Zwei Jahre Digitalradio - eine Bestandsaufnahme

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Natürlich ist das nur mein Fazit. Aber wie meinem Beitrag hoffentlich zu entnehmen ist, bezieht sich dieses Fazit auch und vor allem auf diesen Satz:
Meinen Gymle benutze ich fleißig als Fußgänger und manchmal als Radfahrer ... ist eine Nutzung im Auto auch nicht über Tests hinaus gegangen.


Selbstverständlich habe ich all deine Sätze (sogar mehrfach) gelesen. Und ja, nur weil du in zwei Postings praktisch das gleiche schreibst, habe ich reagiert. Denn diese falsche Argumentationskette kann ich beim besten Willen nicht mehrfach hier im Thread "durchgehen" lassen!

Ich habe dir höflich mitgeteilt, daß so ein "Kassettenadapter-Kabel" im Innenraum eines Fahzeugs keine "Antenne" ist. Mehr muß man dazu doch nicht sagen! Oder möchtest du wirklich eine "öffentliche Schelle" von mir für diesen Unfug? Das kann ich mir nicht vorstellen.
 
Also ich habe bisher im Auto fast alles ausprobiert. Angefangen mit dem Pocketradio DA9011 über Aux. Später per neuem Kennwood Radio mit Scheibenantenne. Da ich aber auf die Eigenschaften meines Ford-Werksradios mit Bluetooth und Sound&Connect nicht verzichten wollte, hab ich mir zum krönenden Abschluß das autodab-modul aus U.K. bestellt. Läuft mit fast allen Werksradios und wird über die Lenkradfernbedienung gesteuert. Kostet zwar ca. 200 Euro, ist aber sein Geld wert. Zudem verschwindet das Modul hinter dem Radio im Schacht. Fazit: Bester Empfang von allen mir getesteten Möglichkeiten. Einziger Nachteil: Installation einer Scheibenantenne.

Komme übrigens aus Hamburg. Der Empfang ist hier spitze. Auch im Umland. Nur im Elbtunnel dürfte der NDR mal die Frequenzen erweitern...
 
Für den Fall daß ich mißverständlich war:
Die Kassettenadapter-Antenne im faradayscher Käfig hat für mein ursprüngliches, von Zwerg#8 zitiertes, Fazit keine Rolle gespielt.

Also noch mal mein, etwas präzisiertes, Fazit:
Mit dem Gymle DAB+ Radio und der mitgelieferten Antenne (den Kopfhörern) habe ich als Fußgänger outdoor, in für indoor Empfang ausgewiesenen Gebieten, oft mehrsekündige Aussetzer.
 
Mit deiner - relativierten - Aussage kann ich sehr gut leben. Diese Aussage "klingt" doch auch gleich etwas "besser" - und trifft auch mehr den Kern.

Sorry, ich mußte dich einfach "anpfeifen", weil man sich mit deinem "Equipment" einfach keine "allgemeingültigen Urteile" zu DAB+ erlauben darf. Mein "Anpfiff" war nicht persönlich gemeint und du hast meine Kritik ja auch völlig richtig verstanden. Wir haben uns also soweit verstanden.

Nun können wir auch andere Themen besprechen:

1) der NDR bekleckert sich mit den allgemein verwendeten 96 kBit DAB+ wirklich nicht mit Ruhm. Andere ör-Anstalten liefern mehr Bitrate und damit mehr Audioqualität. Von echter CD-Qualität über DAB+ sind aber alle noch meilenweit entfernt. Ein "verdammt nah an der CD" würde mir aber auch schon reichen. ;)


2.) Ein "KLASSIK RADIO " mit 72 kbps DAB+/HE-AAC v1 Stereo muß man im sog. "Bundesmux" erst gar nicht veranstalten. Zum Vergleich:

hr2 144 kbps DAB+/LC-AAC Stereo
SWR2 120 kbps DAB+/LC-AAC Stereo
BR-Klassik 192 kbps DAB MP2 Joint Stereo
BR-Klassik 128 kbps DAB+

"Darunter" wird "audiotechnisch" wirklich nix. Das müßte den Veranstaltern von "Klassik Radio" eigentlich klar sein. Offenbar aber nicht. Also wird "die Rechnung" über kurz oder lang nicht aufgehen.
 
