum glauben! Vielleicht sollte ich mir wirklich mal die diversen Programme reinziehen...
Der Server mit den anderen Stationen der Radio Group hat folgende Adresse: http://stream.telvi.de:8000
 
Die Broker und Finanzmenschen haben andere Informationsquellen und werden auf die Schnelle wohl eher HR Info, DLF, B5 hören und was man sonst noch dort alles an Wortprogrammen hereinbringt.
Du meinst mit:
hr-iNFO schrieb:
Bei Infraserv in Frankfurt-Höchst gab es wohl einen Chemieunfall. Mehr davon in einigen Minuten in den Nachrichten.
... soweit zu der Schnelle der Informationsquellen der ör Wellen. Oh, ich sollte vielleicht erwähnen, dass es sich dabei um einen Chemieunfall handelte, die Sirenen heulten und die Polizei darauf hinwies, dass die Bevölkerung alle Türen und Fenster geschlossen halten und auf die Rundfunkdurchsagen achten solle, da eine Gaswolke aus Nitrobenzol ausgetreten sei.
 
Es wird immer Leute geben, die solch ein Programm gut finden, genauso wie bei Radio NRW, 1Live, Antenne Niedersachsen usw.. Dass das nicht wenige sind, belegen die MA-Zahlen.

Die MA-Zahlen belegen den Konsum, nicht das Committment. Mit anderen Worten: Programme wie Radio NRW oder die Sender der Radiogroup werden zweifellos genutzt, als Geräuschkulisse, ohne größere Begeisterung, so wie das gesamte Medium Radio leider kaum noch Begeisterung hervorruft. Vergleichen wir es mal mit McDonalds: Die Leute nutzen es, das ist Fakt. Aber Lobpreisungen der dortigen Kochkunst höre ich ebensowenig wie Schwärmereien der Kunden vom kulinarischen Erlebnis.
Dudelfunk gibt es in allen Ländern - in Deutschland ist er nur leider oft auch noch besonders schlecht gemacht. Und besonders alternativlos.
 
@equalizer: Auf eine Hot-Rotation kann ich meinetwegen auch gerne verzichten.
@stefan kramerowski: Sehr schön formuliert und genau den Punkt getroffen. Selbst nach sechs Jahren in (Wi) hänge ich immer noch am rbb, aber ohne Internet oder Sat bleibt halt nur die Soße vom hr oder swr übrig. Dann fühle ich mich "wie bei McDonalds"
 
@Stefan Kramerowski:

Guten Tag, Herr Doktor!

Na, dann wollen wir mal...

Zitat von Stefan Kramerowski: "Die MA-Zahlen belegen den Konsum, nicht das Committment."

Volltreffer, Onkel Kramerowski! Lasse bitte beim letzten Wort dieses über meiner Aussage stehenden Zitats in der Mitte des Wortes ganz einfach ein "t" weg, denn dann ist Deine Aussage noch "etwas mehr" wahr. Und das, obwohl dann ein Buchstabe weniger verwendet wurde. Das bestätigt wieder die Aussage, das weniger anscheinend mehr ist. ;)


Zitat von Stefan Kramerowski: "Mit anderen Worten: Programme wie Radio NRW oder die Sender der Radiogroup werden zweifellos genutzt, als Geräuschkulisse, ohne größere Begeisterung, so wie das gesamte Medium Radio leider kaum noch Begeisterung hervorruft. Vergleichen wir es mal mit McDonalds: Die Leute nutzen es, das ist Fakt. Aber Lobpreisungen der dortigen Kochkunst höre ich ebensowenig wie Schwärmereien der Kunden vom kulinarischen Erlebnis."

Das ist schon klar, nur wäre es nicht wünschenswert (und viel besser), wenn jene Sender bzw. Programme vom Hörer mit größerer Begeisterung genutzt werden würden? Ich finde schon und DAS sollte meiner Meinung nach eigentlich das Ziel eines jeden Radiomachers sein. Und über "Big Mac & Co." werde ich mich jetzt hier ganz bestimmt nicht auslassen, obwohl Dein Vergleich leider absolut zutreffend ist.


Zitat von Stefan Kramerowski: "Dudelfunk gibt es in allen Ländern - in Deutschland ist er nur leider oft auch noch besonders schlecht gemacht. Und besonders alternativlos."

Treffer & versenkt! Genau so ist das - LEIDER! Denn "die Schisser" können das einfach nicht.

Und jetzt lasse ich die Katze aus dem Sack: elitäre, intellektuelle Hörfunkprogramme auf der einen Seite sind ja schön und gut, keine Frage! Auf der anderen Seite muss sich so etwas aber auch finanzieren lassen, denn Programm kostet nun einmal Geld. Und anspruchsvolles Programm kostet in der Regel sogar noch ein bischen mehr Geld. Was mir vorschwebt ist aber keine elitäre, intellektuelle Pop-Welle, die vielleicht 6% Hörer hat. Sowas haben wir in der ersten Hälfte der 1990er Jahre mit WDR 1 erlebt. Und wo DAS hingeführt hat, dürfte ja allgemein bekannt sein.

Was mir vorschwebt, ist eine niveauvolle aber durchaus angenehm hörbare Pop-Welle, die auf die derzeitig "klassischen" Dudelfunk-Elemente (billigste Gewinnspiele, die als Gelddruckmaschine fungieren; geistig primitive "Comedy" wie z.B. "Der kleine Nils"; u.v.a.m.) verzichtet, dafür aber Unterhaltung UND Inhalt sowie Personality-DJs "mit Ecken und Kanten" bietet und deutlich mehr als 6% Hörer hat. "Niveauvoller Dudelfunk", wenn Ihr versteht was ich meine und wenn man es denn so nennen mag. "Durchhörbar" soll die Pop-Welle sein - und zwar im Sinne von "angenehm UND interessant, auch über einen längeren Zeitraum zu hören" und NICHT im Sinne von "inhaltlich und in Sachen Präsentation absolut alles den musikalischen "Trallala-Fluß" Störende wurde eleminiert und das geistig-intellektuelle Niveau wird in Form eines Toastbrots 'zelebriert'".

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ein intelligentes und niveauvolles Pop-Radio mittelfristig und vor allen Dingen auf lange Sicht gesehen mehr Erfolg haben wird, als dieser billige Dudelfunk, der heutzutage nahezu überall aus den Lautsprechern quillt. Was mir vorschwebt, ist ein populärer - nennen wir es von mir aus - "High Class 'Dudelfunk'" mit Personality, mit Ecken und Kanten und vor allen Dingen mit (möglichst spannenden) Inhalten.

Wer traut sich und hält dagegen?
 
Da muss man nicht dagegenhalten. Du liegst vollkommen richtig. Lediglich Dein einschränkender Hinweis
HIGHYTRAINED-RDJ schrieb:
Auf der anderen Seite muss sich so etwas aber auch finanzieren lassen
kann so nicht gelten, denn gerade ÖR-Programme müssen eben keine Finanzierungskompromisse machen, da sie ihr Geld (im Wesentlichen) nicht am Markt verdienen, sondern über die Gebühren bombensicher finanziert sind.
 
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ein intelligentes und niveauvolles Pop-Radio mittelfristig und vor allen Dingen auf lange Sicht gesehen mehr Erfolg haben wird, als dieser billige Dudelfunk, der heutzutage nahezu überall aus den Lautsprechern quillt.
Wer traut sich und hält dagegen?

Alle empirischen Daten sprechen dagegen. Man kann das mit Recht beklagenswert finden, aber es gibt keinen Indikator dafür, dass sich Qualität als Massenprogramm durchsetzen würde. Und könnte mir jemand noch mal erklären, was der Unterschied zwischen "elitäre, intellektuelle Pop-Welle" (pfui) und "Niveauvoller Dudelfunk" (hui) ist?
 
Zitat von Mannis Fan: "Lediglich Dein einschränkender Hinweis
Zitat von HIGHYTRAINED-RDJ:
Auf der anderen Seite muss sich so etwas aber auch finanzieren lassen​
kann so nicht gelten, denn gerade ÖR-Programme müssen eben keine Finanzierungskompromisse machen, da sie ihr Geld (im Wesentlichen) nicht am Markt verdienen, sondern über die Gebühren bombensicher finanziert sind."

Sehr richtig, "Mannis Fan"! So SOLLTE es jedenfalls sein.

Wenn dann aber bestimmte öffentlich-rechtliche Anstalten mit dem ihnen zugewiesenen Anteil aus dem Topf der Rundfunkgebühren vorne und hinten nicht mehr auskommen, weil sie sich beispielsweise in teure Nebenkriegsschauplätze (teure Sportrechte, "Mega-Honorare" für bestimmte Damen und Herren, etc.) verstrickt haben und als Folge dessen ihr "Kerngeschäft" - laut gesetzlichem Programmauftrag - nicht mehr mit 100%iger Gewissenhaftigkeit durchführen können, dann wird es aber sehr kritisch. Manch' ein Kritiker mag dies auch Verschwendungssucht nennen.

Und wenn dann eine finanzielle Teilentlastung über den Einsatz von Werbung und Sponsoring (sowie in Einzelfällen sog. "Product Placement" im Programm) über einen langen Zeitraum (und ich spreche hier von einem Zeitraum von mindestens zwei Jahrzehnten) erfolgt, dann wächst - trotz aller guten Ideen und hehren Ziele - aber auf Management-Ebene ziemlich schnell die Erkenntnis, dass "die Jacke näher als die Hose" ist. Schließlich muss "der Laden" ja auch weiterhin entsprechend finanziert werden. Und dann kommen "die Geier" und "optimieren" das Programm, welches dann - als letzte Konsequenz sozusagen - lediglich nur noch "Verpackung für die Werbung" ist. Klar, denn "Bargeld lacht"!

Die öffentlich-rechtliche Fahne, mit dem gesetzlichen Programmauftrag und all den anderen hehren Zielen (die meines Erachtens voll und ganz ihre Berechtigung haben!), wird dann aber logischerweise trotzdem weiterhin hochgehalten. Dass diese in den meisten "Stadtteilen" DANN aber leider nur noch ein potemkinsches Dorf ist, wird dabei geflissentlich unter den Teppich gekehrt. Und das "dumme" Volk (oder sollte ich in diesem Zusammenhang besser das Wort "ignorante" verwenden?) merkt es nicht bzw. will es nicht wirklich wahrhaben.

Machen wir uns nichts vor! Wir (und damit meine ich "den Rundfunk") befinden uns - ganz speziell in Deutschland - in einem relativ großen Dilemma. It is our "self-inflicted hell", sozusagen! Und jetzt SOLLTE es darum gehen, praktikable und vor allen Dingen akzeptable LÖSUNGEN für diese Problematiken zu finden. Mit Nörgeln und Rummaulen kommen wir alle jedenfalls nicht weiter, denn es wurde alles bereits 100.000-fach gesagt und kritisiert. Was jetzt schlichtweg nur noch zählt, sind a) Ideen, b) Kreativität und c) Innovation.

Und deshalb benötigt der Rundfunk in Deutschland gute Leute, die entsprechende Erfahrung, das richtige fachliche "Feeling" und vor allen Dingen auch die nötige Weitsicht besitzen.

Ich würde mich sehr freuen, noch mehr dieser Leute kennenlernen und mich mit ihnen über Lösungsansätze und Ideen kreativ austauschen zu dürfen. Denn so entstehen letztendlich Innovationen.

Danke für Eure Aufmerksamkeit.

Cheers,
- DV -
 
@evw:

Zitat von evw: "Alle empirischen Daten sprechen dagegen. Man kann das mit Recht beklagenswert finden, aber es gibt keinen Indikator dafür, dass sich Qualität als Massenprogramm durchsetzen würde."

Einspruch Euer Ehren! Diesen Indikator gab es AUCH IN DEUTSCHLAND in der Vergangenheit bereits mehrfach. Und zu allem Überfluß war jener Indikator auch noch höchst erfolgreich.


Zitat von evw: "Und könnte mir jemand noch mal erklären, was der Unterschied zwischen "elitäre, intellektuelle Pop-Welle" (pfui) und "Niveauvoller Dudelfunk" (hui) ist?"

Klar! Selbstverständlich kann ich das. Stelle beispielsweise einfach einmal bitte die beiden ehemaligen Hörfunkwellen SWF 3 (nein, NICHT SWR 3, denn die existieren ja und sind "in der Luft"!) und WDR 1 (als dieses ab dem 3. Juni 1986 zunächst teilweise und dann ab Oktober 1991 zu einem Jugend-Vollprogramm wurde) nebeneinander und lasse die Anmutung beider Hörfunkwellen auf Dich wirken. Ich bin mir sicher, dass Du Dir den Unterschied dann sogar selbst erklären kannst. ;)
 
@Coffey77:

Ja, absolut richtig! So SOLLTE es sein.

Und wie ist leider der derzeitige "Ist-Zustand"? Die Antwort auf diese Frage kennt Ihr alle selbst bestens. Es ist alles schon x-Mal in diesem Forum diskutiert worden, nicht wahr? ;)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben