Wie war das alte RTL Radio?

br-radio

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Neben SWF3 war auch RTL Radio aus Luxemburg eine Kaderschmiede der deutschen Radiolandschaft. Es gehörten namhafte Moderatoren den "vier fröhlichen Wellen" von RTL Radio an.
Meine Frage nun an euch: Wie war denn eigentlich für euch das RTL Radio von 1957 bis heute? Immerhin feiert RTL Radio nächstes Jahr 55. Geburtstag.
 
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Immerhin feiert RTL Radio nächstes Jahr 55. Geburtstag.
Das stimmt nicht - RTL ist schon lange tot!

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Ich hätte einen ca. 25-minütigen Mitschnitt vom Nachtprogramm von ca. 1992 (wenig spektakulär). Bei Interesse bitte eine Mail oder PN.
 
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Die Zeiten sind leider vorbei, obwohl RTL auch mächtig gedudelt hat. Ich erinnere mich an die Zeit, als Words von F.R. David gerade ein Hit war. Der Titel lief bestimmt aller zwei, drei Stunden... Am Tag, wohlgemerkt.
 
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Ich erinnere mich noch sehnsüchtig an die RTL-Radio "DIe größten Oldies" ! Tolle Musik, genialer Sound und tolle Moderatoren.
Leider seid 2002 vorbei.... Und der Sound klingt wie bei jedem anderen Radio ebenfalls langweilig.
 
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Es war ein Format, welches heute undenkbar ist. Neben Pop- und Rockmusik gab es auch Schlagersendungen und Volksmusik. Trotzdem, oder gerade deswegen, hat man viele Menschen erreicht. An meinem jetzigen Wohnort, wo die 97,0 und damals auch die 88,9 quasi Ortssender sind, hörten in den 70ern eigentlich alle "die vier fröhlichen Wellen". Der Sender kam beschwingt und unbeschwert rüber, die Moderatoren wurden nur beim Vornamen genannt und es herrschte eigentlich immer gute Laune (vielleicht aus heutiger Sicht aufgesetzt, aber "damals" eben nahezu einmalig in der deutschsprachigen Radiolandschaft). außerdem setzte man mit vielen Aktionen sehr auf Hörernähe. So konnte man z.B. die Stimmzettel für die sonntägliche Hitparade einfach bei der Sparkasse abgeben und ersparte sich somit das frankieren einer Postkarte.
RTL war zu der Zeit eben der einzige Privatsender, der in Deutschland empfangbar war, in D war der Privatfunk noch nicht erlaubt. Als dann auch in Deutschland die Privaten starteten, fing der Niedergang von RTL an (und meiner Meinung nach auch, als RTL plus startete)
 
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Ich war lange Jahre im RTL Club. Bevor der Sender zum Oldie Sender wurde war ich großer Fan. Hugo E. Balder und Hella v. Sinnen sind in guter Erinnerung, täglich mit Sketchen in "Mahlzeit". Sogar das Introlied kenne ich noch (mehr oder weniger): Mahlzeit, Mahlzeit; Mahlzeit, nimm Dir Zeit für Mahlzeit, bei RTL. Der Tag macht Halbzeit, nimm Dir Zeit für Mahlzeit, viel Spaß und Freizeit, wünscht RTL. Die Unterhaltung, zur Mittagspause, live aus Düsseldorf, für Euch zu Hause. Mahlzeit, Mahlzeit... usw. Empfangen damals ohne Sat und Kabel fast perfekt auf der 93.3, südl. Freiburgs im einfachen Kofferradio (an bestimmten Stellen im Haus). Damals hat man durch RTL wirklich frischen Schwung im Radio verspürt im Vergleich zu den damals eher steifen ÖR Radios. Die ersten dt. Privaten waren noch sehr amateurhaft.
 
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Das alte Radio Luxemburg war zu meiner Kindheit und Jugend mehr denn weniger das Tagesbegleitprogramm und wurde über Kurzwelle(!) gehört, unterbrochen (fast) nur von den Zeiten, während derer der "Deutsche Soldatensender" sendete, bzw. die "Europawelle Saar" ein entsprechendes Angebot machte (die waren über MW deutlich besser zu empfangen als das Programm aus Luxemburg).
Das Hören von Radio Luxemburg wurde weniger, als die "Servicewellen" Bayern 3, hr 3 und NDR 2 starteten, wobei der Haupteinschaltgrund für eines der drei Programme die entsprechenden Sendestrecken und vor allem deren Präsentatoren waren und NDR 2 die wenigste Hördauer hatte (am Tage eigentlich nur die "Plattenkiste"). - Irgendwann Mitte der 70er Jahre war "Radio Luxemburg" dann Geschichte.
 