Nicht unbedingt. Aber im Gegensatz zu einigen anderen Leuten hier im Forum kenne ich mich mit den rein technischen Gegebenheiten und Notwendigkeiten von DAB (bzw. SFN) relativ gut aus.

Anders gesagt: Man kann in einem SFN nicht einfach mehr Sendeleistung fordern, so wie man das eventuell aus den "guten alten Zeiten" bei UKW gekannt hat.

Die Nummer "Einfach mal 100 Kilowatt auf einem hohen Berg gezündet!" funktioniert bei einem DAB-SFN nicht!

Im Gegenteil! Exponierte Senderstandorte mit bekannt hoher Reichweite im UKW-Bereich (die sog. "Reichweitenkönige"), entpuppen sich im SFN-Betrieb für DAB sogar als Störer. Das betrifft beispielsweise den Sender Feldberg (bei Freiburg). Man nennt das "Eigeninterferenz". Im Prinzip geht es darum, daß solch ein "guter" Sender selbst in großer Entfernung viel zu viel Feldstärke erzeugt. Weiterhin ist die Laufzeit der Signale viel zu lang - mehr als 74 km "Umweg" sind nicht erlaubt.

Einfach ausgedrückt: In 100 km Entfernung ist der Sender zu stark und seine Signale kommen auch noch zu spät. Er stört daher das SFN.

Darum änderte man beispielsweise am Sender Feldberg das Antennendiagramm und sendet nun - im Fachjargon - "in den Boden", nur damit der Sender weniger Reichweite hat und im eigentlichen Zielgebiet (100km Entfernung) nicht als Störer in Erscheinung tritt.

So einfach ist das also nicht. Und Countie, du bist wirklich nicht der erste alte Radio-Profi, der sich erstmal mit den "neuen Regeln" bei DAB vertraut machen mußte.
 
Einfach ausgedrückt: In 100 km Entfernung ist der Sender zu stark und seine Signale kommen auch noch zu spät. Er stört daher das SFN.
Im Klartext: Die Zellen sollen sich überlappen, haben aber bitteschön nicht zu groß zu sein.

Das Prinzip kennen wir bereits:
D- und E-Netz des Mobilfunknetzes. Beide sind digitale Netze, die aus Zellen bestehen, wobei die E-Netz Zellen wesentlich kleiner sind und damit mit wesentlich mehr Masten versorgt werden müssen als die D-Netz Zellen.
Vorteil(e) des E-Netzes: Wesentlich höhere Kapazität. Weniger Strahlenbelastung. Bessere Qualität beim Telefonieren.
Nachteil(e) des E-Netzes: Höhere Ausbaukosten. Kleinere Zellen, dadurch schwierigerer Ausbau des Netzes.
Vorteil(e) des D-Netzes: Größere Zellen, dadurch auch in topografisch komplizierterer Gegend teilweise Versorgung möglich. Günstigerere Ausbaukosten.
Nachteil des D-Netzes: Geringere Kapazität des Netzes. Höhere Strahlenbelastung. Schlechtere Signalqualität beim Telefonieren.
 
Also ich habe bisher im Auto fast alles ausprobiert. Angefangen mit dem Pocketradio DA9011 über Aux. Später per neuem Kennwood Radio mit Scheibenantenne. Da ich aber auf die Eigenschaften meines Ford-Werksradios mit Bluetooth und Sound&Connect nicht verzichten wollte, hab ich mir zum krönenden Abschluß das autodab-modul aus U.K. bestellt. Läuft mit fast allen Werksradios und wird über die Lenkradfernbedienung gesteuert. Kostet zwar ca. 200 Euro, ist aber sein Geld wert. Zudem verschwindet das Modul hinter dem Radio im Schacht. Fazit: Bester Empfang von allen mir getesteten Möglichkeiten. Einziger Nachteil: Installation einer Scheibenantenne.

Komme übrigens aus Hamburg. Der Empfang ist hier spitze. Auch im Umland. Nur im Elbtunnel dürfte der NDR mal die Frequenzen erweitern...
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die mitgelieferten Scheibenantennen doch einen sehr dürftigen Empfang bieten. Mit geklebter Scheibenantenne hatte ich im Umland von Hamburg bereits in Norderstedt erste Aussetzer, zudem macht sich die enorme Richtwirkung bemerkbar. Mit einem dann hinzugekauften Adapter und guter alter Kotflügelantenne hatte ich dann die Möglichkeit die Tage mal in Schleswig-Holstein ausgiebig den DAB+-Empfang zu testen. Dies klappte wunderbar, an allen Orten ging der Bundesmux sowieso, auch die NDR-Muxe gingen auch erstaunlich weit, so lief z.B. Visselhövede problemlos zwischen Itzehoe und Neumünster (ebenso, wenn auch mit Aussetzern der 12C aus DK, 11C kam nördlich der Schlei dauerhaft hinzu), während die Referenzfrequenz aus SFA 97,6 (welche in die Richtung ja so ca. 8 kW macht) mehr schlecht als recht ging. Auch Hamburg ließ sich etwa 100 KM entfernt noch loggen. Wenn man diese Leistungen (5-10) auf UKW mit 2-3 Senderstandorten zwischen Kiel und Soltau realisieren würde, da ginge aber gar nichts mehr.

Auch als letztens Tropo herrschte, und alle Sender aus Smilde zwischen Hamburg und Hannover via UKW mit RDS und Text hereinkamen, wechselte das Radio zu meiner Überraschung auf DAB+, denn die kamen dann ebenfalls mit. Also auch für die Techikfreaks wird es zukünftig immer noch genug zum DXen geben.

Ich bin mit Sicherheit niemand den man zur bedingungslosen DAB+-Fraktion zählen dürfte, aber DAB+ bietet mir soviel mehr (trotz bescheidener Senderauswahl bisher), als UKW. Und vom Klang mal abgesehen: will mir jemand weismachen, die in Deutschland klanglich verunstaltete Mehrheit der via UKW verbreiteten Stationen klängen besser?! Mit Sicherheit nicht! Und das soll auch kein Freifahrtschein für schlecht komprimierte Digitalprogramme sein.

Ja, kein Mensch braucht DAB, aber braucht irgendjemand UKW wie in Deutschland genutzt!?

Und Internetradio ist sowieso ein ganz anderes Thema...
 
Die jeweils vorherrschende Topographie ist das A und O wie gut DAB+ funktioniert. Hier in Rhein-Main gibt es das bisher am besten ausgebaute Sendernetz in Deutschland. An vielen Stellen im westlichen Rhein-Main-Gebiet kann man auf mindestens zwei, wenn nicht sogar alle drei Sendeanlagen mit bloßem Auge schauen. Das Resultat ist, dass hier tatsächlich trotz faradyschem Käfig und Störungen im Fahrzeuginneren ein kleiner Pocket-Empfänger am AUX ausreicht. Selbst wenn ich das Teil im Handschuhfach verstecke habe ich hier keinen einzigen Aussetzer, wenn ich etwa von Frankfurt nach Mainz fahre. Anders ist das sobald man ins bergische Land kommt, etwa Taunus oder Odenwald. Hier geht es mit solchen Bastellösungen nur noch auf den Bergen, dafür ist das Sendernetz noch zu mies. Insgesamt ist freilich eine gute Dachantenne zu empfehlen.
 
Und: Da es so schön in diesen Thread passt räume ich auch nochmal gleich mit den sechs Lügen über DAB+, die immer noch im Umlauf sind, auf:

1. Kein Mensch braucht DAB+, der Deutsche ist mit UKW hochzufrieden

Wie kann man mit etwas unzufrieden sein und beurteilen dass man es nicht braucht, wenn man es noch nicht kennengelernt und noch nie ausprobiert hat? Und wie erklärt es sich vor diesem Hintergrund, dass die meisten, die mit DAB+ in Kontakt gekommen sind, es nicht mehr missen wollen und damit in der Regel sehr zufrieden sind (ich muss nur meinereins nehmen, schaut in die Historie dieses Forums, und ihr werdet sehen wie auch ich noch vor drei Jahren gegen den Verbreitungsweg gewettert habe)?

2. Die Zukunft des digitalen Radios liegt alleine im Internet

Und wer soll das bezahlen, wenn es der einzige Verbreitungsweg wird? Kein Sender kann sich diese Streamingkosten leisten. Außerdem stehen erhebliche technische Bedenken beim Mobilempfang, woran auch Techniken wie LTE nichts ändern. Mobilfunknetze sind nach wie vor eigentlich nicht zur Verbreitung von Rundfunkprogrammen vorgesehen, es ist ein Zusatzangebot. Das Internet spielt in Zukunft für das Radio eine immer wichtigere Rolle, aber als Ergänzung und nicht als ausschließlicher Verbreitungsweg. Von Kosten will ich hier erst gar nicht reden.

