Wie korrumpierbar / korrupt ist das deutsche ö.r. System?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
erschreckend auch dieser artikel:

Die Öffentlichkeit hat ein hässliches Bild vom Umgang der politischen Klasse mit der Pressefreiheit gewonnen. Ein Bild von Parteien, die bestimmen wollen, was den Bürgern bekannt wird. Von einem Rundfunksystem, das in seinen redaktionellen Entscheidungen angefochten ist. Von einer Pressefreiheit, die klein gemacht wird, wenn es dem Machterhalt dient. Vom Versuch, gelenkte Wahrheiten unter die Leute zu bringen. Die Chefredakteurin des Deutschlandfunks, Birgit Wentzien, hat im DLR ein bemerkenswertes Interview gegeben, in dem sie auch offen über eindeutige Anrufe von Politikern sprach. Das seien "Phänomene, die passieren", sagte Wentzien und fügte einen unbedingt wichtigen Gedanken an: Es gehörten, sagte sie, 'immer zwei dazu' - einer, der es versucht, und einer im Sender, der nachgibt. Der Druck, den Politik auf die öffentlich-rechtlichen Sender ausüben kann, funktioniert auch strukturell. Die Kontrollgremien der Sender - also Fernsehrat und Verwaltungsrat im ZDF und als Pendant Rundfunk- und Verwaltungsräte der ARD-Anstalten - sind zwar offiziell mit Vertretern gesellschaftlicher Gruppen besetzt. In Wirklichkeit sind sie nach politischen Kräften austariert. Es sind Parallelparlamente...

Wer Intendant wird, oder wegen welcher Beiträge ein Chefredakteur sich Gremienkritik unterziehen muss , für den gilt: an politischen Befindlichkeiten kommt das System nicht vorbei...

Die einer konservativen Verwaltungsratsmehrheit unter Führung des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch betriebene Abmeierung von ZDF-Chefredakteur Brender führte übrigens in eine Normenkontrollklage. Karlsruhe entscheidet noch dieses Jahr. Der Jurist, der für die SPD die Normenkontrollklage ausgearbeitet hat, wurde anschließend vom damals schwarz-gelb-grün regierten Saarland aus dem wichtigen Finanzkontrollgremium von ARD und ZDF, aus der KEF entfernt. Ganz sicher kein Zufall.


http://tinyurl.com/arox9sh

und nochmal: ausgehend von den größten skandalen in politik und wirtschaft - welche davon haben ursprünglich ausschließlich die öffis aufgedeckt?
 
Ob der ÖR-Rundfunk korrumpierbar ist? Honi soit qui mal y pence.

Bei ARD und ZDF wird fast jede Sendung an Sponsoren verkauft. Die Ansagerinnen von früher wurden nicht abgeschafft, sondern ersetzt.

Heute werden Spielfilme bei ARD und ZDF von Fernsehzeitschriften "präsentiert", wünschen Bierbrauereien oder Baumärkte vor Sportübertragungen "gute Unterhaltung", steht jede Soap, jede Show, jeder Scheiß unter dem Patronat einer Automarke, einer Versicherung, einer Bank, einer Kaffeerösterei, einer Molkerei, eines Pharmakonzerns, eines Nachfolgeunternehmens der Post. Zwar darf nach 20 Uhr, an Sonn- und Feiertagen keine Werbung ausgestrahlt werden, was aber trotzdem passiert, denn das ist keine Werbung mehr, nein, das heißt Sponsoring. Beim Sponsoring aber wird nicht geworben, sondern den Sendern geholfen, wie bei einer Spende. Mit diesem simplen Trick wird der Staatsvertrag ausgehebelt. Der Staat darf die Hoheit über die Frequenzen behalten, sofern er alle Frequenzen den Sponsoren überläßt. Entfiele die Werbung, wäre die Hälfte aller Sendungen, die da laufen, überflüssig: Sie sind scheinbar allein dazu geschaffen, an die Werbetöpfe zu gelangen. Die vornehm verschwiegenen Honorare solcher Schreckensmänner wie Schmidt, Jauch, Kerner und Beckmann, die gleichfalls unbekannten Auftrittsgagen omnipräsenter Nervenkettensägen wie Thomas Gottschalk oder Veronica Ferres, das Prominentengewichse der öffentlich-rechtlichen Sender insgesamt einzusparen, wäre nicht nur eine Wohltat, das würde jedes Sponsoring überflüssig machen.

