Welche Moderatoren würdet ihr gern mal wieder im Radio hören?

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Was würde ich dafür geben, unseren guten alten Jock-Disky MAL Sondock wieder ins Leben und ans Mikrofon zurückholen zu können. Mit seiner unnachahmlichen Art und seinem profunden Hintergrundwissen hat er mich über viele Jahre mit seiner "Discothek im WDR" (2) und später seiner "Mal Sondock's Hitparade" (ebenfalls WDR 2) oder aber auch "Hit oder Niete" beim BRF in seinen Bann gezogen. Jetzt legt MAL leider im Himmel seine wie immer "sssuper-aktuelle sssuper-20" auf. Rest in Peace, lieber MAL !
 
Helmut Radermacher (aka Hel Rader) bei R.SH, später NORA.

Oliver Spiecker im RTL-Superclub.

Katja Bruhnke und Jan Erren in den frühen Tagen von unserRadio Passau.

Olli Koblenzer im Radio BB.

Und natüüürlich Thomas Krümmel in der legendären DLF-Wunschnacht (die dann leider der unsägliche Uwe Hübner an die Wand fuhr).
 
1.) Das, was Radermacher abgeliefert hat, waren zuvor eingesprochene 08/15-Ansagen von 08/15-Oldies, kaum zu unterscheiden von Werbedurchsagen. Mit „Moderation“ hatte das nichts zu tun.

2.) Hübner hat die Sendung nicht gegen die Wand gefahren, die Einstellung war der Gründung des Deutschlandradios und einer damit verbundenen neuen Schwerpunktsetzung im Programm geschuldet. Dennoch war mir Krümmel auch lieber.
 
Weiß noch jemand, wer im alten DLF am häufigsten im "Plattenteller" und im "Rock Cafe" zu hören war? Bei letzterem erinnere ich nur noch an Udo Vieth, der ja auch seit Ewigkeiten bereits zum WDR Urgestein gehört.
 
Weiß noch jemand, wer im alten DLF am häufigsten im "Plattenteller" und im "Rock Cafe" zu hören war? Bei letzterem erinnere ich nur noch an Udo Vieth, der ja auch seit Ewigkeiten bereits zum WDR Urgestein gehört.
Peter Puder war ein Synonym für den Plattenteller - obwohl der ja eigentlich alles an Musik moderiert hat, sogar vor den Lustigen Musikanten hat er nicht zurück geschreckt... War der nicht mit der Ulla Norden verheiratet?

1.) Das, was Radermacher abgeliefert hat, waren zuvor eingesprochene 08/15-Ansagen von 08/15-Oldies, kaum zu unterscheiden von Werbedurchsagen. Mit „Moderation“ hatte das nichts zu tun.

Och, so hart würd' ich das nicht sehen. Zu Radermachers R.SH-Zeiten und anfangs auch bei NORA hat er, wo er denn durfte (Abendprogramm, Wunschsendungen), sein durchaus profundes Musikwissen raushängen lassen und hat auch mal B-Seiten gespielt (ich hab mir bei ihm mal spaßeshalber "Yes it is" von den Beatles gewünscht - was hat er sich gefreut wie ein kleines Kind!). Als es dann bei NORA mit der Voicetrackerei losging, hat er sich in der Tat resigniert zurück gezogen.

Für mich ein echter Radiotyp, den man nicht mehr vergisst.
 
Mir schwebt da ein gewisser Gerold Hug vor, einstmals Moderator beim SWF (Mitte 1980er Jahre), heute SWR3 Programmchef. Hat nicht zufällig jemand einen Mitschnitt aus seinen alten Tagen als Moderator?

Ja, habe ich. Da er aber in dem Ausschnitt meinen allerersten Radio-Korrespondentenbericht anmoderiert, bleibt er bei mir im Giftschrank ;)
 
Peter Puder war ein Synonym für den Plattenteller - obwohl der ja eigentlich alles an Musik moderiert hat, sogar vor den Lustigen Musikanten hat er nicht zurück geschreckt... War der nicht mit der Ulla Norden verheiratet?
Ja, stimmt, das war er. Ende der 90er ist er dann leider gestorben, ich meine mich an Lungenkrebs zu erinnern. Er hatte sehr lange stark geraucht.
 
@ benno

vielen Dank für dieses wirklich beeindruckende Video !!! Deinem Kommentar ist rein gar nichts mehr hinzuzufügen !!!

