Wer braucht DAB?

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AW: Wer braucht DAB?

@ andreas, kannst du bitte eine Liste aufstellen mit Vorteile und mit Nachteile also eine Pro und Contra Liste, ich bin der Ansicht, dass du dann folgendes feststellen wirst: Die Nachteile überwiegen die Vorteile und eine Einführung von DAB würde sich nicht lohnen.
 
AW: Wer braucht DAB?

Wenn du davon überzeugt bist, dann stell die Liste selbst zusammen. Dann bist Du ein bisschen beschäftigt. Würde uns alle sehr freuen.
 
AW: Wer braucht DAB?

@ Radiohelfer:

Weil mir der Dudel-Einheitsbrei auf UKW dermaßen zum Halse heraushing, war ich bereit, mir ein DAB-Radio zuzulegen. Nun kann ich zusätzlich die Rockantenne, Bayern Mobil und Das Modul empfangen - allesamt Programme, die ich nicht mehr missen möchte.
Nenne mir doch mal ein weiteres Medium neben DAB, das mir die 3 Sender in mobiler und portabler Empfangbarkeit sowie in hochwertiger Klangqualität liefern könnte und mit keinerlei laufenden Kosten verbunden wäre! UKW kann die Programme aus Kapazitätsgründen nicht mehr aufnehmen, DVB-T scheidet aus den von Andreas W genannten Gründen aus und das als Punkt-zu-Punkt-Medium gedachte UMTS ist alles andere als gratis zu nutzen. Kabel und Satellit sind wiederum nicht mobil empfangbar.
Du siehst also: DAB steht in Bezug auf diese Anforderungen praktisch konkurrenzlos da.
Nur weil du dieses System für überflüssig hältst, muss das längst nicht für alle gelten. Außerdem: Welche Nachteile ergeben sich denn für dich durch die Existenz von DAB? Du kannst weiterhin nach Lust und Laune UKW hören und wirst von DAB in keinster Weise beeinträchtigt. Und andere Hörer, die Lust auf "mehr" haben, finden vielleicht auf DAB den einen oder anderen Schatz, somit ergibt sich für sie ein zusätzlicher Nutzen. Es kommt also jeder zu seinem Recht, was wollen wir mehr?
Sollte UKW eines Tages abgeschaltet werden, werden DAB-Empfänger für ein Butterbrot zu haben sein, so dass auch für die letzten Verweigerer der Umstieg zu verkraften ist.
 
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@Heidi : Falsch. Die GB-Regierung arbeitet mit starkem Zwang. Bestehende Radiostationen bekommen nur dann eine Lizenzverlängerung, wenn sie sich auch auf DAB engangieren. Das weiß nur hierzulande kaum einer.

Was mich betrifft : Im Keller stehen mittlerweile etliche Digitalgeräte, die seinerzeit als "Zukunftstechnik" und so weiter umworben wurden. Nun bin ich vorsichtiger geworden und warte bei neuen Dingen auf eine fette Marktdurchdringung ab. Sollte sich diese wie bei DVD oder MP3 nicht einstellen, kaufe ich es auch nicht. Das Geld habe ich nun für andere wichtigere Dinge übrig.

Noch Fragen ?
 
AW: Wer braucht DAB?

OK, so genau wußte ich es nicht mit GB, (hab ich ja auch geschrieben) Aber immerhin: Druck ist da. Bischen mehr davon könnte auch in D nicht schaden.

Deshalb bleibt meine Befürchtung: Deutschland verpennt da wieder was.
 
AW: Wer braucht DAB?