Übrigens: Das Gemurre über die Rundfunkgebühren ist ähnlich folgenlos, wie der Ärger über die Lohn- oder Kaffeesteuer.
 
du desinformierst. die vier intendanten sind alle aktuell im amt.


keine im politikbetrieb. das hat celtictiger in #17 bereits beantwortet:
"strikte Parteienneutralität für höhere Ämter im ö.R. Rundfunk"

dazu muss eine detaillierte, juristisch verbindlich formulierte vorgabe kommen, die privatfunkkopien ausschließt und die mit dem juristischen "knüppel" durchgesetzt wird. dazu eine gebührendeckelung für alle ör angebote auf zusammen 10 euro monatlich.
finanzielle "schwarze löcher", die von starken kommerziellen interessen dominiert sind, wie im fußball oder bei hollywood-hits sind zu beseitigen, neue überdimensionierte pensionslasten etc. zu vermeiden.

verschwörungstheorien, fremdschämen?
da verwechselst du was. verschwörungstheorien haben einige "journalisten" auf den ör sendern in reportagen zum 11.09.2001 kritiklos übernommen. da kannst du dich hinwenden, wenn dich verschörungstheorien stören. und wenn du dich wirklich fremdschämst, leidest du womöglich unter einer störung, die in der psychiatrie als "ich-störung" bezeichnet wird.

nochwas: gehörst du (auch) zu den wohlgenährten fröschen dieses teiches in ör gewand, der dringend zugunsten der gebührenzahler und hörer ausgemistet werden muss. klär uns auf! ja oder nein?

Also mal so als Einstiegsfrage: wenn ich jetzt also so ein fetter ÖR-Frosch wäre, was dann? Darf ich dann nicht mehr mitspielen? Darf man als "Teil des Systems" keine Meinung haben? Bin ich (im Grunde ist dein Posting ohnehin nur so zu verstehen) automatisch korrupt, wenn ich für ARD oder ZDF arbeite?

Ich versuche mal eine differenzierte Einlassung, nicht für dich Tom, da hab ich spätestens heute die Hoffnung aufgegeben.

Interessant das mit dem 11.9.. Da wird der Weltöffentlichkeit ja die Wahrheit verschwiegen, und jetzt lerne ich also, dass für diese Vertuschung quasi der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Alleingang verantwortlich ist. Mensch, die haben ja ganz schön globalen Einfluss.

Ich hatte schon mal so eine Diskussion mit einem Bekannten, der kürzlich fest mit dem Ende der Welt gerechnet hat. Ich hab ihn mal gefragt, warum, wenn es denn stimmen würde, dass der 11. September von der CIA oder irgendwie den Amis selbst inszeniert wurde, um Kriegsgründe zu haben und Vorwände, um weltweit Überwachung und Sicherheitsgesetze zu verschärfen, warum denn eine solche globale Lüge überhaupt funktionieren konnte? Und ob es dann nicht sogar scheißegal ist, ob es in Wirklichkeit Atta, Bin Laden, George Bush oder Fritz Pleitgen (wie man ja hierzulande vermuten muss) gewesen ist.

Zum Rest:

Strikte Parteineutralität für hohe Ämter im ÖR.

