Wie alles kam und wo es hingeht – Privatradio, Formate, Musik, Deutschanteil, Zielgruppen

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... und wo es hingeht ...

Ich möchte bitte, dass eine vernachlässigte Zielgruppe (Alte junggebliebene Dackel 40+) endlich bedient wird.

Ich möchte melodiöse und auch aktuelle Titel, dazu zählen auch Rocksongs, sämtliche Oldies bis 1970 zurückreichend und pro Stunde einen Deutschanteil (durchaus auch mal Schlager) von mind. 25% in einer sehr wenig nervenden Mischung aus mindestens 10.000 Titel in Eurer so heiss geliebten Rotation, welche durchaus auch oft ausgetauscht werden dürfte! Davon sollten ca. 75% Uptemposongs enthalten sein und zu 25% Easy Listening und nicht umgekehrt, weil ich bin noch nicht tatterig, bzw. ein Altenheimhörer. Es sollte ein geiles Soundlogo entwickelt werden, in etwa so wie das von Ö3 heute und nicht so eins wie das Kindergartengedudel von Bayern 1 beispielsweise und wehe es kommt wieder sowas, wie das Soundlogo von Bayern 3, also quasi die "Bayern-3-Singers" mit ihrem unendlich nervenden Chorgesang. Aus diesem Alter bin ich nun mal auch raus, Gott sei Dank! Dann müssen die Moderatoren die Möglichkeit bekommen, selbst zu ca. 30% ihre Sendezeit mit Unterhaltungsmusik gestalten zu können, wenn sie wollen. Die Infoblöcke zur halben Stunde brauche ich nicht zwingend, sie reichen mir zur Vollen. Dann will ich nicht 4 mal pro Stunde über das aktuelle Wetter Bescheid bekommen, weil ich es sowieso sehe, wenn ich aus dem Fenster schaue. Ich brauche auch keine eigene Nachrichtenredaktion, weil die Durchschaltung der sowieso schon produzierten Nachrichten von B5 aktuell beispielsweise, inkl. Verkehrsservice (wenn überhaupt noch) jah vollkommen ausreichen würde, falls der Bayerische Rundfunk sich ja doch noch mal dazu hinreissen liesse, bevor er noch ein weiteres überflüssiges Formatradio, vermutlich in Richtung "Bayern 9 Shellac" ins Leben ruft, oder wie auch immer.

Dann will ich 2020 in meiner monatlich kostenlosen Abo-Zeitung (BR-Hörerblatt) lesen, dass man 2012 festgestellt hatte, dass so ein Radio einfach fehlte.

Und wer wirklich noch immer keinen Plan hat, wie es gehen könnte und was ich meine, der höre die Ö3 Radio Days, womit wir auch in das Jahr 1967 zurückwandern, also dahin, "wie alles kam". Hans Leitinger von Ö3 hatte das 1992 sehr unterhaltsam und mit viel Hintergrundwissen sehr gut in Szene gesetzt. Darin wird alles Wichtige mitgeteilt. Natürlich sollte der "Sound" eines solchen Programms nicht in dieser 1:1 Ausführung stattfinden, aber wie man davon einiges in modernen Ausführungen sendefähig bekommt, müssten die Radioschaffenden von heute ja bewerkstelligen können.

https://rapidshare.com/files/2961785231/oe3-radio-days.mp3

:censored:
 
Schade, wenn die Diskussion nun gleich wieder eingestampt wird. Ich finde, die Emotionen müssen doch nicht immer gleich so hochkochen. Auf der einen Seite die ewig gleiche Leier von ricochet, die schon die Gebetsmühle Marke "Internetradiofan" erreicht. Auf der anderen Seite die beleidigte Leberwurst von laser558, der sich arg vorschnell persönlich angegriffen fühlt. Am Besten wäre es, laser558 würde seinen historischen Abriss erst einmal fertig ausformulieren, vielleicht als Dokument zum Download anbieten. Dann haben wir eine Diskussionsgrundlage und können seine Erfahrungen ergänzen durch die anderer Forenteilnehmer. Im zweiten Schritt können wir dann nach vorne denken und fragen "Formatradio - Quo vadis?"
 
Ich unterstand mich ja bloß, die Begrenztheit des Musikangebots im deutschen Äther anzusprechen ohne im Geringsten auf laser 558 abzuzielen, da hatte er mich schon wieder am Wickel und ließ eine Suada von Schmeicheleien über mir niedergehen; ich kann ja nichts dafür, dass er sich unentwegt persönlich angesprochen fühlt und allzu leicht in Rage gerät. Ich werde mich von nun an zurückhalten und hoffe der werte Herr reagiert in Zukunft nicht mehr ganz so dünnhäutig auf die Einlassungen seines "Lieblingsfeindes".

Lieber Rico, Leidenschaft toll, aber so wenig Diskussionskultur enttäuscht mich. Ich würde mich freuen wenn laser seinen Vortrag zu Ende brächte.

Das ist auch in meinem Interesse, zumal sein Abriss über die neuere deutsche Radiogeschichte sehr vielversprechend begann und das meiste in den Schatten stellt, was hier üblicherweise gepostet wird. Wenn es seinen Schreibfluss allzu sehr beeinträchtigt, wollen wir das Forum fortan ihm überlassen und kleinere Unstimmigkeiten und Unklarheiten später ausräumen. Hinsichtlich der Zukunft der deutschen Radiolandschaft bedarf es ohnehin einer breiten Aussprache und die fällt umso leichter, je besser wir die Anliegen und Vorstellungen der berufenen Kreise kennen.

Laser 558 tut gut daran Ross und Reiter zu nennen und die Trends und Umwälzungen der vergangenen 25 Jahre großzügig zu porträtieren, damit sich jeder ein Bild von den Aufgaben, Herausforderungen und Zwängen machen kann, mit denen die Radioschaffenden immer wieder konfrontiert waren. Davon profitiert jeder und nur wer die Zeitenläufte kennt kann die Zukunft anpacken, Handlungsbedarf gibt es zur Genüge.

