Wulff: ARD-Radios käuen nur wieder

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Richtig. Aber DDR-Bürger, welche nach einem Auslandsaufenthalt nicht zurück kamen, galten nunmal als Republikflüchtlinge, insbesondere wenn sie im Westen blieben.
 
Gaucks Söhne haben die Ausreise beantragt und, wie übrigens viele andere, auch genehmigt bekommen. Nix von wegen "im Westen geblieben".
 
Alles Korinthenkackerei! Lasst Gauck als Bundespräsident zu den Themen der Zeit reden und beurteilt ihn dann. All die Schlaumeier, die heute wissen, wie sie vor 30 Jahren in der ehemaligen DDR gehandelt hätten (nämlich idealistisch, tapfer, unerschrocken, regimekritisch), erinnern mich an die Flut von Widerstandskämpfern gegen das Dritte Reich, die allerdings erst im Nachkriegsdeutschland auf der Bildfläche erschienen sind.
 
Manchmal finde ich euch schon "lustig", ums mal vornehm zu formulieren. Der Linkspartei betet man seit 20 Jahren vor, sie solle aufarbeiten. Nur wenns dann um die eigenen Reihen geht, macht man beflissen die drei Affen, die nichts hören, sehen oder sagen...

Punkt 1:
Lasst Gauck als Bundespräsident zu den Themen der Zeit reden und beurteilt ihn dann.
Das habe ich schon vor meiner Einlassung zur evtl. Stasi-Verstrickung Gaucks gesagt.

Punkt 2:
All die Schlaumeier, die heute wissen, wie sie vor 30 Jahren in der ehemaligen DDR gehandelt hätten (nämlich idealistisch, tapfer, unerschrocken, regimekritisch)
Glücklicherweise habe ich mich belegbar nie zu denen gezählt. Ich bilde mir ein, der Differentierung durchaus fähig zu sein.

Punkt 3:
erinnern mich an die Flut von Widerstandskämpfern gegen das Dritte Reich, die allerdings erst im Nachkriegsdeutschland auf der Bildfläche erschienen sind.
Erstaunlich, dass ausgerechnet dem, der hier oder anderswo (kann ich jetzt nicht genau beantworten) zu Recht verkündete, dass man doch jetzt bitte nicht die gleichen Fehler wie nach dem 3. Reich machen möge, ausgerechnet dieser Kommentar gefällt. Extrem glaubwürdig.
 
Mal nur eine Sache. 1987 wurden in der DDR die Regelungen für Besuche DDR-Deutscher im Westen auch vor dem Erreichen des Rentenalters wesentlich kulanter ausgelegt, das war Absicht. Gauck jetzt mit leichter Häme vorzuhalten, er wäre 1987 privilegiert in den Westen gereist - das würde ihn also verdächtig machen, das ist hinterhältig, weil objektiv falsch. Es wurden deutlich mehr Visa für BRD-Bürger zum Ostbesuch ausgestellt, und eben auch umgekehrt. Ich weiß noch ganz genau, wie einige in meinem direkten Bekanntenkreis im Dreieck gesprungen sind, als sie plötzlich mit 48 Jahren samt Ehefrau mal die Tante zum 60. besuchen durften - obwohl da vorher Jahre nichts ging. Umgekehrt konnten sogar ehemalige DDR-Bürger, die wegen Republikflucht verurteilt waren, die alte Heimat in der DDR wieder besuchen. Was vorher auch ein Ding der Unmöglichkeit war. Zu dieser Zeit waren auch Ausreiseanträge nicht mehr mit gesellschaftlicher Ächtung verbunden. Die Behörden sind nämlich garnicht mehr hinterhergekommen, diverse Schikanen einzuleiten, weil es so viele Ausreiseanträge waren. Man hat das dann einfach hingenommen. Klar, wie immer gab es Ausnahmen, wo die Stasi nochmal ordentlich hingelangt hat - aber da gehört dann meist auch eine umfangreiche Hintergrundgeschichte dazu mit dicker IM-Akte und allem Zubehör.

Den Vergleich mit dem 3. Reich will ich garnicht hochziehen, weil es in der DDR anders war. Der Vergleich zum Kriegsende geht absolut nicht. Aber nach der Wende hatten wir plötzlich so viele langjährige Regimegegner, wenn es nur bei der Hälfte wahr gewesen wäre, dann hätte es die Wende schon 1970 gegeben. Und eine Nuance ist (mir) auch wichtig: Fast alle kritischen Kräfte in der DDR (Kirchen, Neues Forum , Umweltgruppen etc.) waren nicht primär darauf aus, die DDR zubekämpfen oder abzuschaffen. Es ging um die politische Führung, die Dikatur einer Partei, diese sollte weg, Meinungsfreiheit, auch Reisefreiheit und bürgerliche Rechte, dass wollte man haben. Mit dem Land selber hatte man eigentlich keine Probleme. Das war auch das Problem der Bürgerrechtler zur Wende. Plötzlich ging es nur noch um die D-Mark und die Wiedervereinigung. Das hatte man garnicht im Fokus. Die Stasi-Thematik war nicht so vordergründig, auch weil man im allgemeinen DDR-Alltag vom Moloch Stasi garnicht soviel mitbekommen hat, das sollte ja laut Mielke auch so sein.

Und wennich jetzt lese "da gibt es dunkle Ecken in der Bio von Gauck" brrrr, da schüttelt es mich. Wer will hier denn die moralische Instanz sein? Wer glaubt, so erhaben zu sein, dass er festlegt, was "dunkle Ecken in der Bio" sind und was nicht? Ich würde mir es nie erlauben, Gauck heute angebliche Privilegien oder gar Nähe zur Stasi vorhalten zu wollen - gerade weil ich aus der DDR stamme, weiß ich, was da alles vorkommen konnte. Und bei Lichte betrachtet, sind diese "Vorhaltungen" völlig gegenstandslos. Gauck hat ein Leben mit Höhen und Tiefengelebt. Er hat keinen "getunten" Lebenslauf, wie es heute überall erwartet wird - das unterscheidet ihn von Wulff. und er ist - trotz sicherlich einiger Kompromisse - aus dem DDR-System immer noch mit Rückgrat herausgekommen.

Ne ne, lasst den Gauck mal bp werden. Er wird es gut machen, weil er eben eine Persönlichkeit hat - die auch zur moralischen Auseinandersetzung geeignet ist. Kein Vergleich zum dahingeschiedenen Bundesschnäppchenjäger.

Gruß
 
Auf lange Sicht wird der Spott, der Wulffs Amtszeit und die Umstände seines Abgangs umgibt, für diesen "ich bin ein Staatsmann" die heftigste Strafe sein. Das ist seine wahre Hinterlassenschaft für die Geschichtsbücher. Der Möchtegernegroß, der es einfach nicht konnte.
 
Ne ne, lasst den Gauck mal bp werden. Er wird es gut machen, weil er eben eine Persönlichkeit hat - die auch zur moralischen Auseinandersetzung geeignet ist. Kein Vergleich zum dahingeschiedenen Bundesschnäppchenjäger. Gruß

Da setzt uns der verlogene Verein in Berlin also einen Kukident-Gebißträger 70+ vor die Nase.
Einen Pastor mit teilweise nebulösem Lebenslauf, quasi einen Wulff im Schafspelz.
Auf was müssen wir uns bei diesem Jenseitsforscher für die nächsten 5 Jahre einstellen?
Vermutlich auf die immergleiche, oberlehrerhaft versülzte Leier.
Pfäffische, rührselige, klebrige, heulsusige und vor triefender Menschlichkeit glibbernde Sonntagspredigten.
Sowas kann einem schon schwer auf die Ketten gehn, aber am Ende der faseligen Hirtenbriefe werden die meisten eingeschlafen sein.
Halleluja!
 
Gestern bei Jauch in der ARD zum X-ten Mal das Thema Wulff und dann kam es zum Eklat, als Bremens Ex-Bürgermeister Scherf und die TAZ-Chefredakteurin Ines Pohl Jauch ins Kreuzfeuer nahmen, weil auch er nicht ohne Makel ist und zudem über jede Menge Millionen verfügt. Jauch scheint sich am Ex-Bundespräsidenten festgebissen zu haben, was den Leuten aber so langsam reicht. Trotzdem geht es kommenden Sonntag in seiner Sendung weiter: dort wird dann Wulffs Nachfolger Gauck unter die Lupe genommen und ich bin sicher, die üblichen "Ketzer" von Industrie und Politik sitzen wieder mit fletschenden Zähnen in der Podiumsrunde.

Ob Jauch mittlerweile einsieht, dass er sich mit dem Sonntags-Talk keinen Gefallen getan hat?
 
Empfehle einen Blick in den aktuellen Spiegel, Seite 17.

Wenn man das so sieht wie dort niedergeschrieben, sollte man allerdings auch noch weitermachen und nicht vergessen, auch nach den ganzen StK-Schnullis zu fragen oder nach M@nfred, der regelrechter Teil der politischen Kultur gewesen zu sein scheint und zu dessen Gilde auch eine Sabine Christiansen gehörte, wie man neulich in einer anderen Illustrierten lesen konnte.

Ansonsten erübrigt sich bei den Quatschbuden der ARD doch eigentlich jede weitere Diskussion. Bis auf die, ob man nichts besseres zu tun hat, als sich auch noch vor diese Sendeflächen zu setzen.
 
Klarsfeld ist doch nur ne Alibi-Kandidatin. Außerdem hat sie, wie mir bekannt ist, öffentlich nie die Politik von Sarkozy kritisiert.
Wir sollten uns auf Gauck munitionieren.
 
Schon erstaunlich, welche Verrenkungen manche unternehmen, um Joachim Gauck bereits vor seiner Wahl zu diskreditieren. Wer ist der Heise-Autor Konrad Hartmann-Meister? In einem Blogger-Forum heißt es über ihn:
der u.a. herausgefunden hat, daß Lebensstandard u. -qualität in der DDR bereits damals höher waren als heute in den USA.
Aha!
Wer ihn dennoch ernst nehmen will, hier das Forum:
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/2018725/#2019803
 
Albrecht Müller schrieb:
Der falsche Präsident. Was Pfarrer Gauck noch lernen muss, damit wir glücklich mit ihm werden

Noch nie war ein Bundespräsident schon vor seiner Wahl so populär wie Joachim Gauck. Nach dem ungeeigneten Vorgänger hoffen viele jetzt auf den „richtigen“ Präsidenten. Albrecht Müller teilt diese Hoffnung nicht. Denn Joachim Gauck nimmt die aktuellen, großen Bedrohungen unserer Freiheit nicht ernst genug: die Macht der Finanzwirtschaft, den Abbau der sozialen Sicherheit und die Erosion der Demokratie. Gaucks Botschaft klingt wie ein lautes „Empört Euch nicht!“ Damit ist auch er der falsche Präsident. Albrecht Müller zeigt, wie er doch noch der richtige werden kann.
Quelle: Westend Verlag

Hätten wir nicht Georg Schramm verdient? :)
 
Leuten wie diesem Müller, die sich erdreisten, zu entscheiden, was "wir" gefälligst zu erwarten haben, sollten "wie" ihre Traktate bis zum Zäpfchen in den Hals schieben, bis sie kapieren, daß sie andere gefälligst zu fragen haben, bevor sie in ihrem Namen sprechen.

Unfaßbar, diese Hybris.
 
Ein 64-seitiges Buch zu verfassen mit der Bewertung einer Präsidentschaft, welche zum Zeitpunkt des Schreibens noch nicht mal begonnen hat, ist auch ohne das vereinnahmende "wir" nicht nur ein Zeichen von Hybris, sondern von Megalomanie.
 
Die Befürchtigungen das Gauck ein neuer Moralist wird oder einer der zu sehr an die Kirche hängt, werden sich wahrscheinlich nicht erfüllen. Er war mal vor langer Zeit vom Beruf Pastor gewesen aber ein Prediger ist er schon lange nicht. Der neue Bundespräsident ist garantiert kein aktiver Theologe sondern ein bekennender Humanist das sieht man an folgende Schwerpunke die man in vielen seinen Reden herauslesen kann; die Persönlichkeit des Menschen, seine Verantwortung und die Freiheit selbst zu entscheiden in selbstbestimmt zu leben, Recht auf Abtreibung und Freiheit in jeglicher ethnischer Orentierung usw., werden in seinen Reden immer wieder erwähnt. Seine Ansichten sind auf keinen Fall konform mit der Lehre der Bibel, die Selbstverleugnung, Gehorsam gegenüber Gott und die ethnische Moral als sehr Wichtig ansieht. Die Selbstverleugnung bzw die Autorität Gottes ist einer der Schwerpunkte in der Bibel und Christlicher Lehre.

Johannes Rau war auf jeden Fall um einiges christlicher in seinen Reden und Ansichten im Vergleich zu Joachim Gauck. Den Bezug von Joachim Gauck zum Christentum dauernd in allen Medien zu erwähnen ist meiner Ansicht nach nicht in Ordnung und stark übertrieben. Viele Journalisten nehmen Bezug auf sein Theologiestudium und haben Angst davor, dass er die Nation bekehren möchte, dass wird höchstwahrscheinlich niemals geschehen.

"Gauck wird Land nicht in Pfarrhaus verwandeln"
 
Menschen, die Wahrheiten einfach nur aussprechen, werden es bei uns immer schwer haben. Eine Wahrheit, die Gauck ausspricht, lautet: Es könnte jeder ja auch mal zuerst den eigenen Hintern bewegen, bevor er nach dem Staat schreit, nach Solidarität oder nach sozialen und anderen Hängematten; und bei der Gelegenheit könnte jeder auch mal selbst denken, es gibt nämlich keinen Paragrafen, der die Menschen zwingt, das nachzukauen und zu glauben, was unsere auf Quoten und Boulevard getrimmten Medien durchs Dorf jagen.
So, das hört man nicht gerne, insbesondere dann nicht, wenn man Betroffener ist.
 
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