AW: Werden bei Jugendprogrammen die Nachrichten nur noch als Abschaltfaktor gesehen?
@ tosch: Ich könnte dir bei Interesse gerne mal einige Artikel in Online-Ausgaben von Zeitungen recherchieren, z.B. zum CDU-Spendenskandal oder den "Wahllügen".
@ n3o0: Völlig richtig. Es existieren viele kleine Parteien, von den bibeltreuen Christen über die Familienpartei bis hin zu den Rentnern. Allerdings solltest du bedenken dass nicht auf jedem Stimmzettel alle auftauchen. Je nach Wahlkreis findest du mitunter nur zehn Parteien bei der Zweitstimme. Und seien wir mal realistisch: Haben die eine Chance im Bundestag zu landen? Einerseits ist die Fünfprozentklausel ja ganz nützlich aber andererseits verhindert sie auch die Vielfalt der Ideen und Ziele...
Bei Bürgermeisterwahlen steht sogar oftmals (in kleinen Ortschaften) nur ein einzigster Kandidat auf der Liste den man in DDR-Manier entweder wählt ("JA") oder nicht ("NEIN").
@ Radiokult: Die Ostseewelle als junges Programm hatte in den letzten Tagen jeden Abend Politiker on Air. Die wurden von der Nachrichtenfrau interviewt und haben ihre Ziele vorgestellt. Neulich waren sogar zwei nacheinander zu hören. Und die Rostocker haben weitaus mehr Hörer im Land (auch viele junge!) als die Hamburger mit ihrem Hopper-Sender. Auch auf FRITZ gibt es kurze Spots im Programm in denen Bands und Künstler sagen warum sie wählen gehen ("Wir haben die Wahl"), die laufen natürlich oft darauf hinaus dass man wegen rechten Parteien wählen gehen soll.
Es ist also nicht so dass die jungen Menschen nicht informiert werden. Sie haben einfach kein Interesse an Politik. Ist das so verwunderlich? Was tun die Politiker denn in diesem Land für uns junge Menschen?
In Deutschland kann ich nicht einfach irgendwo klingeln und sagen "Hey, ich würde gern bei euch anfangen zu arbeiten". Andere Länder in Europa bekommen das hin. Andere Länder bekommen auch eine Maut hin, andere Länder bekommen auch eine vernünftige Umweltpolitik hin ohne dass eine Flasche Mineralwasser billiger ist als das Zwangspfand mit dem man sie belegt.
Wenn ich mit dem Bus nach Italien fahre ist deren Maut im Fahrpreis mit drin, warum also auch nicht andersrum für alle Bürger in Deutschland? Statt dessen fahren die LKWs auf Land- und Bundesstrassen und lachen sich über die Pannen bei der Autobahnmaut tot. Ich muss es jeden Tag hören, wenn beim Fernsehkucken die Gläser im Schrank wackeln weil die Trucker lieber die kostenlose B 208 vor meiner Haustür nutzen als die Autobahnen.
Das Geld wird nicht für die wirklich wichtigen Dinge ausgegeben. Dänemark hat kaum Arbeitslose, das System für die Kranken- und Altersvorsorge ist beispielhaft. Ist doch logisch dass wir Jugendlichen lieber auswandern als weiter anzusehen wie hier alles den Bach runter geht.
Im Übrigen stören mich Nachrichtenbetten nicht. Die lenken nicht ab sondern geben den Infos eine gewisse Frische und Schnelligkeit. Da bleibe ich eher hängen als bei trocken vorgetragenen Agenturnachrichten vom PC.