Ricochet ist einfach nur sauer, dass seine Lieblingsmusik nirgendwo im deutschen Radio zu hören ist. Das ist zwar legitim, tut aber hier wirklich nichts zur Sache.

Nö, mein Lieber, ich habe Netzanschluss.
 
Da ich davon ausgehe, dass ihr euch schon mal persönlich über den Weg gelaufen seid (ricochet und laser): Wieso klärt ihr euer Problem, das ihr privat miteinander habt, nicht auch auf privatem Wege??
 
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Ich möchte bitte, dass eine vernachlässigte Zielgruppe (Alte junggebliebene Dackel 40+) endlich bedient wird.

Tja, plötzlich ist bei mir irgendwie der Groschen gefallen, Ihr werdet es nicht glauben! Ich muss mich vermutlich auch der Ansicht von

Ich habe mich längst von der Vorstellung verabschiedet ein musikalisch abwechslungsreicheres Radioprogramm zu erwarten.

anschließen, mein Urlaub ist eh schon fast wieder vorbei! Ausschlaggebend nach fast 5 Jahren war letztlich diese Aussage von

Wenn du Ahnung von der Materie hättest, dann hättest du längst verstanden, was ich meine und wüsstest auch, warum man nicht zuerst die Musik verändern muss, sondern den Anspruch ans Programm. Die Musik ist nur die Konsequenz daraus.

Darüber habe ich sehr intensiv nachgedacht und denke, es jetzt endlich zu begreifen!

Im Grunde will man nämlich nicht mehr die Musik auf seinem Sender "bewerben" und den Labels, bzw. den Künstlern (GEMA & Co.) damit Millionenumsätze bescheren. Für die Aufführungen der Songs und das "Bewerben" dieser, sollen die Sender dann auch noch zahlen. Darauf läuft es nämlich letztlich hinaus, sprich: Gewinnmaximierung! Man versucht also vermutlich die Labels und Künstler auszuhungern, wenn man so will, mit dem Ziel irgendwann für diese "Leistung" nichts mehr zahlen zu müssen, bzw. sich diesen "Service" in weiterer Zukunft sogar noch bezahlen zu lassen. Das Ergebnis würde den Sendern jede Menge Kosten ersparen und den Gewinn somit enorm maximieren, hier ziehen also praktisch alle Sender am gleichen Strang, egal ob Ö/R oder Privat, wenn sie sich auch sonst als Konkurrenten untereinander verstehen und genau deswegen werden auch die von manchen so gehassten Berater benötigt.

Und genau deshalb läuft auch auf jedem Sender im Grunde der selbe Dreck. Songs, die zwar gerne gehört werden, aber doch so abgenudelt und ausgelutscht sind, weil sie die Masse an Menschen ohnehin längst gekauft hatte und somit nicht mehr oder nur mehr sehr minimal im Verhältnis nachgekauft werden. Die Hitradios spielen nur noch die aktuellen und neuen Sachen, die es durch die "Bewerbung" anderer Quellen schon in die Charts geschafft haben und nebenbei hauptsächlich alte, ausgelutschte 1980er Titel, die eben auch kaum noch gekauft werden, weil sie eh schon jeder in den CD-Regalen stehen hat oder durch die ganz gezielte und absichtliche Abnudelung im Radio aufgrund des sich einstellenden Nervfaktors nicht mehr oder nur mehr sehr wenig im Verhältnis gekauft werden. Davon dann möglichst wenige (Nur die ins Programm "passenden" ---> Sehr dehnbar übrigens!) und lieber dann möglichst in hoher Rotation, damit sie möglichst schnell abgenudelt und eben möglichst schnell auch nicht mehr gekauft werden.

Und genau deshalb müssen Radioschaffende von heute, wie Cart z.B. zu allererst versuchen den Anspruch ans Programm zu verbessern, also praktisch die Eigenproduktionen (Reportagen, Soundlogos, Hintergründe, Moderationen, Serviceblocks, Verkehr ...) perfektionieren, um damit beim Hörer möglichst unverzichtbar zu werden.

Und genau deswegen läuft die GEMA plötzlich Amok bei den Clubs und Diskotheken und nicht nur da. Ich wunderte mich vor 3 Wochen etwa, dass in meiner Stammbäckerei plötzlich kein Ö3 mehr läuft, sondern nichts! Als ich fragte, antwortete die Inhaberin, sie hätte Besuch von der GEMA gehabt und solle jetzt für die Beschallung Ihrer Bäckerei einen Batzen Kohle abdrücken! ---> Jetzt ist auch hier Sendeschluss!

Und genau deswegen sieht man seit geraumer Zeit im Werbefernsehen Werbung für Künstler und ihre neuen Alben! Sie werden im Radio von heute einfach nicht mehr kostenlos beworben, wenn man so will und lassen sich darum seit geraumer Zeit nicht mehr so leicht verkaufen, bzw. vermarkten. Die Downloads selbst bringen nur noch Centbeträge ein, wenn überhaupt und an jeder 2. dunklen Internetcorner werden diese Stücke auch noch ganz kostenlos als Raubkopien angeboten. Somit wird ein ganzer Industriezweig schön langsam aber sicher zum Umdenken gezwungen. Sie brauchen neue Einnahmequellen. Wie sich die erschliessen lassen, ist aber nun mal nicht das Problem des Rundfunks. Hier macht sich (auch) bei mir etwas Schadenfreude breit, weil denen habe selbst ich im Laufe meines Lebens jede Menge Geld hinterher geworfen. Erst meine Sammlung in Vinyl und dann das meiste davon auch noch in CD's, also praktisch vieles am Musik doppelt bezahlt. Das war schon sehr ärgerlich ...