Entschuldigung, wie lebens- und wirklichkeitsfremd ist denn das bitte? Welche Qualifikation darf also ein hoher "Funktionär" haben? Er darf also kein politischer Journalist gewesen sein, zumindest keiner mit eigener politischer Meinung. Erst recht kein Parteibuch. Für wie blöd haltet ihr denn politisch interessierte Leser, Zuhörer und Zuschauer? Für mich gehört es zur Meinungsbildung dazu, dass ich mir bei einer Publikation Gedanken darüber mache, welchen politischen Hintergrund der Verfasser hat. Das war im ÖR schon immer so, dass ist bei jeder Zeitung so, bei jedem Radio- und Fernsehsender, überall auf der Welt.

Gleichwohl auch kein medienpolitischer Background erwünscht. Wow, was haben wir dann für geile Intendanten? Sie dürfen politisch nicht erfahren sein und auch nicht als Journalisten. Mit welcher Qualifikation also soll der Chef eines riesengroßen, eher journalistisch ausgeprägten Medienunternehmens ausgestattet sein?

Immerhin würde ich dann auch mit Feuden die Höhe von Intendantengehältern in Frage stellen.

Ich arbeite seit nunmehr 25 Jahren in den Medien, und zwar in beiden Systemen gleichlang. Ich maße mir also an, ein wenig Einblick zu haben. Den Versuch von "Einflussnahme" habe ich in beiden Systemen erlebt, he nachdem, wie man das verstehen will. Natürlich rufen Parteizentralen an und beschweren sich, über Comedies, Beiträge, Moderationen, wenn zum Beispiel ein Politiker irgendwie rangenommen wird. Im Sinne von Beschwerden also. Und zwar nicht tagtäglich, das kann ich an einer Hand abzählen. Eine inhaltliche Order von Vorgesetzten habe ich nie erlebt, weder bei nir noch bei anderen.

Direkte Einflussnahme kenne ich auch, und zwar ausschließlich aus dem Privatfunk. Ganz direkt durch Sponsoren und Werbekunden, mit redaktionellen Anweisungen über Dinge, die in Nachrichten stattzufinden hätten. Die CR-Anweisung "wir nachen Kohl zum Kanzler" gabe ich wortwörtlich zu hören bekommen.

Man muss ja mal diesen Blödsinn nur mal zu Ende denken: wie sollte irgendeine Sendung von irgendeinem ÖR-Sender, irgendein ÖR-Journalist noch das kleinste bisschen Glaubwürdigkeit haben? Und warum passiert dann eigentlich bei Regierungswechseln so wenig?

Natürlich gibt es Filz und fragwürdige gewachsene Strukturen im ÖR. Es wäre ja völlig bescheuert, das zu verneinen. Vielleicht sind Verflechtungen im ÖR aufgrund der längeren Geschichte wirklich tiefer. Aber das zum Prinzip des Systems zu erklären, ist hochgradig lächerlich.

Im Übrigen ist das bei keiner Besetzung von Toppositionen in irgendeinem Medienunternehmen anders. Und während immer nur auf die ÖR eingehauen wird als wäre das der einzige Ort mit Korruption und politischer Einflussnahme auf der ganzen Welt: wer stellt eigentlich z.B. den Verlagen die Unbedenklichkeitserklärung aus?

Übrigens Sponsoren: auch das kenne ich aus öffentlich-rechtlichen Redaktionen NUR so, dass Sponsoring und redaktionelle Entscheidungen strikt getrennt werden.

Zum Fall Koch, der ja sowohl in der Causa Brendner als auch bei der KEF-Entscheidung massiv Einfluss genommen hat: natürlich gat das berechtigte Fragen zur Struktur aufgeworfen und wie es sein kann.

In erster Linie offenbarte es aber ein fürchterliches Demokratie- und Pressefreiheitsverständnis des Politikers Koch.
 
Strikte Parteineutralität für hohe Ämter im ÖR.