3. DAB+ läuft unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Sicher, es ist noch kein Massenmarkt, aber laut den größten Marktinstituten werden Ende 2013 1,2 Millionen Geräte in deutschen Haushalten stehen. Die Zahl dürfte noch höher sein, denn die Marktforscher berücksichtigen keine Online-Verkäufe von ausländischen Shops wie es sie tausendfach bei ebay oder Amazon gibt. Das hier schon oft zitierte GMYLE Pocket Radio wird aus Großbritannien verschickt und fließt in die Statistik nicht ein, als Beispiel.

4. DAB+ Geräte sind zu teuer

Nimmt man das 3 Euro-Scanradio von Tchibo als Maßstab mag es zutreffen. Aber vergleicht man die Preise namhafter Hersteller ist ein kompaktes Gerät mit DAB+ häufig nur noch ca. 10 Euro teurer als eines ohne. Man hat außerdem bewusst auf die Markteinführung billigster DAB Radios verzichtet, die bereits massig in Asien produziert werden. Etwas dieses Pocket-Modell, für das der Hersteller im EK nur 8 Euro verlangt, das also für 15 Euro im VK in den Handel kommen könnte. Ein Modell nur mit Frequenzanzeige, bei dem man beim Bundesmuxx 14 mal raten kann welchen Sender man überhaupt hört. Will man so einen Schrott, den es bereits massig bei UKW gibt, wirklich? Ich denke wenn es ein Massenmarkt ist kommen auch diese Undinger in den Handel. Im Moment wären sie eher kontraproduktiv.

billigdab.jpg


5. DAB+ hat keinen Overspill, UKW reicht viel weiter

Auch diese Aussage ist falsch. So kann ich an meinem Wohnort erstmals Programme aus Bayern (Entfernung zum nächsten Sendestandort 75 km) und Baden-Württemberg (Entfernung 70 km) rauschfrei und ohne Verzerrungen hören, was auf UKW nicht möglich ist. Alles ist topographie-abhängig. Außerdem hinkt der Vergleich, wenn UKW mit wesentlich höherer Sendeleistung läuft. Beim hier häufig angebrachten Beispiel Linz/Rhein sendet DAB+ in Richtung NRW mit gerade einmal 2 kW, UKW läuft mit 50 kW. Mit 2 kW würde auch UKW schon in Köln schlappmachen.

6. DAB+ klingt schlechter als UKW

Auch dieses Argument kann man nicht stehen lassen, alles ist abhängig von der Stärke des UKW-Signals sowie der ausgestrahlten Datenrate bei DAB+ und nicht zuletzt vom studioseitigen Soundprocessing. Bei 72 kbit/s DAB+ klingt es ungefähr gleich gut wie UKW, bei 88 kbit besser, bei 64 kbit schlechter. Immerhin ist es rauschfrei, was als Argument nun mal mehr zählt.
 
Und wer soll das bezahlen, wenn es der einzige Verbreitungsweg wird? Kein Sender kann sich diese Streamingkosten leisten.
Allein schon diese Aussage ist unwahr, um nicht zu sagen, hervorragende Lobbyarbeit.
Weit über 90% der Streamingserver sind gesponsored und/oder werbefinanziert und kosten die Sender keinen zusätzlichen Cent. Die einzigen, die für die Streamserver tatsächlich bezahlen, sind die kleinen Webradios, da sie für solche Angebote nicht über das ausreichende Hörervolumen verfügen.

Außerdem stehen erhebliche technische Bedenken beim Mobilempfang, woran auch Techniken wie LTE nichts ändern. Mobilfunknetze sind nach wie vor eigentlich nicht zur Verbreitung von Rundfunkprogrammen vorgesehen, es ist ein Zusatzangebot. Das Internet spielt in Zukunft für das Radio eine immer wichtigere Rolle, aber als Ergänzung und nicht als ausschließlicher Verbreitungsweg. Von Kosten will ich hier erst gar nicht reden.
Was die Sender nicht weiter interessiert, da ausreichend Kapazitäten vorhanden wären, wie die Daten der Betreiber der großen Knotenpunkte belegen. Dass die Mobilfunknetze nicht zur Verbreitung von Radioprogrammen vorhergesehen sind stimmt bedingt, denn: "Sind Telefone zum Musikhören da?"
Die Kosten sind ein ganz anderes Thema und werden vorgeschoben. Das verschweigst Du aber sehr gern um DAB+ zu pushen. Ebenso wie, dass der Ausbau, Betrieb und der Verkauf von DAB+ genauso wie LTE von der EU gefördert wird.

Gilt bei Dir auch "Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing"?
 
Lieber Rauschen, als dieses künstliche Oberwellengezirpe oder gequietsche.
Zugegeben: Der Klang ist derzeit schlecht, aber so muss es ja nicht bleiben.
Mit einer höheren Bitrate und einen vernünftigen Soundprocessing würden auch die bisher im Bundesmux verbreiteten Programme besser klingen.
Entscheidend ist, ob seitens der Programmveranstalter die Bereitschaft besteht, Geld für einen weiteren nationalen Multiplex zu investieren.
Eine größere Anzahl an CUs und damit höhere Bitraten wären auf diese Weise machbar.
Ich rechne allerdings nicht mit der Verkündung des Starts eines zweiten Bundesmuxes zur IFA.
 
Lieber Rauschen, als dieses künstliche Oberwellengezirpe oder gequietsche. Das ist wie Veganer-Food: Da wird einem Fleisch vorgegaukelt, obwohl es Tierfutter ist.
Was ja ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen ist, entweder geht es um den Klang oder die Nebengeräusche bzw. Störungen! Deutsches Radio klingt auch mit Rauschen scheiße.
 
Deutsches Radio klingt auch mit Rauschen scheiße.
Weil es vielerorts keine echte Konkurrenz und damit auch keine Bemühungen seitens der Veranstalter gibt, ein wirklich gutes Programm zu machen, das sich vom Rest abhebt. Alles Ausdruck einer verfehlten Medienpolitik der vergangeben gut 25 Jahre, die einseitig bestimmte Gruppen wie die Zeitungsverleger bei der Frequenzvergabe bevorzugt hat.

künstlich generierte Höhen sind für mich ein Störgeräusch, denn sie geben nicht annähernd originalgetreu das Quellmaterial wieder.
Man kann zu DAB+ stehen wie man möchte, aber wenn man es ablehnt, sollte man auch sagen, was an deren Stelle treten soll.
Dass das analoge UKW-Rundfunkband in vielen Regionen weitgend voll ist, kann ebensowenig geleugnet werden, wie die Tatsache, dass sich mit neuen Webradioangeboten kaum noch Geld verdienen lässt (Stichwort: Top 20 Radio).
Somit bleibt als letzte Konsequenz nur ein Ausbau von DAB+ übrig oder mit echten Innovationen ist im Rundfunksektor in den kommenden Jahren nicht mehr zu rechnen, was in letzter Konsequenz dazu führen wird, dass der klassische Tonrundfunk noch mehr als bisher an Bedeutung verliert.
 
@Radiotor: Dass man einfach von der Technik überzeugt ist, weiß von was man spricht und genügend Erfahrungen gesammelt hat, um Deinen Thesen zuzustimmen, halten hier manche für völlig abwegig, lieber wird da die monetäre Keule geschwungen... ;).

Och damit habe ich kein Problem. Es sind die letzten Seufzer der Verhinderer, die bald ausklingen.
 
Man kann zu DAB+ stehen wie man möchte, aber wenn man es ablehnt, sollte man auch sagen, was an deren Stelle treten soll.

Solange keine politische Entscheidung zum Thema Lokalfunk in diversen Bundesländern gefallen ist, und eine realistische Betrachtung dessen stattfindet, wie die Rundfunkmodelle in Zukunft aussehen sollen, ist DAB+ in der jetzigen Ausführung nicht in der Lage, den Status Quo abzubilden. Es ist doch völlig hirnrissig, in einem regionalen Mux 8 NRW Lokalradios übertragen zu wollen.

Noch mögen die Stationen im Bundesmuxx leben, aber gibt es eine Überlebenschance, wenn die Förderung ausläuft? Wirft der nationale Markt bis dahin so viel ab, dass die Verbreitungskosten refinanziert werden können? Ich für meinen Teil zweifle das ganz stark an. Und das, was aktuell läuft, ist, zumindest technologisch, teils aber auch inhaltlich, eine lieblos billig dahingerotzte Platzhalterlösung.
 
Solange keine politische Entscheidung zum Thema Lokalfunk in diversen Bundesländern gefallen ist, und eine realistische Betrachtung dessen stattfindet, wie die Rundfunkmodelle in Zukunft aussehen sollen, ist DAB+ in der jetzigen Ausführung nicht in der Lage, den Status Quo abzubilden. Es ist doch völlig hirnrissig, in einem regionalen Mux 8 NRW Lokalradios übertragen zu wollen.
Die können doch weiterhin auf UKW senden. ;)
DAB+ eröffnet jedoch die Chance auf ein Zusatzangebot an terrestrisch verbreiteten Hörfunkprogrammen, das es in dieser Form bisher noch nicht gibt.
Es geht also nicht darum, dass DAB+ UKW ersetzt, sondern ergänzt.

Und das, was aktuell läuft, ist, zumindest technologisch, teils aber auch inhaltlich, eine lieblos billig dahingerotzte Platzhalterlösung.
So drastisch würde ich es nicht formulieren, auch wenn es inhaltlich durchaus einen wahren Kern trifft: DAB+ bleibt in Deutschland klar unter seinem Potential.
 
Weil es vielerorts keine echte Konkurrenz und damit auch keine Bemühungen seitens der Veranstalter gibt, ein wirklich gutes Programm zu machen, das sich vom Rest abhebt. Alles Ausdruck einer verfehlten Medienpolitik der vergangeben gut 25 Jahre, die einseitig bestimmte Gruppen wie die Zeitungsverleger bei der Frequenzvergabe bevorzugt hat.
Soweit richtig, aber auch hierbei geht es nicht um die Klangqualität. Ich bezog mich auf den Matschklang der in Deutschland usus ist, AUF UKW!

Und auch den letzten Satz des vorigen Posts könnte man ergänzen: UKW bleibt in Deutschland klar unter seinem Potenzial!;)
 
DAB+ eröffnet jedoch die Chance auf ein Zusatzangebot an terrestrisch verbreiteten Hörfunkprogrammen, das es in dieser Form bisher noch nicht gibt.

Dann wäre es nur Konsequent, die national und landesweit verbreiteten Programme, wie DRADIO, Teile der WDR Wellen etc. per sofort von UKW zu verbannen. Sonst ist es kein Zusatzangebot sondern eine Frequenzverschwendung, sowohl auf UKW, als auch auf DAB+. Denn DAB+ rechnet sich vor allem für Häuser, die mehrere Wellen anbieten. Also mal flott durchrechnen, was die analoge Verbreitung kostet und den Gegenwert in Gratisradio für die Hörer investieren.
 
Dann wäre es nur Konsequent, die national und landesweit verbreiteten Programme, wie DRADIO, Teile der WDR Wellen etc. per sofort von UKW zu verbannen.
Nehmen wir als Beispiel den Deutschlandfunk: Dieser kann nur in wenigen Regionen NRWs in ordentlicher Qualität empfangen werden.
Würde der DLF seine UKW-Frequenzen aufgeben, bedeutet dies, dass alle, die das Programm bisher störungsfrei auf UKW empfangen haben, gezwungen wären, sich ein DAB-taugliches Radio zuzulegen.
Das kann auch nicht Sinn der Sache sein.
Hinzu kommt, dass der Bundesmux ebenfalls nicht überall problemlos geht; in Aachen wird es bspw. schon schwierig. Hier hat die 102,7 MHz des DLF durchaus eine Berechtigung.
 
Solange keine politische Entscheidung zum Thema Lokalfunk in diversen Bundesländern gefallen ist, und eine realistische Betrachtung dessen stattfindet, wie die Rundfunkmodelle in Zukunft aussehen sollen, ist DAB+ in der jetzigen Ausführung nicht in der Lage, den Status Quo abzubilden. Es ist doch völlig hirnrissig, in einem regionalen Mux 8 NRW Lokalradios übertragen zu wollen.

In der Schweiz schafft man daher lokale Muxxe. Für Köln etwa würde das bedeuten: Radio Köln, das Campusradio und vielleicht ein paar Musikableger. Und das verbreitet vom Colonius mit 1 kW.
 
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