Wie kann man Radio wieder spannender machen?

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AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

...was auf I-Pod passt und was mit Podcast aus Netz gesaugt werden kann bei Kulturwelle. Isch schwör. Dem Mann sein Frau aus Nachbarschaft, die wo macht das, hat herbe Moves seitdem.
 
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Eine Zahl, die ich nach wie vor bestreiten würde. Da gibt es regional, bedingt durch das Angebot, nämlich ganz erhebliche Unterschiede!

Mann kann auch alles schönreden :cool:
Klar, wo es kein DSL gibt, werden ein paar Jugendliche sicherlich noch auf das herkömmliche Dudelradio zurückgreifen (müssen) :wow:
 
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Ich weiß gar nicht, was daran so lustig ist. Es ist eher reichlich traurig.
Da, wo es ein vernünftiges Angebot für Jugendliche, jenseits von Lala-Energy und Dummbrot-Njoy gibt, wird in besagter Altersgruppe durchaus noch (UKW-)Radio gehört. Das es Bundesländer gibt, wo selbst der härteste Jugendliche lieber die Stille geniesst als das Radio einzuschalten, will ich dabei gar nicht bestreiten. Das liegt aber nur in den seltensten Fällen an den Jugendlichen selbst, sondern vielmehr an völlig weltfremden Radiomachern, die von ihrer Zielgruppe nicht die leiseste Ahnung haben.
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

Vor allen Dingen ist es doch letztlich egal, ob sich der geneigte Nutzer seine Hörspiele/Features/Charts/Comedies/Verbrauchertips etc. über UKW-Dampfradio oder per Podcast anhört. Solange es Angebote "für die Ohren gibt" - ganz gleich auf welchem Medium - haben fähige Radiomenschen, die das Hörbare spannend machen können, genügend zu tun. Da schreckt mich auch die Konkurrenz von Amateur-Internet-Anbietern nicht.
 
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Immer dann, wenn im Radio (oder sonstwo) Thesen oder Anmoderationen mit der sinnlosen Floskel
Immer öfter hört man....
beginnen, hatte irgendjemand keinen irrsinnig grossen Bock auf Recherche. Diese "Immer mehr"- und "Immer öfter"-Konstruktionen sind furchtbare Belege für Oberflächlichkeit. Und selbige hat Radio ja wohl noch nie spannender gemacht. Weshalb ein möglichst präziser und entfloskelter Sprachgebrauch vor Mikrofon und Tastatur mein bescheidener Vorschlag zu (und für) mehr Spannung im Radio wäre.
 
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Was an dir Berg war
Haben sie geschleift
Und dein Tal
Schüttete man zu
Über dich führt
Ein bequemer Weg.


Bertolt Brecht

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Willkommen beim Formatradio, willkommen in der toten Zone.
Lebst Du noch - oder formatierst Du schon?
 
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Radio ist tot? Quatsch! Radio ist einfach runtergewirtschaftet. Wie das geschehen konnte? Überlegt mal wie viele gute (ich meine wirklich gute) Redakteure, Moderatoren, Mediaberater und Führungspersönlichkeiten es gibt. Eben - extrem wenige! Wieviele Radiosender gibts in diesem Land? - Richtig, ziemlich viele! Radio wird, meiner Meinung nach, erst wieder interessanter, lebendiger und erfolgreicher, wenn Kompetenz mit Herzblut vermischt pur und rein über den Äther kommt. Solange Hilfspapierkorbentleerer zu Redakteuren, Moderatoren und sogar GF´s werden können wenn sie nur über genügend Stehvermögen und Tiefgleitfähigkeit verfügen, solange wird sich nix ändern. Wer all diese Jobs nur macht, weil er nix anderes kann und es außerdem die eigene Omi unglaublich stolz macht, ist fehl am Platze. Was mir immer wieder besonders sauer aufstößt ist, dass ausgerechnet die Kniescheibenbeleuchter daherkommen wie Graf Koks von der Gasanstalt. Minderbegabte pseudointellektuelle auf Egotripp. Man ist ja schließlich beim Radio! Andererseits und tröstlich: Es gibt Leute die wirklich gut sind in ihrem Job beim Radio und die arbeiten in 9 von 10 Fällen bei erfolgreichen Sendern - wetten!
 