1987 - ja, das waren Radiozeiten, bei denen das Zuhören noch Spaß machte (auch wenn ich diesen meiner Meinung nach Super-DJ weder jemals gehört habe noch kenne).

Das Entscheidende ist: Dieser Mann LEBT seinen Beruf, freut sich tierisch über jeden seiner auf die Sekunde getimten Ramps, packt ganz einfach in die ja deutlich sichtbaren Schatullen mit Jingles etc., ist ein Meister des Mischpults, gibt Gas und feiert - und genau das ist es, was früher mal Radiomachen ausgemacht hat. Und dies sowohl für die Moderatoren im Studio als auch für die HörerInnen. So muss Radio praktiziert werden und klingen - doch heute ?

Computer, moderierende Roboter am Mikro mit null Spontaneität (ist gemäß Format in der Regel vorgegeben, weiß ich, aber warum eigentlich ???), Massenware, Null-Spaß-Faktor (hüben wie drüben), gähnende Langeweile, kurzum: zum Ko....

Wann kommt endlich die Erlösung ("back to the roots") in diesem faszinierendem Medium ? Werden wir das in den nächsten 50 Jahren noch erleben ? Ich sehne mich einfach nur zurück nach den guten alten Zeiten, wo Radio noch von der Hand gemacht wurde - und vor allen Dingen mit Leib und Seele !
 
@benno&Toschi: Da dieses Video immer wieder in diversen Threads auftaucht, würde mich Folgendes interessieren: Wenn jemand von Euch Personalchef bei einem Radiosender wäre und Ihr fändet einen Bewerber mit ähnlichen Qualitäten wie JoJo Kincaid, welche Musik sollte er dann Eurer Meinung nach bringen?
Nur Oldies (60er bis 80er Jahre), oder auch moderne Chart-Grütze?

Andersherum gefragt: Wie lässt sich eine derart mitreißende Moderation wie jene des besagten Kandidaten mit dem in Einklang brinden, was heute in den Charts angesagt ist, siehe: Hitlist Germany - Top 100?
 
Guten Abend, liebe Leute!

Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie häufig seit einiger Zeit auf das Video von Jojo Kincaid verwiesen wird. Ja, DAS ist ECHTES Radio - so sollte es (wieder) sein, gar keine Frage!

Auf der anderen Seite stellt sich mir allerdings die Frage, ob die heutige Gesellschaft (vor allem in Deutschland) DAMIT überhaupt (noch) etwas anfangen kann, wenn Leute wie Jojo Kincaid hier ON AIR gehen würden!?

Und wie würde sich geldgierigen Gesellschaftern und Bankern gegenüber vermitteln lassen, das SOLCH' ein Radio geplant ist (ja, "back to the roots of radio with today's technology"...!) und finanziert werden soll, wo jene Gesellschafter und Banker doch meistens nur "das schnelle Geld" verdienen wollen - und zwar auf Kosten solch' einer hohen Kunst und auf Kostens des Spaßes am Radiomachen? "SIE" (die Gesellschafter und Banker) woll(t)en Profit um jeden Preis und wir (die Macher) haben es in vielen Fällen gegen unsere eigene Überzeugung leider ermöglicht und in die Tat umgesetzt! Schande über uns, nicht wahr?

Das Resultat ist der oftmals zu Recht gescholtende "Dudelfunk". Und "der Bevölkerung" war es in all den Jahren schlichtweg egal, denn "Hauptsache da kam Musik aus der Kiste", nicht wahr?

Würden wir (Macher) es TATSÄCHLICH schaffen, zunächst Gesellschafter und Banker (die das Ganze ja finanzieren sollen) und die in der Regel nur "Kathedralen aus Zahlen" sehen, entsprechend zu überzeugen? Und DANN auch noch die deutsche Bevölkerung davon zu überzeugen, das der "Jojo Kincaid-Weg" der richtige Weg ist? Nun, ICH persönlich bin davon überzeugt, jedoch habe ich meine Zweifel, ob wir Macher DAS so einfach hinbekommen, da der sog. "Dudelfunk" seit vielen Jahren ja schon so scheinbar "erfolgreich" zementiert ist.

Und zum Schluß stellt sich mir die Frage, ob es hier in diesem Land wirklich (noch) so viele Radio-DJs gibt, die einem Jojo Kincaid auch nur annähernd "das Wasser" reichen könnten. Ehrlich gesagt glaube ich es nicht, denn "der Dudelfunk" hat auch viele Macher nachhaltig geprägt - leider! Und vom Nachwuchs im Stil von Jojo Kincaid ganz zu schweigen.

