Wie bekomme ich Klanggenuss bei Live-Streams?

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Bekanntlich sind die Internet-Live-Streams in schlechterer Klangqualität zu hören als bei Wiedergabe durch einen UKW-Tuner.

Wie bekomme ich nun aus dem Live-Stream die maximal mögliche Hifi-Qualität auf meine Ohren ?

Bisher habe ich die Erfahrung gemacht, daß immer ein leichtes Klirren zu vernehmen ist und die Musik "etwas dünn" 'rüberkommt (besonders bei den SWR-Programmen).

Welche Soundkarte reguliert so etwas am besten ? Gibt es Verstärker, Entzerrer o.ä., die auf dem Weg zur Hifi-Anlage die Klangqualität verbessern ?

Welche Erfahrungen habt Ihr damit, den 32kb-Stream in ein optimales Klangbild zu versetzen ?
 
AW: Wie bekomme ich Klanggenuss bei Live-Streams?

Gegen kleine Datenrate hilft nur grosse Datenrate. Was matschig OnLine geht wird man nicht mehr gross verbessern können.

Bei einem unserer Nachrichtenpartner bekommen wir die News auch als 20kBit/s Mono-File angeliefert, gesampled in 22kHz. Da hilft etwas ein Exciter weiter, der ein paar Obertöne generiert, aber gegen MPEG Klirren und Blubbern ist kein Kraut gewachsen.
 
AW: Wie bekomme ich Klanggenuss bei Live-Streams?

Der-RIAS-Berliner schrieb:
Bekanntlich sind die Internet-Live-Streams in schlechterer Klangqualität zu hören als bei Wiedergabe durch einen UKW-Tuner.

Wie bekomme ich nun aus dem Live-Stream die maximal mögliche Hifi-Qualität auf meine Ohren ?
Also etwas mehr quali bekommt man beim Umstellen von mp3 oder wma auf ogg ... aber im endeffekt hilft nur hoch auf 72 oder gleich 96!
 
AW: Wie bekomme ich Klanggenuss bei Live-Streams?

Einen 64'er Stream haben wir vor wenigen Wochen so aufwerten können, dass er - mit den richtigen Einstellungen am Mischpult - letzendlich so sauber kam, als würde eine CD eingespielt werden.

Der "Trick":

Den Stream anwerfen und den Line-Out am Rechner mit einem Klinke -> Cinch-Kabel verbinden. Die beiden Cinch-Stecker auf je einen freien Mischpultkanal (mono) legen (die beiden Regler kannste ja mit einer Brücke verbinden) und dann die Panorama/Balance-Regler einstellen. Da musst du mal ein wenig probieren...

Ich bin zu wenig Techniker, um mich damit auszukennen. Auch habe ich keine Ahnung, ob das so einfach funktioniert oder unter Umständen nur bei uns geklappt hat. Das Ergebnis war jedoch verblüffend gut.
 
AW: Wie bekomme ich Klanggenuss bei Live-Streams?

Wenn du mich fragst: Alles Humbug, oder nur subjektives Empfinden. Ihr habt den Stream auf ein Mischpult gelegt und die Balance verändert (genauergenommen, die Stereobreite verringert, denn die ursprüngliche Breite erhält man genau dann, wenn der Balance-Regler vom linken Kanal ganz auf links und der vom rechten Kanal ganz auf rechts stand).

Tatsache ist: Alle bekannten Streamingformate basieren auf verlustbehafteten Komprimierungsverfahren. Je kleiner die Datenrate, desto mehr Information aus dem ursprünglichen Signal geht verloren. Die kann man nicht wieder herstellen, sie fehlt halt einfach.

Die einzige Möglichkeit, das Signal klanglich später wieder aufzuwerten, wurde oben erwähnt: Durch künstliches Hinzufügen neuer Frequenzen, zum Beispiel durch einen Exciter, oder auch einen SPL Vitalizer. Das sind aber keineswegs die originalen Töne, die dann wieder dazugemischt werden, sondern lediglich Frequenzen, von denen der Exciter denkt, dass sie ganz gut zum Restmaterial passen.


yps
 
AW: Wie bekomme ich Klanggenuss bei Live-Streams?

Hallo Rias-Berliner,
wir haben bei uns im Sender für den Internet-Stream auch einige Zeit nach der optimalen Lösung gesucht. Eine höhere Datenrate wie 32kbit/s kam für uns nicht in Frage, damit auch old-school Modem-User den Steam hören können.
Gelandet sind wir dann bei OGG-Vorbis in Mono, der bei 32kbit/s ziemlich gut klingt. Problematisch war nur, daß die OGG Datenreduktion das Klirren vom Optimode 8200 ziemlich verstärkt hat, was dann unangenehm war. Deshalb machen wir für den Livestream inzwischen eine Signalaufbereitung ohne Preemphasis und ohne Zusetzen von Klirrfaktor (was für den Livestream mangels Preemphasis ja auch nicht nötig ist, z.B. mit Jünger d05 oder TC DBMAX). Seitdem klingt es zwar etwas anders als auf UKW, aber absolut sauber, trotz Datenreduktion.
Viele Grüße, Markus
 
AW: Wie bekomme ich Klanggenuss bei Live-Streams?

