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Wer hört noch Schellackmusik?

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Ich kenne einen Mann in Berlin, der mit Radio nix zu tun hat, aber "Swing-Kind" ist und gerne die alten Aufnahmen aus der Bigband-Zeit hört. Als ich ihn besuchte, lief ein Livestream: Weimar Rundfunk. Das ist aber nun auch schon wieder 4 Jahre her.

Bei meinen Eltern steht noch eine Schellack-Sammlung meines Vaters. Ich hatte mal begonnen, Auszüge daraus zu digitalisieren, da ich mit meinem Vater eine Radiosendung dazu basteln wollte, für den Offenen Kanal an meinem damaligen Arbeitsort. Leider hat mein Vater die Mitarbeit verweigert, so daß das Projekt nicht zustandegekommen ist
 
Paul O'Montis, geboren als Paul Wendel am 03.04.1894 in Budapest und am 17. Juli 1940 im KZ Sachsenhausen gestorben (angebloch Selbstmord) hatten wir in diesem Faden zwar schon als Werbeträger für Odeon, aber er sang doch mehr als Werbung, deshalb hier einmal nicht drei am Stück, sondern vier:

Als erstes lassen wir uns erklären, dass Ungarisch sehr schwer ist. Text und Musik sind von Charles Amberg; am Klavier begleitet wird O'Montis von Hans Bund in dieser Aufnahme aus dem Jahre 1930.
Danach erklärt er uns "Casanova, ich lieb' dich" (und er durfte das singen, bekannte er sich doch zu seiner Homosexualität), der Text stammt von Fritz Rotter, die Musik schrieb Otto Stransky (dieser behauptete in einem seiner Stücke "In Jena sind alle Mädels so blond", was die eigene Erfahrung nicht behaupten kann, der aber durchaus einen eigenen Beitrag hier verdient hat). Am Klavier Mischa Spoliansky.
Als drittes hören wir, begleitet Hans Bund, die "Ballade von Ramona Zündloch"
Zum Abschluss der Erinnerung an Paul O'Montes noch ein Lied mit der Musik von Otto Stransky und einem Text von Arthur Rebner: "Ich bin verrückt nach Hilde".


Nachdem uns Paul O'Montes erklärte, dass er verrückt nach Hilde sein, soll Hilde Hildebrand nun den Beitrag für heute mit einer Hommage auf Berlin beenden. Die Musik zu diesem "Vortragslied" schrieb Fred Raymond für seine Operette "Auf großer Fahrt", die am 21. August 1936 am Berliner Metropol-Theater Premiere hatte:​
 
Schön, dass es noch Leute gibt, die alte Kulturbestände pflegen und die damalige Musik am Leben erhalten!

Es gibt sogar einen Internetradiosender, der nur Aufnahmen aus dieser Zeit spielt und inzwischen hat sich dort auch eine beachtliche Fangemeinde um das virtuelle Nachhörarchiv entwickelt. Hier geht es vorallem um internationale Musik.

Weblink: http://www.dismuke.org/
...und auch damals gab es von einem Stück mehrere Versionen. Prominentes Beispiel:




Die Urversion von Erisch Börschel und die Version von Barnabas von Geczy lässt sich hier nicht auffinden...

Gruß

Ohrenkneifer
 
Ich kann jedem Schellackbegeisterten wärmstens die Sendung "Pirnis Plattenkiste" auf Radio Salzburg empfehlen!
Läuft immer Sonntags von 18-20 Uhr. Es gibt auch immer super Informationen zu den Scheiben und den Interpreten/Komponisten.
Feiertags ist immer Hörerwunschsendung. Die sind oft nicht ganz so speziell, aber oft gibt es auch da wahre Schätze zu hören.
Kann man auch im livestream hören oder zum nachhören unter:
http://salzburg.orf.at/studio/stories/2501285/

beste Grüße,
Stephan
 
Nachdem gestern das letzte Mitglied einer der ersten, wenn nicht ganz und gar der ersten, "Girlgroup", Patty Marie Andrews kurz vor ihrem 95. Geburtstag verstorben ist, hole ich den Faden wieder nach oben. - In Memorian an die Andrews Sisters ein Medley (sagt man das überhaupt noch so?) ihrer Lieder:

 
Weil sie heute 103 Jahre alt geworden wäre, darf die 2005 verstorbene Hamburgerin Brigitte Mira mit Peter Anders das Duett "Schwesterlein, Brüderlein" aus der Kálmàn-Operette "Gräfin Mariza" singen. Begleitet werden beide in der Aufnahme von 1950 vom RIAS-Unterhaltungsorchester unter der Leitung von Hans Carste:

Im Film "Napoleon ist an allem schuld" aus dem Jahre 1938 sang Valérie von Martens das Liedchen "Es war ein Mädchen und ein Matrose"; in einer Telefunken-Aufnahme mit dem Orchester Adalbert Lutter sind Brigitte Mira und Eric Helgar als Refrain-Sänger zu hören:​
 
Den Freunden des "Wortes zum Sonntag" ist sie eventuell noch als Schwester der "Gesellschaft vom Heiligen Herzen Jesu (Sacré-Cœur)" bekannt, aber für sie gab es auch ein "Vorleben" als Kabarettistin und Schauspielerin: Die 2009 verstorbene Isa Vermehren würde heute 95 Jahre alt werden. - Die Interpretation eines "Gassenhauers" ist mit ihrem Namen noch bis heute verbunden: Eine Seefahrt, die ist lustig

Markenzeichen war ihre "Knautschkommode", der sie nicht nur den Namen "Agathe" gab, nein sie widmete der Ziehharmonika 1938 auch ein Liedlein: Das Lied von der Knautschkommode

Zum Abschluss der kleinen Erinnerung an eine Frau, deren Leben nicht geradlinig verlief, noch ein Duett mit Erwin Hartung aus dem Jahre 1935: Schön ist die Liebe im Hafen

Wer mehr über und von Frau Vermehren wissen möchte, darf diese sehr interessante und zum Nachdenken anregende "Zeugen des Jahrhunderts"-Folge gerne anschauen:

 
Es wird Zeit, diesen Faden wieder nach oben zu holen. - Diesmal begeben wir uns auf die Eisenbahn und bedienen weniger die Musik, dafür mehr das humoristische Wort:

Hören wir uns zuerst auf dem Bahnhof in Runxendorf um, denn on dort wollen Paul und Pauline zur Silberhochzeit fahren

Ludwig-Manfred Lommel - Bahnhof Runxendorf

...

Ein Jahr ist nun vergangen und und beide machen sich auf die Reise, und das standesgemäss in einem MITROPA-Schlafwagen. Die passende Musik schrieb Georges Boulanger; danach lassen wir uns das Einsteigen in den Schlafwagen nicht entgehen:

Georges Boulanger - Mitropa

Ludwig Manfred Lommel - Pauline im Schlafwagen

Nachdem Paul und Pauline ihren Platz gefunden haben, schauen wir doch einmal, wer noch so im Schlafwagen reist und finden die Herren Mies und Munter. - Zum Abschluss des Beitrages begeben wir uns mit dem (man beachte!) Chor des Tanz- und Gesangsensembles des FDGB und einer Bläsergruppe nach Schwaben:

Wilhelm Bendow und Bruno Fritz - Mies und Munter im Schlafwagen

Chor des Tanz- und Gesangsensembles des FDGB - Die Schwäb'sche Eisenbahn
 
Dann oute ich mich auch mal: Auch ich höre gerne Jazz und Swing aus den 20er bis 40er Jahren (obwohl ich eigentlich viel zu jung dafür bin). Mangels Schellackplattensammlung leider nicht original vom Plattenspieler, sondern aus anderen Quellen. Darf ich trotzdem mitmachen? Es zählen doch die inneren Werte...