Es macht mich wirklich traurig und wütend zugleich - zu sehen, wie unser tolles Medium Radio aufgrund der Geldgier einiger "weniger" Geschäftsleute regelrecht zerstört worden ist und das die "Jojo Kincaids" dieser Welt dem Radio gezwungenermaßen den Rücken kehren mussten. Was für eine Verschwendung von Talenten und Ressourcen! Können wir uns DAS - vor allem in dieser prekären Situation, in dem sich Deutschland in Sachen Rundfunk UND in Sachen Finanzen befindet, wirklich leisten???

Also, falls es da draußen noch ein paar "Jojo Kincaids" geben sollte, bitte ich diese freundlichst, sich mit mir per PN in Verbindung zu setzen. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, von Euch zu hören bzw. zu lesen.

Allen anderen wünsche ich - zunächst (noch) - viel Spaß mit den "größten Hits der 80er und 90er Jahre" und mit "dem 'Besten' von heute"...!
Nein, ich meine DAS nicht zynisch, auch wenn es vielleicht so klingen mag. Aber das Leben dreht sich bekanntlich im Kreis und fast alles, was einmal war kommt irgendwie und irgendwann einmal wieder zurück - in welcher Form auch immer. Von daher bitte NIEMALS die Hoffnung aufgeben!

Ich wünsche einen schönen Abend in die Runde.

Auf Wiederhören,
- DV -
 
jojo kincaid in der Form von 1987

eine Lehrstunde für die deutschen Blindgänger

Posting #58


*lach*
Wenn sowas plötzlich auf Bayern 3 käme, würde vermutlich halb Bayern in eine Art Schockstarre verfallen, 2% der Ösis gleich mit dazu und kurz danach erstmal hektisch nach Antenne Bayern oder Ö3 suchen! Klingt ja richtig geil! Da fühlt man sich ja selbst als fast 50-Jähriger direkt wieder jung und attraktiv! Auch wenn ich es schon gleich wieder etwas übertrieben finde, so sitzen zumindest die Ramp-Talks perfekt!
 
Lieber Fredo!

Klingt ja richtig geil! Da fühlt man sich ja selbst als fast 50-Jähriger direkt wieder jung und attraktiv!

Ja, da ist klasse, nicht wahr? Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Da kannst Du mal sehen, wie alleine knapp vier Minuten eines Airchecks von DIESER Art von Radio bei Dir Emotionen und Motivation freisetzt! Und jetzt stelle Dir mal vor, Du könntest jeden Tag solch' einen Sender hören, wann immer Du Dich "wieder jung und attraktiv" fühlen möchtest...

Wenn sowas plötzlich auf Bayern 3 käme, würde vermutlich halb Bayern in eine Art Schockstarre verfallen

Zunächst einmal, kurzfristig ja! Aber DANN würden sie sich daran (wieder) gewöhnen, es anfangen zu mögen und sich höchstwahrscheinlich davon mitreißen lassen. Und DANN könnte u.a. dadurch die Motivation und vielleicht sogar die Produktivität der Bevölkerung gesteigert werden, da "Jojo Kincaid-Radio" einfach ein klein bischen mehr Lebensqualität bedeutet. Sowohl für den Hörer, als auch für den Macher. Ich denke AN DIESEM Punkt sollten wir ansetzen!

"Motivation und Steigerung der Produktivität der Bevölkerung" - das müsste doch im Sinne von Regierung, Bankern und Arbeitgebern sein, oder?

"Depression(en)" und Frustration(en) müssen nicht sein, denn wir selbst haben es in der Hand, die Dinge entsprechend zu verändern, zu verbessern und wieder auf den richtigen Weg zu führen. Nur bedarf es dazu das Mitwirken vieler Menschen, die an dem berühmten einen Strang ziehen. Wenn diese Menschen aber heillos zerstritten sind, dann wird DAS leider nichts! Aber wenn wir DAS (also ein Radio im Sinne von Jojo Kincaid) WIRKLICH erreichen wollen, dann können wir es auch schaffen.

Davon bin ich felsenfest überzeugt. Freiwillige und Überzeugungs"täter" bitte vortreten oder mir wahlweise eine PN schicken.