Lieber Ricochet, ...
Es ist ein Trauerspiel, dass dem deutschen Radiopersonal bald nichts anderes mehr einfällt als AC in den verschiedensten Schattierungen, das killt doch die Lust am Radiohören. Hot AC, Oldiebased AC, selten genug auch mal Lite AC und als Notnagel eben der "gut getestete" Oldiesampler, der heute noch genauso klingt wie anno 1995 - das kann doch nicht alles gewesen sein.

... lieber Zwerg und alle weiteren "Höreranwälte", inklusiver meiner Wenigkeit ...
Die haben bei ENERGY echt nicht mehr alle Tassen im Schrank! --- "Call me maybe" habe ich doch gerade erst (da habe ich mich hier im Forum zwischenzeitlich noch nicht einmal abgemeldet) gehört! Das ist nicht einmal mehr lächerlich!

... ich glaube, unser Bemühen, um endlich wieder ein durchhörbares und gutes Radio zu bekommen, was auch die Musik und Musikstile mit einbindet, wird hiermit wohl tatsächlich bei radioforen.de beendet sein müssen, denn solange die Sender nicht eine bestimmte Situation für sich "geschaffen" haben, wird es Radio, so wie wir es erwarten und verlangen, einfach nicht mehr geben und wenn wir uns auch noch so sehr um Kopf und Kragen reden, selbst dann, wenn wir damit auch noch so Recht hätten. Es wird sogar noch extremer werden in der nächsten Zeit, siehe "Zwerg's" allerneuestes Energy-Erlebnis vom anderen Thread!

Was mich da jetzt plötzlich so sicher macht? ---> Aussage wie diese:
Wenn ein Sender mit 50+ Geld verdienen könnte, glaubt mir, es gäbe das Angebot.

Das glaube ich auch, denn die Radioschaffenden wüssten nämlich schon, wie es ginge. Es war ja alles schon mal da! Gewinnmaximierung ist einfach das Zauberwort Nr. 1 in den 2010er Jahren. Das wird ähnlich ablaufen, wie nach der Währungsreform. Kaum war neues Geld da, waren die Regale wieder voll, praktisch über Nacht. Ich höre schon im Geiste die neuen kurzen Werbespots:

Pling ---> Den folgenden Song widmet Ihnen Sony BMG ---> oder wer auch immer


Und schon läuft auch wieder "Andrea Berg mit Schenk mir einen Stern (Euro), denn den hätt' ich so gern ...", die Mods sind wieder alle in heller Freude und begeistert wie nie, weil jeder einzelne 300,- EUR mehr Lohn monatlich im "Sackerl" hat, die Rundfunk-Haushaltsabgabe kann gesenkt oder gar ganz gestrichen werden usw. *freu* ---> Solange müssen die Hörer und wir alle halt einfach noch "a bisserl" ausharren! Nichts bleibt eben auf Dauer so, wie es ist! :cool: Alle "Radioprobleme" werden sich wie durch Zauberhand von ganz alleine auflösen! Über Nacht!

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Hey: Ich wünsche mir doch nichts mehr, als besseres Radio - aber es ist verdammt nochmal ein schwerer und langer Weg.

Oh ja, das glaube ich seit heute sogar ganz fest! Danke Cart, dass Du endlich bei mir den Groschen hast fallen lassen! :thumbsup:


---> So! Jetzt könnt' Ihr mich meinetwegen in der Luft zerfetzen! Verschwörungstheorien und und und ...
---> Warum habe ich nur wieder meine Schnauze nicht halten können :mad: und einen weiteren meiner "beliebten" Romane verfasst ...
---> Oh, mein Gott! Nur zu, los! Ich brauche und will Prügel, das ist geil !!! :confused:

Wenn ich darauf stehe, Menschen auszupeitschen, dann kann ich das eben nur im Rahmen der BDSM Szene machen, weil es nun mal nicht einfach so innerhalb der Grenzen (Gesetze) möglich ist.

Na dann ... ---> bin ich ja doch froh, eigentlich! :D
 
Ich spreche aus einer lang gewachsenen Erfahrung und den daraus gewonnenen Erkenntnissen. Hubert von Goisern ist ein kaum erklärbares Phänomen wie Santiano auch, der Alpenrock ist aber auf den Alpenraum begrenzt. Und damit eben auch bei Ö3 hörbar.

Sorry, hatte den Fehler gemacht erst jetzt Deine "Romane" genau und detailiert zu lesen! Auch wenn ich nicht immer Deiner Meinung bin und war, so muss ich Dir hier wirklich ein ganz grosses Lob dafür aussprechen! Man merkt durch Deine Schilderungen, dass Du erstaunlich viel Radiowissen haben musst! Hast ja ganz Deutschland drauf, wenn man so will und auch noch "mein" Ö3 dazu. Genial! Das "Phänomen" HvG läuft tatsächlich hörbar bei Ö3 und in welch hoher Dosis erst, aber gut. Bin jetzt sehr neugierig auf Teil 7 ... - Super! Danke für die Mühe ...
 
@Fredo

Sehr originelle Therorie, die Du da ausbreitest. Aber da vermachst Du den Programmanbieter etwas zuviel an strategischem und koordiniertem Vorausdenken- und Handeln. Du unterstelltst ja einen von langer Hand ausgeheckten und umgesetzten Plan. Ich glaube eher, dass das, was Du an die Wand malst, ein (dann willkommener) Nebeneffekt sein wird.

Die Ursache für die heutige Schmalspurprogrammierung in fast allen Sendern liegt schon weitgehend in all den Gründen (Durchhörbarkeit, Flow, Planbarkeit, operative Vereinfachung der Programmzusammenstellung, Hörerpräferenzen, Zielgruppenausrichtung, Vermeidung von Abschaltfaktoren etc.), die laser558 in seinem mehrteiligen Epos korrekt ausgebreitet hat. Ob man das alles gut finden muss, ist wieder eine ganz andere Frage. Ich finde es nicht gut.
 
@laser558: Vielen Dank für deine Mühe!
Ich habe mir den Thread ausgedruckt, (28 DIN A4 Seiten) :) heute durchgelesen und bin begeistert.
Nun wird für mich klarer WARUM sich das Radio in den vergangenen Jahrzehnten so verändert hat.
Die Hintergrund Informationen bekommt man als Hörer ja sonst nicht.
 
Die Ursache für die heutige Schmalspurprogrammierung in fast allen Sendern liegt schon weitgehend in all den Gründen (Flow, Planbarkeit, operative Vereinfachung der Programmzusammenstellung)

Gewissermaßen

Durchhörbarkeit, Hörerpräferenzen, Zielgruppenausrichtung, Vermeidung von Abschaltfaktoren etc.

Wohl kaum

@Mannis Fan:

Das ist ja alles schön und gut und unter Eingeweihten hinlänglich bekannt, aber ich sehe leider (noch) keine diversifizierte Zielgruppenausrichtung und Abschaltfaktoren gibt es heute mindestens genau so viele wie früher. Wir brauchen aber eine stärkere Zielgruppenspezialisierung, um das Radio wieder reizvoll und interessant zu machen, ich glaube das sieht "laser 558" im Prinzip ähnlich.

Und wozu glaubst du sind Minirotationen gut? Ich habe noch nie gehört, dass Hörer Mini-Rotationen gut finden, wohl aber beleben sie das sieche Musikgeschäft und helfen den Labels Super-Hits zu generieren und umsatzträchtige Zugpferde medienwirksam in Szene zu setzen. Genau das ist der beabsichtigte Synergieeffekt, der in Zeiten schwindender Werbeeinnahmen und dahindümpelnder Absatzzahlen im Plattengeschäft ja durchaus Sinn macht!

In Amerika ist das schon seit Jahren so und Deutschland zieht seit einiger Zeit nach; allerdings gibt es in Nordamerika einen breit gefächerten, vielfältigen und hoch kreativen Musikmarkt, der auf den Werbeträger Radio noch immer dringend angewiesen ist. Ohne adäquater Promotionsmöglichkeiten und Ausspielplattformen erginge es dem US-Musikbusiness wie dem deutschen.
 
@Fredo --- Sehr originelle Therorie, die Du da ausbreitest. Aber da vermachst Du den Programmanbieter etwas zuviel an strategischem und koordiniertem Vorausdenken- und Handeln. Du unterstelltst ja einen von langer Hand ausgeheckten und umgesetzten Plan. Ich glaube eher, dass das, was Du an die Wand malst, ein (dann willkommener) Nebeneffekt sein wird.

Ist schon irgendwie "originell", meine "Verschwörungstheorie", gell! Der liebe Fredo ist einfach auf der Suche nach dem wahren WARUM ??? ---> Es muss ja einen plausiblen Grund dafür geben, warum Radio heute so ist, wie es praktiziert wird, weil sonst wäre es ja anders. Es muss einen echten und wahren Grund dafür geben, warum man einfach keine neuen Künstler und ihre "gute" Musik mehr heute im Radio fördert, weil da gäbe es nämlich schon einige sehr viele und gute Stückerl heute, von denen "die Welt" draussen absolut nichts mitkriegt, deren Urheber praktisch am ausgestreckten Arm "verhungern" und die halbe Musikindustrie gleich mit dazu, weil die Masse an Menschen eben nicht danach sucht. Glaubst Du, dass die Songs von Santiano jemals irgendwo groß Beachtung gefunden hätten, wenn sie nicht über das Werbefernsehen dem deutschen Volke "vorgestellt" worden wären! Man spricht hier über ein "Phänomen", derweil ist es einfach "nur" Musik, wie eigentlich jeder andere Titel auch. Genau dieses Szenario spielt doch den Sendern Kohle in die Kassen und um nur das geht es letztlich! Auch mit Recht irgendwo, denn Carglass kriegt seine Werbung ja auch nicht "gratis". Letztlich ist jedes Musikstück auch eine "Ware" die verkauft werden will und auch muss, weil die Künstler und Produzenten einfach auch Geld verdienen müssen! Von Mike Oldfield hörst Du nur "Moonlight Shadow" im Radio, fertig! Die heranwachsende Generation wird somit in den Glauben geführt, von ihm gäbe es gar nichts anderes, "brauchst also auch gar nicht danach suchen und wehe Du kaufst das Zeug dann auch noch, weil will eh niemand hören!" Und selbst wenn "5 Fredos" auch trotzdem die Alben von ihm heute noch kaufen, dann macht das ganz sicher nicht das Kraut besonders fetter. Somit ist das ganz absichtlich und für mich auch inzwischen offensichtlich die Strategie der Sender mit dem Ziel der Gewinnmaximierung und um nichts anderes geht es. Oh ja, ich traue den Programmanbietern und nicht nur denen heutzutage alles zu, wenn es um "Gewinn" und "Goldregen" geht.

"laser" erzählt es mit fachlichen Worten, sehr interressant. Ich verschlinge seine Postings geradezu! Bin gespannt, wie er Radio 2020 sieht und mit welchen Worten er es "umschreibt". Die Politiker reden ja auch viel und sagen letzlich eigentlich sogut wie nix. Als willkommener "Nebeneffekt" wird es natürlich am Ende deklariert, ganz klar!

Und wozu glaubst du sind Minirotationen gut?

Ja, wozu wohl? Wer suchet, der findet eine Antwort!

Abschaltfaktoren nehmen die Sender hin,
Selbst die ARD-Anstalten verschenken die Hörer ...

weil Du schaltest ja dann erstmal um auf Sender XX und dann zum Sender XY, dann zum Sender Z, plötzlich landest Du wieder bei XX und überall läuft das selbe Trauerspiel, um es mit Deinen eigenen Worten zu sagen! Wer hat denn am Ende wirklich dauerhaft Lust an der täglichen Hetzjagd quer durch die Frequenzen, also wirst Du irgendwann trotz der miesen Musikausbeute bei dem einen Sender Deines Vertrauens bleiben, auch nur deswegen, weil er Dir vielleicht den besten Verkehrsservice des Landes bietet, den Du brauchst! Die Leute hier können doch überwiegend nicht wirklich was dafür, sie müssen das machen, was die Bosse sagen, sonst würde Radio in Deutschland anders sein! Kapiere endlich, dass Du hier nichts mehr reissen wirst, genau wie ich auch nicht. Wir müssen es erstmal so hinnehmen, gewöhne Dich daran! Ich meine das wirklich nicht böse oder abwertend.

Allerdings gibt es in Nordamerika einen breit gefächerten, vielfältigen und hoch kreativen Musikmarkt, der auf den Werbeträger Radio noch immer dringend angewiesen ist.

Nur in Nordamerika? ---> Werbeträger Radio "gefällt mir" ;)
 
Deine Nibelungentreue zum Radio in Ehren, aber die breite Masse quält sich nicht mit dem "kleineren Übel" herum, sondern macht das Ding einfach aus. Radio findet dann eben nur noch auf Kurzstreckenfahrten statt, wenn sich das Andocken des USB-fähigen Flashplayers nicht lohnt oder keine geeignete CD/Kassette parat liegt. Und ich sage es noch mal: Einen gewichtigen "Einschaltgrund" muss das Radio für die Mehrheitsbevölkerung schon noch bereithalten, und der besteht eben darin, ein Programm zu finden, das zumindest annähernd dem eigenen Lebensgefühl und den musikalischen Grunderwartungen entspricht.

In Deutschland überbieten sich die kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Programme aber darin, auf den nivellierten, willkürlich arrangierten und mittels gezielter Minimalrotation beschleunigten "Chartzug" aufzuspringen, zu dem es bald keine nennenswerte Alternative mehr gibt. Der in sich widersprüchliche, aber sehr junge und Top-40-beherrschte "Popmix" ist eben nicht jedermanns Sache. Auch unter Jugendlichen wird man damit keine Begeisterungsstürme ernten, dazu sind die Geschmäcker zu verschieden.
 
Du schaltest ja dann erstmal um auf Sender XX und dann zum Sender XY, dann zum Sender Z, plötzlich landest Du wieder bei XX und überall läuft das selbe Trauerspiel...
Aber nicht für die einzelnen Programme ist's ein Trauerspiel, denn wie in einem anderen Faden des Forums festgestellt wurde, wird auch das kurzzeitige Hören eines Senders diesen nicht etwa anteilig, sondern voll auf die Hörerzahl pro Stunde gerechnet. - Schon gewinnt nicht nur ein Programm, sondern x Programme diesen einen Hörer (derer eigentlich viele sind) in genau einer identischen Stunde.

Wurde eigentlich schon herausgearbeitet, warum seit der Jahrtausendwende solche Mammutmoderationsstrecken die Regel waren ja bis dahin zwischen der "Morningshow" und dem Nachtprogramm maximal zwei Stunden) und solche kreativen Namen wie "Der Morgen", "Der Vormittag", "Der Mittag", "Der Nachmittag" und "Der Abend" eingeführt wurden?
 
...wohl aber beleben sie (die Minirotationen, Anm.v. mir) das sieche Musikgeschäft und helfen den Labels Super-Hits zu generieren und umsatzträchtige Zugpferde medienwirksam in Szene zu setzen. Genau das ist der beabsichtigte Synergieeffekt, der in Zeiten schwindender Werbeeinnahmen und dahindümpelnder Absatzzahlen im Plattengeschäft ja durchaus Sinn macht!...
Nur ungern will ich vom Weg abkommen und warte auf den laser...
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Ich kann aber speziell die o.a. Aussage von rico nicht so stehen lassen. Schon immer haben sich die Plattenfirmen darum bemüht, Plays in Rotationen bei den Sendern zu bekommen. Diese Bemühungen sind nicht neu und schon gar nicht der Grund, schwindende Absatzzahlen bei Tonträgern zu kompensieren. Immer schon war und ist Radio eine von mehreren Plattformen, um Künstler am Markt durchzusetzen. Wiederholt weise ich auf die Tatsache hin, dass Sender eigene Programmhoheit haben und sich nicht vor den Karren der Platten-"Industrie" spannen lassen. Damals nicht und heute nicht. Im günstigsten Fall haben beide etwas davon.

Minirotationen mit hoher Schlagzahl bei zum Teil über 50 Plays pro Woche pro Sender und zuweilen von über tausend Plays pro Titel pro Woche in Deutschland sind kontraproduktiv, für die Künstler und Plattenfirmen sowieso; Sender sehen bei diesen Schlagzahlen wohl immer noch den Zwang, bei einer Verweildauer von 90 Minuten den Toptitel mehr als zehn Mal am Tag zu spielen. Das treibt keinen Kunden in den Laden.

Einfluss der Plattenfirmen auf die Plays von Titeln bei einem Sender gibt es nicht. Sie lieferern das Produkt und das ist alles. Sie dürfen gern an der Radiotür kratzen und um Playlisten flehen. Aber das habe ich meines Wissens schon ein paar mal versucht, richtigzustellen.
 
Kennst du die Gepflogenheiten beim Privatradio wirklich so genau, um diesen Standpunkt konsequent aufrechtzuerhalten? Kennst du die Vereinbarungen, die in den Hinterzimmern getroffen werden?

Es ist schon klar, dass ein Sender zumindest im Prinzip entscheidet, wie er seine Playlist bestückt, wie es eben beim deutschen Verlegerradio dem "Common Sense" entspricht, sogennante "Schlagerprodukte" bedingungslos vom Programm fernzuhalten. Aber im "englischsprachigen Popbereich" (mir fiel auf die Schnelle keine bessere Umschreibung ein) sind die Entscheidungsträger sicher sehr gesprächsbereit. Über die notwendige Auslese im, entschuldigt bitte den Terminus, Einheitsformat, entscheiden am Ende sowieso die Researches. Dem Musikkonzern ist es am Ende auch egal, welcher Chartstürmer sich durchsetzt, Hauptsache die Kasse füllt sich. Es gab mal einen hawaiianischen Interpreten, der weder singen noch musizieren konnte und sich anhörte wie ein abgehalftertes Mitglied einer polynesischen Amateur-Folkloregruppe und dennoch überall gnadenlos totgespielt wurde.