Insbesondere finde ich interessant, was in Sachen Swing damals in Deutschland möglich war, obwohl das ja die Nazis so gar nicht mochten. Horst Winter ist mir hier aufgefallen:
Horst Winter - Studie in F
Horst Winter - Congo
Horst Winter - Carlton
Horst Winter - Melodie in Moll
... und noch so einige Titel mehr. Aber auch zum Beispiel
James Kok - Jazznocrazy
Erhard Bauschke - Nachtexpress nach Warschau.

Marjorie Stedeford, die Australierin mit der tiefen Stimme, ist auch eine Betrachtung bzw. "Behörung" wert:
Marjorie Stedeford - Black Coffee
Swingt insbesondere im letzten Drittel wie verrückt.

Dann dürfen zwei Gitarrenmeister nicht fehlen:
Django Reinhardt - Minor Swing
Charlie Christian - Swing to Bop

Glenn Miller und Benny Goodman spare ich mir mal, die kennt ja jeder. Höre ich aber auch hin und wieder ganz gerne.

Und nicht vergessen: It don't mean a thing if it ain't got that swing!
 
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Ihren 100. Geburtstag im letzten Jahr haben die Medien mehr oder weniger verschlafen (der WDR hätte sich keinen Zacken aus der Krone gebrochen, wenn in seinem Kanal "1festival" ein Film mit ihr gesendet worden wäre, denn im Gegensatz zur anderen, in Kairo geborenen Ungarin konnte sie wirklich singen).
Nun ist Márta Eggert am 2. Weihnachtstag im (gesegneten) Alter von (fast) 102 Jahren in Rye im US-Bundesstaat New York verstorben. Sie hätte auch im Filmmusik-Thread gewürdigt werden können, gehörte sie doch mit Jan Kiepura, den sie 1936 heiratete, zu den "Traumpaaren" des deutschen und österreichischen Films der Jahre 1931 bis 1938.

Ihr Filmdebüt hatte die als "Wunderkind" bezeichnete Eggerth 1930 als Katinka in dem ungarischen Film "Csak egy kislány van a világon"; im selben Jahr ging sie nach Berlin. Ihre erste Rolle im deutschen Film hatte sie als Tanz-Girl Fay Miller in "Die Bräutigamswitwe". - In der nachfolgend verlinkten Aufnahme aus dem Jahre 1932 singt

Martá Eggerth - Es war einmal ein Walzer

aus dem gleichnamigen Tonfilm mit der Musik von Franz Lehár; begleitet wurde sie von einem Tanzorchester unter der Leitung von Otto Dobrindt.

Bei Dreharbeiten zum Film "Mein Herz ruft nach Dir" (1934) lernte sie Jan Kiepura kennen, den sie 1936 heiratete. Aus diesem Grunde lassen wir ihn jetzt aus diesem Film mit der Musik von robert Stolz

Jan Kiepura - Ich sing mein Lied heute nur für dich

vortragen.

Auf Grund des "Rassewahns" (ein Elternteil war Jude) durfte sie ab 1935 im Deutschen Reich nicht mehr auftreten und verlegte ihren Lebensmittelpunkt nach Wien. Nach dem "Anschluss" emigrierte sie über Frankreich nach New York, da ihr Gatte ein Engagement an der MET hatte...

Martá Eggerth - Mein Herz will ich dir schenken (Die blonde Carmen - 1935; Musik: Franz Grothe)

Martá Eggert - Donauwalzer (Wo die Lerche singt - 1936)

Martá Eggert - Manola

Letzter Titel mit der Musik von Franz Grothe war aus ihrem letzten österreichischen Film vor dem Kriege 1938 (Immer, wenn ich glücklich bin); ihren, laut IMDb, letzten Auftritt im Film hatte sie 1999 in einem österreichischen Tatort.

Zum Abschluss lassen wir Jan Kiepura noch eine Liebeserklärung aus dem Film "Zauber der Boheme" (1937) machen und sie in einem "Boulevard Bio" aus dem Jahre 1996 selbst zu Worte kommen:


 
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Es ist, wie so vieles in diesem Faden, Filmmusik mit der ich an Carl Schenstrøm und Harald Madsen aus Dänemark, die sich dort Fy og Bi (Fy für Fyrtaarnet = Leuchturm und Bi für Bivognen = Beiwagen) nannten, in Deutschland und Österreich aber besser unter Pat und Patachon bekannt sind, erinnern möchte:

Die Wiener Projectograph-Film Oskar Glück realisierte 1935 unter der Regie von E. W. Emo den Film "Zirkus Saran", der in Deutschland unter dem Titel "Knox und die lustigen Vagabunden" am 29.11.1935 in Berlin seine Uraufführung feierte (für's Protokoll: Die österreichische Erstaufführung war am 04.12.1935 in Wien). Pat und Patachon spielten an der Seite von Leo Slezak als Direktor Saran, Hans Moser als dessen Kompagnon Knox, Georgia Holl, Rolf Wanka und Adele Sandrock Vagabunden. Die Musik schrieb Robert Stolz und für die Liedtexte war Rudolph Bertram zuständig.

Das Wanderlied "Ein bisschen Singsang" gibt es zwar auch auf Schallplatte (Polydor Nr. 25685-A) in den Weiten YouTubes, ein Filmzusammenschnitt mit einer weiteren Interpretation des Liedes (von Rolf Wanka?) vor dem Hintergrund der Wachau und Dürnstein ist aber sicherlich auch hörens- und vor allem sehenswert:

 
Austin Egen - Monday Morning Blues (Das ist der "Blues")

Austin Egen, dem der heutige Beitrag gewidmet sein soll, spielte am Piano seine Komposition "Monday Morning Blues" aus der Revue "Alles per Radio" in einer Aufnahme vom November 1924.

Augustus Guido Maria Meyer-Eigen wurde am 28. März 1897 in Graz geboren und war Pianist, Sänger und Komponist. 1911 wanderte die Familie in die USA aus. Durch Falschangaben erhielt er 1921 als Austin Monroe Eigen mit Geburtsort Milwaukee die amerikanische Staatsbürgerschaft. Sein musikalisches Schaffen als Komponist und Sänger begann, ohne dass er eine musikalische Ausbildung hatte, in der Zeit des 1. Weltkrieges, während er seine Brötchen als Eisenbahner verdiente.

Austin Egen - Wieso ist der Walter so klug für sein Alter? (1927)

Austin Egen - Bei Fräulein Lisbeth im Parterre (1930)

Austin Egen - Jeder hat einen Schatz, nur ich hab keinen

1922 kehrte Eigen nach Österreich zurück, seine Mutter hatte ein Jahr zuvor in Frohnleiten (Steiermark) ein Haus gekauft.

Dajos Béla - Shanghai Bay (1923)

Beim Anklicken des Linkes nicht erschrecken, Dajos Béla nannte sich auch Sándor Józsi; die Odeon-Aufnahme der Eigen-Komposition datiert vom 17. März 1923. - Im selben Jahr übersiedelte Eigen nach Berlin. 1926 heiratete er und wurde Teilhaber einer Plattenfirma, die 1931 Konkurs anmelden musste.

Austin Eigen - Ich kenn' zwei süße Schwestern... (1927)


Austin Egen - Blutrote Rosen (1929)

Sein schauspielerisches Talent stellte Eigen Anfang der 1930er Jahre in fünf Tonfilmen unter Beweis. - 1932 zog die Familie wieder nach Österreich, trat im Wiener Rundfunk auf und machte Plattenaufnahmen mit dem Orchester Heinz Sandauer

Orchester Heinz Sandauer, Refraingesang: Austin Egen - Erst kommt die Wochenschau

Orchester Heinz Sandauer, Refraingesang: Austin Egen - Hü-o-ho alter Schimmel

Austin Egen & Orchester Heinz Sandauer - Das Ende vom Lied (1936)

1939 eröffnete Eigen ein Café in Graz, seine Freizeit galt dem Zeichnen und Bildhauern.

