Wer berät die Berater?

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Halbwissen weiterreichende Nomaden, die das Produkt direkt verändern, gibt es anscheinend nur in der Radiobranche.

Ich vermute mal, daß Leute, die eine gewisse Hoffnungslosigkeit oder Motivationslosigkeit haben, gern bereit sind, ihre Kernkompetenzen an einen Berater abzugeben. Wenn der Berater das merkt, wäre er gut beraten, bei solchen Mitarbeitern mit Motivationstrainings anzusetzen. Denn es stellt schon eine psychische Belastung dar, wenn man den ganzen Tag herausposaunt, die beste Musik im ganzen Bundesland zu bringen, und selbst eigentlich gar nicht daran glaubt. Da haben es Techniker wie die von BMW besser, denn wenn die ihre Konstruktionen richtig berechnet haben, dann wissen sie, daß alles top ist, während so ein "geisteswissenschaftliches" Produkt wie Radio eben viel subjektiver wahrgenommen wird - statistische Marktforschungsergebnisse hin oder her.
 
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Da haben es Techniker wie die von BMW besser, denn wenn die ihre Konstruktionen richtig berechnet haben, dann wissen sie, daß alles top ist, während so ein "geisteswissenschaftliches" Produkt wie Radio eben viel subjektiver wahrgenommen wird

Ganz richtig! Die Überprüfbarkeit der Radio-Leistung gibt es m.E. nicht. Niemand kann eben genau sagen, woran die Schwankungen in der M.A.-Bewertung liegen. :( Hab oft das Gefühl, dass Radiosender dem eher "hilflos" ausgeliefert sind und teilweise einfach Opfer von "Wechselhörern" u. der systemimmanenten M.A.-Methodik sind. Nebenbei: Wechselhörer will ich damit überhaupt nicht verdammen. Ist das gute Recht von jedem, das zu hören, was ihm gerade am besten gefällt.

Aber diese M.A.-Hysterie und M.A.-Abhängigkeit in den Sendern fällt mir einfach auf den Wecker... Nach der Veröffentlichung der M.A.-Ergebnisse -egal ob positiv oder negativ- frage ich mich manchmal, ob das gleiche Ergebnis nicht genauso erzielt worden wäre, wenn man auf gleiche Art weitergemacht hätte. Ohne großartig Berater hinzugezogen zu haben, ohne laut Parolen geschmettert zu haben und ohne sich im Sender ständig gegenseitig versichert zu haben, dass man gerade dabei ist, das Rad neu zu erfinden.

Wie geht es Euch damit??

Ich denke, dass diese (zweifelhaften) Halbjahresnoten der M.A. nur für eines gut sind: neu Motivation schöpfen, sich selbst und seine Arbeit zu perfektionieren - und zwar täglich. Aber das sollte sich ja eigentlich von selbst verstehen.
 
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Berater die so etwas raten, brauchen wohl eher selbst Beratung!

Besser: „Das dunkelhaarige Ex- und Jetzt-Wieder-Spice Girl Mel B. hat Schauspieler Eddie Murphy auf 100.000 Pfund Unterhalt pro Monat verklagt.“
(Yvonne Malak)


http://www.radioszene.de/news/myradio_mailbox_221107.htm

Vielleicht mal eine Nachhilfestunde ins Sachen Satzlänge und Verständlichkeit nehmen. Mein Tipp: Praktikum beim NKL:wow:
In jedem Fall ist solcher Unsinn die perfekte Steigerung zum Die-besten-Hits-für-Lummerland-Geschwafel.
 
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Hab' den Sermon gelesen. Laber-Baber. Als ob der Hörer wenn er in seiner stündlich wachsenden Verzweiflung von Sender X nach Z schaltet sich nicht ausmalen könnte daß da gerade das n+1te Gewinnspiel läuft. Als ob man nicht spätestens dann, wenn man das Hintegrundgetöse des Stadions hört und der Reporter berichtet daß der Puck der "Adler" knapp am Tor der "Pinguine" vorbeiging wüsste worum es geht. Als ob es irgendjemanden interessierte welches D-Movie Filmsternchen nun schon wieder von welchem Möchtegernstar geschwängert wurde, außer den paar Leutchen die es sowieso schon wissen und natürlich die Namen der Beteiligten ohnehin genau kennen.
Liebe gute Frau, du musst nicht dich selber als Maß aller Dinge nehmen und glauben daß alle Radiohörer so begriffsstutzig sind wie du es vielleicht bist.
 
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Recht hat sie allerdings mit ihrer Kritik, dass bei ÖR-Diskussions- bzw. Gesprächssendungen zu selten die Namen der Gesprächsparter oder das Generalthema genannt werden. Da muss ich leider zustimmen. Ansonsten ist das Gesagte m.E. Pillepalle und plädiert für "betreutes Hören".
 