Alternativ gibt es statt ogg vorbis auch das weniger bekannte mp3Pro, welches zum normalen mp3 gut kompatibel ist, aber bei gleicher Bitrate einen zu den Höhen erweiterten Frequenzgang hat. Wenn man keinen 'Verschlimmbesserer' dazwischenschaltet, hat es bei 64 kBit ähnliche Qualität wie mp3 bei 128 kBit. Von Shoutcast wird es unterstützt, wenn der WinAMP ein Plugin für mp3Pro hat.
Aber das wäre wiederum eine Verbesserung der Quelle, denn wie einige schon schrieben, ist im Nachhinein am Klang kaum noch etwas machbar.

ISI
 
AW: Wie bekomme ich Klanggenuss bei Live-Streams?

isiman schrieb:
das weniger bekannte mp3Pro

Das liegt daran, das diese "Alternative" nur unter Windows existiert und somit für ein Radioprojekt absolut indiskutabel ist. Mittlerweile sind es ca. 35% der Endgeräte im Internet, die kein WIndows verwenden und durch MDAs, Handys und andere Mobilgeräte werden es immer mehr.

Wer also auf MP3pro setzt, stellt sich selbst ins abseits. Die einzigen Formate, die wirklich jeder empfangen kann, sind MP3, AAC (nicht AAC+) und OGG-Vorbis, bei mobilen Endgeräten grundsätzlich nur MP3, was sich allerdings in den nächsten Monaten ändern wird.

Zum Ausgangsposting: 32kBit klingen immer wie eine Blechdose, egal, welcher Codec. Um überhaupt eine halbwegs akzeptable Qualität zu haben, sind mindestens 64kBit nötig, besser 96kBit, optimal 128 kBit. Alles was darüber ist, macht nur bedingt Sinn. Die beste Moethode ist immer noch das Anbieten mehrerer Streams, etwa MP3 48kBit (Modem, ISDN, da z.B. in den USA der ISDN nur 56 kBit schafft), MP3 128 kBit für DSL und ein alternativer OGG-Stream mit 96kBit, der eine ähnliche Qualität hat, wie der 128 kBit MP3-Stream.

Alles andere ist ein versuch, der scheitern wird und stellt ungefähr die gleiche Konzeptqualität dar, wie bei 98% der Webradios, die sich hier im Forum vorstellen.
 
AW: Wie bekomme ich Klanggenuss bei Live-Streams?

yps77 schrieb:
Wenn du mich fragst: Alles Humbug, oder nur subjektives Empfinden. Ihr habt den Stream auf ein Mischpult gelegt und die Balance verändert (genauergenommen, die Stereobreite verringert
Was natürlich das Geschwirre über die Stereobasis beseitigt. Selbst schon mit Monomaterial praktiziert, das mir in Form der berüchtigten 128 kbit/s Stereo zugeschoben wurde. Hörte sich dann wenigstens nicht mehr ganz so gravierend an.
 
AW: Wie bekomme ich Klanggenuss bei Live-Streams?

Eine Alternative, um den Klang noch ein wenig zu verunstalten bzw. ein wenig mehr Druck rauszuholen wäre ein Multiband-Compressor. In Softwareform gibt es sowas für verschiedene Player u.A. bei www.volumelogic.com
 
AW: Wie bekomme ich Klanggenuss bei Live-Streams?

Pegasus schrieb:
Das liegt daran, das diese "Alternative" nur unter Windows existiert und somit für ein Radioprojekt absolut indiskutabel ist. Mittlerweile sind es ca. 35% der Endgeräte im Internet, die kein WIndows verwenden und durch MDAs, Handys und andere Mobilgeräte werden es immer mehr.

Wer also auf mp3PRO setzt, stellt sich selbst ins abseits. Die einzigen Formate, die wirklich jeder empfangen kann, sind MP3, AAC (nicht AAC+) und OGG-Vorbis, bei mobilen Endgeräten grundsätzlich nur MP3, was sich allerdings in den nächsten Monaten ändern wird. [...]
Ist mir schon klar, dass die Linuxwelt da ein wenig außen vor bleibt bzw. lieber ogg vorbis nimmt - nehme ich auch gerne als Alternative, denn unter Windoofs ist das relativ wurscht. ;)
Immerhin sind es zum einen (nach deiner Schätzung) noch 65% Geräte, die mit mp3PRO klar kommen und es müsste ja nur mal jemand ein Plugin z.B. für xmms schreiben. Außerdem ist die Sache, wie bereits erwähnt, abwärtskompatibel zu mp3 und liefert nur ein etwas "helles" Klangbild, wobei es immer wieder findige Leute gibt, die Mittel und Wege finden, um es sich unter Linux / Wine anzuhören. :cool:

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