Danke & guten Abend,
- DV -
 
Lieber DV,

ich fürchte, dass dies in einem Land, wo man nicht mal bestimmte 3 Worte sagen darf, ohne gleich den Job zu verlieren, alles konservativ zu gehen hat, alles ausgereift bis auf's i-Tüpfelchen sein muss, nur noch Analysen wichtig sind, keiner mehr eingenverantwortlich handeln kann und darf, Bananen bestimmte Krümmungen haben müssen, jede Handlung nach bestimmten Norm-Richtlinien auszuführen ist, einfach nicht mehr möglich ist. Heute haben einfach zu viele Leute mitzureden, auch solche, die mit dem Medium Radio eigentlich absolut nichts zu tun hätten. Das ist nicht nur in dieser Branche so üblich, leider! Viele Köche verderben den Brei, so war es immer, so wird es immer sein!

Außerdem sind die ganzen Mods von damals heute die "Vertriebenen", wenn man so will und der Nachwuchs macht einfach nur noch seinen Job, weil er am 1. die Miete zahlen muss. Punkt. Was soll da jetzt noch wirklich groß zu retten sein?

Angenommen Bayern 3 würde das Beispiel aus #58 tatsächlich aufgreifen und für gut befinden! Wer glaubst Du, wäre da beim BR überhaupt in der Lage sowas moderieren zu können? Gäbe es da überhaupt jemanden?

Bei dem Tempo würden beim BR auch sämtliche Mischpulte durchbrennen, meinst Du nicht auch? Immer schön gemütlich, ja nicht hetzen und wehe es läuft dann doch mal eine Uptemponummer, dann brauchts gleich wieder 3 Balladen danach zur Beruhigung. Heute sind die Hörer schliesslich alle psychisch kaputt und sehr labil. ;)
 
Aber fällt auch was auf, wenn ihr das JoJo-Video anschaut? Auch das ist klar kommerzielles Radio. Auch hier wird die Major Promotion in fast jeden Break eingebaut. Und es klingt trotzdem...naja, geil. ;). Hierzulande klingt das meist gewzungen, im schlimmsten Falle abgelesen oder es wird gleich als vorproduzierter Teaser/Backseller abgefahren. Mal ehrlich, wie viele Leute haben wir in Deutschland aktuell on air, die wirklich eine Sendung in diesem Stil fahren KÖNNEN. Wenn ich höre, wie oft selbst bei grossen öffentlich-rechtlichen Aushängeschildern Sweeper dilettantisch eingesetzt werden, die Ramptalks einfach nur lahm sind (falls überhaupt vorhanden), null Emotion (und wenn ja, dann gekünstelt) rüberkommt und sich das ganze einfach nach "ausgebildeter Redakteur mit journalistischem Volo und etwas Sprechtraining wird in ein Selbstfahrerstudio gesetzt, wo er eigentlich hoffnungslos überfordert ist, weil er eben KEIN DJ, sondern "bloss" ein Journalist ist" anhört. Nix gegen journalistische Ausbildung im Hörfunk...sehr wichtig, braucht man in vielen Bereichen. Aber einen guten Journalisten hinsetzen, um eine Unterhaltungssendung zu machen, das geht leider meistens schief. Aber die DJs on air hat man ja konsequent abgeschafft...denn man wollte ja keine "Kästchensendungen" mehr, sondern rund um die Uhr beliebig austauschbare Sendestrecken von 4 und mehr Stunden Länge. Und nein, auch ein JoJo würde nicht fünf Stunden auf der Flamme "kochen".
 
"Depression(en)" und Frustration(en) müssen nicht sein, denn wir selbst haben es in der Hand, die Dinge entsprechend zu verändern, zu verbessern und wieder auf den richtigen Weg zu führen. Nur bedarf es dazu das Mitwirken vieler Menschen, die an dem berühmten einen Strang ziehen. Wenn diese Menschen aber heillos zerstritten sind, dann wird DAS leider nichts!
Genau das ist der wunde Punkt!

Ich möchte in diesem Zusammenhang mal eine Mail zitieren, die ich vor gut einer Woche erhalten habe:
Ich habe nie verstanden warum sich Radiomacher, und dann auch noch Piraten(!), gegenseitig in die Pfanne hauen. Hier im Saarland ist es doch genauso. *** und *** zeigen sich gegenseitig bei der BNetzA an. Und dann beschweren sich alle das die Radiolandschaft so öde ist. Da kann man kann nur noch mit dem Kopf schütteln...
Die Stationsnamen habe ich aus nachvollziehbaren Gründen entfernt.

