Zusammenspiel von Kondensatormikrofon, Mischpult und PC

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addy-b

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Hey Ho,

ich habe da mal eine Frage an die Tonprofis unter euch.

Hin und wieder spreche ich für mich, teils auch andere Texte, Beiträge, oder auch mal ne Werbung.
Gern würde ich mehr machen, doch bin ich mir nicht sicher, ob das technische Equipment für eine ansatzweise professionelle Arbeitsweise ausreicht.

Als Mikrofon verwende ich ein : "Audio Technica - AT4040" (450€)
Pop-Schutz: K&M
Für die Phantomspeisung und Vorverstärkung ein: "Behringer XENYX 1002"
Zum Aufnehmen und Schneiden benutze ich "Cubase Studio 4"

Das Audiosignal speise ich über eine Line-In Buchse meines Computers ein, wobei zwischen Mischpult und PC ein hochwertiges, doppelt geschirmtes Audiokabel verwendet wird.

Ich habe mal von einem Techniker gehört, dass "Klinkenstecker" die Qualität mindern und kein Profi so arbeitet. Meine Soundkarte hat jedoch nur solche Buchsen und auch jede teuere Karte kommt nur mit solchen Anschlüssen.

Muss ich mir jetzt ein Fireface mit XLR -Line IN Buchsen kaufen, um eine bessere Klangqualität zu erzielen?

Welche Hardware ist sonst noch ein "muss" (vom Aufnahmeraum mal abgesehen)

Viele Güße
 
AW: Zusammenspiel von Kondensatormikrofon, Mischpult und PC

Du könntest dir ein Audiointerface mit Phantomspeisung kaufen, dort schließt du dein Mikro dann direkt an.
Das ist nichts anderes, als eine hochwertige externe Soundkarte (natürlich reden wir hier nicht von Billigprodukten).
Mit dem Behringer habe ich keine Erfahrung, aber die sind meistens nich das Sahnehäubchen.
Am besten mal ins große Musikhaus deines Vertrauens gehen, oder bei Thomann bestellen und bei Nicht-Bedarf wieder zurücksenden!
 
AW: Zusammenspiel von Kondensatormikrofon, Mischpult und PC

dass "Klinkenstecker" die Qualität mindern und kein Profi so arbeitet
ist ja nun wirklich Unsinn. Es könnte allerdings sein, dass die Behauptung auf der Annahme unsymmetrischer Verbindung und klapprigen 3,5-mm-Steckerchen beruhte. Dann wäre da etwas dran.

Unsymmetrische Verbindungen sind tendenziell anfälliger gegenüber elekromagnetischen Einflüssen. Diese können(!) die Qualität des Audiosignals ebenso wie erhebliche Potialunterschiede zwischen den Geräten negativ beeinflussen. Das alles ist freilich von vielen Faktoren abhängig und muss nicht zwingend dramatische Auswirkungen haben, grundsätzlich bestehen diese Möglickeiten in jedem Fall.

3,5-mm-Stecker sind aufgrund mangelnder Robustheit generell nicht gern in Verwendung. Schon allein die mechanische Last eines hochwertigen Kabels wirkt sehr matrialermüdend auf Stecker und Buchsen. Die Folge sind "Ausleiern", entsprechend schlechtere Kontaktgabe und kalte Lötstellen.

Auf Klinkenstecker allgemein trifft das freilich so nicht zu, denn auch in der professionellen Studio- und Bühnentechnik finden sich (6,3-mm-)Klinkenverbindungen. Die sind in der Regel entsprechend kräftig gebaut und somit mechanisch sowie elektrisch viel stabiler. Auch symmetrische Verbindungen per Klinke sind in dieser Geräteklasse durchaus üblich. Häufig findet man ja heute kombinierte Klinke-/XLR-Buchsen dafür.

Weiter schreibst du:
Das Audiosignal speise ich über eine Line-In Buchse meines Computers ein, ...
Leider machst du keine Angabe zum Audiointerface. Sollte es sich dabei um eine OnBoard-Mimik handeln, ist der Erwerb eines professionellen Teils aus mehreren Gründen unbedingt zu empfehlen.