Aber wer entscheidet beim Privatfunk tatsächlich über die Programmierung der Playlist? Etwa der überaus kompetente Musikredakteur ??? ;)

Und beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk macht man kein Geheimnis daraus, dass es mittlerweile Usus ist, sich an der chartprägenden Minimal-Rotation der Privatsender zu orientieren.

Bitte, lieber "laser 558" sorge für die nötige Aufklärung!

Bezieht sich auf den nachfolgenden Beitrag:

In dieser Arithmetik spielen Überlegungen hinsichtlich echter Vielfalt, Kreativität, Talentfindung, Trendsetzung etc. überhaupt keine Rolle und finden deshalb auch nicht statt.

Dieser Aphorismus enthüllt, umgelegt aufs deutsche Radio, eine Wahrheit von größter Tragweite!
 
Was hier beschrieben wird, ist ein Effekt der heutigen Programm- und Rotationsstrategie, nicht aber ihre Ursache. Die Programmchefs sind fast überall im Ergebnis bei den gleichen Rotationsprinzipien gelandet, aber nicht deshalb, weil sie von langer Hand damit eine wie auch immer geartete Beieinflussung des Musikmarktes beabsichtigt hätten, sondern deshalb, weil sie einer simplen Arithmetik gefolgt sind, die von laser 558 recht präzise beschrieben wurde. In dieser Arithmetik spielen Überlegungen hinsichtlich echter Vielfalt, Kreativität, Talentfindung, Trendsetzung etc. überhaupt keine Rolle und finden deshalb auch nicht statt.
 
Mannis Fan schrieb:
In dieser Arithmetik spielen Überlegungen hinsichtlich echter Vielfalt, Kreativität, Talentfindung, Trendsetzung etc. überhaupt keine Rolle und finden deshalb auch nicht statt.
So sehe ich es auch: Das einzige, was zählt, ist die Quote, denn die entscheidet über die Werbeeinnahmen.

Jetzt könnte man fragen: "Hat nicht der Hörer das letzte Wort?" - Nein, hat er nicht, weil ihm in Deutschland keine vernünftigen Alternativen geboten werden. Ihm bleibt lediglich der Ausschaltknopf oder der Wechsel zum Empfang ausländischer Stationen via Internet oder Sat.
"Und warum klingt dann BBC R. 2 besser als bspw. hr3? In Großbritannien ist die Auswahl an Hörfunksendern auf UKW ja ähnlich bescheiden wie in Deutschland." - Stimmt; aber der entscheidende Unterschied liegt darin, dass die britische Rundfunkszene, genauso wie die niederländische, in den sechziger und siebziger Jahren von den Seepiratensendern geprägt wurde, während das einzige Vorbild für die deutschen Unterhaltungsprogramme bei den "fröhlichen Wellen" von Radio Luxemburg lag.
Vor den deutschen Küsten hat es nie ein "Radioschiff" gegeben, da dies die hiesigen Behörden frühzeitiger als in anderen Ländern gesetzlich unterbunden haben: Freier und unabhängiger Rundfunk galt in Deutschland sei jeher als etwas "Böses".

Radiocat schrieb:
Auf der einen Seite die ewig gleiche Leier von ricochet, die schon die Gebetsmühle Marke "Internetradiofan" erreicht.
Na, in letzter Zeit habe ich mich doch aber gebessert, oder? :D

Irgendwann merkt man halt, dass sich über Foren wie dieses überhaupt nichts erreichen lässt.
Alle, die hier schreiben und den Rundfunk in Deutschland zurecht scheiße finden, sind eine viel zu unbedeutende Gruppe, um eine Veränderung herbeizuführen.
Früher war ich der zugegebenermaßen naiven Vorstellung gefolgt, man könne anhand des Forums eine Bewegung ins Leben rufen, in der alle, die mit dem Status Quo unzufrieden sind, gemeinsam für eine Veränderung kämpfen.
Heute merke ich, dass das nicht möglich ist, weil die Interessen einfach viel zu weit auseinander driften: Jeder hat seine eigenen Vorstellungen von einem guten Programm und diese sind in den seltensten Fällen deckungsgleich.

Die wenigsten schaffen es, legal auf UKW auf Sendung zu gehen. Wenn das aber doch in dem ein oder anderen Fall gelingt, bleiben die Ideale über ein gutes Programm meist nur so lange erhalten, bis man merkt, dass sich mit einem stärker auf den Mainstream ausgerichteten Format mehr Geld verdienen lässt. Gewinnmaximierung geht in unserer heutigen Gesellschaft vor Kreativität, leider. Beispiele über den Niedergang guter Programme brauche ich hier nicht zu nenen, sie sind allseits bekannt.
Dieser Faktor, verbunden mit einer künstlich kleingehaltenen Programmauswahl, sind für die miese Qualität des hiesigen Rundfunks verantwortlich.

Hinzu kommt ein überdurchschnittlich hohes Selbstbewusstsein, verbunden mit einem tief verinnerlichten Konkurrenzdenken einiger (zum Glück nicht aller!) Radiomacher, was auf die Praxis höchst negative Auswirkungen hat. In diesem Zusammenhang verweise ich exemplarisch auf folgenden Link (leider wurde der Faden inzwischen teilweise zensiert): http://radioforum.foren.mysnip.de/read.php?8773,1044134,page=2
Anstatt gemeinsam und mit vereinten Kräften gegen den Filz am Zollhof, der bis heute jede programmliche Vielfalt in NRW verhindert, anzukämpfen, schwärzt lieber ein Radiomacher einen anderen, der ohne Genehmigung auf Sendung geht, an.
Über so ein Verhalten kann ich echt nur den Kopf schütteln: Dann dürfen wir uns doch nicht wundern, dass die Dinge so sind, wie sie sind!
Etwas Derartiges ist absolut kontraproduktiv und hilft niemandem, weder dem Piraten, noch dem Programmverantwortlichen, der im zweiten Anlauf auf ein positives Votum der Medienkommission hofft, denn einen Vorteilsbonus bei der anstehenden Frequenzvergabe gibt es ganz sicher nicht dafür, dass man andere in die Pfanne gehauen hat; höchstens zieht man dadurch die Missgunst anderer Radioleute auf sich.
Die einzigen, die sich darüber wirklich freuen können, sind die Verantwortlichen des NRW-Lokalfunks: Wenn die sehen, wie zerstritten die freien Radiomacher untereinander sind, brauchen sie überhaupt keine Sorge zu haben, dass deren faktisches Monopol jemals durch eine zielgerichtete Initiative aus der unabhängigen Radioszene ins Wanken gerät.
 
Einfluss der Plattenfirmen auf die Plays von Titeln bei einem Sender gibt es nicht. Sie lieferern das Produkt und das ist alles. Sie dürfen gern an der Radiotür kratzen und um Playlisten flehen. Aber das habe ich meines Wissens schon ein paar mal versucht, richtigzustellen.
Kennst du die Gepflogenheiten beim Privatradio wirklich so genau, um diesen Standpunkt konsequent aufrechtzuerhalten? Kennst du die Vereinbarungen, die in den Hinterzimmern getroffen werden?
Das bringt es sehr schön auf den Punkt, warum Diskussionen mit ricochet (dessen Leidenschaft ich in der Sache schon verstehen kann) so schwierig sind. ricochet stellt eine Vermutung auf. Hier: Die Plattenindustrie steckt hinter den Minirotationen. count down weiß (!), daß das nicht so ist, und stellt richtig. Darauf ricochet: Kennst Du denn auch die geheimen Vereinbarungen?

Ich behaupte: count down kennt sie nicht, weil es sie nicht gibt. Er würde sie kennen, gäbe es sie. ricochet kennt sie auch nicht. Er weiß aber trotzdem, daß es sie geben muß, muß, muß!

So kann man nicht diskutieren. Zum Glück hält count down das noch irgendwie aus. laser558 hat da nicht so ein dickes Fell, leider. Ich hoffe dennoch, daß er sich einen Ruck gibt, sein Epos noch zu vollenden. Und ricochet möge, sollte es dazu kommen, bitte Abstand davon nehmen, wieder unwichtige und ablenkende Nebenkriegsschauplätze aufzutun. Wenigstens einmal.
 
Ergänzen möchte ich: Wer unbendingt auf deutschsprachige Musik steht, für den gibt es doch ein hinreichendes Angebot: Bayerm Plus, Radio B2, Radio 99.6 Saarbrücken, Radio 700, NDR 1, MDR 1, hr 4, SWR 4, SR 3; - alles Vollprogramme, keine "Festplattendudler"!

Weitere reine Webradios mit dem gleichen Schwerpunkt finden sich unter http://www.shoutcast.com/radio/Schlager, http://dir.xiph.org/by_genre/Schlager, sowie http://www.laut.fm/genres/Schlager.

Also, wenn das nicht ausreicht, dann bin ich echt ratlos!
 
Ich behaupte: count down kennt sie nicht, weil es sie nicht gibt.

Natürlich gibt es sie. Aber ich würde es an eurer Stelle auch nicht zugeben, man muss eben "den Anschein wahren", so widersinnig er auch immer sein mag. Aber warum eigentlich? Das sind doch normale Geschäftsbeziehungen, an denen es nichts zu beanstanden gibt. Was um alles in der Welt wäre die Musikindustrie ohne das Radio und umgekehrt? Ein Privatunternehmenn kann sich doch seine Geschäftspartner nach dem Oppurtunitätsprinzip selbst aussuchen, da sind einvernehmliche Absprachen eine Selbstverständlichkeit.

Ergänzen möchte ich: Wer unbendingt auf deutschsprachige Musik steht, für den gibt es doch ein hinreichendes Angebot: Bayerm Plus, Radio B2, Radio 99.6 Saarbrücken, Radio 700, NDR 1, MDR 1, hr 4, SWR 4, SR 3; - alles Vollprogramme, keine "Festplattendudler"!

Ach wie schön...

laser558 hat da nicht so ein dickes Fell, leider. Ich hoffe dennoch, daß er sich einen Ruck gibt, sein Epos noch zu vollenden. Und ricochet möge, sollte es dazu kommen, bitte Abstand davon nehmen, wieder unwichtige und ablenkende Nebenkriegsschauplätze aufzutun. Wenigstens einmal.

Na, was glaubst du warum sich laser 558 hier so reingehängt hat, nicht zuletzt um dem bösen, ahnungslosen ricochet zu erklären wie' s wirklich zugeht. Seine Abhandlungen sind aber wirklich hochkompetent und auch ich hoffe genauso wie du auf eine Vollendung seine seines Kompendiums.
 
Ergänzen möchte ich: Wer unbendingt auf deutschsprachige Musik steht, für den gibt es doch ein hinreichendes Angebot: Bayerm Plus, Radio B2, Radio 99.6 Saarbrücken, Radio 700, NDR 1, MDR 1, hr 4, SWR 4, SR 3; - alles Vollprogramme, keine "Festplattendudler"!

Weitere reine Webradios mit dem gleichen Schwerpunkt finden sich unter http://www.shoutcast.com/radio/Schlager, http://dir.xiph.org/by_genre/Schlager, sowie http://www.laut.fm/genres/Schlager.

Also, wenn das nicht ausreicht, dann bin ich echt ratlos!

Radio Paloma hast du noch vergessen. ;)
 
Na, was glaubst du warum sich laser 558 hier so reingehängt hat, nicht zuletzt um dem bösen, ahnungslosen ricochet zu erklären wie' s wirklich zugeht.

