Zu Tode rotiert (Linktipp)

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AW: Zu Tode rotiert (Linktipp)

Format C:\ schrieb:
Vielen Dank, Funkbude!
Allerdings: Der Link führt zu einem Artikel über Mikrofone, der Link in Palleks Eröffnungsposting funktioniert aber weiterhin.

FC
:D Habs korigiert. Anscheinend fehlte in der URL-Litternai ingendwo ein Zeichen.
 
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Auch auf die Gefahr hin, dass die Überlegung ein alter Hut ist :

"Huhn oder Ei ?"

Muß ein Radio einen intellektuellen Anspruch einem Massenpublikum vorsetzen, das weniger anstrengende Kost ehr honoriert und faktisch nunmal länger dudeln läßt ?
Kulturelle Verantwortung zum Einbremsen sich selbst immer weiter verstärkender Verflachung ?
Ich maße mir hier kein echtes "Urteil" an, wiewohl ich es selbst bedenklich finde, daß "billig" immer schön weitergedreht wird, weil es ja in Summe so toll klappt.....
Heuschrecken-Radio ????? hmmmm.... ;)
 
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exhörer schrieb:
Sprich: 150 bekannte Songs, am besten ohne Unterbrechung in mehr oder minder wechselnder Reihenfolge. Also exakt das, was heute ein iPod Shuffle bietet.

Ist das wirklich alles, was Radio anno 2005 sein will? Ist wirtschaftlicher Erfolg wirklich *alles*?
Ich bezweifle, daß wirtschaftlicher Erfolg mit der billigen Kopie eines MP3-Players erreichbar ist.
 
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BlueScorpio1963 schrieb:
Ich bezweifle, daß wirtschaftlicher Erfolg mit der billigen Kopie eines MP3-Players erreichbar ist.

Und wieviele Leute haben einen MP3-Player? Also meine Eltern z.B. nicht, die hören immer noch Radio und das trotz CD-Players im Auto! Und die jüngere Fraktion lädt sich das Zeugs sowieso (il)legal runter, egal ob ein Radiosender die B-Seite eines nicht getesteten Künstlers spielt, oder nicht ...
 
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radiobayern schrieb:
lieber harald, ich glaube du hast das nicht ganz richtig verstanden! exhörer meinte die programm-macher und musikredakteure, die solche dudelrotationen zu verantworten haben. erst mal genau nachlesen!

Schon klar, ich meinte nur, dass sich hier im Forum nur viele Leute tummeln, die sich gerne für die richtigen Leute halten. Kam vielleicht nicht so rüber.
 
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schönes, hochaktuelles beispiel noch zur vorstellung neuer alben "on air". heute auf antenne bayern: das neue album der stones wird "vorgestellt". mit beitrag und beurteilung durch eine redakteurin. ich freue mich schon, endlich einen song aus diesem neuen teil zu hören oder vielleicht sogar jede stunde einen davon..... und jetzt ratet mal, was die antenne nach dem beitrag spielt!?!? richtig! "rain fall down"! also den song, der bereits vorab schon veröffentlicht wurde und seit wochen bei der antenne rauf und runter läuft. und da soll man sich nicht ärgern!?!?! :wall:
 
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Funkbude schrieb:
:D Habs korigiert. Anscheinend fehlte in der URL-Litternai ingendwo ein Zeichen.

Sorry, aber bei mir öffnet sich das Gleiche wie beim pallekschen Link.

Ansonsten fiel mir auf, dass der Interviewte selbst Musikmanagement-SW herstellt und am Ende werden die Nachteile der "einfachgestrickten", amerikanischen Rotation erwähnt (Läuft die dort wirklich noch so, wie beschrieben? Entwickelt man dort nicht auch neue SW-Versionen, die mehr können bzw. benutzt man sowas "olles" wirklich über Jahrzehnte?), um dann indirekt zu suggerieren, dass die eigene natürlich viel "intelligenter" arbeitet.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt... ;)
 
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WellDone schrieb:
Und wieviele Leute haben einen MP3-Player?

