Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

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br-radio

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Liebe User,

als ich bei zdf.de mal durchgeclickt bin, habe ich festgestellt, dass das ZDF Amateurfunker beschäftigt. Nur frage ich mich, warum? Steigt das ZDF auch in den Radiomarkt ein? Was wird da gemacht?

Über Antworten wäre ich froh.
Danke!

PS: Die URL lautet: http://hamradio.zdf.de/
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Wo steht da das das ZDF Leute beschäftigt? :confused: Ich vermute, dass man sich rein aus Prestigegründen des Namens ZDF bedient hat. Wie es scheint auch mit deren Einverständnis. Und davon ab: Warum soll es beim ZDF nicht Leute geben, die zur Fröhung ihres Hobbys sich des Namens ihres Arbeitgebers bedienen?
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Seht es doch mal anders. Im Falle einer "Katastrophe" sind es die Amateurfunker die rasend schnell Informationen an den Mann bringen können. Gab doch schon mal Meldungen im TV wo man sich auf solche Meldungen berufen hatte.
Wer den Film "Stirb Langsam 4.0" kennt kann sicher etwas nachvollziehen wo der Sinn einer solchen Station liegen kann.
Wenn schon nicht die gesamte Bevölkerung erreicht werden kann dann doch zumindest ein kleiner Teil welcher Informationen mittelalterlich via Mundpropaganda verbreiten kann.

http://hamradio.zdf.de/index.php?id=114
und
http://notfunk-deutschland.de/
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

... und nicht zu vergessen die Reiterstaffel des BR, die die Meldungen aus dem Nürnberger Studio nach München bringt.
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Nein, ich meine die Reiterstaffel. Das kann ja durchaus möglich sien. Der WDR hat ja auch sein Orchester *g* und meldet vom Appellhofplatz zum Medienpark mittels Raucheichen *g*
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Das ist aber wirklich doof. Die ganzen "Hochhäuser" im Mediapark versperren doch die Sicht. Da ist der Geisterfahrer ja schon längst weg bis die Meldung am Appellhofplatz angekommen ist.

Ist die Joghurtbecherverbindung quer durch die Stadt schon wieder gerissen?
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Was ist daran so ungewöhnlich? Ich meine beim HR gibt es auch eine Amateurfunkvereinigung und manche nutzen halt auch für Ihre Funkzwecke teilweise die hauseigenen Standortorte mit.
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Meine Güte, an vielen Unternehmen gibt es sogar Sportvereine.
Gerade unter den Sendetechnikern wird es viele geben, die über das Hobby zum Beruf gekommen sind, und ihrem Hobby Amateurfunk frönen sie eben heute immer noch. Wie viele Amateurfunker es noch gibt, kann jeder sehen, wenn er mal auf die hamradio nach Friedrichshafen kommt. Aber Vorsicht: Erhöhtes Aufkommen skurriler Gestalten! :D
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Eine Amateurfunkgruppe hat auch der ORF, die Polizei, das Rote Kreuz,
die Eisenbahner, auch die NASA.
Auch zur Raumstation ISS sind öfter Amateurfunkverbindungen möglich.
Die ersten Meldungen von der Tsunami - Katastrophe konnten auch nur
über die Kurzwellenstationen der dortigen Amateurfunker übermittelt werden.
Auch Piloten großer Fluglinien haben AFU - Klubs.

Das ist daher doch überhaupt nichts Besonderes, wenn auch beim ZDF so eine Gruppe mit Anlage besteht und manchmal, wenn alle Satellitenverbindungen abreissen, ist die Kurzwelle die letzte Möglichkeit zur Verständigung mit einem Korrespondenten irgendwo weitab.

Weiters sind alle Antarktis - Forschungsstationen mit AFU - Anlagen besetzt, denn dort funktioniert kein Handy und auch kein SAT - Telefon.

Wer über so manche auch kurose AFU- Funker spöttelt, hat insgesamt aber überhaupt keine Ahnung über diesen durch das Völkerrecht geschützten Funkdienst !
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Habe ich ja auch nicht, selbst der Vatikan und andere Institutionen haben einen solchen Dienst. Ich habe mich lediglich nach dem Zweck gefragt, warum/wozu eigtl. ein großer deutscher Fernsehsender wie das ZDF einen Amateurfunkdienst braucht. Pirni hat mich aufgeklärt, andere auch, dass trotz Internet und Digital trotzdem noch die guten alten MW, KW und LW nicht in Vergessenheit geraten sind, im Gegenteil.
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Ich finde, man sollte in der ganzen Bundesrepublik an strategisch günstig plazierten Stellen wieder Scheiterhaufen errichten und diese ähnlich wie bei "Herr der Ringe" anzünden, wenn´s was zu melden gibt.