Bitte meine (böse ???o_O) Wenigkeit nicht vergessen! Ich finde das Super, dass sich mal wirklich jemand die Mühe macht, Radio näher zu erläutern. Sonst lernt und liest man hier immer fetzenweise, was sein könnte oder eher nicht! Wahrscheinlich ist "laser" jetzt erst mal auf Erholungsurlaub oder ist verzweifelt am Suchen des letzten Fadens ...

Natürlich gibt es sie. (Anm. Die geheimen Absprachen mit der Musikindustrie in diversen Hinterzimmern, bezüglich kleiner Minirotationen)

Sorry, selbst ich glaube das nicht! Was hätte die Musikindustrie von kleinen Minirotationen, in denen sowieso überall nur noch die ausgelutschtesten und verbrauchtesten "Überhits der Superhits" rotieren? Songs, die ohnehin kaum noch einer kauft, weil sie inzwischen meist mehrfach bereits in den Haushalten liegen. Bei mir sogar oft 3fach schon, weil Vinyl habe ich ja auch noch Vieles im Keller stehen von einst. Inzwischen vererben sich diese Songs schon bald in die 3. Generation (zumindest die von Bayern 1). Wer glaubst Du, kauft sich die Teile jetzt noch ein 4. Mal freiwillig ???

Wie war das?
muß muß muß ---> Es ist zum Verzweifeln!
... mit Dir manchmal wirklich! Ich bin ja bestimmt auch schon nicht leicht von Manchem zu ertragen, aber Du übertiffst ja mich noch, wenn ich das mal ganz freudig anmerken darf! Kann es sein, dass Du der Anrufer beim MDR in Sachen Leipziger Röschenhof bist? *lol* ---> Das gefällt mir!
 

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Sorry, selbst ich glaube das nicht! Was hätte die Musikindustrie von kleinen Minirotationen, in denen sowieso überall nur noch die ausgelutschtesten und verbrauchtesten "Überhits der Superhits" rotieren?

Jetzt zähl doch mal 1 und 1 zusammen: Auf allen Hitradios laufen in etwa dieselben Songs in "Hot Rotation" mit dem Zweck sie bekannt zu machen und Verkaufseffekte zu erzielen; je schneller sich die Singles im Privatradio drehen, umso höher steigen sie in den Airplay-Charts und die werden in letzter Konsequenz von den öffentlich-rechtlichen Pop-Wellen als entscheidende Richtschnur für die Musikprogrammierung angesehen (welch herrlicher Resonanzeffekt!). Dass die deutschen Hitradios nach AC-Manier auch auf bewährtes 80er- und 90er-Material zurückgreifen soll nicht nur als Konzession an ältere Hörer missverstanden werden, um die Zielgruppe nach oben hin zu erweitern (was angesichts der musikalischen Widersprüche im Programm eigentlich ein Schuss in den Ofen sein müsste). Es ist vielmehr tatsächlich so, dass die nachgewachsenen Generationen Hitklassiker im Umfeld aktueller Titel in erheblichem Maße als Download nachfragen.

Jede Spekulation über Absprachen öffentlich-rechtlicher Sender mit Musikkonzernen verbietet sich, zumal öffentlich finanzierte Unternehmen nur zu leicht in den Ruch der Korruption geraten können. "Bayern 1" ist wahrlich kein Liebkind der Musikindustrie sondern ein Destillat jahrezehtealter Beraterphilosophien, die sich längst überlebt haben und am Anspruch der Bevölkerungsmehrheit vorbeigehen. Den Labels wäre eine moderne Schlagerwelle oder ein zeitgemäßes Rock-/AC-Format viel lieber als ein handverleseenes, tausende Titel umfassendes Oldiekonzept, das so gut wie keine Umsätze generiert.

In Zeiten wie diesen ist Musikpromotion einer der Haupteckpfeiler des Kommerzradios! Wer etwas anderes behauptet, kennt entweder die heute wirksamen Mechanismen im Radiogeschäft nicht oder er will sie bewusst verschleiern.
 
Wer etwas anderes behauptet, kennt entweder die heute wirksamen Mechanismen im Radiogeschäft nicht oder er will sie bewusst verschleiern.

Aber du kennst natürlich als Hörer (Entschuldigung, "Höreranwalt") die Mechanismen im Radiogeschäft. Sogar besser als die Macher, klar!

Ich bin seit vielen Jahren im Radiobereich professionell tätig. Deine Verschwörungstheorie hat nichts mit der Realität zu tun. :wall:
 
Gut, ich ziehe mich aus dieser Diskussion zurück und überlasse es den "Insidern" meinen Behauptungen argumentativ entgegenzutreten und den angesprochenen Sachverhalt richtigzustellen.

Ehe ich mit einer Sperre belegt werde scheint mir dieser Schritt am vernünftigsten, denn auch ich verfüge über einiges an Radioerfahrung und kann nun mal nicht hinter meine Überzeugungen zurück. Vielleicht können meine Kritiker jenseits des brüsken Abwiegelns auch noch ein paar inhaltliche Erläuterungen hinterherschicken.

Ich entschuldige mich zugleich bei all denen, deren Gefühle ich verletzt, die ich genervt oder deren Interessen ich durchkreuzt habe. Ich versuchte nur eine Dynamik aufzuzeigen, die sich nach meinem Dafürhalten schon seit vielen Jahren entfaltet und dem Radio aus Nutzer- wie aus Machersicht nicht unbedingt zuträglich ist, auch wenn viele das bestreiten mögen.

Eines möchte ich aber noch hinzufügen: Ich halte die Musikpromotion für eine der ureigensten und notwendigsten Aufgaben des Radiogeschäfts, nichts liegt mir ferner, als gezielte Promotionsmaßnahmen oder Kontakte zu Plattenfirmen zu kritisieren oder als problematisch darzustellen!
 
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