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Mann kann auch alles schönreden :cool:
Klar, wo es kein DSL gibt, werden ein paar Jugendliche sicherlich noch auf das herkömmliche Dudelradio zurückgreifen (müssen) :wow:

Du dann mach doch einfach Dein total hippes und ultrafreshes Jugenddanceradio im Internet und erfreue Dich an den paar Zuhörern, die Dein ach-so-tolles Danceprogramm goutieren. Aber hüte Dich davor, den DSL-Zugang (und die damit zusammenhängende Eintrittskarte zu Eurem so fantastischen Webradio) als Statussymbol zu deklarieren....
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

Ja, richtig Panta!
Doch vermischt man Kompetenz mit Herzblut, entstehen meist unbequeme, besessene, kritische, aufmüpfige, erfolgshungrige, radiosüchtige Mitdenker. Die will keiner mehr in unserer durchformatierten Gesellschaft. Und wenn, dann immer schön flach halten....!

bermavino
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

unbequeme, besessene, kritische, aufmüpfige, erfolgshungrige, radiosüchtige Mitdenker. Die will keiner mehr in unserer durchformatierten Gesellschaft

Den letzten Satz bezweifele ich.

Ausserdem erwarte ich von den gut bezahlten, ör Leitenden eine gewisse "Leidensfähigkeit", was die Geduld mit dem eigenen Personal angeht. Die ÖR haben doch expizit den Auftrag, das "Leben" in seiner Komplexität abzubilden und zu anlysieren. Wie soll das anders gehen als im ständigen Diskurs auch zwischen Führung und Mitarbeitern?

Wenn die Leitenden das nicht können oder wollen, sind im Funk, speziell bei den ÖR, falsch!
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

Wie soll das anders gehen als im ständigen Diskurs auch zwischen Führung und Mitarbeitern?
In welchem Sozialismus lebst du denn? Ein ständiger Diskurs zwischen Führung und Mitarbeitern macht auf Dauer jede Firma kaputt, völlig egal ob sie sich aus Werbung oder aus Gebühren finanziert.
Ich erwarte von Entscheidungsträgern im Radio Weitsichtigkeit und Verstand, gepaart mit dem Wissen, dass man (egal ob privat oder nicht) ein öffentliches Medium ist und damit meinungsbildend. Ausserdem würde einigen Sendern die Besinnung darauf gut tun, dass man für Hörer sendet und nicht für Werbekunden und Plattenfirmen.
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

Ein ständiger Diskurs zwischen Führung und Mitarbeitern macht auf Dauer jede Firma kaputt...
Ich erwarte von Entscheidungsträgern im Radio Weitsichtigkeit und Verstand, gepaart mit dem Wissen, dass man (egal ob privat oder nicht) ein öffentliches Medium ist und damit meinungsbildend.

Dennoch erwarte ich vom Wasserkopf "da oben" auch ein Ohr für die Ameisen in Redaktion, Technik und am Mikrofon. Dieser Austausch muss ja nicht jeden Tag geschehen. Aber: Um wie viel mehr wären Mitarbeiter motiviert (gerade in unserem kreativen Beruf), wenn sie spürten, dass die Führung sie in ihren Ideen und Anliegen ernst nimmt.

Mal wieder aus leidvoller Erfahrung gepostet vom
Onkel
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

..irgendwie habe ich ein Problem mit der Eingangsfrage, bzw der Verwendung des Begriffs "Radio".
Was bedeutet denn "DAS Radio" ? Die Angebote sind dermaßen unterschiedlich, daß ich einerseits überhaupt keine Probleme habe, hier oder da genug Spannung zu entdecken. Andererseits gibt es natürlich auch die gute-Laune-Flachpfeiferei auf LI**-Niveau.... nu denn, auch Trivialität sollte niemand verbieten.
Wünschenswert wäre meiner Meinung nach ein Verzicht auf bunte Aufblaserei und marktschreiende Euphemismen. Das echte Leben ist spannend genug, wenn es exakt beobachtet und akustisch wiedergegeben wird. Das dann noch handwerklich sauber und alles ist gut. 1000 bunte Jingles gerne in die Tonne.... ;)
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

@OnkelOtto
Wird nicht gerade im Hessischen Rundfunk das "Monitoring"-Verfahren erfolgreich angewendet? Wie funktioniert diese gelobte Kritik- und Feedbackkultur innerhalb der Redaktionen? Oder ist dies nur ein ewig theoretisches Konzept in den Köpfen "der da oben"?

bermavino
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

Da spricht Radiokult mir aus der Seele. Entscheidungsträger, die Entscheidungen zu treffen in der Lage sind, die sich täglich neues Wissen aneignen über den Markt, in dem sie agieren, die Kontakte knüpfen und halten, die Entscheidungsprozesse transparent machen und Ergebnisse vermitteln können, die klare Aufgabenverteilungen hinbekommen und die Kommunikation im Sender sauber koordinieren. Ich gehe von einem Sender überschaubarer Größe aus.

