Zukunft von Radio Bremen gefährdet?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Noch ein kleiner Nachtrag zu Bremen Vier: Ich finde es ebenso schade, daß sie sich schon seit längerem (aus Kostengründen) nicht mehr an der ARD Popnacht beteiligen können. War immer eine der besten Popnächte der "gebenden" Anstalten, wenn auch nur ein Mal im Monat. So, genug Lobhudelei.:D
 
Hallo BSF,

zunächst mal vielen Dank für deine ausführliche und differenziert formulierte Antwort.

Ich kann im Moment leider nicht mehr adäquat auf alles eingehen, daher nur ganz kurz: Ums Nordwestradio wäre es in der Tat sehr schade, wobei ich auch nicht genau weiß, wieviel der NDR da jetzt schon bezuschusst. Um Funkhaus Europa mache ich mir erheblich weniger Sorgen, das Programm wird ja momentan zusammen mit dem WDR, dem RBB und dem SWR betrieben. Im Gegenteil; hier sähe ich eher die Chance der Ausweitung auf das gesamte NDR-Gebiet, da ein vergleichbares Angebot beim NDR völlig fehlt. Das sind doch Peanuts für den NDR.

Natürlich hat hier niemand gefordert, die ARD abzuschaffen, aber wenn ich ständig Argumente wie "Pensionen! Pfründe! Zwangsgebühr!" lese, ohne dass mal inhaltliche Diskussionen geführt werden, macht das irgendwann mürbe. Ich weiß auch nicht, was das Ziel dieser Argumentation sein soll. Letztlich wäre die Konsequenz eben die Abschaffung des ö-r Rundfunks, dann hätte man diese Probleme nicht mehr.

Ich glaube auch nicht daran, dass die Rundfunkgebühr stabil bleibt. Teuerungsrate, Diskussion um Werbefreiheit der ARD - hat halt alles seinen Preis.

So, weiter abschweifen will ich gar nicht. Ich muss ja auch mal irgendwann los zum nächsten Bauernhof, und das ist vom Ku'damm schon ne ganz schöne Ecke weg ...;)

Gute Nacht!
 
Beispielsweise darf man aber auch darüber nachdenken, ob die anderen Programme nicht ihre Qualität steigern könnten, würden sie eben nicht das Geld weiterleiten in absolut defizitäre Stationen.

Was würde das Geld, das der NDR an RB überweist, im Programmangebot des NDR machen? Eine Änderung wäre für den Zuhörer/seher kaum sichtbar. Meine Meinung. Was RB aus dem Geld macht ist hingegen erstaunlich viel. Der ProgrammOutput pro Euro ist nicht schlecht. Und das Programm ist wohl überwiegend nicht schlecht, zumindest besser als das der umliegenden NDR Programme. Ich bin überzeugt, das ist das Ergebnis von (öffentlich-rechtlicher) Konkurenz.


Ansonsten bin ich gar nicht gegen mehr Geld fürs Programm und trotzdem sinkender Gebühr:
AW: ARD: Verzehrt das Fernsehen Gebührengelder zulasten des Hörfunks?

Mein Vorschlag: Die ARD stellt nur mehr 7 TV Programme und 20 (anstatt 60 bis 70) RadioWellen her. Jede davon bekommt den doppelten Etat - Qualität kostet schließlich. Ein Verzicht auf Werbung wäre auch nicht schlecht. Durch die deutliche Reduktion in der Herstellung und Verwaltung wird insgesamt trotzdem deutlich Geld eingespart. Mit der Einsparung der ersten 2 Jahre schenkt die ARD jedem Rundfunkteilnehmer ein Radio für mobilen Digitalempfang, damit er die 20 bundesweiten Programme auch hören kann. (Das leidige DAB Problem wird so auch gleich gelöst.) Regionale und lokale Einsprengsel, Nachrichten und Sendungen sind natürlich ausreichend - sagen wir mal - in 10 Programmen enthalten.

Am Beispiel Klassik: Es gibt 2 bundesweite Klassik Wellen - Konkurrenz belebt das Geschäft. Regionale Elemente beispielsweise in BR Klassik oder NDR Kultur sind eh kaum vorhanden, bzw. würden sie kaum vermisst, bzw. sind - falls bei Klassik tatsächlich erwünscht - als regionale Einsprengsel vorhanden.


Der Hörer bekommt 3 mal mehr (ARD) Radio-Programme. Jede dieser Wellen ist besser als die verhandenen, denn sie kann aus dem Vollem Schöpfen - dank mehr Geld. Die GEZ RadioGebühr sinkt und ein kostenloses Radio mit besserem Empfanng und Klang gibts noch dazu. :)
 
Zitat von radneuerfinder:
AW: ARD: Verzehrt das Fernsehen Gebührengelder zulasten des Hörfunks?

Mein Vorschlag: Die ARD stellt nur mehr 7 TV Programme und 20 (anstatt 60 bis 70) RadioWellen her. Jede davon bekommt den doppelten Etat - Qualität kostet schließlich. Ein Verzicht auf Werbung wäre auch nicht schlecht. Durch die deutliche Reduktion in der Herstellung und Verwaltung wird insgesamt trotzdem deutlich Geld eingespart. Mit der Einsparung der ersten 2 Jahre schenkt die ARD jedem Rundfunkteilnehmer ein Radio für mobilen Digitalempfang, damit er die 20 bundesweiten Programme auch hören kann. (Das leidige DAB Problem wird so auch gleich gelöst.) Regionale und lokale Einsprengsel, Nachrichten und Sendungen sind natürlich ausreichend - sagen wir mal - in 10 Programmen enthalten.​

Selbst wenn ich die Zahlen halbiere... 10 Programme, davon 5 im Tagesprogramm in 7 Bereiche regionalsisiert (mind. 6-20h), davon wiederum eine Landeswelle, dann bist du in etwa auf dem heutigen Niveau.

Andere Frage, wieder zum Topic:
Was sagen die Gebürhenzahler in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern dazu, dass sich ihr NDR an einem Programm beteiligt, welches nur auf den Nordwesten ausgerichtet ist? Ok, den meisten juckt es nicht, aber ist sowas mal in den politischen Gremien diskutiert wurden? Müsste es dann nicht Konsequenterqweise ein Nordostradio geben und das Nordwestradio auch im gesamten Nordwesten (Niedersachsen) empfangbar sein? Dann müssten vermutlich auch am ehesten die Kapazitäten von NDR Kultur dran glauben bzw. in diese Programme aufgehen, und dann hätten wir in etwa den bereits durchdiskutierten Zustand (Landesprogramme, Nordwestradio, Nordostradio, 3 Programme für den "ganzen Norden").
 
Was sagen die Gebürhenzahler in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern dazu, dass sich ihr NDR an einem Programm beteiligt, welches nur auf den Nordwesten ausgerichtet ist? Ok, den meisten juckt es nicht, aber ist sowas mal in den politischen Gremien diskutiert wurden?
Vielleicht in etwa sowas wie die Niedersachsen?
Wir 7,9 Mio. Niedersachsen bezahlen doch schon die Versorgung von 1,642 Mio MVern, 1,786 Mio HHern und 2,834 Mio SHern (=6,262 Mio Nicht-Niedersachsen) mit 5-6 Programmen mit...
(Der MV-HH-SH-Gebührenzahler hält also besser den Mund...)
 
Selbst wenn ich die Zahlen halbiere... 10 Programme, davon 5 im Tagesprogramm in 7 Bereiche regionalsisiert (mind. 6-20h), davon wiederum eine Landeswelle, dann bist du in etwa auf dem heutigen Niveau.
Missvertändiniss. Mit "Regionale und lokale Einsprengsel, Nachrichten und Sendungen sind natürlich ausreichend - sagen wir mal - in 10 Programmen enthalten" meinte ich 10 Bundesweite Radioprogramme in die Regeionalnachrichten und anderes insertiert wird. Die Regionalnachrichten müssen dann auch nur einmal hergestellt werden und nicht 7 x 14 Stunden.
 
Von der Gebühren beim NDR kann immer pro Bundesland das Radio- und TV-Landesprogramm finanziert werden. Das wäre auch im Fall von RB möglich. NDR 2, Kultur, Info und N-Joy werden für das ganze Sendegebiet produziert, da sind somit auch die Proportionen gewahrt.
Radio Bremen strahlt als total unterfinanzierter Sender 4 Programme aus, auch wenn 2 davon kofinanziert sind. Im Fall von Nordwestradio sind die Hörer mit 7.000/Tag in Bremen ja fast ein Witz für ein regional ausgerichtetes Kulturradio, das Gesamt gerade einmal 26.000 Hörer/Tag hat. Zum Vergleich die Reichweiten in Bremen: NDR info 20.000, NDR Kultur 16.000, DLF 16.000, Funkaus Europa 9.000, DR 7.000 - die rote Laterne gemeinsam mit dem DR.
 
Missvertändiniss. Mit "Regionale und lokale Einsprengsel, Nachrichten und Sendungen sind natürlich ausreichend - sagen wir mal - in 10 Programmen enthalten" meinte ich 10 Bundesweite Radioprogramme in die Regeionalnachrichten und anderes insertiert wird. Die Regionalnachrichten müssen dann auch nur einmal hergestellt werden und nicht 7 x 14 Stunden.

Aha... Landespolitik, wenn überhaupt, nur noch in Häppchen und Verkehrsmeldungen nur noch über 20 Kilometer - Gefahrenmeldungen gar nicht mehr, oder nach welchen Kriterien wählt man die aus?

Stündlich wiederholende Regionalnachrichten - liest du Deine regionale Tageszeitung auch 14 mal am Tag, weil der Schreibstil der Lokalredakteure so toll ist?

Ich stimme zu, dass einige Infoprogramme und die Kulturprogramme, die keine Zeitfunk-Sendungen im Programme haben (NDR Kultur, WDR3 und BR Klassik) zusammenlegen könnte, aber dann hört's schon allmälich auf.
 
Was würde das Geld, das der NDR an RB überweist, im Programmangebot des NDR machen? Eine Änderung wäre für den Zuhörer/seher kaum sichtbar. Meine Meinung. Was RB aus dem Geld macht ist hingegen erstaunlich viel. Der ProgrammOutput pro Euro ist nicht schlecht. Und das Programm ist wohl überwiegend nicht schlecht, zumindest besser als das der umliegenden NDR Programme. Ich bin überzeugt, das ist das Ergebnis von (öffentlich-rechtlicher) Konkurenz.

Konkurrenz? Wo es Konkurrenz gibt, da gibt es mehrere Mitbewerber. Da du hier vom öffentlich-rechtlichen Markt sprichst, gibt es hier aber schlicht keine Mitbewerber, da die Sendegebiete sich, abseits minimaler Überschneidungen, an den Landesgrenzen orientieren und die jeweiligen Anstalten auch nur dafür zu sorgen haben, ihre Bevölkerung zu beglücken und nicht noch die von drei, vier weiteren Bundesländern. Konkurrenz gibt es einzig - und in NRW darf man selbst das bezweifeln -, wenn der öffentlich-rechtliche Sender auf einen Privatsender trifft. Daran würde eine Zusammenlegung von Radio Bremen und dem NDR aber nichts ändern. Allenfalls kannst du, wenn du dich nur auf die öffentlich-rechtlichen Hörfunk beziehst, das ganze als Monopol sehen. Im Fernsehen sieht das anders aus, aber dazu habe ich ja bereits geschrieben, dass es dort doch gar keinen wirklichen Mehrwert gegenüber den NDR-Programmen gibt, außer vielleicht, dass für das Land Bremen regional extra produziert wird. Aber mit dem Argument müsstest du auch gleich noch eine eigene Anstalt für Hannover und andere Großstädte in Niedersachsen fordern.
 
Um Funkhaus Europa mache ich mir erheblich weniger Sorgen, das Programm wird ja momentan zusammen mit dem WDR, dem RBB und dem SWR betrieben. Im Gegenteil; hier sähe ich eher die Chance der Ausweitung auf das gesamte NDR-Gebiet, da ein vergleichbares Angebot beim NDR völlig fehlt. Das sind doch Peanuts für den NDR.

Die Frage ist gerade beim Funkhaus Europa, ob dies innerhalb des NDRs Sinn machen würde. Eine Ausweitung auf das gesamte NDR-Gebiet dürfte vermutlich schlicht an Frequenzen scheitern, außer man würde es hier tatsächlich auch auf DAB+ ausstrahlen, was ich persönlich für einen Mehrwert hielte.
 