Verfeinern könnte man das Ganze noch, wenn man sich der Rauchsignale der nordamerikanschen Indianer bedienen würde und ganz weit vorne in der Kommunikation wäre man, könnte man Vögel dazu bringen, kleine Zettelchen mit wichtigen Meldungen zu transportieren :)
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Das mit den Rauchsignalen war auch eher ironie wie man sich sicher dneken kann. Dennoch, selbst mit diese Methode lassen sich noch Informationen übermitteln!
Ich denke, wenn man sich die HP der ZDF Funker genau angesehen hätte, wäre dieses Thema hier nicht entstanden. Andenrfalls sind jetzt einige Menschen mehr über den Sinn solch einer Station informiert worden. Ich bin froh das es solche Stationen gibt. Im Ernstfall hat man so wenigstens noch die Möglichkeit über sein billiges Kofferradio mit Batterie "Radio" zu hören. AFU ist nun mal ein "Netz" welches man schwer bzw. garnicht abschalten kann. Es muss ja nicht jeder unbedingt empfangen können. Es reicht schon, wenn es eben die entsprechenden Personen hören. Dadurch wird die Meldung eben verbreitet. Das dauert zwar etwas länger als der normale Rundfunk aber ist bei weitem besser als keine Informationen.
Die Frage nach dem Sinn solch einer Station hatte eher den Hintergrund nach dem Motto "Gebürenverschwendung". Dem kann ich ganz und garnicht zustimmen.
Wenn schon überall die Sirenen abgebaut werden sollten diese AFUs auf jeden Fall erhalten bleiben. Ob sie Sinn machen bleibt jedem selbst überlassen. Welche Katastrophe hierfür nötig sein wird ist auch relativ zu sehen. Ein Meteoritenenschlag oder ein Atombombenanschlag... Letzteres halte ich jedoch für wahrscheinlicher.
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Naja, es genügt schon ein kleiner Kyrpil, Paula oder Emma, um ein ganzes
Alpental stromlos zu machen und damit ist jede herkömmliche Kommunikation
unterbrochen, denn die Handymasten brauchen immer noch Strom.
Es ist schon einige Jahre her, aber bei der Lawinenkatastrophe in Galtür war
es der Praktische Arzt, der mit seiner AFU- Station dee ganze Rettungsaktion koordinierte und das funktionierte nur mit einer Autobatterie.
Es ist viel öfter der Fall, daß das AFU- Netz in Notfällen herhalten muß, als allgemein wahrgenommen wird. Auch war doch voriges Jahr in Norddeutschland wo ein größerer Stromausfall. Also man braucht nicht auf
Meteoriteneinschläge oder Atombomben zu warten.
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

... und nicht zu vergessen die Reiterstaffel des BR, die die Meldungen aus dem Nürnberger Studio nach München bringt.
Nee, die Reiter-Staffel hat der BR doch schon im Laufe des Jahres 1991 nach Leipzig entsandt. Und leider ist sie dort geblieben.
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Naja, es genügt schon ein kleiner Kyrpil, Paula oder Emma, um ein ganzes
Alpental stromlos zu machen und damit ist jede herkömmliche Kommunikation
unterbrochen, denn die Handymasten brauchen immer noch Strom.