Wo das vorhanden ist, werden die Mitarbeiter auch gehört, werden ihre Ideen aufgenommen. Ob die Ideen dann auch mal on air gehen, hängt aber von weiteren Faktoren ab, einer der wichtigsten dürfte sein, sich die Unabhängigkeit des Denkens zu bewahren. Und das Problem beginnt... Es ist nicht die "Beraterhörigkeit", die viele Programme gleich/ähnlich klingen lässt, es ist die Haltung, die zur "Beraterhörigkeit" führt. Für diese Haltung muss es nicht einmal einen Berater geben.
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

Du dann mach doch einfach Dein total hippes und ultrafreshes Jugenddanceradio im Internet und erfreue Dich an den paar Zuhörern, die Dein ach-so-tolles Danceprogramm goutieren. Aber hüte Dich davor, den DSL-Zugang (und die damit zusammenhängende Eintrittskarte zu Eurem so fantastischen Webradio) als Statussymbol zu deklarieren....

Vielen Dank für diesen sinnfreien aber sehr belustigenden Beitrag deinerseits :)
Ich kann wenigstens sagen, dass ich durchaus positive Resonanz bekomme und dass wir uns Mühe geben mit dem, was wir tun.
Das wir das ganze auch noch als Hobby machen, ist eine weitere Peinlichkeit für einen Großteil der UKW Sender, die leider weder Inhalte noch Zuhörernähe rüberbringen können.

Ich war viele jahre selber begeisterter UKW-Radio Hörer, früher wie paralisiert jeden Samstag vor der Zuhörerchartssendung gesessen und habe mir sogar Termine aufgeschrieben und sie wahrgenommen, so wie ich heute meine Bookings gewichte, es war einfach eine tolle UKW Zeit.
Ich hatte auch großen Spaß und war sehr begeistert von Praktika, die ich bei UKW Sendern bestreiten durfte.

Leider habe ich die letzten Jahre nurnoch den Drang, den Ausschalter zu betätigen, wenn ich heute die Sender einschalte, die wir hier empfangen können.
Ich möchte garnicht behaupten, dass alle Radiosender so unglaublich abgeflacht haben und sich so sehr verschlechtert haben, wie zB 1Live, aber leider kann ich im Moment nicht viel positives an UKW-Sendern lassen, außer ganz wenigen Außnahmen, die aber leider hier nur über Kabel oder Sat zu empfangen sind.

Der Mut fehlt, die Energie, das Frische, interessante, vielleicht auch einfach das Geld, ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass es so nichtmehr ewig weitergehen kann, da kannst Du oder andere gerne weiterhin versuchen, unseres und andere Projekte dieser Art lächerlich zu machen, das geht mir ganz gepflegt am Allerwertesten vorbei, Schorsch :)

Ich werde auch 2007 mit vielen kleinen UKW Radios zusammenarbeiten, die Mut beweisen und auch Dance und elektronische Musik senden.

Greetz
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

Ich kann wenigstens sagen, dass ich durchaus positive Resonanz bekomme und dass wir uns Mühe geben mit dem, was wir tun.
Das wir das ganze auch noch als Hobby machen, ist eine weitere Peinlichkeit für einen Großteil der UKW Sender, die leider weder Inhalte noch Zuhörernähe rüberbringen können.
Vielleicht fehlt mir die Frische oder die Energie, aber das erscheint mir zumindest auch recht sinnfrei. Ihr macht Inhalte und Zuhörernähe (komisches Wort) als Hobby und das ist peinlcih für professionelle Sender, weil die das nicht rüberbringen? Hä? Erklär vielleicht noch mal.
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

@OnkelOtto
Wird nicht gerade im Hessischen Rundfunk das "Monitoring"-Verfahren erfolgreich angewendet? Wie funktioniert diese gelobte Kritik- und Feedbackkultur innerhalb der Redaktionen? Oder ist dies nur ein ewig theoretisches Konzept in den Köpfen "der da oben"?

bermavino

Das Monitoringverfahren bezieht sich hauptsächlich auf Präsentationsleistung und tagesaktuelle Aufbereitung von Inhalten. In diesem "Mikro-Klima" wird am Produkt gefeilt, werden Sprechleistungen gespiegelt und Formulierungen "auf den Prüfstand gestellt".
Monitoring ist kein weitreichendes, programmübergreifendes, große (haus-)politische Entscheidungen beeinflussendes Steuerungsinstrument.