Solange ein solches Denken unter den freien Radiomachern dominiert, wird sich nichts ändern, leider.
 
Lieber Fredo,

leider ist DAS so, wie Du es beschreibst! Du schreibst mir voll und ganz aus der Seele und vor allen Dingen aus dem Herzen.

Ohne mich hier an dieser Stelle jetzt groß outen zu wollen (wobei die meisten User wahrscheinlich sowieso wissen, wer ich bin), auch ich bin einer jener von Dir in Deinem Posting #65 beschriebenen "Vertriebenen". Ich habe zwar nie in Bayern gearbeitet, aber ich habe ähnlichen JoJo Kincaid-"Unfug" sowohl im privaten, als auch im öffentlich-rechtlichen Westen dieser Republik lange Jahre "verbrochen". Die Hörer haben es entweder gehasst (und trotzdem gehört, um sich darüber aufregen zu können) oder geliebt (für diese Gruppe war es fast schon sowas wie ein Pflichttermin, jede Woche einzuschalten) - dazwischen gab es einfach nichts! Und als "der Dudelfunk" dann kam, wurde ich schlichtweg "entsorgt" - mit allen daraus erdenklichen (sozialen) Konsequenzen. Aber das ist ein anderes Thema.

Nun, trotzdem gebe ich die Hoffnung auf entsprechende Veränderung des Mediums Rundfunk zum Positiven nicht auf, da sich das Leben ja, wie vorhin bereits schon von mir erwähnt, im Kreis dreht und alles Dagewesene in irgendeiner Form irgendwann zurück kommt. Okay, "das Konservative", sprich "die Gegenseite" ist derzeit riesengroß und vermeintlich in der Übermacht, aber ist es DESHALB richtig "den Kopf in den Sand zu stecken" und zu resignieren? So frei nach dem Motto: "Na, da kann ich/können wir doch sowieso nichts daran machen, also akzeptieren wir es besser!"?

Nee, DAS halte ich für den völlig falschen Ansatz! Ich denke, nahezu JEDER Mensch KANN "etwas" innerhalb seiner Parameter machen - wenn zunächst auch nur im Kleinen. Wenn die Menschen, damals in der DDR gegen Ende der 1980er Jahre, nicht angefangen hätten, sich zusammenzuschließen und ihren Unmut u.a. in Form der berühmten Montagsdemonstrationen zu äußern, vielleicht würde dann heute noch die Mauer stehen und nicht viel hätte sich verändert. Okay, das ist reine Spekulation, aber WER WEISS?

Ich glaube nach wie vor, dass wir a) GEMEINSAM stark sind und b) dass wo WIRKLICH ein Wille ist, auch ein gangbarer Weg zu finden ist. Auch wenn dieser Weg sehr lang und vor allen Dingen steinig sein mag - aber es ist zumindest ein Weg vorhanden! Nur müss(t)en wir diesen Weg GEMEINSAM gehen! Naive Ansicht? Vielleicht, wer weiss!? Zumindest habe ich aber TROTZ aller Widerwärtigkeiten und trotz aller Widerstände eben NICHT aufgegeben! Aber ein "GEMEINSAM" scheint in Deutschland in der Tat ein großes Problem zu sein. Schade, aber leider wahr! Ein jeder, der hier lebt, sollte sich meiner Meinung nach mal in einer ruhigen Minuten selbst fragen, WARUM das "so" ist, ob es gut und in seinem Sinne ist, dass es "so" ist. Und falls er diese Frage mit einem "Nein" beantwortet, sich DANN bitte überlegt, WAS er für sich ganz persönlich an diesem "Ist-Zustand" ändert! Und DANN bestenfalls direkt damit beginnt, die Änderung entsprechend umzusetzen.

Also, was machen wir? "Aufgeben" und das derzeit Gegebene "akzeptieren" und ggf. das Land verlassen? Dann hätten "die Bremser" gewonnen! Oder lieber "nicht hinnehmen" und "kämpfen"? Ich entscheide mich nach wie vor für Letzteres! So habe ich es zumindest versucht und nicht einfach "klein beigegeben", falls nun wirklich alles schief gehen sollte.

Um Deine Frage nach einem fähigen Menschen im BR, der in der Lage wäre SO ETWAS wie in Richtung "JoJo Kincaid-Radio" zu machen, zu beantworten: der BR, speziell das dritte Hörfunkprogramm, verfügt bereits über eine solche Person! Und ich hoffe, dass jene Person auch noch sehr lange dort beschäftigt sein wird! Denn falls sie ihn irgendwann vielleicht einmal "feuern" sollten, dann wäre DAS wirklich eine Schande - und zwar für den BR!

Und damit wir diesen Thread jetzt auch wieder auf den entsprechenden Kurs bringen und nicht völlig vom Thema abweichen, nenne ich jetzt den Namen jenes fähigen BR-Mitarbeiters (ja, ich möchte ihn NOCH LANGE hören können!). Sein Name lautet: JÜRGEN TÖRKOTT.

Hoffentlich weiss die Wellenleitung von BAYERN 3, was sie an ihm haben! Und "verstecken" ihn nicht nur im Nachtprogramm.

Ich wünsche nochmals einen angenehmen Rest-Abend.

Cheers,
- DV -
 
Ich glaube nach wie vor, dass wir a) GEMEINSAM stark sind und b) dass wo WIRKLICH ein Wille ist, auch ein gangbarer Weg zu finden ist. Auch wenn dieser Weg sehr lang und vor allen Dingen steinig sein mag - aber es ist zumindest ein Weg vorhanden!
Eine gewisse Zeit lang besaß ich genau so einen Optimismus wie Du; leider habe ich ihn kaum noch und zwar aus zwei Gründen:
  1. Jeder Radiomacher hat seine eigenen Ideen und Vorstellungen und da keine Deckungsgleichheit besteht, sind Auseinandersetzungen und Streit quasi schon vorprogrammiert. Ein wirklich effizientes Teamwork ist kaum zu realisieren, es sei denn, es steigt ein Investor ein, der einen finanziellen Gewinn in Aussicht stellt und ganz klare Vorgaben macht, welcher Weg beschritten wird.
  2. Wenn du in Deutschland in Sachen Rundfunk etwas verändern willst, bekommst du es mit einer milliardenschweren Lobby aus Zeitungsverlegern und Medienkonzernen zu tun, die über allerbeste politische Kontakte verfügen und in der Lage sind, jedem potentiellen Konkurrenten den Zugang zum Markt zu versperren. Dort, wo es noch freie UKW-Frequenzen gibt, bekommen die nur solche Anbieter, die keine ernstzunehmende Konkurrenz für die Platzhirsche darstellen (bspw. Klassik Radio, Domradio, Radio Teddy, Metropol FM...). Bleibt als einziger Ausweg für den terrestrischen Verbreitungsweg lediglich DAB+, doch da will kaum ein Investor groß einsteigen, weil alle Schiss haben, das könnte sich auf die Dauer nicht rentieren.
Falls du bspw. in NRW auf UKW on air gehen möchtest, musst du entweder einen Investor finden, der genauso einflussreich ist wie die am dortigen Lokalfunk beteiligten Unternehmen (Zeitungsverlage, Bertelsmann, RTL u.a.; - und nicht zu vergessen: der WDR) und kannst damit einen entsprechenden Druck auf die LfM und die Medienkommission ausüben, oder du machst ein Programm, das sowieso kaum jemand einschaltet (siehe Domradio oder den Kirchenfunk in Herzebrock-Clarholz).

Wenn wir wirklich eine Veränderung wollen, brauchen wir eine Strategie, wie die oligopolhaften Zustände, die in den meisten deutschen Bundesländern im Kontext des privaten Rundfunks vorherrschen, aufgebrochen werden können!
Bezogen auf NRW scheint diese noch nicht einmal der weltgrößte Rundfunkkonzern, die französische NRJ Group, gefunden zu haben.
Einen Radiosender aufzubauen, ist nicht die eigentliche Herausforderung (obwohl dies sicher schon anspruchsvoll genug ist), sondern heutzutage in Deutschland an eine terrestrische Verbreitungsmöglichkeit zu gelangen, mit der sich kostenintensive Hörfunkprojekte, wie bspw. ein Personality Radio, refinanzieren lassen.
 