Entschuldigung, wie lebens- und wirklichkeitsfremd ist denn das bitte? Welche Qualifikation darf also ein hoher "Funktionär" haben? Er darf also kein politischer Journalist gewesen sein, zumindest keiner mit eigener politischer Meinung. Erst recht kein Parteibuch. Für wie blöd haltet ihr denn politisch interessierte Leser, Zuhörer und Zuschauer? Für mich gehört es zur Meinungsbildung dazu, dass ich mir bei einer Publikation Gedanken darüber mache, welchen politischen Hintergrund der Verfasser hat.

Neben der Meinungsbildung gehört leider auch die Unterbringung vieler, abgehalfterter Parteifreunde in lukrative Posten dazu, die dieses dadurch mitaufgeblähte System mit € 8.- Mrd nicht mehr auskommen läßt.
 
@Keek: Du hast ja recht, nur, finde ich, man muss auch mal überlegen, wie es dazu gekommen ist, dass Medien so (korrupt/korrumpierbar) geworden sind.

Zum Thema Einflussnahme fällt mir das Beispiel ein, wo irgendwann mal in Bayern auf den Frequenzen des BR die Lindenstraße, glaub ich, wars, nicht laufen durfte, weil für das katholisch-ländlich geprägte Bayern und für die streng protestantische Bevölkerung in Franken es eine Ungehörigkeit war, was da lief. Weiß jemand da näheres noch?

Neben der Meinungsbildung gehört leider auch die Unterbringung vieler, abgehalfterter Parteifreunde in lukrative Posten dazu, die dieses dadurch mitaufgeblähte System mit € 8.- Mrd nicht mehr auskommen läßt.

Das ist dann, frei nach Marx, "Ritalin fürs ör-TV-Volk."
 
Naja, es gibt keine Medien ohne den Versuch der Korrumpierbarbeit oder (politischer) Einflussnahme. Hat es nie und eird es nie. Und immer ging und geht es darum, wie man die jeweiligen Systeme entsprechend schützt.

Ich stehe nur fassungslos davor, wenn permanent so getan wird, als sei nun ausgerechnet der ÖR in Deutschland das Sinnbild für den Niedergang von unabhängigem und neutralen Journalismus.
 
Keek hat in #29 die Dinge glaube ich in die richtige Relation gerückt. Niemand bestreitet bestimmte Zustände, aber sie sind nicht Ergebnis eiens besonderen ÖR-Nährbodens, sondern sie gehören zu den spezifischen Erscheinungen unserer Gesellschaft.
Man sollte - zumindest bei diesem Thema - auch nicht so sehr den ÖR hinterfragen, sondern mehr das Parteiensystem, dessen Rekrutierungs- und Belohnungsmechanismen und die sogenannte "politische Willensbildung", für welche die Parteien sich alleinverantwortlich wähnen. Dann käme man schnell dem eigentlichen Übel auf die Spur. Es lautet: Wir haben keien Volksdemokratie, sondern eine Parteienplutokratie, die obendrein auch noch kapitalistisch-egoistischen Maximen folgt.
 
Bin ich (im Grunde ist dein Posting ohnehin nur so zu verstehen) automatisch korrupt, wenn ich für ARD oder ZDF arbeite?
Das habe ich nicht geschrieben. Von automatischem Korruptsein war nie die Rede. Du bist m.E. dann als Journalist für ARD oder ZDF untragbar, wenn Du zuvor in den Diensten einer Partei oder Regierung standest. Also wie Ex-ZDF-Mann Steffen Seibert etwa, der seit dem 11. August 2010 Sprecher unserer Bundesregierung ist. So sollte er nicht die Möglichkeit bekommen, wieder für das Heute-Journal zu moderieren. Ulrich Wilhelm hat diesen bedenklichen Systemwechsel bereits vollzogen. Er war vor Seibert Sprecher der Bundesregierung und wurde dann Intendant des BR.
Ferner rührst du in unredlicher Weise die Journalisten von ör und kommerziellen Sendern in einen Pott. Der Unterschied besteht in den Zwangsgebühren, diesem Vertrag zulasten Dritter. Wenn Journalisten, die aus dem politischen Betrieb kommen, maßgeblichen Einfluss auf redaktionelle Inhalte und die Personalpolitik in ör Redaktionen bekommen und zusätzlich Geld aus diesem Zwangssystem beziehen, ist der Hörer und Zuschauer mit großer Wahrscheinlichkeit in mehrfacher Hinsicht Leidtragender. Er kann nicht wissen, wem sich diese Journalisten unter dem Strich am meisten verpflichtet fühlen. Jedenfalls viel weniger, als wenn er es mit einem Journalisten mit "sauberer" Vita zu tun hat. Definitiv weiß er lediglich, dass er die ör Krake, die diese dubiosen Journalisten füttert, mit seiner Zwangsgebühr zu unterstützen hat.

Interessant das mit dem 11.9.. Da wird der Weltöffentlichkeit ja die Wahrheit verschwiegen
Sagt außer Dir wer?

und jetzt lerne ich also, dass für diese Vertuschung quasi der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Alleingang verantwortlich ist
Von einer Alleinverantwortung war ich genau nicht ausgegangen. Ich habe geschrieben, dass es ör Sendungen gab, in denen Verschwörungstheorien unkritisch aufgenommen und weiterverbreitet wurden.

Mit welcher Qualifikation also soll der Chef eines riesengroßen, eher journalistisch ausgeprägten Medienunternehmens ausgestattet sein?
Seine Arbeit ergebnisoffen anzugehen und streng nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu entscheiden.

Ich arbeite seit nunmehr 25 Jahren in den Medien, und zwar in beiden Systemen gleichlang
Und hantierst hier mit Unterstellungen und Verdrehungen. Du bist jedenfalls kein journalistisches Vorbild.

Den Versuch von "Einflussnahme" habe ich in beiden Systemen erlebt, he nachdem, wie man das verstehen will. Natürlich rufen Parteizentralen an und beschweren sich, über Comedies, Beiträge, Moderationen, wenn zum Beispiel ein Politiker irgendwie rangenommen wird. Im Sinne von Beschwerden also...Direkte Einflussnahme kenne ich auch, und zwar ausschließlich aus dem Privatfunk
Wo ist genau die Trennlinie zwischen direkter und indirekter Einflussnahme? Wie "nimmt man Politiker irgendwie ran"? Wieso kannst Du nach "25 Jahren in beiden Systemen" nicht ansatzweise punktgenau formulieren?

Natürlich gibt es Filz und fragwürdige gewachsene Strukturen im ÖR. Es wäre ja völlig bescheuert, das zu verneinen. Vielleicht sind Verflechtungen im ÖR aufgrund der längeren Geschichte wirklich tiefer. Aber das zum Prinzip des Systems zu erklären, ist hochgradig lächerlich
Wann genau wird aus "Filz, fragwürdigen Strukturen sowie etwaigen tieferen Verflechtungen" ein "Systemprinzip"?

Ich stehe nur fassungslos davor, wenn permanent so getan wird, als sei nun ausgerechnet der ÖR in Deutschland das Sinnbild für den Niedergang von unabhängigem und neutralen Journalismus
Er ist leider Sinnbild für eine unselige Verquickung von Politik und sogenannter Vierter Gewalt. Nur weil der Wortanteil bei manchen ör (Radio-) Sendern hoch ist, heisst das noch lange nicht, dass diese Sender redlich ("frei") informieren können.

Und nach wie vor kann mir niemand die hiermit zum dritten Mal gestellte Frage beantworten:
Ausgehend von den größten Skandalen in Politik und Wirtschaft - Welche davon haben ursprünglich ausschließlich die Öffis aufgedeckt?[/quote]
 
@ Mannis Fan:
Mit den Worten
... und die sogenannte "politische Willensbildung", für welche die Parteien sich alleinverantwortlich wähnen.
unterstellst du zwangsläufig den Parteien, dass diese Artikel 21 des Grundgesetzes nicht kennen oder das Grundgesetz mit Füßen treten.

Hat heute jemand "Presseklub nachgefragt" gehört oder gesehen? - Da erzählt ein Hörer oder Zuschauer Herrn Schönenborn etwas über die Aufgaben eines Journalisten und die Qualitäten des derzeitigen Chefredakteurs vom WDR. Leider wurde der Herr abgewürgt.

Zum Nachhören gibt es das hier (irgendwo im letzten Viertel): Presseklub vom 6. Januar 2013
 
Hat heute jemand "Presseklub nachgefragt" gehört oder gesehen? - Da erzählt ein Hörer oder Zuschauer Herrn Schönenborn etwas über die Aufgaben eines Journalisten und die Qualitäten des derzeitigen Chefredakteurs vom WDR. Leider wurde der Herr abgewürgt
Darin hat gerade der WDR eine große Tradition. Da geben sich "Presseclub" oder "WDR 5 Tagesgespräch" überhaupt nichts. Einem Journalisten on air zu widersprechen oder ihm on air Vorhaltungen zu machen, wird so behandelt, wie anno tobak Majestätsbeleidigungen behandelt wurden. Indiz dafür, dass manche Journalisten sich geradezu wahnhaft für was Besseres halten.
 
Das erinnert mich an den Thread, den ich hier im vergangenen Jahr zum Thema Occupy in Frankfurt eröffnet hatte, in dem ich dem hr eine sehr einseitige Berichterstattung vorgeworfen hatte.
Interessant in diesem Zusammenhang war, dass dort noch eben das, was hier und jetzt zur Sprache kommt, verneint wurde.

Wie kommt der plötzliche Sinneswandel?
 
Du kannst hier nur dann halbwegs fruchtbar diskutieren, wenn Du Dich wie ein Jurist durch ständige Belege auch für Banales "absicherst". Im Zweifel findet sich in diesem Forum auch jemand, der trotz aller gesicherten Erkentnissen erst einmal prinzipiell Deiner Aussage widersprichst, dass die Erde keine runde Scheibe ist, solange Du nicht den Gegenbeweis tatsächlich erbringst. Das ist Obstruktion. Diese Masche wird gerne von "Diskutanten" ohne Argumente angewendet.
 
Belege erbrachte allein die Website des hr schon mehr als ausreichend, sah man sich passende andere Quellen dazu an.

Aber das belegt auch hier im Forum plötzliche Sinneswandel, die so manches mal wirklich staunen lassen.

Edit: Hier geht's zu dem angesprochenen Faden.
 
Wie man hier mit unredlichen Diskutanten umzugehen hat, wusste ich leider auch erst, nachdem ich meinen derzeitigen Job ein paar Jahre ausgeübt hatte. Davor schien gegen Diskussions-Saboteure in diesem Forum kein Kraut gewachsen.

Eindeutig ersichtlich würden diese Spielchen, wenn hier die "unmanipulierbare" Klarnamenpflicht eingeführt würde.

nochmal zurück zur eigentlichen diskussion. hier die meinung des medienexperten des handelsblattes:

"ARD und ZDF (sind) mit der Parteipolitik eine unheilvolle Symbiose eingegangen. Die Politiker brauchen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, weil er ihre letzte verbliebene Bühne zur Selbstdarstellung ist. Und ARD und ZDF wiederum brauchen die Parteipolitiker, weil diese die Rundfunkfinanzierung über die Landtage festlegen und so den Sendern garantieren, dass die Bürger bis zu ihrem Tod zahlen müssen. Daraus ist ein System entstanden, das Qualität, Effizienz und Transparenz vernachlässigt und zu Vetternwirtschaft, Korruption und Untreue führen kann, wie auch die Skandale beim MDR, beim NDR oder beim Kinderkanal gezeigt haben."
http://tinyurl.com/b9pfmt4
 
Ferner rührst du in unredlicher Weise die Journalisten von ör und kommerziellen Sendern in einen Pott. Der Unterschied besteht in den Zwangsgebühren, diesem Vertrag zulasten Dritter. Wenn Journalisten, die aus dem politischen Betrieb kommen, maßgeblichen Einfluss auf redaktionelle Inhalte und die Personalpolitik in ör Redaktionen bekommen und zusätzlich Geld aus diesem Zwangssystem beziehen, ist der Hörer und Zuschauer mit großer Wahrscheinlichkeit in mehrfacher Hinsicht Leidtragender. Er kann nicht wissen, wem sich diese Journalisten unter dem Strich am meisten verpflichtet fühlen.

Ich hab jetzt nicht die Muße, auf den ganzen Schmarrn zu antworten. Nur mal dieser eine Aspekt.

Ferner rührst du in unredlicher Weise die Journalisten von ör und kommerziellen Sendern in einen Pott. Der Unterschied besteht in den Zwangsgebühren

Tue ich überhaupt nicht, weil das Eine mit dem Anderen überhaupt nichts zu tun hat. Es geht bei der Frage nach unabhängigem und kritischem Journalismus in keinster, ich wiederhole, in absolut keinster Weise darum, ob der nun durch Gebühren oder sonstwas finanziert wird. Und im Umkehrschluss ist politische und/oder wirtschaftliche Einflussnahme auch bei völlig privatwirtschaftlich finanzierten journalistischen Erzeugnissen absolut unhaltbar und unentschuldbar.
 
Ich hab jetzt nicht die Muße, auf den ganzen Schmarrn zu antworten
Antworten, das müssen erlauchte jetzige oder ehemalige Angehörige des jeden Zweifel erhabenen ör Systems nicht. Stattdessen wird mal schnell das Wort "Schmarrn" rausgehauen und gut ist.

Es geht bei der Frage nach unabhängigem und kritischem Journalismus in keinster, ich wiederhole, in absolut keinster Weise darum, ob der nun durch Gebühren oder sonstwas finanziert wird
Also ich sehe beim Ansatz / "Geschäftsmodell" von Spiegel oder SZ ganz andere Ansätze im Verhältnis Eigentümer zu Chefredakteuren zu den (möglichst freien) Journalisten in den Redaktionen, als bei den am Politgängelband baumelnden Anstalts-Journalisten. Allein das "Spiegel-Modell", die Beteiligung der Redakteure an der eigenen "Firma", ist schon mal was Besonderes, da es den einzelnen Redakteur unabhängiger macht.

Das Ergebnis dieser anderen Strukturen: Printjournalisten enthüllen, wohingegen die ÖR fast nie eigeninitiativ / investigativ unterwegs sind. Vielmehr lassen sie gerne Politiker endlos sinnlos quatschen (gerade erst wieder auf HR Info um 21:45 so geschehen - irgendein FDP-Heini durfte ohne Punkt und Komma die Seinen minutenlang unwidersprochen in den Himmel jazzen), senden im TV inflationär viele Talkshows, deren gemeinsamer Themenkatalog aus nur ganz wenigen Themen besteht, die immer wieder in leicht variierten Besetzungen in den Shows rotieren und totgeschwafelt werden - der Klassiker: "Soziale Gerechtigkeit"), verschieben dort den kaum vorhandenen, halbwegs kritischen Journalismus vorzugsweise aus der Prime Time in die Nacht oder in ihre Satellitenkanäle und entleeren parallel ihre Mainstreamradios von Infoblöcken. So ist richtiger eigener investigativer Journalismus anstelle einem Sichdranhängen an Spiegel- oder SZ-Skandalen bei ARD und ZDF - TV wie Radio - meist Fehlanzeige.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben