Zwei Jahre Digitalradio - eine Bestandsaufnahme

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Was ich nicht verstehe: Hier wird ständig behauptet, es gäbe immer mehr DAB+-taugliche Radiogeräte.
DAS behauptet nur EINER!
Ist es dann nicht nach zwei Jahren an der Zeit, endlich mal über die Media Analyse zu erheben, wie viele Hörer tatsächlich Absolut Radio, Sunshine Live und BOB! einschalten, und zwar dort, wo man die letzteren beiden nicht auf UKW empfangen kann?
Wie realistisch, Äpfel mit Bananen zu vergleichen.
WENN, dann müsstest Du, um wenigstens ein wenig Ausgleich zu schaffen, auch diejenigen mit einbeziehen die ausschließlich über Internet (Smartphone, Laptop oder sonstige Geräte) oder Sat hören.
 
Mir ist aufgefallen, dass alle Programm die auf DAB+ senden, starke Zugewinne bei der MA vorzuweisen haben?

Ich sehe hier einen Zusammenhang, weil DAB+ keine eigene Ausweisung der Zahlen hat, kann ich mir vorstellen, dass die Zahlen von Radio Teddy, BOB, Klassik Radio und Radio Energy aus dem DAB+ Programm in die MA eingerechnet wurden.
 
DAS behauptet nur EINER!

Wie realistisch, Äpfel mit Bananen zu vergleichen.
Nicht unbedingt. Bei UKW und DAB+ handelt es sich um terrestrischen Rundfunk.

WENN, dann müsstest Du, um wenigstens ein wenig Ausgleich zu schaffen, auch diejenigen mit einbeziehen die ausschließlich über Internet (Smartphone, Laptop oder sonstige Geräte) oder Sat hören.
Das würde wenig Sinn ergeben, weil sich die Hörer auf extrem viele Webradiostationen verteilen. Für die werbetreibende Industrie ist ein Webradio mit circa 200 Hörern, die noch dazu in ganz unterschiedlichen Regionen der Erde leben, uninteressant.
Außerdem kann für jedes Webradio exakt beziffert werden, wie viele Hörer aktuell in den Stream eingeloggt sind, und anhand der IP-Adresse können (grobe) Rückschlüsse auf die Herkunft gezogen werden. Die Methoden der klassischen Media Analyse wären da weitestgehend obsolet.

Der Vorteil bei einer Erhebung der Einschaltquoten der ausschließlich via DAB+ in einer Region verbreiteten Programme wäre der, dass dann zum ersten Mal verlässliche Zahlen vorlägen.
Entscheidend ist ja nicht, wie viele Radiogeräte DAB+-tauglich sind, sondern wie viele Hörer die Programme im Bundesmux tatsächlich einschalten.
Ich fände es schon spannend, zu erfahren, welche Quote bspw. Absolut Radio in Nordrhein-Westfalen hat, wo die technische Versorgung mit dem Bundesmux sehr gut und das Angebot auf UKW besonders klein ist.
Dazu scheint es bis heute überhaupt keine Erhebungen zu geben, oder ist mir da etwas entgangen?

Mir ist aufgefallen, dass alle Programm die auf DAB+ senden, starke Zugewinne bei der MA vorzuweisen haben?

Ich sehe hier einen Zusammenhang, weil DAB+ keine eigene Ausweisung der Zahlen hat, kann ich mir vorstellen, dass die Zahlen von Radio Teddy, BOB, Klassik Radio und Radio Energy aus dem DAB+ Programm in die MA eingerechnet wurden.
Welche Quote hat Radio BOB! in Baden-Württemberg?
Wie viele Hörer erreicht Klassik Radio in Nordrhein-Westfalen?
Und wie steht es um die Quote von Absolut Radio in Hessen?

Genau hier gibt es keine Zahlen!
 
@Inselkobi: In der von Dir verlinkten Studie finde ich zwei Grafiken besonders interessant:

Unbenannt.png


2.png


Diejenigen Programme verzeichnen demnach im Internet die höchste Quote, die es auch auf UKW zu empfangen gibt.
Reine Online-Radios werden zwar von 80% der Webradionutzer eingeschaltet; deren Zahl ist jedoch so hoch, dass neue Angebote kaum noch eine Aussicht haben, eine nennenswerte Anzahl an Hörern zu erlangen. Die Tatsache, dass innerhalb von knapp einem Jahr 700 Webradios eingestellt wurden und 550 neue hinzukamen, belegt, dass das Interesse an diesem Medium zwar nach wie vor ungebrochen ist, jedoch gleichzeitig viele, die versuchen, auf diese Weise neue Projekte an den Start zu bringen, angesichts der geringen Hörerzahlen nach einer gewissen Zeit resignieren.

Vor diesem Hintergrund halte ich eine Beseitigung der bei DAB+ vorhandenen Mängel für dringend geboten, soll es im Rundfunksektor noch echte Innovationen geben.
 
Die Tatsache, dass innerhalb von knapp einem Jahr 700 Webradios eingestellt wurden und 550 neue hinzukamen, belegt, dass das Interesse an diesem Medium zwar nach wie vor ungebrochen ist, jedoch gleichzeitig viele, die versuchen, auf diese Weise neue Projekte an den Start zu bringen, angesichts der geringen Hörerzahlen nach einer gewissen Zeit resignieren.
Zu dieser - von mir hervorgehobenen - Ansicht gelangst Du wodurch?

Vor diesem Hintergrund halte ich eine Beseitigung der bei DAB+ vorhandenen Mängel für dringend geboten, soll es im Rundfunksektor noch echte Innovationen geben.
Sehe ich anders. Das hat so gar nichts mit dem Übertragungsweg ansich zu tun. Das zeigt die obere Grafik.
 
Stiftung Warentest sieht Zukunft in DAB+ und Internetradio und hat gleich mehrere Geräte intensiv getestet und ist von DAB+ überzeugt.

Die besten Radiogeräte aus dem neuen Test von Warentest.

Wer von euch besitzt den Testsieger PEAQ PDR 300? Ich möchte dieses Gerät meinen Eltern demnächst schenken, die gehen auf die sechzig zu und haben das Digitalradio und den Internetfunk endeckt und sind davon sehr begeistert. Dazu muss ich sagen, dass sie früher überhaubt kein Radio aus dem Deutschlandfunk gehört haben, weil Ihnen nichts gefallen hat. Leider haben die bisher kein dab+ Gerät sondern nur Internetradio über den FRITZ Telefon.

Testsieger PEAQ PDR 300

Mich interessiert sehr, wie schwer oder leicht -verständlich die Bedingung und die Einspeicherung neuer Sender bei diesem Gerät funktioniert.
 
@mehr-privatradio: Ich hatte meinen Eltern eine Zeit lang in meinem Dual DAB 4 Absolut Radio vorgestellt.
Das Programm sagte ihnen jedoch nicht zu.

Daraufhin habe ich ihnen ein Dual IR 1A geschenkt und sie sind nun vollauf begeistert.
Die meiste Zeit laufen jetzt Mobile Disco und CoCoon Oldies.

Gerade für die Generation 50+ gibt es außerhalb Bayerns und Berlins kein vernünftiges Angebot via DAB+.
 