Wer sich für ein mögliches Steuerungs-Procedere interessiert, das aus dem Monitoring stammt, aber über das „Tagesgeschäft“ hinausgeht, dem sei das hochinteressante Werk des Kollegen Wolfgang Spang empfohlen:

Qualität im Radio - Determinanten der Qualitätsdiskussion im öffentlich-rechtlichen Hörfunk in Deutschland
Reihen-Titel: Sprechen und Verstehen. Schriften zur Kommunikationstheorie und Kommunikationspädagogik

Röhrig-Universitätsverlag
ISBN: 3-86110-397-4

Tipp: Den Eierlikör erst nach dem Lesen trinken - man braucht seine Hirnzellen. Es war 'ne Dissertation. :D
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

Vielleicht fehlt mir die Frische oder die Energie, aber das erscheint mir zumindest auch recht sinnfrei. Ihr macht Inhalte und Zuhörernähe (komisches Wort) als Hobby und das ist peinlcih für professionelle Sender, weil die das nicht rüberbringen? Hä? Erklär vielleicht noch mal.

Gemeint war, dass Jugendliche lieber Hobbyprojekte einschalten als "professionelle" Sender.

Selbstverständlich können solche Hobbyprojekte nicht mit den Nachrichten und redaktionellen Inhalten und auch nicht mit der Qualität der Moderation mithalten, dennoch sind gerade die jungen Leute eher mit einem solchen Programm zu erreichen.
Meiner Meinung nach werden die Zielgruppen, die z.B. bei uns einschalten, bei 90% der UKW Radios schlichtweg ignoriert.
Gut, ich kann nicht bestreiten, dass es sehr schwer ist, ein Programm anzubieten, dass wirklich allen gefällt, aber wenn ich mir manche Sender, gerade hier im Raum, anhöre und mir vorstelle, dass die Leute dafür noch Geld bekommen, weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll ..
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

OnkelOtto,
vielen Dank für die Erklärung und den Buchtipp!
Den Advokat werde ich mir dann erst nach den Feiertagen reinziehen*würg*.

bermavino
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

Gemeint war, dass Jugendliche lieber Hobbyprojekte einschalten als "professionelle" Sender.

Das scheint mir doch deutlichst zu global formuliert. Ein Teil der Jugendlichen favorisiert sicher irgendwelche Festplattenstreamer mit Musikfarben abseits des Mainstreams.
Und der (imho weit überwiegende) Rest? Der nutzt das Medium "Radio" entweder überhaupt nicht - weder über herkömmliche Verbreitungswege noch via Netz, oder er hört maximal frühmorgens beim Aufstehen das als "Jugendprogramm" deklarierte Angebot in seiner Region - und stört sich nicht daran, daß das gebotene Musikprogramm im Grunde am Mainstream orientiert bleibt. Der Wortanteil wird nur bei der Zeitansage bewusst wahrgenommen.
 
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Der Wortanteil wird nur bei der Zeitansage bewusst wahrgenommen.

Sehr bedenkenswert. Wenn es wirklich so ist, wäre der immense redaktionelle Aufwand hinter den Kulissen langsam überflüssig. Ich glaube aber zuversichtlich, dass sehr selektiv und individuell die einzelnen Wortangebote durchaus wahrgenommen werden. Man erreicht nicht mit allem alle, aber jedes wird von manchem gehört. Das muss vielleicht heutzutage schon reichen.
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

Aber gerade jene Jugend- oder was-auch-immer-Radios, die ihre Inhalte nur alibimäßig ins Programm einbinden und das auf eine Weise, in der sie nach Möglichkeit überhaupt nicht (als solche) wahrgenommen werden, könnten sich diesen immensen redaktionellen Aufwand getrost sparen.
 
AW: Wie kann man Radio wieder spannender machen?

Ich finds äußerst schade dass die redaktionellen Beiträge oftmals kaum mehr wahrgenommen werden. Diese machen einen Sender gut...
 
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