Was mich noch verwirrt, ist die Aussage, deine Soundkarte hätte
nur solche Buchsen und auch jede teuere Karte kommt nur mit solchen Anschlüssen.
Zum einen legt das weiter den Verdacht näher, dass du dein Signal über einen Realtek-Chip quälst, zum anderen aber auch, dass du vom Preis eines Audiointerface stark untertriebene Vorstellungen hast. ;)

Muss ich mir jetzt ein Fireface mit XLR -Line IN Buchsen kaufen, um eine bessere Klangqualität zu erzielen?
Rein einer XLR-Verbindung wegen ganz sicher nicht! Es gibt eine ganze Menge anderer Möglichkeiten, die (aus dem jetzigen, mutmaßlichen Stand heraus) klanglich aus ganz anderen Gründen wohl einen echten Quantensprung bedeuten würden. Dabei ist es erstmal nicht maßgeblich, ob RME, E-MU oder wer auch immer der Hersteller ist und ob USB oder Firewire den Datentransport übernehmen. Manchmal muss man, wenn man das eine preferiert, das andere in Kauf nehmen.

Welche Hardware ist sonst noch ein "muss" (vom Aufnahmeraum mal abgesehen).
Sinnvoll erscheint mir der Verzicht auf das Behringer-Pult als Mikrofon-Verstärker. Das ließe sich totsicher mit einigem Qualitätsgewinn durch einen richtigen Vorverstärker bzw. Channelstrip ersetzen. Problem auch hier: Die unheimliche Breite des Angebotes am Markt. Was man da auswählt, wird meist zuerst vom Budget limitiert. Die dann noch in Frage kommenden Möglichkeiten sind nach Verwendungszweck und den anderen Komponenten der Audiokette auszuwählen.

Mit Mikrofon -> Verstärker -> Audiointerface (je nach Interface kann der Verstärker auch entfallen) ist funktionell zur Sprachaufnahme eigentlich erstmal nicht mehr nötig.
 
AW: Zusammenspiel von Kondensatormikrofon, Mischpult und PC

Vielen Dank für diese Informationen :)

Kann man gegen das Mikrofon etwas sagen, oder ist das "okay"?
Leider habe ich im Netz nicht viele Rezensionen zu dem Mikrofon gefunden.


Es ist richtig, dass ich derzeit die Line-In Buchse einer On-Board Soundkarte verwende. Daher ist mir auch klar, dass hier noch "nachgebessert" werden muss.
Mein Gedanke war, einen Mikrofonvorverstärker mit integrierter Soundkarte via USB 3.0 oder FireWire am PC anzuschließen... :)

LG
 
AW: Zusammenspiel von Kondensatormikrofon, Mischpult und PC

Ach, das Mikrofon ist voll OK. Würdest du dich da deutlich verbessern wollen, müsstest du das doppelte investieren. Da wäre doch ein ansprechender A/D-Wandler weit wichtiger.

Leider habe ich im Netz nicht viele Rezensionen zu dem Mikrofon gefunden.
Schau doch mal in aller Ruhe bei bonedo.de vorbei. Die Leute dort haben mehrere Testreihen mit verschiedenen Mikrofonklassen gemacht und ausführlich geurteilt. Ich meine, zu deinem AT dort auch etwas gelesen zu haben.

Es ist richtig, dass ich derzeit die Line-In Buchse einer On-Board Soundkarte verwende. Daher ist mir auch klar, dass hier noch "nachgebessert" werden muss.
Dann habe ich da ja richtig geschlußfolgert. Nun, der Nachbessrungsbedarf ist in jedem Fall undiskutabel!

Mein Gedanke war, einen Mikrofonvorverstärker mit integrierter Soundkarte via USB 3.0 oder FireWire am PC anzuschließen
Grundsätzlich ist dagegen eigentlich nicht viel einzuwenden. Ein paar Gedanken hätte ich dazu aber noch.