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@Onkel Otto: Dem Stimme ich natürlich voll und ganz zu. Bei Interviews sollte es zu den Basics gehören nach jedem Break nochmal kurz Thema, Stand des Geprächs und Interviewpartner zu nennen.
Bei den Privaten erübrigt sich dieses Problem allerdings ja "glücklicherweise" sowieso: Ich hab dort bisher noch nie ein Interview gehört, das mehr als drei Fragen beinhaltet hat.
Ehrlich gesagt hab ich dort noch überhaupt kein echtes Interview gehört
(belangloses Geplauder mit den Hörern natürlich ausgenomen).
Alles was über einen einzigen 20 Sekunden O-Ton hinausgeht scheint dort sofort als Umschaltimpuls gewertet zu werden.
 
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Pillepalle? Na, ich weiß nicht. Ich finde es immerhin tröstlich, dass in der Welt der "Hunni-Hits" (:confused:) so viel Wert auf Handwerk gelegt wird. Mit anderen Worten: Wir haben zwar nichts zu sagen, aber das tun wir professionell.
 
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Dieser Satz beweist doch aber, dass die Frau ihr Handwerk eben gerade nicht sonderlich gut beherrscht:

Besser: „Das dunkelhaarige Ex- und Jetzt-Wieder-Spice Girl Mel B. hat Schauspieler Eddie Murphy auf 100.000 Pfund Unterhalt pro Monat verklagt.“
(Yvonne Malak)


Lies ihn deinen Freunden laut vor: Sie werden ihn nicht verstehen!
Und auch der überwiegende Rest ihrer Ergüsse (die Ausnahme hat Onkel Otto ja schon treffend genannt), ist wohl kaum als solides Handwerk zu bezeichnen.

"Mit anderen Worten: Wir haben zwar nichts zu sagen, aber das tun wir professionell."

Eigentlich sind wir uns doch einig, dass das gerade nicht professionelles Handwerk ist, sondern genau das Problem der deutschen (Privat-)Radiolandschaft!?
 
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NeoWS wrote: „Das dunkelhaarige Ex- und Jetzt-Wieder-Spice Girl Mel B. hat Schauspieler Eddie Murphy auf 100.000 Pfund Unterhalt pro Monat verklagt. (Yvonne Malak)."

Kann NeoWS nur zustimmen: Wieviele tausend Infos sind denn in diesem Satz?? Völlig unbrauchbar! Einfach UNHÖRBAR!

Diesen Satz kann man nur folgendermaßen abmoderieren und dann vergessen:

"Die dunkelhaarige mit Dauerwelle frisierte ehemals bei 104Punkt6 RTL arbeitende inzwischen als Radioberaterin selbstständig tätige Y.M. und Ex-Mitarbeiterin von BB Radio, Radio Ton und Salü hat sich mit diesem Schachtelsatz selbst keinen Gefallen getan und sollte auf 100 Tausend Pfund Entschädigung für's potenzielle Ohrenbluten der Hörer verklagt werden."
 
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Ihr habt ja recht. Ich will meinen oben stehenden Einwurf (#83) gar nicht weiter verteidigen. Nur so viel: Selbst, wenn die Dame brilliant formulieren könnte wie ich weiß nicht wer, selbst wenn sie ihr Hand- bzw. Mundwerk virtuos beherrschen würde - wofür? Für Hunni-Hits? Für die Familienrechtsstreitigkeiten von Mel B.? Für die Geschichte mit dem Sack und dem Kofferraum? Immerhin muss man Frau Malak zugestehen, dass sich bei ihr Form und Inhalt in einem ausgewogenen Verhältnis befinden.
 
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Hallo in die Runde,

ich will jetzt nicht in die großen Argumentationsketten mit einsteigen, obwohl ich einiges zu sagen hätte - aber ich bin zu müde. Nur soviel:

Es müsste Berater geben, die ein ECHTES Interesse haben, Mod's persönlich weiterzubringen. Ein Coaching also, das sich individuell am Gegenüber orientiert und den Moderator bzw. das Team WIRKLICH weiterbringen will. .....

Wenn es "ehrliche" Radioberater gäbe, wäre nichts gegen sie einzuwenden. Sie wären auch dann tolerabel, wenn gleichfalls in Aus- und Fortbildung sowie Personal investiert würde. Allerdings entspricht das nicht meiner Erfahrung und ich stehe Beratern skeptisch gegenüber.

Es gibt sie!
Schade, dass Du bisher nicht mit ihnen arbeiten konntest. ("durftest" wollte ich nicht schreiben ;) )

Und: Ja, es gibt sogar Sender, die sowohl in die externe Beratung als auch in die Aus- und Fortbildung ihrer Mitarbeiter investieren. Schade auch hier, dass Du bisher...

Viele Grüße,
Theo
 
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