Ich habe mir vor einiger Zeit ein mobiles DAB+ Radio von Sangean zugelegt, bin aber jetzt nicht sooo davon begeistert. Gut, hier in Düsseldorf macht das Teil Sinn, weil der DLF-Empfang via UKW mit großen Problemen behaftet ist. Aber in der Anschaffung eines stationären DAB+-Geräts sehe ich z.Z. keine Veranlassung. Stadtdessen habe ich mir jetzt auch für zu Hause ein komfortables WLAN-/UKW-Stereo-Radio gekauft.
Diese Geräte bieten mittlerweile viele pfiffige Funktionen. So lassen sich z.B. mp3-Files, die per SD-Card im zentralen WLAN-Router abgelegt sind, damit empfangen. (Man kann auch einen portablen mp3-Player einfach mit Hilfe einer auf den Gerät angebrachten Schnitstelle verbinden.) Solche Multimediafunktionen erfreuen sich bei uns auf der Arbeit großer Beliebtheit.
Ein stationäres DAB+-Gerät werde ich mir erst dann zulegen, wenn es irgendwelche Vorteile in Hinsicht auf Programmvielfalt, Empfangsqualität und Klang bietet (oder besser gesagt, böte). ;)
 
Hier in den Radioforen muss ich immer über die strikt getrennten Lager lachen: DAB+ flopt, weil es Internetradio gibt. Internetradio ist zu teuer, daher braucht es DAB+. Die Entwicklung geht längst in die Entwicklung hybrider Geräte. Digitalradio wird künftig zu einer Einheit aus DAB+ und Rückkanal über Web verschmelzen. Das geht z.B. so weit, dass Hörer Musiktitel die sie hassen webbasiert durch andere austauschen können. Außerdem werden künftige Radiogeräte intelligent sein und den jeweils besten Verbreitungsweg nach der Hierachie DAB+ - UKW - Internetradio selbst auswählen. Auch Autoradios werden künftig so ausgestattet sein. Wenn man künftig von München nach Köln fährt und man Antenne Bayern hören will, wählt das Autoradio von München bis zum Offenbacher Kreuz DAB+, ab dann springt es auf UKW bis zum Wiesbadener Kreuz, ab dann springt es rüber auf mobiles Internet - wenn der Fahrer diesen Weg eingerichtet hat, etwa durch den Anschluss eines UMTS-Dongles. Und selbt die Hardcore-DAB-Verweigerer hier im Forum haben den Spaß an diesen Geräten: Denn freilich kann man die Automatik auch abschalten und z.B. nur UKW oder nur Internetradio hören.

Ich rede hier nicht von Zukunftsmusik, das alles gibt es etwa schon beim VW Tuning Shop, allerdings bisher ohne die automatische Umschaltung. Die beherrscht bisher nur ein Modell von Terratec, weitere folgen aber.

d9k.jpg
 
Mal sehen, wann diese Geräte verboten werden, weil beim Autofahren hat man nicht in Facebook rumzusurfen und ständig aufs Display zu talpen, um verhasste Songs zu skippen. Bei manchen Programmen hätte man ja da fast in Minuten das Display zertrümmert :)

Das linke Radio hat kein DAB+ Logo - offenbar gibt es auch innerhalb von Firmen noch die Meinung, dieser Empfangsweg sei verzichtbar... Und: Ist 3G in Zeiten von LTE nicht ein bisschen Rückständig?

DAB+ mag eine tolle Technologie sein, aber die Umsetzung in Deutschland ist - nicht nur audiotechnisch - milde gesagt, eine Zumutung.
 
DAB+ könnte sich nur dann durchsetzen, wenn es problemlos und ohne Klimmzüge und Basteleien in jedem Otto-Normal-PKW zu empfangen wäre.
Und davon sind wir noch Lichtjahre entfernt. Es wäre illusorisch zu glauben, dass Abermillionen Gebrauchtwagenfahrer anfangen zu basteln, Antennen auszutauschen, etc.

Und Saugnapflösungen à la Pure Highway sind ja nun auch nicht der Technik letzter Schluss.
Ich jedenfalls möchte mir so ein Gefummel nicht antun.

Wenn man dann noch die in weiten Landesteilen minderwertige Versorgung berücksichtigt, sehe ich ehrlich gesagt - und ohne Häme - rabenschwarz!
 