Hören wir jetzt einen Slow-Fox von Franz Doelle mit einem Text von Fritz Rotter aus dem Jahre 1929, der knapp 25 Jahre später einem Spielfilm den Namen gab, der einer sehr bekannten Schauspielerin zum Leinwanddebüt verhalf, aber das ist eine andere Geschichte:

Marek Weber und sein Orchester, Refraingesang: Austin Egen - Wenn der weiße Flieder wieder blüht (1929)

Austin Egen starb am 18. August 1941 in Frohnleiten an Leberzirrhose. - Zum Abschluss der kleinen Reminiszenz an Austin Egen noch einmal das Orchester Marek Weber mit einer Komposition, die Egen zusammen mit Walter Jurmann schrieb, der Text stammt auch hier von Fritz Rotter.

Marek Weber und sein Orchester; Refrain: Austin Egen - Weißt du, was du kannst (1929)

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Marita Gründgens - Eine Muh, eine Mäh & Wenn der Weihnachtsmann kommt

Mit Marita Gründgens (1903 - 1985), der Schwester von Gustaf Gründgens, begann der heutige Beitrag in diesem Faden, der dem geneigten Hörer für eine knappe Stunde eine besinnliche Weihnachtszeit wünschen möchte.

Pinchas Goldfein, besser bekannt als Paul Godwin, präsentiert uns aus der Mitte der 1920er Jahre mit seinem Künstler Ensemble ein knapp 8 1/2 Minuten "Tongemälde"

Paul Godwin mit seinem Künstler-Ensemble - Fröhliche Weihnachten


Der Thomanerchor aus Leipzig ist nun in Aufnahmen vom Beginn der 1950er Jahre zu hören. Das erste Lied stammt von Wilhelm Weismann (1900 - 1980), der Professor an der Leipziger Musikhochschule war; im Anschluss daran singen die Thomaner "Vom Himmel hoch, da komm ich her".

Thomanerchor - Frohe Botschaft

Thomanerchor - Vom Himmel hoch, da komm ich her

Solistenvereinigung Berlin des Staatlichen Rundfunkkomitees, Ltg. Prof. Helmut Koch - Gespräch der Hirten


Mit dem "Gespräch der Hirten" von Michael Praetorius (1571 - 1621) nähern wir uns nun der Weihnachtsgeschichte nach Lukas, die uns Mathias Wiemann (1902 - 1969) in der Johanniskirche zu Hamburg liest (1946?):

Mathias Wiemann - Die Weihnachtsgeschichte

Regensburger Domchor - Mariae Wiegenlied

Elisabeth Schwarzkopf - Stille Nacht

Elisabeth Schwarzkopf sang "Stille Nacht" im März 1949 in Wien.

Aber, es gibt auch noch "andere" Lieder, die in die Zeit passen. - Wer träumt nicht von "White Christmas"? Bruno Balz hat diesem Lied von Irving Berlin einen deutschen Text gegeben und AMIGA brachte Melodie und Text 1947 auf Schellack. Das Radio Berlin Tanzorchester spielt unter der Leitung von Erwin Lehn (kennt man den nicht vom Südfunk?), an der Orgel sitzt Heinrich Riethmüller (irgendwoher aus dem "Westfernsehen" kenne ich den auch):

Walter Hauck und Mitglieder vom Großen Chor des Berliner Rundfunks - Weiße Weihnacht

Grammophon-Orchester, Ltg. Georg Scharf - Weihnachtslieder-Marsch

Orchester Bernard Etté - Ein Jazz am Weihnachtsabend (musikalischer Scherz)

Mit dem von Alfred Strasser zusammengestellten und arrangierten "musikalischen Scherz" aus dem Jahre 1928 soll sich die Stunde dem Ende entgegen neigen.