Ne Weile kommen die auch ohne Strom aus, man munkelt so zwischen 30 Minuten und 4 Stunden. Festnetztelefonie funzt auch länger da die Vermittlungsstellen eigene Notstromdiesel haben.
Ist dann halt schlecht wenn am anderen Ende ein Schnurlos-Telefon dranhängt :D
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Ist schon richtig. Aber es gab da ja auch schon öfter mehrere Tage ohne Strom und gerade in sehr ländlichen Gebieten sind auch Festnetzleitungen noch oberirdisch und diese waren zerstört.
Nicht umsonst finden ja auch immer wieder Funk - Katastrophenübungen mit
Einsatzkräften unter Einbindung der AFUs statt.
Im äußersten Notfall darf ein staatlich geprüfter Amateurfunker sogar auf Polizei- Rettungs- und allen anderen Frequenzen funken.
Jedenfalls kann sich wahrscheinlich unter den Flachländlern niemand vorstellen, daß es in den Alpen noch viele Gebiete gibt, wo kein Handy funktioniert, denn kein Handybetreiber stellt in entlegenen Gebieten, wo keinerlei Besiedlung ist, einen Mobilfunkmast auf.
Ich nehme jedenfalls auf meinen entlegenen Wanderungen immer mein Funkgerät mit.
Aber wahrscheinlich führt das jetzt in diesem Forum zu weit.
Ich wollte eigentlich nur darlegen, daß ein Funkklub in großen Firmen, vor allem wo viele Techniker arbeiten, gar nichts ungewöhnliches ist.
Das ist so was Normales wie eine Freiwillige Werks - Feuerwehr, die halt im
Notfall bereit stehen und sonst einfach ein geselliges technisches Hobby betreiben.
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Es ist wohl nicht ungewöhnlich, das techniker/Ingenieure, besonders die, welche sich mit NF und/oder HF beschäftigen, auch das Amteuerfunkzeugnis besitzen. Da dieser Menschenschenschlag (ich berichte aus eigener Erfahrung) oft sehr kommunikativ ist und sich mit seinen Ko-Spinnern gerne zusammentut, wird es wohl kaum ein Zufall sein, dass eine Rundfunkanstalt besonders viele Menschen beschäftigt, welche Amateurfunker sind, und dass diese es auf einer Unterseite ihres Senders auch kundtun.

Nun ist der Weg, über den Amateufunk Informationen zu übermitteln, nicht die erste Wahl -- logisch, es gibt professionelle Systeme. Allerdings kann der Amateurfunk eien wichtige Ergänzung darstellen.

Beispiel 1: Die Balgerung von Sarajewo in den 1990er Jahren. Zeitweise waren Nachrichtenverbindungen in die Stadt völlig zusammengebrochen, bzw. die Sender konnten wegen starkeb Beschuss nicht von ihren Satellitenverbindungen gebrauch machen. Informationen wurden durch Ameteurfunker übermittelt und später in den Medien zitiert.

Beispiel 2: 9/11. In und um New York gibt es wie überall in den USA Ameterufunker, welche freiwillig ein Not-Kommunikationsnetz aufrecht erhalten. Angesichts der Tatsache, dass die Terroranschläge zumindest im südlichen Manhattan die Telefon- und Mobilfunkverbindungen (und damit auch Internet und Datenverbindungen) sowie die Stromversorgung lahmlegten, blieb hier der Ameterufunk die letzte zivile Nachrichtenverbindung -- außer den Funksystemen von Polizei und Feuerwehr etc.

Übrigens sind damals auch viele Radio- und TV-Sender aus der Luft geholt worden, weil sie ihre Sendeanlage auf den Türmen installiert hatten. In New York hat das natürlich nicht so viel ausgemacht, da immer noch viele andere Sender in Betrieb waren (z. B. sämtliche AM-Stantionen) und die Fernseher in NY sowieso meist über Kabel versorgt werden.

Daher würde ich die Anwesenheit von Ameterufunkern im Notfall nicht als gering einschätzen.
 
AW: Wozu braucht ein deutscher Fernsehsender einen Amateurfunk?

Der Amateurfunk ist ein Funkdienst der auf der Grundlage internationaler und nationaler Rechtsvorschriften betrieben wird. Im Amateurfunkgesetz (AfuG 1997) ist im § 2 definiert was Amateurfunk ist.
Im Sinne dieses Gesetzes ist
1.
Funkamateur der Inhaber eines Amateurfunkzeugnisses oder einer harmonisierten Amateurfunk-Prüfungsbescheinigung auf Grund der Verfügung 9/1995 des Bundesministeriums für Post und Telekommunikation vom 11. Januar 1995 (Amtsblatt S. 21), der sich mit dem Amateurfunkdienst aus persönlicher Neigung und nicht aus gewerblich-wirtschaftlichem Interesse befasst,
2.
Amateurfunkdienst ein Funkdienst, der von Funkamateuren untereinander, zu experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien, zur eigenen Weiterbildung, zur Völkerverständigung und zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen wahrgenommen wird; der Amateurfunkdienst schließt die Benutzung von Weltraumfunkstellen ein. Der Amateurfunkdienst und der Amateurfunkdienst über Satelliten sind keine Sicherheitsfunkdienste,
3.
eine Amateurfunkstelle eine Funkstelle, die aus einer oder mehreren Sendefunkanlagen und Empfangsfunkanlagen einschließlich der Antennenanlagen und der zu ihrem Betrieb erforderlichen Zusatzeinrichtungen besteht und die auf mindestens einer der im Frequenznutzungsplan für den Amateurfunkdienst ausgewiesenen Frequenzen betrieben werden kann.

Üblicherweise werden solche Klubstationen wie beim ZDF als Station eines Ortsvereins des Deutschen Amateur Radio Clubs betrieben und aus den Beiträgen der Mitglieder finanziert einschließlich Mieten für Stations - und Antennenstandorte und der Betriebskosten wie Energieverbrauch.
Wobei nicht ausgeschlossen ist das der in solchen Häusern wie dem ZDF vorhandene Messgerätepark in Abstimmung mit der Geschäftsleitung in der Freizeit der Funkamateure genutzt wird.
Funkamateure müssen im Rahmen der amtlichen Prüfung umfangreiche Kenntnisse der Elektrotechnik, Hochfrequenztechnik, Wellenausbreitung, Betriebstechnik und Rechtsvorschriften nachweisen.

Siehe: http://www.dj4uf.de/lehrg/index.html

Nach der erfolgreichen Prüfung dürfen Funkamateure je nach Frequenzbereich Sender mit einer Leistung bis 750 W in allen Heute für die Punkt zu Punkt Übertragung üblichen Betriebsarten bis zum Fernsehen nach PAL Norm betreiben.
Nur ist es Ihnen auf Grund internationaler Vorschriften außer in Notfällen nicht gestattet Nachrichten die nicht den Amateurfunk betreffen zu übermitteln. Der Notfunkbetrieb wie er auf der Webseite des ZDF dargestellt wird ist nur ein wen auch nicht unwichtiger Teil des Amateurfunks.
Lange bevor es schick wurde mit dem „Laptop“ und „Handy“ oder WLAN in das Internet zu kommen war es im Amateurfunk üblich auf 2 m oder 70 cm am nächstgelegenen Digi in das PR Netz einzusteigen und quer durch Europa Informationen auszutauschen. Womit die Funkamateure wieder einmal Vorreiter für eine Heute allgemein übliche Technik waren.
 
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Man darf auch nicht vergessen, daß im Funk die erste Form der digitalen Nachrichtenübertragung stattgefunden hat. Der Amateurfunker, sofern er nicht nur die Schmalspurlizenz hat, kennt das unter Betriebsart CW. Richtig, die Rede ist von Morseübertragung. Digitaler gehts nicht...
 
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Da müssen die Herren aber mit ganz flinken Fingern auf die Taste zittern damit sie wenigstens 32 kpbs zusammen bekommen... :D
 
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Jedenfalls geht Morsen schneller wie SMSen, das wurde in einer amerikanischen Fernsehshow mal demonstriert.
 
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BlueKO: Jetzt lach nicht, auch was die Datenübertragung anging, waren die AFUler mit ihrem Packet Radio Pioniere. Und das lange, bevor Leute wie Du und ich ein 32 oder gar 56k-Modem hatten!
Freilich ist das Funken in der Zeit von Mobilfunk und DSL aus der Mode gekommen, die Volksvariante "CB" ist ja schon vom Aussterben bedroht. Amateurfunkern fehlt auch der Nachwuchs...ich find es schade.
Ein Funker konnte wenigstens seine Antennen selbst bauen, kleine Reparaturen an den Geräten vornehmen (bei der AFU-Prüfung musste er theoretisch sogar eins bauen können) und wussten, daß der SWR keine Rundfunkanstalt ist, sondern etwas ganz anderes. Die heutige Jamba-Generation kann allenfalls das Gehäuse seines Telefönchens austauschen oder (sofern weiblich und mental im Frühstadium der Pubertät) Kittyanhänger dranbasteln.
 
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