Und Saugnapflösungen à la Pure Highway sind ja nun auch nicht der Technik letzter Schluss.
Ich jedenfalls möchte mir so ein Gefummel nicht antun.
Wenn man dann noch die in weiten Landesteilen minderwertige Versorgung berücksichtigt, sehe ich ehrlich gesagt - und ohne Häme - rabenschwarz!

Hat doch in den 90ern auch fast jeder gemacht, als die GSM-Netze noch nicht so gut ausgebaut waren. Wer so ein Saug-/Scheibenantennenbastlerkram am Auto hatte war scheinbar ganz furchtbar wichtig. Aber das Handy dürfte damals ein Stück heiliger gewesen sein, als heute so ein schnödes DAB-Gerät im Auto. Wer möchte schon damit angeben.:)
 
Spätestens beim Endausbau des Netzes wird es zumindest möglich sein einen kleinen 40 Euro-DAB-Pocket-Empfänger an den AUX-Eingang des Autoradios anzuschließen und auf allen Autobahnen und den Städten Top-Empfang zu haben. Schon jetzt geht das in vielen Gebieten einwandfrei, etwa an Rhein und Ruhr, oder im Rhein-Main-Gebiet. Viel "Gefummel" ist dafür nicht nötig. Und einen AUX-Eingang haben heute schon rund 70% der Werksradios. Problem ist halt immer, dass man auch ein Ladekabel bereit halten muss. Denn länger als sieben Stunden spielt so ein Pocket-Teil nicht. Trotzdem haben die meisten 90elf-Freaks diese Lösung eingesetzt, um die Bundesliga im Auto zu hören. So wie sie vorher ihr Smartphone mit dem Stream angeschlossen haben.
 
Der Radiotor schrieb:
Trotzdem haben die meisten 90elf-Freaks diese Lösung eingesetzt, um die Bundesliga im Auto zu hören. So wie sie vorher ihr Smartphone mit dem Stream angeschlossen haben.

Du sagst es: Es sind "Freaks".

Alle "normalen" Leute in meinem Umfeld denken nicht im Traum daran, an ihren Empfangsmöglichkeiten etwas zu ändern.
Im Auto wird in der Regel eingeschaltet, damit nebenbei "etwas" läuft.

Aber vermutlich sind wir krasse Außenseiter?
 
Spätestens beim Endausbau des Netzes wird es zumindest möglich sein einen kleinen 40 Euro-DAB-Pocket-Empfänger an den AUX-Eingang des Autoradios anzuschließen und auf allen Autobahnen und den Städten Top-Empfang zu haben.

Mich würde ehrlich interessieren wie Du zu dieser Auffassung gelangt bist. Ich habe so ein Ding und meine Erfahrungen sind leider ganz andere. Konkretes Beispiel: zwischen Braunschweig und Hannover konnte ich NDR Blue nur auf einem Drittel der Strecke zuhören.

Im Detail:
- auf der Strecke Braunschweig - Hannover befindet sich der NDR Mux mMn bereits im Enausbau
- die Versorgungskarte weist für nahezu die gesamte Strecke beste indoor(!) Versorgung aus:

NDR%20Blue.png


- Ich verwende den von dir empfohlenen DAB Empfänger Gymle.
- Als Antenne dient das Kabel meines KassettenAdapters, den Gymle platziere ich links vom Lenkrad, so daß das Kabel horizontal auf dem Armaturenbrett liegt. Das ergibt nach meinen Tests den besten Empfang.
- Mein Auto hat keine beschichtete Frontcheibe.
- das Ladekabel war nicht an den Gymle angschlossen. Das würde sonst die Empfangsleistung noch mal eklatant senken.

Empfangsergebnis für diese Strecke: 1/3 guter Empfang, 1/3 Aussetzer a la 10 Sekunden Programm, 10 Sekunden Stille, 1/3 überhaupt kein Empfang!

Kann es sein, daß der Gymle nicht automatisch zwischen den Sendern Drachenberg und Hannover umschaltet? Ich dachte das wäre eine systemimmanente Eigenschaft von DAB+??
 
