Werbewirtschaft gegen Trash...

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Tom2000

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...im TV. Wann dehnt sich diese Haltung endlich auch aufs Radio aus?

Quelle:
Spiegel

Zitat:
"Deutschlands größte Werbekunden sorgen sich lautstark um die Programmqualität im Privatfernsehen... Die Industrie hat Angst, dass ihre Produkte zwischen Dschungelsumpf und blutverschmierten OP-Tischen untergehen... Auch sein Dresdner-Bank-Kollege Jörg Grünwald hat mitunter Probleme, noch das richtige Umfeld für Spots zu finden. Reichweiten dürften nicht das alleinige Kriterium sein, sagt er..."

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,329998,00.html
 
AW: Werbewirtschaft gegen Trash...

Na Moment, nicht so schnell.

Zunächst mal hat die Werbewirtschaft ihren Unmut kundgetan. Ob und wann sich das in besseren Fernsehprogrammen niederschlägt, ist völlig offen.

Ich sage mal eine Entwicklung voraus, wie sie sich in den USA und GB schon lange vollzieht: Kommerzielles Free-TV ist größtenteils Trash, gute Inhalte gibt's nur noch gegen Cash.
 
AW: Werbewirtschaft gegen Trash...

lass die Masse der 30-40jährigen gutverdienden Singles demnächst begeistert die große Schlachter-Sado-Maso-Container-Show gucken mit Mörder-Quoten und die Wirtschaft singt ein anderes Lied.
Ich denke, die Diskussion um Niveau und Inhalte erfährt einen Bärendienst, wenn sie Schützenhilfe aus dieser Richtung erhält.
 
AW: Werbewirtschaft gegen Trash...

gerade die werbewirtschaft hat es nötig, sich über trash in den programmen zu beschweren. die damen und herren sollten sich mal lieber an der eigenen nase packen und endlich aufhören, selbst trash zu produzieren. dies gilt insbesondere für "geiz ist geil!" und ähnlich gelagerten trash, der uns in den werbeblöcken ständig um die ohren fliegt..... :mad:
 
AW: Werbewirtschaft gegen Trash...

Gegenseitige Schuldzuweisungen werden das Problem sicher nicht lösen.

Es haben sich auch Unternehmen wie BMW beschwert. Die werben meines Wissens nicht mit Slogans vom Kaliber 'Geiz ist geil!'.
 
AW: Werbewirtschaft gegen Trash...

Steinberg schrieb:
lass die Masse der 30-40jährigen gutverdienden Singles demnächst begeistert die große Schlachter-Sado-Maso-Container-Show gucken mit Mörder-Quoten und die Wirtschaft singt ein anderes Lied.
Da hast Du bestimmt Recht. Allerdings glaube ich, dass hier bei den Werbetreibenden so etwas wie gesunder Menschenverstand durchschimmert. Die können sich eben nicht vorstellen, dass ihre Produkte in einem vorteilhaften Licht dastehen, wenn sie mit ihren Werbefilmen Sendungen finanzieren, in denen Maden gefuttert werden oder blutunterlaufene Operationsnarben in Slowmo gezeigt werden. Gesten Abend bei "The Swan" war jedenfalls auffällig, wie kurz die Werbeunterbreuchungen waren.
Steinberg schrieb:
Ich denke, die Diskussion um Niveau und Inhalte erfährt einen Bärendienst, wenn sie Schützenhilfe aus dieser Richtung erhält.
Ich glaube nicht, dass das ein Bärendienst ist. Es ist aber ein geschickter Zug der Werbeindustrie: Image des TV bei Zuschauern ist schlecht, außerdem sind viele Quoten im Keller. Da machen die Firmen eben mal öffentlichen Druck, auf die Stationen und damit zunächst mal auch auf die Preise. Ob sich langfristig was ändert, steht zu bezweifeln.

Ich habe beim Lesen des Artikels auch überlegt, ob das auch für Radiowerbung gilt. Meiner Auffassung nach lässt sich das aber nur zum Teil übertragen. Tatsächlich ist Radio ja nun in erster Linie ein Hintergrund- bzw. Begleitmedium. Zwar wird auch im Falle Radio beklagt, das Nievau sei gesunken, aber das Radio spielt längst nicht die Rolle bei den Konsumenten wie das Fernsehen. Außerdem vermute ich mal, dass im TV ganz andere Werbepreise gelten. Es geht also um viel mehr Geld.

Trotzdem bleibt natürlich zu wünschen, dass es zur Gestaltung von werbefinanzierten Radioprogrammen mal eine ähnliche Diskussion geben wird.

Zum Abschluss noch ein ganz anderer Aspekt: In wieweit erreicht man dadurch eine unzulässige Einflussnahme, wenn Werbekunden versuchen, auf redaktionelle Inhalte einzuwirken: "Wir zahlen euch ne Million für unseren Spot um 7.30, wenn ihr um 7.14 bis 7.24 einen niveauvollen Bericht über Nachtspeicherheizungen sendet."?

Unbeeinflusste Grüße,
FC
 
AW: Werbewirtschaft gegen Trash...

"Wir zahlen euch ne Million für unseren Spot um 7.30, wenn ihr um 7.14 bis 7.24 einen niveauvollen Bericht über Nachtspeicherheizungen sendet."?

Diese Strategie ist doch so alt wie die Werbung in den Medien selbst! :)
 
AW: Werbewirtschaft gegen Trash...

Grenzwelle schrieb:
Diese Strategie ist doch so alt wie die Werbung in den Medien selbst! :)
Ja, Du hast Recht!
Ich habe das wohl etwas verkürzt dargestellt. War ja auch mehr als Frage gemeint: Ist das unzulässige Vermischung von redaktionellem und gewerblichem Inhalt, wenn die Werbewirtschaft signalisiert, dass ihr das Programm nicht gefällt?
Jetzt denke ich selbst noch mal drüber nach und komme zu dem Schluss: Nein, ist es nicht, schließlich bemängeln sie ja nicht Form, sondern die Gestaltung der Sendungen. Und das kann man ja tun.
Hat sich also erledigt.

Werbefreie Grüße,
FC
 
AW: Werbewirtschaft gegen Trash...

Trash = Müll. Und viel besser als das, was dort gesendet wird, kann auch der Zuschauer nicht sein. "Danke, das wars" ( Loriot/Erwin Lindemann ).
 
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