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Ich weiss das meine Großeltern in den 80ern im Kassettenradio immer RTL Radio 1440 KHz liefen hatten, und ich mit Begeisterung in der Küche vorm Radio gehockt und gelauscht habe. War schon Klasse :D
 
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Jaja, unser gutes altes RTL *seufz*! Für mich ist Radio Luxemburg eine wehmütige Jugenderinnerung. 1971 war´s, ich bekam zum Geburtstag mein erstes Radio, welches jedoch nur MW empfangen konnte. Tagsüber waren damit vier Sender zu empfangen (WDR/NDR1 auf 971 und 1592, DLF auf 548, SR1 auf 1421 und eben Radio Luxemburg auf 1439). Die Hitparade sonntags war ein Familienereignis, die hörten alle. Es gab auf RTL ja auch Musik für jeden, von Bay City Rollers, Smokie, Sweet & co. bis Peter Alexander und Mireille Mathieu. Manches Mal gab´s Stress mit den Eltern, wenn der Junior stundenlang das Telefon blockierte, um beim "Superclub" anzurufen und teure Auslandsgespräche zu führen. Leider war tagsüber um 19 Uhr Schluss, dann kam auf der MW eine Stunde flämisch und anschließend RTL 208, das war der "Duft der großen weiten Welt". Ende der 70er wandte ich persönlich mich von RTL ab, hin zu SWF3 mit seinen Comedy-Kultshows (Elmi, Leienbach etc) und einer differenzierteren Musikauswahl (Popshop). Immerhin: Nach Umzug konnte ich RTL ab etwa 1978 auch auf UKW hören, da ging das Programm dann bis 1 Uhr nachts. Samstags habe ich es zur "Party" hin und wieder noch eingeschaltet, das war quasi ein erster Versuch interaktiven Radios - es wurde gar über Telefon Skat gespielt (!).

Läßt man jedoch die verklärte Kindheitsbrille beiseite, so bleibt als Erinnerung: Prototyp des Dudelfunks, absolut massenkonform durch generationsübergreifendes Programm, welches heute in dieser Form einfach nicht mehr funktionieren würde. Die ARD wachte in den 70ern eben auf und konterte mit den "Servicewellen", die Radio Luxemburg erfolgreich Paroli boten. Diese waren der Sargnagel für RTL, nicht die ab 1986 aufkommenden Privaten (RPR) oder gar Radio NRW ab 1989. Da war RTL schon lange nicht mehr up to date.
 
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Wer die Beteiligungsstrukturen von RadioNRW einmal genauer unter die Lupe nimmt, muss mitnichten feststellen, dass es jemals einen Sargnagel für RTL-Radio gab.
Man sendet ja munter weiter.
 
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außerdem setzte man mit vielen Aktionen sehr auf Hörernähe. So konnte man z.B. die Stimmzettel für die sonntägliche Hitparade einfach bei der Sparkasse abgeben und ersparte sich somit das frankieren einer Postkarte.

Die Sparkassen-Idee war übrigens mitnichten dem Bestreben um mehr Hörernähe oder -freundlichkeit geschuldet, sondern war eine Reaktion auf wildgewordene Fanclubs, die RTL in großangelegten Aktionen auf dem Postwege mit gefälschten Stimmkarten für ihre „Stars“ überschwemmten...
 
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Kann es sein, dass sich da zwei Dinge in der Erinnerung vermischen? Die Fanclubs haben meiner Erinnerung nach die ZDF Hitparade beackert, die daraufhin zu einem etwas umständlichen Modus übergegangen war: Der Zuschauer schickte eine Postkarte an die "ZDF Hitparade, 65 Mainz 500" und 4000 ausgeloste Zuschauer bekamen dann eine Stimmkarte zugesandt, die mit dem Votum versehen zurück geschickt wurde.