Zum Abschluss noch knapp 6 Minuten "Strahlende Weihnachtskerzen" aus dem Jahre 1937. Margarete Slezak (1901 - 1953), die Tochter von Leo Slezak, Herbert Ernst Groh (1906 - 1982), der Chor der Staatsoper Berlin, der Kinderchor von Emmy Goedel-Dreysing und Marcel Paloiti an der Orgel unter der Gesamtleitung von Otto Dobrindt sind in der "Weihnachtslieder-Fantasie", so der Untertitel, zu hören:

In diesem Sinne:

Eine frohe und auch besinnliche Weihnacht!
Anm.:
Entschuldigung dafür, dass sich Melodien wiederholen! - Aber sie klingen trotzdem (meistens) unterschiedlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach gut einem halben Jahr sollte an einem "lauschigen Sommerabend" wieder einmal der Musik aus der Schellackzeit gedacht werden. - Erinnern möchte ich an eine Melodie, die Eldo di Lazzaro (1902 bis 1968) im Jahre 1939 schrieb, und der Bruno Cherubini unter dem Pseudonym C. Bruno den Text gab. Hier die Aufnahme aus dem Jahre 1939 mit

Tino Rossi und Orchestre de Marcel Cariven - Reginella Campagnola


Eine deutsche Version ließ nicht lange auf sich warten, den Text schrieb Klaus S. Richter, und so konnte 1939 unter anderem das

Orchester Hans Carste & Schuricke-Terzett - Am Abend auf der Heide


zum Besten geben.

Den Weg in die USA fand die Weise bis 1940 unter dem Titel "The Woodpecker Song" mit einem Text von Harold Adamson (1906 - 1980). Von diesem gibt es viele Versionen, hier aber die Version, die 1940 eine Nummer 1 in den Billboard charts war:

Glenn Miller & his Orchestra, voc. Marion Hutton - The Woodpecker Song


Zum Abschluss der kleinen Erinnerung sei noch ein kleiner Schwenk in die 60er erlaubt, denn 1965 nahmen

The Everly Brothers - Am Abend auf der Heide

auf.
 
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Aus gegebenem Anlass wieder einmal die Geschichte eines Liedes und der Beweis, dass Wikipedia nicht unbedingt Recht haben muss:

Übermorgen ist ja wieder Muttertag. Was liegt da näher, sich einer Melodie von Cesare Andrea Bixio (1896 - 1978) für den italienischen Tenor Benjamino Gigli (1890 - 1957) aus dem Jahre 1938 zu nähern, zumal (fast) jeder das Lied kennt:


Zu sehen war ein Ausschnitt aus dem Film "Mamma" (Regie: Guido Brignone) der im Jahre 1941 in die italienischen und deutschen Kinos kam und in dem lt. Wikipedia Peter Bosse als Filmsohn zu sehen sei. Jedoch taucht der Name des späteren Moderators beim Berliner Rundfunk weder in der IMDb noch im "filmportal.de" auf; Gigli war der Filmvater von Bosse aber im Film "Mutterlied" aus dem Jahre 1937. In die deutschen Kinos kam der Film unter dem Namen "Mutter". Bruno Balz schrieb einen deutschen Text auf die Melodie, den dann Herbert Ernst Groh vortrug:


Connie Francis reihte sich 1959 in die Schar der Interpreten ein und Bärbel Wachholz war 1965 die DDR-Interpretin für das Lied:



Nach Heintje 1967 gab es unter anderem Versionen von Dalida (1976) und Mireille Mathieu:


Zum Abschluss aber doch noch Version von Heintje (diesmal in drei Sprachen vorgetragen):

In diesem Sinne ein schönes Wochenende.






 
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