1. Man muss sich fragen, wie flexibel man für künftige Projekte gerüstet sein möchte. Mir persönlich erschien es sinnvoll, Vorverstärker und Audiointerface getrennt zu haben. Zum einen ist man flexibler hinsichtlich einer Umrüstung bzw. des Austauschs einer der Komponenten. Zum anderen kann es vielleicht auch hilfreich sein, die Kette zum Zweck der Einbindung anderer Geräte (portabler oder Liveeinsatz) einfacher auftrennen zu können.

2. USB ist nicht unbedingt unproblematisch. Audiointerfaces, die ausschließlich per USB mit Strom versorgt werden, können bei unsauberer Versorgung aus dem Rechner über die Stromzufuhr Störungen einfangen. Hier wäre es empfehlenswert, auf Geräte zu setzen, die wenigstens zusätzlich mit einem Netzteil gespeist werden können. Auch halten sich manche Hersteller von USB-Controllern nicht unbedingt an die Konventionen hinsichtlich des Betriebes der Schnittstelle. Das kann in Einzelfällen zu unbefriedigenden Ergebnissen beim Datentransport kommen. Die Folgen sind höhere Latenzen und hohe Systemlasten. Firewire hat sich in der Vergangenheit hier als weniger problematisch erwiesen.

Das soll keine generelle Verumglimpfung von USB bedeuten - ich arbeite selbst damit - aber ich habe, wie andere auch, so meine Erfahrungen gemacht. Latenzen sind übrigens bei reiner Sprachaufzeichnung eigentlich kein Drama. Musiker leiden erheblich mehr darunter.
 
AW: Zusammenspiel von Kondensatormikrofon, Mischpult und PC

Okay, dann weiß ich jetzt, an welcher stelle ich noch investieren muss. :)
Vielleicht nerve ich, wenn ich noch eine Frage stelle, doch ich denke dafür sind Foren da XD

Wenn ich so in die Zukunft denke welche möglichen Anwendungen noch auf mich zukommen könnten würde ein Audiointerface mit 2 Eingängen vollkommen ausreichen.
Kann mir da einer von euch aus eigener Erfahrung was empfehlen. Gern auch wie bereits erwähnt mit eigenem Netzteil.
Es geht einig und allein um Sprachaufzeichnung, niemals wird Musik im Spiel sein XD

LG
 
AW: Zusammenspiel von Kondensatormikrofon, Mischpult und PC

Hm, also mit der Vorstellung bis jetzt kommt unterhalb der Klasse, in der zum Beispiel E-MU 0404, Cakewalk UA-25 EX oder M-Audio Fasttrack Pro spiilen, wohl kaum etwas in Frage.

Das Cakewalk wird nur über USB versorgt, was ich persönlich nicht so fein finde. Das M-Audio kenne ich persönlich nicht. Für das E-MU kann ich aber sprechen.

Mit Line-Signalen geht es hervorragend um. Der Wandler arbeitet äußerst neutral und sehr präzise, das Signal weist auch bei extremer digitaler Nachbearbeitung keine Mängel auf, die auf deutliche Fehler an dieser Stelle hinweisen würden. Sein Grundgeräusch liegt mit -98 dBfs so niedrig, dass es bei 16 Bit eine echte Flatline erzeugt, bei dieser Auflösung ist das Signal also rausch- und störfrei. Bei 24 Bit erkennt man die "Vermüllung" der unteren Bits, aber das ist in der Klasse auch durchaus normal und in der Regel völlig unproblematisch.
Der integrierte Mikrofonverstärker funktioniert, kann aber in puncto Transparenz mit der externen Vorstufe nicht mithalten. Für den reinen Betrieb mit einem hochwertigen Mikrofon würde ich daher keine Empfehlung aussprechen wollen. Wenn der Erwerb eines Channelstrips ausgeschlossen ist, so müsste ins Interface wohl deutlich mehr investiert werden.

Nachtrag:
Mit MoFi-Google habe ich gerade noch den AT-4050-Test gefunden.
 
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