Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Das es bei DAB alt nicht geklappt hat, ist ja unbestritten, aber seit DAB+ im Jahr 2011 gestartet ist, werden im Schnitt pro Monat etwa 50 tsd. neue Geräte verkauft und das ohne grosse Werbekampagnen und sehr langsamen Ausbau in den Ländern. Stichwort NDR; HR oder RBB.

Das Problem bei DAB alt waren die Funzelleistungen im Band III und auch die Nutztung des L-Bandes.

und Internetradio halte ich im übrigen auch für sehr Problematisch, gerade im Mainstream Bereich.
 
Das Grundproblem des mobilen Internets ist, das immer eine Zweiwegverbindung aufgebaut werden muss. Bei der Anwendung des TCP/IP muss jedes Datenpaket bestätigt werden und damit ist die Anzahl der Teilnehmer je Funkzelle beschränkt.
 
Das Grundproblem des mobilen Internets ist, das immer eine Zweiwegverbindung aufgebaut werden muss. Bei der Anwendung des TCP/IP muss jedes Datenpaket bestätigt werden und damit ist die Anzahl der Teilnehmer je Funkzelle beschränkt.

Die Lösung für dieses Problem wird gerade angegangen, das sogenannte Internet Of Things mit all seinen mobil vernetzten Geräten benötigt genau so eine Infrastruktur, die eine (fast) unbegrenze Anzahl von Teilnehmern je Funkzelle ermöglichen.
 
Die Lösung für dieses Problem wird gerade angegangen, das sogenannte Internet Of Things mit all seinen mobil vernetzten Geräten benötigt genau so eine Infrastruktur, die eine (fast) unbegrenze Anzahl von Teilnehmern je Funkzelle ermöglichen.

Das löst aber nciht das Problem, das jeder Teilnehmer seinen individuellen Stream braucht.
 
Massenhaftes Streaming wird auch aus anderen Gründen nicht funktionieren. Dazu ist das backbone-Netz der Mobilfunkstationen nämlich gar nicht konzipiert. Und selbst wenn, fährt man mal in die Mittelgebirge mit ihren Tälern, ist es ganz schnell vorbei mit dem Empfang. Vor allem in Süddeutschland geht das gar nicht. Hier hat man viel zu viele Funklöcher (immer noch und auch in 20 Jahren noch).

Rundfunk bzw. Radio ist für mich Gerät einschalten und ich habe Empfang. Ohne dass ich auf einen Mobilprovider angewiesen bin oder meine 1 oder 2 GB damit verbrate. Sowas nennt man "Broadcasting". Streaming hat damit nichts zu tun. Das ist "Internetradio" und kann kein Ersatz für "richtiges" Radio sein. Wenn überhaupt, dann streaming daheim, aber nicht mobil im Auto.
 
Mich würde mal interessieren welche Übertragung teurer ist, via UKW oder DAB plus ?
Die Frage meinst Du jetzt nicht ernst, oder?

Zum selbst ausrechnen:
DAB+-Bundesmux: 1992000 € in Ausbaustufe 4 mit 170 Sendern 56 CU pro Jahr

UKW: 50 bis 100kW, 120m Antennenhöhe, Sender mit erhöhter Betriebssicherheit, gemäß veralteter MB-Preisliste vom 1.4.2013 = 14885 € monatlich / 178620 € Jährlich.

Zum Preis eines Programmplatzes im vollausgebauten Bundesmux bekommst Du 11 x 100kW UKW-Sender.
 
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Erhöhte Betriebssicherheit haben sicherlich nicht alle Privaten Sender. Man müsste den normalen Tarif nehmen.

Aber die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, da es bei DAB Muxxe gibt und in den Verträgen gibt es sicherlich eine Klausel mit einer Preissteigerung oder Abschaltungsmöglichkeit für den Betreiber, wenn Anbieter aussteigen und niemand neues hinzukommt.

Bei 56 CU gehen 15 Sender in einen Mux. So mit wäre ein UKW Sender genauso teuer wie ein DAB Sender. UKW höhere Stromkosten, dafür DAB höhere Verbreitungskosten.

Sendet der UKW nicht rund gibt es ein Abschlag etc, ist der DAB Mux nicht voll oder wird mit anderem Fehlerschutz gesendet geht es zu lasten der DAB Seite.

Außerdem hat DAB eine viel höhere Dämpfung im VHF-III Band. Natürlich wieder den Vorteil eines SNF in dem Fall. Aber grundsätzlich braucht es mehr DAB als UKW Sender bzw zumindestens an allen UKW Standorten auch einen DAB Sender und es gibt die klassische Aufteilung GNS und Füllsender nicht mehr; im Prinzip sidn alle Sender gleich gestellt, eher sind exponierte GNS noch kontraproduktiv.