Es gehört in meinen Augen zu den inzwischen erschreckenden Charakterzügen nicht nur deutscher Politik, sondern, wie unter anderem auch Beiträge in diesem Forum zum Thema DAB-Standard zeigen, augenscheinlich allgemeiner deutscher Denkungsart, neue Entwicklungen als etwas Bedrohliches oder Unnützes aufzufassen, anstatt eine Neugier zu entwickeln, die Neuem zunächst einmal zugesteht, spannend oder doch mindestens mehr als nur interessant und gegebenenfalls auch nützlich zu sein. Die Rede soll nicht davon sein, Neues generell für gut, aber eben auch nicht, Neues generell erst einmal für negativ zu halten. Dies scheint mir dem Übertragungsstandard DAB gegenüber jedoch überwiegend der Fall zu sein. Die Angst vor Entwicklungen, vor Veränderungen und Vorstoßen in neue Gebiete hemmt nicht nur unsere Wirtschaftskraft, sie nimmt unsere Kreativität gefangen und mindert dadurch massiv unsere Lebensqualität. Die Konsequenzen angstgesteuerten Denkens und zurechtgestutzter Kreativität sind tagtäglich in einer Fülle von Radiosendern zu hören.
 
AW: Wer braucht DAB?

@WAZmann:
Ich glaube, der eindeutige Unterschied zwischen DAB und den bei dir im Keller verstaubenden Digitalgeräten (ich vermute DSR, und bald auch ADR):

DAB ist kein deutscher Alleingang, sondern europaweiter/weltweiter *Standard* (DSR und ADR waren nur im deutschsprachigen Raum präsent und wurden durch internationale andere Standards wie DVB-S überrollt), und auch wenn immer sonstwas gemunkelt wird: ich glaube, DAB wird kommen. Übrigens halte ich genau diesen Punkt für wichtig und deshalb ist das Argument "weil die anderen es auch machen" eben doch kein so fadenscheiniges: entweder, man steigt geschlossen europaweit (weltweit) aus DAB aus, oder zieht es geschlossen durch. Einzellösungen bringen doch nichts. Bei den USA oder Japan ist das ok, da ist man das so gewöhnt, dass die immer Extrawürste brauchen, aber in Europa sollte es auch nach UKW einen einheitlichen Hörfunkstandard geben.

Was dir aber passieren kann: dass ein jetzt gekauftes Gerät in 10 Jahren vielleicht Schrott ist, weil sie mal einen neuen Audio-Codec reinsetzen oder so. Das Problem hast du halt immer bei Digitalmedien. Auch bei einem heute gekauften DVB-T oder DVB-S Empfänger kann dir keiner garantieren, dass der in 10-15 Jahren seinen Dienst noch tut, wenn vielleicht auf MPEG 4 umgestellt wurde. Es geht ja jetzt schon los, dass man für die HDTV Kanäle wieder neue Set-Top-Boxen braucht.

@radiohelfer:
Pro-Contra Liste? Kannst du haben... Ich spreche allerdings vom angestrebten Stand in ein paar Jahren und nicht von den Kinderkrankheiten, die sich Deutschland hier selber eingehandelt hat:

Pro:
- deutlich höhere Programmzahl (da derzeit 3 Band III Abdeckungen und 2 L-Band Abdeckungen fest geplant zu sein scheinen, entspricht das theoretischen 35 Programmen pro Region, Einstrahlungen von Nachbarensembles nicht eingerechnet) und damit Chance auf neue Formate
- theoretisch bessere Klangqualität (hängt natürlich immer davon ab, wie sehr man die Ensembles vollstopft und wie sehr die Programmanbieter auf ihren Klang achten, aber v.a. Klassikliebhaber werden den besseren (rauschfreien) Klang bestätigen können
- deutliche Energieeinsparung auf Senderseite (auch wenn man für Indoorempfang die Leistungen nochmal anheben muss und auch wenn die Senderendstufen nicht so effizient genutzt werden können wie bei UKW)
- zusätzliche Möglichkeit des Empfangs von Datendiensten und Begleitinfos aller Couleur

Nachteile:
- wie bei allen Digitalmedien die Gefahr, dass Programme mit zu knapper Datenrate senden und damit die Qualität eher schlechter wird
- wie bei allen Digitalmedien die Gefahr, dass durch laufende Anpassungen des Standards alte Empfänger irgendwann unbrauchbar werden
- Ensemblezwang (es muss sich immer ein Ensemble zusammenfinden für eine Abstrahlung), kann möglicherweise aber auch über Datendienste neutralisiert werden (1 Lokalsender und der Rest als Datendienst)

Mehr Nachteile sehe ich durch das System DAB an sich nicht. Es kommen nun aber noch einige Nachteile hinzu, die hausgemacht sind und an denen DAB selber nicht schuld ist und die sich vielleicht, wenn die Verantwortlichen wollen, korrigieren lassen:

- fehlender Overspill: Bayern und NRW nutzen z.B. den selben Kanal, deshalb dürfen beide Pakete nicht zu weit ins Nachbarland reinstrahlen, da es sonst zu Überschneidungen kommt. Man hätte die Pakete großzügiger koordinieren sollen, das lässt sich aber immer noch 2006 auf der Wellenkonferenz korrigieren. Allerdings geht auch auf UKW zunehmend der Overspill der Programme in Nachbarbundesländer flöten durch zunehmende Zukoordinierung des Bandes mit neuen Minisendern.
- schlechter Indoorempfang: zu geringe Sendeleistungen derzeit, da müsste die Bundeswehr etwas nachgeben. Dieses Problem gibt es aber spätestens in K11 (nach 2006) nicht mehr.
- derzeit noch geringe Empfängerzahl (die Empfänger sind noch dazu teuer und fast nur im Internet erhältlich)
- derzeit meist noch geringe Programmauswahl (siehe oben)

Nun aber genug, sonst dreh'n wir uns hier im Kreis...

Ach ja: eines noch... Denkt immer daran, was die Alternativen zu DAB wären...
a) das UKW Band wird so zugepflastert mit weiteren Low-Power Sendern, dass auch der Empfang etablierter Programme immer schwieriger wird und insgesamt alles immer störanfälliger wird
b) ein neuer Standard, der in irgendeiner Form besser als DAB sein soll, wird herausgebracht: das kostet Zeit und v.a. Geld. Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, nochmal so viel Kohle in die Herausarbeitung eines neuen Standards heineinzubuttern wie bereits in DAB geflossen ist. An dem Punkt, an dem man jetzt angelangt ist, machts nur Sinn, DAB durchzuziehen (und auch DRM und DVB-T) und alle Systeme schrittweise durch Anpassungen über die Jahre aktuell zu halten
c) es kommt kein digitales Hörfunksystem und UKW bleibt so wie es jetzt ist (d.h., keine weiteren Aufschaltungen mehr): das bedeutet, die Programmvielfalt stagniert auf dem jetzigen Niveau und viele neuere Programme werden weiterhin keine vernünftige Versorgung haben
 
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Andreas W schrieb:
Ach ja: eines noch... Denkt immer daran, was die Alternativen zu DAB wären...
a) das UKW Band wird so zugepflastert mit weiteren Low-Power Sendern, dass auch der Empfang etablierter Programme immer schwieriger wird und insgesamt alles immer störanfälliger wird
Nichts anderes wird in der Praxis gemacht. Das gängigste Beispiel dafür ist bekanntlich das Deutschlandradio. Was den Empfang ferner Sender angeht, so ist die Frage, ob den die breite Masse überhaupt interessiert; ich konnte z.B. nicht beobachten, daß es irgendwen aufgeregt hätte, als Berlin 94,3 MHz bis nach Südbrandenburg hinein mit Großschirma 94,4 MHz (R.SA) zubetoniert wurde.

Soweit ich das übersehen kann geht mittlerweile doch jeder von einem Fortbestand des UKW-Rundfunks auf längere Sicht aus. Alles andere dürfte abzuwarten bleiben, wobei z.B. auch eine interessante Frage ist, wie lange man hier in Deutschland noch die weitere Aufwertung von DVB-T durch interessante Hörfunkprogramme (um nichts anderes geht es; ich sehe nicht, daß das irgendjemand als UKW-Ersatz propagieren würde) blockieren will.
 