Die Frage ist gerade beim Funkhaus Europa, ob dies innerhalb des NDRs Sinn machen würde. Eine Ausweitung auf das gesamte NDR-Gebiet dürfte vermutlich schlicht an Frequenzen scheitern, außer man würde es hier tatsächlich auch auf DAB+ ausstrahlen, was ich persönlich für einen Mehrwert hielte.

Eine Ausweitung auf die norddeutschen Ballungsräume (Hamburg, Hannover, Braunschweig/Wolfsburg, Kiel, Schwerin/Rostock etc.) wäre ja schon mal ein Vorteil. FE ist ja auch nicht per UKW im gesamten RBB-Gebiet zu empfangen, was auch nicht ganz so schlimm ist, da das Programm eher großstädtisch geprägt ist und in ländlichen Gegenden vermutlich eher wenig Hörer an sich bindet. Ich sehe da abseits der Ballungsräume nicht so viel Potenzial.
 
Aha... Landespolitik, wenn überhaupt, nur noch in Häppchen und Verkehrsmeldungen nur noch über 20 Kilometer - Gefahrenmeldungen gar nicht mehr, oder nach welchen Kriterien wählt man die aus?

Häppchen sind nicht meine Motivation. Gerade in einer Infowelle fände ich 5, 15, und 30 minütige Regionalberichterstattung nicht schlecht und 1x die Woche Die Sendung 'Das Regionalthema' a 2 Stunden. Verkehrsmeldungen bekomme ich (jetzt bereits) individell auf meine Fahrt zugeschnitten vom Navi. Abgesehen davon wäre es keine Kunst in ein laufendes Programm Verkehrsmeldungen nur in und für eine Region einzublenden. Ö3 macht das seit Jahrzehnten.

Stündlich wiederholende Regionalnachrichten - liest du Deine regionale Tageszeitung auch 14 mal am Tag, weil der Schreibstil der Lokalredakteure so toll ist?

Ich lese meine Zeitung wann ich will und finde gut, daß im Radio Nachrichten stündlich kommen. Ansonsten wünsche ich mir einen Nachrichtenknopf am (Auto)radio.

Ich stimme zu, dass einige Infoprogramme und die Kulturprogramme, die keine Zeitfunk-Sendungen im Programme haben (NDR Kultur, WDR3 und BR Klassik) zusammenlegen könnte, aber dann hört's schon allmälich auf.

Die NDR/WDR 'Berichte von heute' informieren einen auch in Hessen gut. Mancher in Karlsruhe würde gerne das (aus Potsdam gesendete) Berliner Radio 1 hören. Und mancher Berliner gerne SWR 3. Die Sendung 'Norddeutsche Komponisten' ist auch in für den bayrischen Klassikliebhaber interessant. Ich nehme war, daß ganz viele Angebote der Landesrundfunkanstalten deutschlandweit interessant sind. Auch die Schlager und Popwellen ließen sich gut zusammenlegen. Bei der Weltmusikwelle Funkhaus Europa wird es ja teilweise auch schon gemacht.

Mein Konzept noch mal in Kurzform: Zusammelegung von vorhandenen Wellen - Verdopplung der Programmauswahl für den Hörer.
 
BSF schrieb:
Aber mit dem Argument müsstest du auch gleich noch eine eigene Anstalt für Hannover und andere Großstädte in Niedersachsen fordern.
Gut, wird hiermit getan :D

BSF schrieb:
Die Frage ist gerade beim Funkhaus Europa, ob dies innerhalb des NDRs Sinn machen würde. Eine Ausweitung auf das gesamte NDR-Gebiet dürfte vermutlich schlicht an Frequenzen scheitern, außer man würde es hier tatsächlich auch auf DAB+ ausstrahlen, was ich persönlich für einen Mehrwert hielte.
Von 16-21 Uhr geschieht das bereits schon, via NDR Info Spezial! Das ließe sich durchaus noch ausweiten, da ja meistens NDR Info doppelausgestrahlt wird.
Man könnte dort auch standardmäßig FHE ausstrahlen und das im Eventfalle (Fussball, Seewetter, Plenarsitzungen) und für die Infonacht unterbrechen.