Kann es sein, daß der Gymle nicht automatisch zwischen den Sendern Drachenberg und Hannover umschaltet? Ich dachte das wäre eine systemimmanente Eigenschaft von DAB+??
Die meisten Pocket-Radios mit Kopfhörerkabel-Antenne haben auf UKW keine besonders guten Empfangseigenschaften; warum sollte es bei DAB+ anders sein?
Hast Du mal anstelle des Gymle das Dual DAB 4 genutzt?
DAB+ könnte sich nur dann durchsetzen, wenn es problemlos und ohne Klimmzüge und Basteleien in jedem Otto-Normal-PKW zu empfangen wäre.
Oder wenn die Programmauswahl so attraktiv wäre, dass sich die Bastelei auch lohnt.
Hier muss ich Hinztriller einfach mal zustimmen:
DAB+ mag eine tolle Technologie sein, aber die Umsetzung in Deutschland ist - nicht nur audiotechnisch - milde gesagt, eine Zumutung.
Man braucht doch nur mal in die Schweiz zu schauen, was da in Sachen DAB+ empfangbar ist und jetzt vergleichen wir das bspw. mit dem Ruhrgebiet, dem Raum Hannover oder Dresden: Nur um Absolut Radio oder Lounge FM mobil zu empfangen, lohnt sich der Umstieg kaum. So ein Bringer sind die wenigen Programme im Bundesmux nun auch nicht.
 
Die meisten Pocket-Radios mit Kopfhörerkabel-Antenne haben auf UKW keine besonders guten Empfangseigenschaften; warum sollte es bei DAB+ anders sein?

Weil ich das von dem 2. - bereits verbessertem - Nachfolger einer über 60 Jahre alten Technologie, die extra mit Schwerpunkt mobilem Empfang entwickelt wurde, erwarte.
Weil es von den Befürwortern und Herstellern behauptet wird. Siehe oben.
 
@radneuerfinder: Von einem Billigstradio wie dem Gymle darfst Du keine Wunder erwarten.
Das gilt nicht nur für UKW, auch für DAB+.
Wenn das Kopfhörerkabel als Antenne verwendet wird, ist das sowieso Käse. Für den Empfang im Auto bräuchtest Du schon ein Gerät mit einer Stabantenne oder noch besser eins, bei dem die Antenne auf die Windschutzscheibe geklebt wird.
Am besten ist freilich ein Austausch des bestehenden Radios, damit die Außenantenne eingesetzt werden kann.
 
DAB/DAB+ ist für Gleichwellen ausgelegt. So etwas wie RDS gibt es bisher nur bei Autoradios. Daher musst du zwischen Hannover und Braunschweig den Kanal beim NDR wechseln, weil hier dummerweise auf zwei unterschiedlichen Kanälen gesendet wird. Ansonsten am besten mit einem solchen Pocket-Radio mal UKW vergleichen, da zischt es schon innerhalb der Städte. Außerdem hat jedes Fahrzeug andere Störquellen im Inneren. Dennoch habe ich mit solch einem Pocket-Teil am AUX schon gute Erfahrungen gremacht: Störungsfreier Empfang zwischen Gießen und Baden-Baden ohne einen Aussetzer, in dem Fall war's ein Philips DA9011. Kommt alles wohl aufs Modell an, und die Störungen im Fahrzeuginneren, die bei den Fahrzeugmodellen unterschiedlich heftig ausfallen. Es ist technisch schon fast ein Wunder, dass es störungsfrei funktioniert. Aber es klappt.
 
Bestandsaufnahme? Gerne:
UKW ist für mich nach wie vor unverzichtbar. Permanente Aussetzer in "leicht" abgeschatteten Gebieten würden einen "DAB+ Only" Empfang unmöglich machen. Die Inhouseversorgung ist mangelhaft, die Klangqualität vieler DAB+ - Programme ebenfalls. Zuhause höre ich 80% UKW, 19% DVB-S und 1% via Internetstream. Im Auto ist der DLF mittlerweile auf zwei Programmplätzen gespeichert: 1xFM und 1xDAB+. Der Zeitversatz beim automatischen Umschalten in unterversorgten Gebieten geht einem auf die Nerven, so dass ich in manchen Ecken mein Radio auf reinen UKW-Empfang dieses Programmes zwinge.

Ja - in Sachen Vielfalt hat DAB+ was gebracht: BOB oder auch Live-Radio schalte ich gern mal ein - und 90elf war toll. Wie sich das bei Sport1/Energy entwickeln wird, muss man sehen.
Auch wenn man es hier nicht gerne hört - aber für mich ist in Sachen DAB+ der Durchbruch noch lange nicht geschafft...
 
Eine faire Bestandsaufnahme ist glaube ich erst nach 2015 möglioch, wenn das Netz annähernd flächendeckend ausgebaut ist.

@mischpultschorsch: Ich weiss nicht wo du in BaWü wohnst. Am 1. Juli gejht hier der Sender Geislingen neu on Air, evtl. bringt dir das ja was.
 
Mich würde ehrlich interessieren wie Du zu dieser Auffassung gelangt bist. Ich habe so ein Ding und meine Erfahrungen sind leider ganz andere. Konkretes Beispiel: zwischen Braunschweig und Hannover konnte ich NDR Blue nur auf einem Drittel der Strecke zuhören.

Im Detail:

- Ich verwende den von dir empfohlenen DAB Empfänger Gymle.
- Als Antenne dient das Kabel meines KassettenAdapters, den Gymle platziere ich links vom Lenkrad, so daß das Kabel horizontal auf dem Armaturenbrett liegt. Das ergibt nach meinen Tests den besten Empfang.
- Mein Auto hat keine beschichtete Frontcheibe.
- das Ladekabel war nicht an den Gymle angschlossen. Das würde sonst die Empfangsleistung noch mal eklatant senken.

Empfangsergebnis für diese Strecke: 1/3 guter Empfang, 1/3 Aussetzer a la 10 Sekunden Programm, 10 Sekunden Stille, 1/3 überhaupt kein Empfang!

Mal ehrlich, was erwartet du eigentlich, wenn ein mittelmäßiger Empfänger ("Empfangsmäßig liegt das PPM001 also im Mittelfeld."(*) das "Kabel des KassettenAdapters" als "Antenne" verwendet, die sich wiederum innerhalb des Fahrzeugs befindet?

Mit einem solchen "Versuchsaufbau" kannst du dir höchstens das persönliche Fazit
für mobilen Empfang ungeeignet
bezüglich deiner verwendeten Gerätschaften erlauben. Mehr nicht! Eine Verallgemeinerung auf den DAB+ Standard bzw. die Empfangssituation zwischen Hannover und Braunschweig ist _damit_ jedenfalls nicht zulässig. Die Feldstärke der Sender ist schon so berechnet, daß "Indoor"-Empfang in normalen Häusern möglich ist. Vom Empfang in einem "Vogelkäfig" (Betonbauten mit engmaschiger Armierung, oder Autos) ist dort nicht die Rede.


Grundsätzlich gilt seit der Anfangsszeit des "Rundfunks" die Regel: "Die Antenne ist der beste Hochfrequenzverstärker!"

Ob das Kabel eines "KassettenAdapters" diese Bedingung oder Anforderung erfüllt, möchte ich stark bezweifeln.



Glaub mir, sobald sich die Antenne außerhalb des Fahrzeugs befindet, gewinnt sogar ein einigermaßen auf den Frequenzbereich im Band III (Bandmitte: 200 MHz) zurechteschnittenes Stück Koaxialkabel - als Behelfsantenne an der richtigen UKW-Autoantenne auf dem Dach mit etwas Gaffa befestigt - (also "passiv") gegen die aktive (also mit Vorverstärker ausgestatteten) "Scheibenklebeantenne", die lässig am Innenspiegel "baumelt" und die beispielsweise beim "Pure-Highway" mitgeliefert wird.

Und dieser Punkt ist ganz wichtig zum Verständnis von DAB oder DVB-T, denn ein "zurechteschnittenes Stück Koaxialkabel" auf dem Autodach hat eine viel bessere "Rundumsicht" als diese "Scheibenantenne" im Inneren des Fahrzeugs.

Und es kommt noch ein Punkt hinzu. Daß, was wir als etwas ältere Mitglieder des Forums aus Zeiten des analogen Rundfunks als "Geisterbild" beim Fernsehen oder zumindest als Interferenz (Zischen im Stadtgebiet) beim UKW- Rundfunk noch kennen und damals mit Antennen hoher Richtwirkung bzw. hoher VR-Dämpfung (Yagis) "bekämpft" haben, ist heute bei DAB oder DVB-T "gewollt". Ja, man kann sogar sagen, daß Yagis im "Fernfeld" (keine direkte Sicht zum Sender) eher kontraproduktiv sind.

Diese beiden digitalen Übertragungsarten "leben" regelrecht von Reflexionen! Ein ganz normaler Dipol (ohne "Antennengewinn" und großartig ausgeprägter "Richtwirkung") hilft also bei DAB mitunter mehr, als eine Yagi mit hoher Richtwirkung. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel - besonders im Gebirge.


Grüßle DAB-Zwerg!

*) http://www.teltarif.de/gmyle-ppm001-test-pocket-empfaenger/news/47412.html
 
Ich weiß schon, daß diese Antenne nicht ideal ist. Aber da viele DAB Autoradios lediglich mit ScheibenklebeAntenne geliefert werden, hatte ich die Erwartung oder besser gesagt Hoffnung, daß ich wenigstens in Bereichen mit höheren Feldstärken (= indoor Versprechen) Empfang habe. Meine Handy-Auto-Außenantenne habe ich auf jeden Fall vor Jahren abmontiert - für GSM (also zum Telefonieren) reicht der Empfang im Auto.

Im wesentlichen wollte ich aber darauf hinweisen, daß diese Aussage in der Praxis nicht stimmt:
Spätestens beim Endausbau des Netzes wird es zumindest möglich sein einen kleinen 40 Euro-DAB-Pocket-Empfänger an den AUX-Eingang des Autoradios anzuschließen und auf allen Autobahnen und den Städten Top-Empfang zu haben. Schon jetzt geht das in vielen Gebieten einwandfrei
 
Mit einem solchen "Versuchsaufbau" kannst du dir höchstens das persönliche Fazit
"für mobilen Empfang ungeeignet"
bezüglich deiner verwendeten Gerätschaften erlauben.

Natürlich ist das nur mein Fazit. Aber wie meinem Beitrag hoffentlich zu entnehmen ist, bezieht sich dieses Fazit auch und vor allem auf diesen Satz:
"Meinen Gymle benutze ich fleißig als Fußgänger und manchmal als Radfahrer ... ist eine Nutzung im Auto auch nicht über Tests hinaus gegangen"


Ach ja, Ergänzung zu meiner Bestandsaufnahme:
UKW höre ich noch, weil es perfekt in meine HiFiAnlage/Auto integriert ist und als einziges Radio noch die Programmwahl per Stationstaste bietet. An meinen anderen Empfangswegen (DVB-C, Internet, DAB) haben die Geräte sowas nicht mehr. :(
Im Auto muss ich bei jedem Aufrufen von InternetRadio an meinem Gerät sogar erst ein Kennwort eingeben. :eek:
Bei einem neuen Autoradio ist an Stelle der Stationstasten jetzt gerne eine silbernen Zierleiste. :wall: Beispiel:
http://www.amazon.de/dp/B00BG6YRFG/?tag=radioforende-21
 

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