Bei der RTL/Sparkassen-Kooperation gab es doch in den Sparkassen jede Menge leere Stimmkarten, die die "wildgewordenen Fanclubs" dort auch hätten ausfüllen können. Ich vermute daher schlicht, dass die Stimmkarten-Nummer einfach eine vom Sparkassen- und Giroverband gebuchte Sonderwerbeform war, die Menschen in die Sparkassen treiben sollte (wo sie dann die tollen Geldanlage-Angebote gesehen hätten oder das Plakat für den Bausparvertrag usw.).

Dass sich die Hörer damit das Porto sparen konnten, war natürlich ein für die Luxemburger Funker und deren Hörer netter Nebeneffekt
 
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Vor allem hieß es auch nicht "RTL RADIO" sondern schlicht Radio Luxemburg. Die Umbenennung des deutschen Programms kam schleichend, in den 70er Jahren von Programmdirektor Frank Elstner eingeführt. "Hier ist RTL, Radio Luxemburg...." war eine typische Floskel. Elstner selbst erwähnte in einem späteren Interview, dass er die alte Marke "Radio Luxemburg" heute so nicht mehr umbenennen würde.

Viele sagen ja, so ein Radioprogramm würde heute nicht mehr funktionieren. Das mag in gewisser Hinsicht stimmen, aber ein bißchen Hemdsärmeligkeit würde vielen Sendern heute gut tun. Vor allem die RTL Group (früher CLT) sollte sich an ihren alten "Goldesel" (Werbeumsätze von mehr als 50 Millionen Euro pro Jahr) erinnern und dem heutigen RTL RADIO den Etat deutlich erhöhen. Vielleicht könnten Holger Richter & Co ein bißchen vom alten Charme zurück holen...
 
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@Korken: Die Partnerin von Hugo-Egon Balder in der Mittags-Liveshow "Mahlzeit" aus Düsseldorf war nicht Frau von Sinnen, sondern Inga Abel (auch bekannt aus der "Lindenstraße" in der Rolle der Frau Dr. Sperling). Sie ist im Jahr 2000 verstorben, siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Inga_Abel .

Im halloRTL-Club gab es auch zwei LPs/MCs mit den besten Sketchen aus "Mahlzeit".
 
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Hast Recht. Ich gerate bei dem damaligen Programm etwas zu stark ins Schwärmen... Irgendwo auf dem Dachboden müssten noch ein paar Kasetten liegen...
 
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Ich bin in den 80ern hier in der Oberlausitz mit RADIO LUXEMBURG großgeworden.
im Sommerhalbjahr auf der Kurzwellenfrequenz 6090 kHz im 49-m-Band und im Winter auf Mittelwelle 208 m/1440 kHz.
Und das alles auf den guten alten Stern-Recorder R160 von VEB Stern-Radio Berlin.
Ein feines Programm damals...
 
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Mitte der Siebziger habe ich mit Begeisterung den "Fröhlichen Wecker" gehört. Eine Zeit, in der RTL sogar die geilste Cola-Radiowerbung ausstrahlte, die ebenso fröhlich 'rüberkam. Damals stellten die Radiomacher sich noch als große harmonische Familie dar. Das hat mit dem wachsendem Erfolg des TV zumindest im deutschsprachigen Ableger so weit abgenommen, dass RTL jetzt nur noch wie eine unpersönliche Gelddruckerei wirkt...
 
Das kann ich Dir genauer sagen, welche Lokalradios zeitweise das Rahmenprogramm von RTL Radio aus Stuttgart übernahmen (1990-1994):
RTL Radio 100.7 Mühlacker
RTL Radio 100.3 Geislingen (12-24h, restliche Zeit Radio 7)
RTL Radio 104.8 Reutlingen
RTL Radio 103.0 Göppingen (10-14h, restliche Zeit Filstalwelle)
RTL Radio Hochrhein
Radio ES
Radio BB
RMB-Radio
Radio Seefunk
Radio FR1
Radio Merkur (fusionierte später mit Welle Fidelitas)

In NRW:
Antenne AC
Radio Rur
Welle West

In Bayern:
Radio FFB

Vor 1990 übernahmen AFAIR Programmteile von R. Luxemburg:
Radio ES
Radio Merkur
Radio FR1
 
Seit den 70ern genießen alle Zweige unserer Familie ausschließlich die bei Radio Luxemburg immer live beworbene Kaffee-Marke.
So!

(Dagegen wurde noch nie auch nur eine einzige Packung Seitenbacher-Müsli gekauft.)
 

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