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@K6:
Richtig, über die Blockierung von Fernempfangsfrequenzen dürfte sich keiner mehr aufregen, aber ich befürchte halt, dass der auch von Normalhörern gern genutzte Overspill von Sendern in die Nachbar(bundes)länder irgendwann mal zunichte gemacht wird. Ob das nun SWR 3 in Augsburg ist, oder Bayern 3 in Frankfurt/Main oder FM4 in München. Irgendwann könnte damit auch mal Schluß sein, wenn die normalen Lücken nicht mehr ausreichen. Und man merkt ja schon, dass der Punkt bald erreicht ist, wo neue UKW-Frequenzen mehr schaden als sie bringen.
Spannend wird immer noch, wie das z.B. in Sachsen-Anhalt wird, wo die UKW-Abschaltung immer noch auf 2010 festgeschrieben ist. Ändert man da mal schnell die Gesetze wieder um?
 
AW: Wer braucht DAB?

Andreas W

Ist es möglich mit einem gutem Empfangsgerät Programme aus anderen Budesländer zu empfangen und besteht die Möglichkeit mehr als 40 Programmplätze anzubieten.
 
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@radiohelfer:
Wie meinst du das? Über DAB? Momentan eben leider nur eingeschränkt. Bayern z.B. geht in Frankfurt/Main. BWÜ geht in Augsburg z.B. glaube ich nicht mehr, aber auf UKW sehr wohl. RLP in Bonn/Köln ist auch bisschen problematisch, auf UKW weniger... Mit gutem Equipment (Dachantenne) klappts natürlich auch bei DAB. Wie gesagt, das liegt v.a. daran, dass es z.T. völlig unsinnige Leistungsbeschränkungen und Einzüge Richtung Nachbar(bundes)land gibt und dass so mancher Kanal einfach zu knapp wiederverwendet wird (12D in NRW und Bayern ist so ein Beispiel).
Die Möglichkeit, mehr als 40 Programmplätze anzubieten, gibt es dann, wenn sagen wir 6 DAB-Pakete in Betrieb wären. Das dürfte für Städte absolut drin sein (sofern man das L-Band weiterverwendet), ansonsten wirds schwieriger, weil eben auch DVB-T im Band III mit drin ist. 3xBand III und 2xL-Band dürfte ab 2006 aber überall koordiniert und damit zumindest theoretisch verfügbar sein. Wobei das dritte Band III Paket ausdrücklich "in von DVB-T übrigbleibenden Lücken" stattfinden wird.
 
AW: Wer braucht DAB?

Andreas W arbeitest du für die Bundesregierung für die öffentlichkeitsarbeit für DAB oder machst du dass aus persönlicher Überzeugung. Du musst es doch selbst einsehen, dass DAB wirklich nicht nötig ist oder?
 
AW: Wer braucht DAB?

@radiohelfer:
Warum sollte ich etwas einsehen, was ich dir schon den ganzen Thread lang versuche, zu widerlegen? Es mag ja sein, dass DAB für DICH nicht nötig ist. ICH freu mich drüber, dass es das System gibt, weil ICH dadurch definitiv genug Vorteile habe. Und ganz alleine scheine ich da auch nicht dazustehen.
Vollkommen überzeugt bin ich von DAB auch nicht, aber ich bin MEHR von DAB überzeugt als ich es von "Hörfunk über DVB-T" oder "Weitere Zufunzelung des UKW-Bands" bin. Und es kommt noch hinzu, dass jetzt seit Jahren Millionen in DAB reingebuttert wurden und es meiner Ansicht nach nur eine logische Konsequenz geben kann, nämlich das Thema jetzt mal ordentlich durchzuziehen und nicht jetzt alles hinzuschmeissen und sagen "könnte nicht doch was andres besser sein" und noch ein paar mal mehr "uh" und "ah" und "oh, ein paar kleine Probleme treten auf, geben wir lieber alles auf anstatt die Probleme zu lösen" usw. Das ist doch keine gesunde Einstellung. Denn wenn man es jetzt mal ordentlich angehen würde, waren diese Millionen wenigstens nicht umsonst. Und genau deshalb poste ich auch so engagiert für DAB, denn es regt mich tierisch auf, dass Deutschland mittlerweile weltmeisterlich im Verhindern oder Aufschieben von irgendwelchen Dingen ist und lieber alles noch ein 12.Mal durchdiskutiert wird. Jede erneute Debatte, wie gut oder schlecht DAB nun ist und obs Alternativen gibt, führt doch genau zu dem Problem, was wir derzeit haben. Man kann etwas nämlich auch kaputt reden. Und wie hoffentlich klar wurde: das System DAB ist an sich eben nicht so übel, es wird nur ziemlich seltsam behandelt. Der Mehrwert mag für viele nicht direkt erkennbar sein, aber ich bin mir sicher, dass dennoch viele morgen zum Aldi rennen würden, wenn dort für billig ein DAB Gerät zu holen wäre. Man müsste das Thema einfach nur mal gscheit anpacken. Da kann doch DAB als Hörfunksystem nix dafür.
 
AW: Wer braucht DAB?

Was meinst du, AdreasW, nach dieser PM, sieht irgenwie nicht mehr so rosig aus für DAB


Rheinland-Pfalz: DAB auf dem Rückzug


(suk/mw) - Informationen der rheinland-pfälzischen Medienanstalt LPR zufolge, ist die Einstellung der DAB-L-Band Ensembles in Mainz und Ludwigshafen vorgesehen. Auf der LPR-Homepage heißt es wörtlich: "Der landesweite Multiplex ist derzeit mit fünf öffentlich-rechtlichen Programmen belegt. Die Programmverbreitung der beiden RPR-Programme wurde zwischenzeitlich eingestellt, so dass zwei Programmplätze unbelegt sind. Es ist beabsichtigt, diese freien Kapazitäten zeitlich befristet dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zur Verbreitung der landesweiten Programme, die bislang nur im L-Band verbreitet werden, zur Verfügung zu stellen. Eine Ausschreibung an private Veranstalter wird aufgrund der immer noch unbedeutenden Teilnehmerreichweite und der hohen Verbreitungskosten als chancenlos angesehen."
"In der regionalisierbaren DAB-Bedeckung im L-Band entspricht der Ausbaustand mit vier Sendern noch immer dem vom Beginn des Regelbetriebs am 1. Juli 2002. Die Versorgung reicht in der Rheinebene von Rheinhessen bis Speyer mit den Oberzentren Mainz und Ludwigshafen. Hier werden derzeit drei öffentlich-rechtliche und zwei private Programme verbreitet, Kapazitäten für mindestes zwei weitere Programme stehen seit längerer Zeit brach. Durch die beabsichtigte Auffüllung der DAB-Bedeckung im VHF-Bereich werden in nächster Zeit weitere Kapazitäten frei werden, sodass absehbar ist, dass das L-Band bis auf weiteres abgeschaltet werden wird. Eine weitere regionalisierbare L-Band Bedeckung mit fünf Regionalgebieten hat Rheinland-Pfalz auf einer Konferenz in Maastricht 2002 erhalten. Derzeit werden auch diese Verbreitungsmöglichkeiten nicht genutzt, da die L-Band-Netze generell für einen Flächenausbau unwirtschaftlich sind."

Im landesweiten DAB Paket im VHF Bereich wurde bereits vor kurzem "domradio" aufgeschaltet, welches bis dato nur in den Lokalensembles zu hören war. Die restliche Kapazität wird dann vermutlich für die Verbreitung von Deutschlandfunk, SWR Cont.Ra und evtl. auch SWR 4 Rheinland-Pfalz genutzt. Ob domradio dann weiterhin in Rheinland-Pfalz über DAB zu hören ist, ist noch unklar. Radio in Trier, welches derzeit auch über das L-Band in Mainz und Ludwigshafen zu empfangen ist, soll angeblich den Ausstieg aus dem L-Band und keine weitere Verbreitung im Band III planen.
Quelle: SAT und KABEL
 
AW: Wer braucht DAB?

Interessante Meldung, woher ich die nur kenne... (guck mal auf www.ukwtv.de).

Dem kann ich entgegen halten:

"DAB-Ensemble für Privatfunk

Sieben neue Antennen für digitalen Hörfunk

Qualität will die Landesregierung auch im Bereich Hörfunk großschreiben. Wie am Montag beschlossen, fördert sie den Bau sieben neuer Antennen für das so genannte DAB (Digital Audio Broadcasting), damit auch die Privatradios digitalen Hörfunk machen können.

Die Landesregierung hat die Rundfunkanstalt Südtirol (RAS) mit dem Bau der Anlagen beauftragt. Kosten werden die sieben neuen Anlagen, die das ganze Land flächendeckend versorgen, insgesamt 600.000 Euro. In drei Jahren sollen alle Antennen gebaut sein. ?Mit 200.000 Euro von Seiten des Landes kann die RAS bereits heuer mit dem Bau beginnen?, so Landeshauptmann Durnwalder. "

Und dann gibts da jetzt noch sunshine live in Sachsen über DAB, Nova Radio in Sachsen-Anhalt, usw usw... Es tut sich auch viel positives....
Und? Bist du jetzt platt? Übrigens hat die LPR den Nebensatz mit der "wahrscheinlichen Einstellung der L-Band Ensembles" nur paar Minuten nachdem ich die Meldung draußen hatte, gestrichen. Insofern ist da wohl noch gar nix entschieden. Und selbst wenn: es ist alle mal besser, den bisher nur lokal verbreiteten Programmen das landesweite Ensemble anzubieten, anstatt 2 Pakete jeweils halb leer stehen zu lassen. Dass sich die Programme ohne Förderung momentan nicht fürs L-Band begeistern können, ist ohnehin ein alter Hut.
 
AW: Wer braucht DAB?

Die Politik will DAB nicht es gibt einige Bewerber für DAB, Truckradio Countrystar, NOVA Radio und andere die Politik will es einfach nicht und deswegen wird es auch nie funktionieren. In Dänemark und Schweden ist DAB sehr beliebt und weit verbreitet und da laufen nur die öffentlichen rechtlichen. Da funktioniert es und bei uns nicht, woran liegt es, wenn nicht an der Poitik.
 
AW: Wer braucht DAB?

Heidi schrieb:
DAB wird und muß kommen, wenn inzwischen quasi fast jedes Lego-Spielzeug digitalisiert ist, wieso sollte es beim Radio nicht so sein.

Weil eine Technologie, nur weil sie digital ist, nicht zwangsläufig auch die bessere ist.
Und selbst wenn DAB aus Sicht der potentiellen Nutzer besser wäre, stünden aus Gründen der Pfadabhängigkeit die Chancen des Systems schlecht, sich gegen das etablierte UKW durchzusetzen. "Da es in einer derartigen Situation aus der Sicht des jeweiligen Adopters sinnvoller ist, an der relativ erfolgreich diffundierten Innovation festzuhalten, ist der weitere Diffusionsverlauf vorbestimmt" (Schoder 1995: 88).
 
AW: Wer braucht DAB?

Meine Güte, immer und immer wieder die gleichen Argumente der DAB-Lobby, seit Jahren... Ist ganz gut, wenn man mal etwas Abstand (auch vom www) gehabt hat, dann fallen einem die Redundanzen noch mehr auf. Dabei zeigt es doch der Markt: DAB sendet an den Interessen von Verbrauchern, Anbietern und Industrie vorbei - ins Leere. So einfach ist das. Es lebe UKW.
 
AW: Wer braucht DAB?

@MatthiasW.
Falls du mich meinst damit: ich bin nicht Teil irgendeiner Lobby. Ich bin nur Hörer, dem das System DAB derzeit sehr gut gefällt und der für sich selber darin Programme gefunden hat, die es auf UKW nicht gibt. So einfach ist das... Und die Argumente der DAB Gegner werden übrigens über die Jahre auch nicht besser...
 
AW: Wer braucht DAB?

DAB leidet, weil es nicht konsequent genug eingeführt wird.
Gäbe es flächendeckend Angebote, die auf UKW nicht verfügbar sind und ein festes mittelfristiges Datum, zu dem UKW abgeschaltet wird, wäre die Sache klar.

Schau ich nur mal nach NRW. Wozu brauche ich hier einen DAB-Empfänger? Doch nicht etwa für das Domradio.
 
AW: Wer braucht DAB?

Man kann im Grunde sagen, dass DAB nur in München (eingeschränkt Bayern) und Berlin interessant ist. Jetzt bald vielleicht auch im Raum Halle/Leipzig (Nova Radio, sunshine live, usw...)... Aber ansonsten sieht es recht mau aus, was Kaufanreize angeht. Da stimme ich euch zu... Aber ich möchte einfach nochmal betonen, dass das medienpolitische Ursachen hat und nicht im System selber begründet ist. Würde Bayern von heute auf morgen beschließen, 3 der landesweiten UKW-Ketten abzuschalten, würdet ihr doch auch nicht auf UKW schimpfen, oder? Das ist das, was ich ungerecht finde im Umgang mit DAB.
 
AW: Wer braucht DAB?

Warum soll ich mir vom Staat vorschreiben lassen, ob ich UKW oder DAB nutze? Warum soll das nicht der Markt richten? Warum tut die Geräteindustrie nix, um DAB zu puschen? Warum puschen die Radiosender DAB nicht mehr? Weil es am Glauben der Wirtschaft am Erfolg von DAB fehlt. Was hat die Politik darin zu suchen? Hat die Politik die Einführung der CD unterstützt???
 
AW: Wer braucht DAB?

Dinge freizugeben, liegt nicht im Stil deutscher Politik. Dahinter steht etwas, das in einem Posting weiter oben grundsätzlicher beschrieben worden ist. Es scheint allerdings etwas untergegangen zu sein. db
 
AW: Wer braucht DAB?

@Sachsenradio2:
Die Medienpolitik hat hier natürlich nicht zu sagen "ihr müsst jetzt DAB nutzen, weil es viiiel besser ist und übermorgen schalten wir euch UKW ab", das ist klar. Auch wenn das bei DVB-T quasi so gemacht wurde (hier wurden die Konsumenten ja eindeutig seitens der Medienpolitik dazu gezwungen, auf DVB-T umzustellen), sehe ich darin nicht unbedingt den richtigen Weg. Aber darin kritisiere ich die Verantwortlichen auch nicht.

Worin ich die bisher stattgefundene Medienpolitik einfach kritisiere, ist das, dass (ich unterstelle hier "gezielt") Voraussetzungen für DAB geschaffen wurden, die die "normale" Entwicklung des Systems nicht ermöglicht haben. Oben angesprochene Nachteile von DAB (schlechter Indoorempfang, schlechte Programmauswahl) haben doch eindeutig medienpolitische Ursachen. Wie soll sich DAB entwickeln, wenn es (mit nur einer geplanten Band III Abdeckung, mit unsinnigen Sendeleistungsbeschränkungen) eindeutig benachteiligt wird? Dann kommt noch hinzu, dass jahrelang seitens der Veranstalter keinerlei Öffentlichkeitsarbeit für DAB betrieben wurde (Warum hat bspw. der BR ERST JETZT ein paar spärliche Webseiten für seine DAB Programme eingerichtet? Warum schweigen Radiosender ihre DAB Abstrahlung tot?)... Das hat, denke ich, nix mit mangelnden Glauben an das System DAB zu tun, sondern ist gezielte Verhinderungstaktik. Mitmachen ja (um im Ernstfall dann doch dabei zu sein), aber möglichst nix tun, was dem Ganzen förderlich wäre.

Weil du die Einführung der CD ansprichst: die Politik hat die Einführung nicht unterstützt, aber sie hat ihr auch keine künstlichen Steine in den Weg gelegt:
"die CD klingt zwar besser, aber derzeit ist nur 1 Musiktitel pro CD erlaubt (obwohl 20 möglich wären), außerdem darf auf die CD nur klassische Musik und verkauft wird sie auch nur unter der Hand, nicht in einem normalen Musikgeschäft"
So wäre die CD nie so ein Erfolg geworden!
 
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