BSF schrieb:
Da du hier vom öffentlich-rechtlichen Markt sprichst, gibt es hier aber schlicht keine Mitbewerber, da die Sendegebiete sich, abseits minimaler Überschneidungen, an den Landesgrenzen orientieren und die jeweiligen Anstalten auch nur dafür zu sorgen haben, ihre Bevölkerung zu beglücken und nicht noch die von drei, vier weiteren Bundesländern.
De facto war das weder bei Radio Bremen (Hansawelle) noch beim SR (Europawelle, 1422 kHz mit 1200 kW) der Fall. Ob es dazu irgendwelche Regelungen oder Festlegungen in den Mediengesetzen dieser Länder gab oder gibt, ist mir nicht bekannt. Wäre aber nicht auszuschließen, da der Gesetzgeber in dieser Hinsicht frei agieren kann.
 
Wo es Konkurrenz gibt, da gibt es mehrere Mitbewerber. Da du hier vom öffentlich-rechtlichen Markt sprichst, gibt es hier aber schlicht keine Mitbewerber, da die Sendegebiete sich, abseits minimaler Überschneidungen, an den Landesgrenzen orientieren und die jeweiligen Anstalten auch nur dafür zu sorgen haben, ihre Bevölkerung zu beglücken

Schon richtig. Und deswegen habe ich nur auf die Sonderfälle hingewiesen wo es (Reichweiten)technisch und inhaltlich relevante Überschneidungen gab. RB > NDR, SWR <> SDR. Und dabei beobachtet, daß diese Überschneidungen was im Programm ausmachen.
 
Schon richtig. Und deswegen habe ich nur auf die Sonderfälle hingewiesen wo es (Reichweiten)technisch und inhaltlich relevante Überschneidungen gab. RB > NDR, SWR <> SDR. Und dabei beobachtet, daß diese Überschneidungen was im Programm ausmachen.

Aber diese Überschneidungen gibt es doch an den Ländergrenzen immer: RBB/MDR, HR/BR, SWR/SR etc. Oder verstehe ich dich jetzt falsch?
 
Das Geheimnis steckt im Wörtchen "relevant". ;) Damit meine ich, daß die Überschneidung so groß ist, daß ein öffentlich-rechtlicher Sender spürbar Hörer/Marktanteile eines anderen abgreifen könnte.
 
Der mdr könnte dem NDR schon einiges an Hörern streitig machen. Da gibt es nämlich ein nicht kleines Überschneidungsgebiet. Aber weder der mdr, noch der NDR strengen sich da merklich an.
 
Das Gebiet ist hörerzahlenmäßig relativ klein. Und ich habe das Gefühl, für eine wirksame Konkurrenz muss auch am Sitz der Anstalt eine wirksame Feldstärke anliegen.
 
Die Idee, dass Niedersachsen aus dem NDR aus- und Radio Bremen beitritt, ist fast so alt wie der Sender Radio Bremen selbst. Vor dreißig Jahren wäre das vielleicht eine Option gewesen; heute aber bestimmt nicht mehr, denn sowohl Radio Bremen-Niedersachsen als auch der Rest-NDR wären dann nur wesentlich größer als etwa der Hessische Rundfunk, der mit erheblichen Problemen zu kämpfen hat. Von den strukturellen Verwerfungen, die ein solcher Anstaltswechsel mit sich bringen würde, ganz zu schweigen.