Im Saarland, ein typisches Beispiel für ein schwierig zu versorgendes Land. Viele enge Täler und hügelig, aber kein wirklich exponierter Standort.
Die klassischen UKW Füllsender (Moseltal, Bliestal und Mettlach/Merzig) sind im DAB Netz alle aufgewertet worden und versorgen noch das Umland mit. Neu hinzu kam SB-Halberg für die Indoor Versorung und der Schaumberg bei Tholey für das Nordsaarland, da das Gebiet nicht mehr zu versorgen ist.
Die Göttelborner Höhe als exponierter Standort mit Versorgung von hinter Metz bis vor Mannheim, VOn der Eifel bis zu den Voegesen ist zu einem Lückenfüller in der Mitte des DAB Netztes verkommen.
Der Bundesmux powert vom Schoksberg, aber sobald dieser abgeschattet ist und die nächsten Standorte ist erst der Bornberg in der Pfalz, gibt es Probleme. Trotz 10 kW und 60m mehr Höhe, als Radio Salue auf der 101,7. Mit 40 kW + an Leistung.

In RLP ist es ähnlich. Donnersberg und Haardtkopf funzeln vor sich hin als die beiden Top standorte. Dafür KL-Rotenberg mit 2 kW und Mainz-kastel unten im Loch mit 10kW oder Trier mit 5kW anstatt 100W auf UKW.

Die Netze sind engmaschiger und durch die geringeren Leistungen und Richtdiagramme der Top Stadnorte geht der overspill verloren.

Wie schon geschrieben in der aktuellen Phase funktioniert DAB gut, wenn aber die Muxe mal voll sind, kann kein neues Programm alleine starten. Die Ksoten sind zu teuer.
Es müssen schon mehrere sein bzw eine Umverteilung mit besserem Fehlerschutz.
Leider ist die Kanaleinteilung immer noch aus mpeg2 Zeiten von DAB alt. Damals waren 6 Programme a 192 kbits in einem Mux, heute sind es bis zu 15.
Natürlich wird es für die Anbieter billiger, aber flexibilität geht auch flöten. Bei geringeren Bandbreiten würde man etwas stron sparen und könnte auch die Nachbarkanalproblematik entschärfen, sodass zumindest eine weitreichenden Bedeckung möglich wäre.

Aber die Fehlerkorrektur sinnvoll arbeiten kann, sollte es schon 1 Mhz sein, also 2 Kanälen hätte man 3 machen können.
 
Nach den von dir vorgelegten Zahlen wäre aber ein UKW-Sender 15 mal teurer als ein Sender im DAB-Bundesmux.
???
Das kann ich wiederum nicht nachvollziehen... Wie hast Du gerechnet?
EDIT: Ach so, du hast 1992000€ : 170 Standorte = 11717 €/Jahr pro Standort gerechnet. Ja, passt, 15x teurer für die Ausstrahlung von 1 Programm.
Vergleicht man die Sender selber, dann sind das
15 x 1992000€ = 29880000 € (170 DAB-Sender)
29880000€ : 170 = 175764 € (1 DAB-Sender)
=> quasi genau so teuer wie der UKW-Sender für 178620€. Nur, daß darüber 15 statt 1 Programm gesendet werden können.





Meine Rechnung war:
1992000 : 178620 = 11,15 (gerundet auf 11) bzw. anders herum:
11 x 100kW-UKW-Sender à 178620 € = 1,96 Mio €*
1 x 56CU via 170 DAB-Sender = 1,99 Mio €

Wer mit dem Preis für nur einfache Betriebssicherheit des obigen 100kW-UKW-Senders rechnen möchte: 10351 €/Monat (=124212 €/Jahr) => 16 UKW Sender zum Preis eines Bundesmux-Platz.

*) Nun versuche mal mit 11 (oder 16) x 100kW auf UKW das gesamte Bundesgebiet zu versorgen...

Um jetzt die Frage klären zu können, wieviel mal teurer UKW gegenüber DAB ist, muss zuerst eine Zahl her, wieviele 50-100kW-UKW-Sender man für eine flächendeckende Versorgung der gesamten Bundesrepublik benötigt.

Das ist dann trotzdem noch eine Pi x Daumen-Rechnung, da die MB-UKW-Preisliste aus 2013 ja so nicht mehr gültig ist. Jetzt hat jeder Antennenstandort seinen eigenen Preis, der extrem in die Höhe schnellt, sofern man der einzige Nutzer des Antennenträgers ist.

Für weitere Rechenspiele hier noch die alte Preisliste vom Start des Bundesmux, die mittlerweile aus dem Netz verschwunden ist:
484000 € für 56 CU pro Jahr in Ausbaustufe 1 mit 35 Sendern.
732000 € in Ausbaustufe 2 mit 55 Sendern
1324000 € in Ausbaustufe 3 mit 110 Sendern => der aktuelle Stand.
1992000 € in Ausbaustufe 4 mit 170 Sendern
 
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Noch eine Rechnung...
reine Austrahlungskosten für 1 min. Signal

nur Sender Steinkimmen 100 kW UKW, z.B. Antenne Niedersachsen
178620 € : 525600 min = 0,34 €/min
durchschnittlicher (Mo-Fr 6-18) Werbepreis lokal = 558 €/min
399000 Hörer pro Tag Mo-Fr (ma)

Programm im DAB-Bundesmux mit 110 Sendern und 56CU:
1324000 € : 525600 min = 2,52 €/min
Werbepreis bundesweit?
Hörer?
 
Massenhaftes Streaming wird auch aus anderen Gründen nicht funktionieren. Dazu ist das backbone-Netz der Mobilfunkstationen nämlich gar nicht konzipiert.

Braucht es auch gar nicht zu sein.

Man darf nicht den Fehler machen, und vom UKW-Stand heute ausgehen, und auf dieser Basis auf die Zukunft schließen.

Wer Internet-Zugang im Auto hat und damit Zugriff auf Spotify und Podcasts, der braucht doch gar kein lineares Live-Radio mehr. Und auch generell gibt es kaum Programme, die zwingend live übertragen werden müssen. Und deswegen kann man "Radio" wunderbar in vorproduzierten Häppchen (sei es sendungsweise oder stundenweise oder von Werbung zu Werbung) zum Empfänger schicken, der dafür in großen Intervallen einen kurzen Abruf machen muß, die Inhalte puffert und keine dauerhafte Verbindung offen halten muß. Bei aktuellen Ereignissen könnte man trotzdem, wie beim Handy, per Push-Nachrichten kürzere Abrufinvervalle oder sogar Streaming einfordern. Aber ich denke mal, daß wenn sich Spotify & Co. auch mobil durchsetzen, so oder so das lineare Radio von heute niemanden mehr interessiert.

Last but not least wird das Mobilfunknetz der Zukunft nicht dem weitmaschigen Handy-Netz der 2010er-Jahre entsprechen, sondern eher als sehr engmaschiges Netz mit lauter Micro- und Nano-Zellen, mit starker WLAN-Überdeckung, mit Sendern beispielsweise in jeder Straßenlaterne oder überland beispielsweise in Leitpfosten.

(Sorry für so viel off-topic, eigentlich wäre so eine Diskussion einen eigenen Thread wert)
 
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Ich dachte Digitalisierung wird gemacht weil sie günstiger ist oder mindestens effizienter. DAB+ bietet keine echten Vorteil, aber man kann es natürlich mit aller Macht durchsetzen, wenn man es will, es wird aber kein Weg an dem Ausbau für ein schnelles und sorgenfreies mobiles Internet vorbeiführen. Über diesen Carrier kann man dann auch Radiosender schicken, ähnlich wie bei Handys die Notrufnummer. Das wäre doch vernünftiger als zwei Systeme parallel laufen zu lassen.
 
Nun ja, 500 bzw. 200 Mb Datenvolumen und das dann auch noch Flatrate zu nennen, ist schon eine Frechheit für sich. Davon ab ist das Stylus2 so ziemlich das einzige Handy mit DAB+ was offiziell in D angeboten wird. Das Nachfolgemodell hat schon kein DAB mehr.
 
Was auch ein erneuter Hinweis auf den gigantischen Erfolg von DAB ist. Gar keiner.
Eher ein Hinweis auf den Stellenwert eines im smartphone eingebauten Radioempfängers. Egal, ob dieser jetzt UKW oder DAB+ empfängt.
Kein Mensch (oder fast keiner) braucht das und nutzt das. Mittlerweile werden daher ja auch in vielen smartphones keine UKW-Empfänger mehr eingebaut. Der Kunde bemerkt das gar nicht.
 
Auch wenn ihr es gerne so hättet, da muß ich euch entttäuschen. LG arbeitet an einem Update des Stylus 2, das dann sogar als Stylus 2 DAB in den Markt kommt. Es wird also weiter gebaut, unabhängig davon daß das Stylus 3 kein DAB meht hat.
 
Mit dem richtigen Equipment für Dab macht es auch Spaß. Was gut ist bei einen kleinen Online Shop gibt es Verstärker ab 4€! Die sind wahre Wunder. Meine Bestellung ging heute raus. Jedenfalls muss auch manchmal der Hörer selbst ein wenig Investieren. Meine Anlage gibt nämlich langsam auf. Grund sehr alte DDR Verstärker Technik diese wird dann abgelöst. Vor 2 Jahren war meine Anlage ein wahres Empfangswunder. Viele wissen das ich nur mit Zimmer Antenne Fernempfang aus Norwegen hatte. Jetzt freue ich mich auf meinen neuen Verstärker samt Weichen für Dab.Natürlich auch auf neuen Empfang aus anderen Regionen. Rüste auch auf dem Dipol um.
 
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Ich bin immer wieder begeistert, wie DAB+ seit inzwischen 6245 Postings unglaublich erfolgreich ist.

Wenn es genau so viele Hörer wie Postings hätte, dann könnte man schon über einen ersten Erfolg sprechen, hahaha.

Mal gucken wie sich DAB+ dieses Jahr in Norwegen entwickelt, die Leute haben die Wahl zwischen DAB+ und Internetradio. Im Dezember 2017 ziehen wir dann hier eine Bilanz.
 
Und? Aus 2015 ist 2016 geworden. Ansonsten ist es genau so eingetreten. D. h. seit 1.1.2017 ist es aus Konsumentensicht erstmals sinnvoll über ein DAB+ Autoradio nachzudenken, falls ein neues angeschafft werden soll.
 
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