Wenn ich mich in der S-Bahn umschaue - fast jeder in der Zielgruppe der unter 30-jährigen. Wobei ja neuderdings immer mehr das Handy auch als MP3 Player verwendet wird, und ein halbwegs modernes Handy hat ja inzwischen jeder.
 
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exhörer schrieb:
Wenn ich mich in der S-Bahn umschaue - fast jeder in der Zielgruppe der unter 30-jährigen. Wobei ja neuderdings immer mehr das Handy auch als MP3 Player verwendet wird, und ein halbwegs modernes Handy hat ja inzwischen jeder.


das mag sein....irgendwie muss man ja die zeit totschlagen, die man für die fahrt aufwendet.
aber im gegenzug gibt es leute, die fahren seit jahren nicht mit öffentlichen verkehrsmitteln.....weil kein geld (fahrrad, zu fuss), keine anbindung in der nähe (aufm land zum beispiel), autobesitzer, der zeitlich keine alternative zum eigenen pkw hat, weil er am arsch der welt wohnt.

will sagen, diese gruppe ist nur eine kleine gruppe gegenüber denen, die keinen mp3-player haben bzw ihn nicht nutzen.....weil sie nicht in die verlegenheit kommen, sich stundenlang in die strassenbahn, bus oder u-bahn zu setzen....
 
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ist MP 3 nicht heute sowas wie anno-tuck-tuck der SONY-WALKMAN mit Cassette.... ? Ich meine, aktiv/passiv usw..... es ist doch ne ganz andere Interessenlage, ob man selbst aktiv was auf privater Quelle zusammenstellt oder bewußt bei Radio/TV passiv "mal kuckt", was so kommt.....
Ok, ich kann natürlich auch zigtausend Titel heute aufladen und auf Shuffle drücken, aber dann is das Ding immer noch "toter" als ein Radio....
Will heißen, Radio (und TV) funktionieren anders als die neuen Spielzeuge und werden auch genau deswegen nicht durch diese ersetzt - wetten ?!
Was Rotation angeht - wollen wir nicht grade die Mühe lebender Redakteure sehen, die sich bewußt für den einen oder anderen Titel entscheiden ?? :cool:
 
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Was Rotation angeht - wollen wir nicht grade die Mühe lebender Redakteure sehen, die sich bewußt für den einen oder anderen Titel entscheiden ??

Doch wollen wir, wenn es sie noch gibt und nicht alles durch Kollege Computer erldigt wird.
 
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Funkbude schrieb:
Man stützt sich dabei auf die "Reserch Institute" die quasi Dein Musikmanagment übernehmen wodurch Dein Sender keinen Musikredakteur mehr braucht, sondern nur noch jemanden der mit den PC umgehen kann und diesen mit den laut Liste vorgegebenen Musiktiteln füttert.

Vielleicht hast du da andere Erfahrungen gemacht, aber ich kenne keinen ernstzunehmenden großen Sender, der auf eine Musikredaktion verzichtet. Würde ein Sender seine Musikplanung extern einkaufen ohne einen Musikredakteur zu beschäftigen (die Dienstleistung gibt es tatsächlich), dann arbeitet der Musikredakteur eben als externer Dienstleister und nicht mehr als festangestellter Mitarbeiter des Senders. Deswegen ist er trotzdem da und macht die selbe Arbeit.

Daß man für den Research externe Firmen in Anspruch nimmt liegt ganz einfach daran, daß es eine großer personeller und organisatorischer Aufwand ist, einen Auditoriums-Test oder regelmäßige Call-outs durchzuführen. Die Musikredaktion eines Senders ist damit schlicht überfordert.

Trotzdem arbeitet das Research genau nach den Vorgaben der Musikredaktion. Welche Titel in den Test gegeben werden und welche nicht, entscheidet man durchaus noch beim Sender. Auch, wie mit den Testergebnissen umgegangen wird und wie man daraus sein Programm optimiert.

Ein Research-Dienstleister ersetzt also keineswegs einen Musikredakteur. Er nimmt ihm nur etwas Arbeit ab.

Zum Artikel: tatsächlich hat der Interviewte kein unerhebliches Eigeninteresse. Trotzdem ist der Artikel es wert, daß man über ihn nachdenkt und diskutiert.
 
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musicology schrieb:
Vielleicht hast du da andere Erfahrungen gemacht, aber ich kenne keinen ernstzunehmenden großen Sender, der auf eine Musikredaktion verzichtet. Würde ein Sender seine Musikplanung extern einkaufen ohne einen Musikredakteur zu beschäftigen (die Dienstleistung gibt es tatsächlich), dann arbeitet der Musikredakteur eben als externer Dienstleister und nicht mehr als festangestellter Mitarbeiter des Senders. Deswegen ist er trotzdem da und macht die selbe Arbeit..

So wie Du das beschreiben hast, habe ich es auch gemeint, wobei es auch andere Modelle des "Musikmanagments" (z.B. Lokalfunk NRW) gibt.

Dennoch finde ich das einige Musikredaktionen sich trotz dieser Arbeitserleichterungen, die Arbeit manchmal etwas zu leicht machen und mehr den Ergebnissen und Empfehlungen dieser Institute vertrauen, als eigene Entscheidungen (auch aus dem Bauch heraus) zu treffen. Aber warscheinlich liegt es einfach daran, das die Personaldecke der Musikredaktionen in den letzten Jahren immer weiter abgenommen hat und für solche Entscheidungen kaum Zeit bleibt.
 
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Dennoch finde ich das einige Musikredaktionen sich trotz dieser Arbeitserleichterungen, die Arbeit manchmal etwas zu leicht machen und mehr den Ergebnissen und Empfehlungen dieser Institute vertrauen, als eigene Entscheidungen (auch aus dem Bauch heraus) zu treffen.
bei vielen sendern dürfen die musikredakteure doch solche entscheidungen garnicht mehr selbst treffen, sondern müssen erst mal rücksprache mit dem pd halten, der dann nochmal rücksprache mit dem berater hält. so sieht es doch heutzutage aus.
 
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radiobayern schrieb:
bei vielen sendern dürfen die musikredakteure doch solche entscheidungen garnicht mehr selbst treffen, sondern müssen erst mal rücksprache mit dem pd halten, der dann nochmal rücksprache mit dem berater hält. so sieht es doch heutzutage aus.

Es wird wohl noch ein paar Sender geben bei denen es möglich sein wird in einem gewissen Rahmen selber Entscheidungen zu treffen. Ich habe mich bei meinem Posting auch eher auf den Text von "musicology" bezogen. Dennoch ist Deine Schilderung der Dinge auch nicht so einfach von der Hand zu weisen.
 
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Es wird wohl noch ein paar Sender geben bei denen es möglich sein wird in einem gewissen Rahmen selber Entscheidungen zu treffen.
und ich wette, dass diese sender noch eine gewisse musikalische vielfalt haben. bayern 3 war bis vor ein paar wochen auch noch so ein sender. da tauchten z.b. immer mal wieder musikalische überraschungen im programm auf. aber nun fährt man bei b3 auch eine eng formatierte "dudelrotation" mit den üblichen, totgespielten verdächtigen.
 
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Funkgeist schrieb:
ist MP 3 nicht heute sowas wie anno-tuck-tuck der SONY-WALKMAN mit Cassette.... ?
Wenn ich halbverschüttete Erinnerungen zu reaktivieren suche, dann meine ich, daß anno Tuck-Tuck in der Tat kaum weniger Leute mit Leichtkopfhörern von Gehmenschen zu sehen waren wie heute iMan mit den trendigen Schmalzbohrern.
 
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@ U87

Hört sich sehr vernünftig an, was der Herr da in dem Interview erzählt...

Frank Harreß ist, wers noch nicht wissen sollte, der Erfinder von Repertoire - der einzigen ernst zu nehmenden deutschen Rotationssoftware. Unser Sender setzt das Ding seit nunmehr 8 Jahren ein und - was soll ich Euch sagen - wir haben keine Berater mehr im Haus.

An alle ernsthaften Radiomacher - lasst Euch mal ne Demo von denen schicken und Ihr wisst, wovon ich spreche.

Grüße vom Musikchef
 
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