Interessant, was sich in Anbetracht des eigentlichen Threads hier für ein Meinungsaustausch entwickelt hat. Wirklich super !!!:)

@ Internetradiofan: Dein letzter Beitrag bringt es meiner Ansicht nach auf den Punkt !!! Solange in diesem unserem Lande nur noch Schreibtischtäter und Laienspielscharen aus Politik, Verwaltung, Verlagen etc. den Weg des privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunks sprichwörtlich diktieren und wirklich Radioaktiven systematisch alle Wege verbauen, indem sie keine Frequenzen rausrücken etc., sehe ich nicht ansatzweise die Chance, an den aktuellen besch... Gegebenheiten etwas zu ändern. Und mal ehrlich: Selbst wenn wir Gleichgesinnten eine Petition erarbeiten und an den entscheidenden Stellen einreichen würden, ein phänomenales Konzept in der Schublade liegen hätten, wie Radio wieder wirklich klingen könnte / sollte und als Alternative doch einfach mal eine Chance bekommen sollte (schließlich entscheiden die Hörer, was ihnen dann besser gefällt: Dudelfunk oder Radio mit Herz und noch mit der Hand gemacht) - wie viele Unterschriften würden wir wohl bekommen ? 150 ? 1.500 ? Keine Chance !

Wir als Hartgesottene müssen uns wohl oder übel damit abfinden, einer aussterbenden Rasse anzugehören. Die HörerInnen von heute (Zielgruppe sage ich mal 18 bis 40 Jahre, weil für die Werbung interessant) kennen doch kaum noch was anderes als den heutigen Schrott. Das betrifft natürlich gerade und vor allem auch die Musik, wobei ich - um auf Deine Frage zu antworten - mir schon vorstellen könnte, mit einiger gelebter Begeisterung und Moderations-Ideen inkl. geeigneten Jingles etc. selbst den Schrott von heute noch engagiert rüberzubringen. Als Mix mit den guten alten unsterblichen Hits sollte das gehen.

@ HIGHLYTRAINED-RDJ: Ich ziehe wirklich den Hut vor Deinen "Träumen" - und der Vergleich mit den Demos in der Ex-DDR passt ansatzweise. Nur ging es da um die Interessen aller dort "Inhaftierten", während wir beim Thema Radio eben "nur" über eine Handvoll von Enthusiasten (so ist zumindest mein Gefühl) reden. Insofern achte ich Deinen Aufruf zum Kämpfen, erachte ihn allerdings für recht chancenlos, solange sich die Rahmenbedingungen (s.o.) nicht grundlegend ändern.

Die Qualität eines JoJo Kincaid als Radio-DJ ist sicherlich außergewöhnlich hoch und gerade in Deutschland nicht wirklich häufig verfügbar. Aber so manches verkannte Genie ließe sich bestimmt noch finden. Obwohl ich - im Gegensatz zu Dir, Neid - noch nie bei einem privaten geschweige denn öffentlich-rechtlichen Sender "on air" war, erinnere ich mich noch sehr gut an privat produzierte "Sendungen" mit kleiner "Haustechnik", aber großem Spaß, vielen Ideen und schönen Jingles, die ich natürlich auf Ramp zu moderieren versucht habe (ist auch in fast allen Fällen gelungen). War nur ein Hobby, aber vielleicht gibt es ja noch mehr so "Bekloppte" wie mich, die Live, Show, Entertainment und Begeisterung am Mikro faszinieren.
 
Internetradiofan schrieb:
noch nicht einmal der weltgrößte Rundfunkkonzern, die französische NRJ Group
Na ja, "weltgrößte"... sagen wir mal europagrößte.
Internetradiofan schrieb:
Wenn wir wirklich eine Veränderung wollen, brauchen wir eine Strategie, wie die oligopolhaften Zustände, die in den meisten deutschen Bundesländern im Kontext des privaten Rundfunks vorherrschen, aufgebrochen werden können!
Da sehe ich schwarz. Filz und Seilschaften sind so verfestigt, sie sind kaum noch aufzubrechen. Darüber ist sich auch die Politik im Klaren. Das Ganze hat sich inzwischen verselbständigt, die Macht der Verwaltung ist nicht zu unterschätzen. Die bestehenden Akteure werden geschützt, Newcomer erhalten nur zum Schein eine Chance oder werden direkt abgebügelt ("Die Frequenzen brauchen wir für die Kette").
Internetradiofan schrieb:
Dort, wo es noch freie UKW-Frequenzen gibt, bekommen die nur solche Anbieter, die keine ernstzunehmende Konkurrenz für die Platzhirsche darstellen (bspw. Klassik Radio, Domradio, Radio Teddy, Metropol FM...).
Besser hätt' ich's nicht sagen können.
 
Wenn wir wirklich eine Veränderung wollen, brauchen wir eine Strategie, wie die oligopolhaften Zustände, die in den meisten deutschen Bundesländern im Kontext des privaten Rundfunks vorherrschen, aufgebrochen werden können!

Du hast die Lösung schon selbst genannt, deswegen halte ich diesen gerade entstandenen Austausch auch für so albern. Jetzt ist es doch mit DAB+ endlich mal möglich, relativ kostengünstig was Neues auszuprobieren. Radiotor hat's schon erwähnt: Ein Platz im Berliner Landesmux kostet nur 750 € im Monat. Da braucht es sicherlich keine Montagsdemonstrationen, um das "Oligopol" zu durchbrechen. Und sich angesichts DAB+ echt noch hinstellen und die derzeitige Lage mit der DDR vergleichen zu wollen, ist einfach nur hinrissig. Nehmt Geld in die Hand und macht was, aber dieses ständige Herumjammern ist echt fehl am Platz.
 
Sorry, ich verstehe nicht, wo die Hürde noch liegen soll. Die Finanzen scheinen ja nicht das Problem zu sein, sondern eher die Frage des Frequenzzugangs, sonst hätte es ja auch nicht Sender wie das Cityredio in Recklinghausen oder die vielen nichtkommerziellen Sender in Berlin gegeben. Und das Frequenzproblem ist aus meiner Sicht mit DAB+ ausgeräumt, zumal es ja nun bspw. mit Matthias Kayales oder Oliver Dunk durchaus engagierte Radiomacher gibt, die trotz der schwierigen Bedingungen mit oder ohne UKW durchzuhalten scheinen. Es ist natürlich einfacher, sich hier über die "Zustände" zu beschweren und weiter auf die Revolution hoffen.
 
Jetzt ist es doch mit DAB+ endlich mal möglich, relativ kostengünstig was Neues auszuprobieren. Radiotor hat's schon erwähnt: Ein Platz im Berliner Landesmux kostet nur 750 € im Monat.
Erstmal danke für Deine klugen Ratschläge!

Nur zur Erläuterung: Wenn du ein gutes Programm machen willst und nicht vor hast, eine Musikabspielmaschine à la LoungeFM oder Energy zu starten, bist Du gezwungen, mehrere Personen zu beschäftigen. Das kostet Geld und muss durch Werbung refinanziert werden. So viel weiß jedes Kind.

Da die Geräteindustrie noch nicht mal bereit ist, darzulegen, wie viele DAB(+)-taugliche Empfänger in der einzelnen Bundesländern verkauft wurden, ist das ganze ein extrem risikoreiches Unterfangen: Im Vorfeld musst du große Summen für das Personal und die Betriebskosten (Musikarchiv, GEMA&GVL, Studiomiete ...) investieren und weißt nicht, ob sich das je amortisiert, geschweige denn irgendwann, in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunkt, einen Gewinn abwirft.
Wenn du Pech hast und DAB+ floppt ebenso wie das alte DAB, dann stehst du am Ende genauso da wie Nova Radio, nämlich mit einem Berg voll Schulden.

Ich möchte jetzt hier keine Diskussion über DAB+ beginnen (dafür gibt es eigene Threads) aber ständig sehe ich, wie in diversen Anzeigenblätten, die der Tagespost beiligen, Radiogeräte beworben werden, die alle nicht DAB(+)-tauglich sind. Der Hype, der hier und im Paralleluniversum um diese neue Technik gemacht wird, deckt sich nicht mit dessen Bekanntheitsgrad in der Durchschnittsbevölkerung: Die versteht unter dem Kürzel "DAB" mehrheitlich etwas ganz anderes.
DAB+ ist zwar eine Option (wobei in NRW bin ich mir da auch nicht ganz sicher; immerhin gab es bereits 2004 eine vergleichbare Ausschreibung, dessen Endergebnis bekannt ist), allerdings wie gesagt mit erheblichen finanziellen Risiken verbunden, zumindest für diejenigen, die echtes, d.h. live moderiertes Radio machen wollen.

zumal es ja nun bspw. mit Matthias Kayales oder Oliver Dunk durchaus engagierte Radiomacher gibt, die trotz der schwierigen Bedingungen mit oder ohne UKW durchzuhalten scheinen.
Jetzt mal Butter bei die Fische: Für welche ausschließlich via DAB(+)-verbreiteten Programme ohne UKW-Stützfrequenzen sind die verantwortlich?
 
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