Dass dann aber irgendwann eine Rundfunkanstalt für 5 Bundesländer zuständig ist, die zusammen eine sowohl 25% der Fläche als auch 25% der Bevölkerung der gesamten Bundesrepublik bilden, ist dann schon ein wenig übertrieben (und da wäre Bremen nur das i-Tüpfelchen auf den gesamten NDR).
Ich sehe bei diesen ganzen "Bremen-würde-den-NDR-überdehnen"-Posts nicht, was sich denn durch die Integration von RB in den NDR für den NDR so fundamental (zum schlechteren) ändern würde. Der NDR muss heute schon von Bad Bentheim bis Rügen und von Hannoversch Münden bis Sylt senden, die Größe des Sendegebiets an sich würde sich nicht ändern, und die 660.000 Bremer, die so zum NDR hinzukämen und ihn statt für 14,2 auf 14,8 Mio zuständig machen würden. Dass der finanziell sehr viel potentere NDR nun den Klassikdudler NDR Kultur statt einem Nordwestradio und nur ein NDR 2 statt einem Bremen Vier hinbekommt, spricht eher dafür, dass im NDR die falschen Management-Entscheidungen getroffen wurden. Einer Weiterbetrieb von Radio Bremen mit Hilfe der Gebührenzahler in der restlichen Bundesrepublik lässt sich damit kaum begründen.
Den SWR Jahresetat für 2005 bis 2008 habe ich auf die Schnelle nicht gefunden, gehe aber von ca. 1.000.000.000 € aus. Gefunden hingegen habe ich eine Angabe des Intendanten über die Einsparung durch die Fusion: 15.250.000 € jährlich für 2005 bis 2008. Also ca 1,5 %. Wow.
Die SDR-/SWF-Fusion kann man aber mit dem Fall von Radio Bremen gar nicht vergleichen. Im Südwesten wurde rein aus politischen Gründen fusioniert; es ging es vor allem darum, dass sich der CDU-Ministerpräsident Teufel als Macher präsentieren und er einen handzahmeren Rundfunk v.a. als den selbstbewussten SDR haben wollte. (Dass SPD-Beck in RLP zustimmte, ist verständlich, ist RLP durch die Fusion doch erheblich aufgewertet worden.)

Unter dem Stich ist es beim NDR wie beim SWR das gleiche: Sie könnten sich VIEL BESSERES Radio problemlos leisten, dass sie es nicht machen, liegt an der Quoten- und Beratergläubigkeit der Geschäftsführung.

Es war nie die Grundidee der Landesrundfunkanstalten, untereinander zu konkurrieren, das widerspricht einfach dem Grundprinzip der föderalen öffentlich-rechtlichen Rundfunkstruktur in der Bundesrepublik.
Das ist nicht ganz richtig. Natürlich hatte und hat jede Landesrundfunkanstalt ihr Stammgebiet, aber natürlich haben die Sender ihren Overspill nicht zufällig oder versehentlich, sondern bewusst aus politischen (v.a. früher) und aus finanziellen Gründen (v.a. heute) betrieben. Nicht nur an der innerdeutschen Grenze hatte der Rundfunk die Aufgabe, die jeweils andere Seite politisch zu missionieren. Und finanziell haben sich die einzelnen Anstalten auch nichts zu schenken, wenn etwa SWR, WDR und hr gegenseitig um Werbekunden kämpfen, auch jenseits des eigenen Gebietes.
Man hätte natürlich auch eine völlig neue Struktur mit zwei LRAn für die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz entwerfen können, aber wie wir alle wissen, entschied man sich 1998 mit Gründung des SWR anders. Dass der SR nicht auch noch beitrat, war der schlichten Tatsache geschuldet, dass es das Saarland nach wie vor gab.
Eine eigene LRA für RLP war meines Wissens nie ernsthaft in der Diskussion. Von den 50ern- bis Ende der 80er wurden immer nur zwei Modelle diskutiert: entweder eine Dreiländeranstalt für Saar, RLP und BaWü (Fusion SDR/SWF/SR), oder eine Anstalt für BaWü und eine für RLP und das Saarland (Auflösung des SWF; Erweiterung der Sendegebiete von SDR und SR). Aber die Geschichte hatten wir hier im Forum schon ein paar mal.
Dass der SR nicht auch noch beitrat, war der schlichten Tatsache geschuldet, dass es das Saarland nach wie vor gab.
Meiner Erinnerung nach war es eher so, dass BaWü und RLP dem Saarland den Stuhl vor die Tür gestellt haben, weswegen sich der SR in den 90ern dann notgedrungen nach Hessen hin orientieren musste.
Es mag Landesrundfunkanstalten für mehrere Länder geben, dass es aber mehrere Landesrundfunkanstalten für ein Land gibt widerspricht ja schon dem Begriff "Landesrundfunkanstalt".
Nicht nur BaWü, auch Berlin hatte mit dem SFB und dem Rias de fakto jahrzehntelang zwei Landesrundfunkanstalten (und da ist der DDR-Rundfunk noch gar nicht mitgezählt).
 
Natürlich hatte und hat jede Landesrundfunkanstalt ihr Stammgebiet, aber natürlich haben die Sender ihren Overspill nicht zufällig oder versehentlich, sondern bewusst aus politischen (v.a. früher) und aus finanziellen Gründen (v.a. heute) betrieben. Nicht nur an der innerdeutschen Grenze hatte der Rundfunk die Aufgabe, die jeweils andere Seite politisch zu missionieren. Und finanziell haben sich die einzelnen Anstalten auch nichts zu schenken, wenn etwa SWR, WDR und hr gegenseitig um Werbekunden kämpfen, auch jenseits des eigenen Gebietes.

[...]

Nicht nur BaWü, auch Berlin hatte mit dem SFB und dem Rias de fakto jahrzehntelang zwei Landesrundfunkanstalten (und da ist der DDR-Rundfunk noch gar nicht mitgezählt).

Das stimmt natürlich, Berlin war ein Sonderfall. Berlin (West) war ja auch kein "richtiges" Bundesland im rechtlichen Sinne. Und die Ausstrahlung der ARD-Programme in die DDR hinein war keinem Wettbewerbsdenken der ARD-Sender untereinander geschuldet; das waren ja - wie du schon richtig schriebst - politische Gründe.

OT: Ich wehre mich immer noch gegen den Begriff der "Missionierung", denn das setzt ja eine freie Entscheidungsmöglichkeit der zu Missionierenden voraus. Insofern trifft es "Information" schon besser.

Vielen Dank übrigens für die kleine Erinnerungshilfe bezüglich der SR-Situation bei der SWF-SDR-Fusion. Ich hatte das tatsächlich schon verdrängt, aber deine Darstellung stimmt natürlich.
 
So jetzt will ich auch mal meine meinung zu Radio Bremen sagen.

Fernsehn: Die Talk Show 3nach9 finde ich langweilig da hat der NDR mit den zwei Talk Show (NDR Talk und Tietjen und Hirschhausen) ein besseres Gäste wo man nicht gleich einschläft.
Also ich brauche 3nach9 nicht.

Radio:Ich frage mich muss man den Bremen 4 Vormittag und Nachmittag mit Drei Pesonen in weckseln gestallten? (Lena Finn,Rieke Bergman und Christine Hauck)
Da könnte man doch eine Person einsparen.
Und das gleiche finde ich auch in der Morgenshow von Bremen 4.

Man könte doch NDR 1 und Bremen 1 verschmelzen und N-Joy und Bremen 4.
 
III nach 9 war mal die beste Talkshow im dt. TV (ich meine sogar damals die einzige) und ist bereits seit 1974 dabei. Also die dienstälteste heute noch existierende Talkshow. Wie's heute ist kann ich nicht beurteilen, ich tue mir Talkshows nicht mehr an. Auf alten Lorbeeren kann man sich natürlich nicht ausruhen...

Und zu den 3 wecKselnden RB4-Moderatorinnen: es gibt auch sowas wie Urlaub, Krankheit, Babypausen. Wenn man eine Stelle mit Frauen besetzt, dann müssen das schon mindestens 3 sein um diesen Arbeitsplatz durchgehend besetzt zu haben. Ob eine weniger so eine Riesenersparnis wäre...? Ein Intendant weniger dagegen schon sehr ;)

Du bist in Bremen zur Schule gegangen?
 
Du bist in Bremen zur Schule gegangen?

Anscheinend nicht nur nicht in Bremen nicht! :D
Ich denke bei einer Fusion würde Bremen 4 einfach privatisiert werden, das Nordwestradio eingestellt und die Frequenzen einfach an NDR Info überragen. Was mit FH Europa in Bremen passiert kann ich mir hingegen beim besten Willen nicht vorstellen. Ich denke es würde auf ein Modell hinauslaufen, daß der NDR nicht einfach frei zugreifen kann, sonst hätte der NDR dem doch keine Absage erteilt?!

Konkurrenz verhindern ist doch deren Spezialität, gleich nach der Unterbietung dieser!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben