Wieviel verdient ein Moderator/Redakteur?

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@Keek,
du vergisst Umsatz- / Lohnsteuer, Rente und Versicherungen eines Freiberuflers. Da bleibt nicht mehr sooooooo viel übrig.... Echt nicht... Stell dir vor, Micha ist alleinstehend, nicht in der KSK und zahlt auch noch in den Pensionsfond - achja, dann die technik, evtl. Studiokosten usw.... dann hat er nach deiner Rechnung nur noch 3- maximal 4tausend netto im Monat. Ich bitte dich - Bei so viel Freizeit bleibt da nicht mehr viel übrig zum Leben..... echt nicht.
 
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Jeremiah Peabody schrieb:
Anstatt Euch über Micha und dessen angebliche Arroganz aufzuregen, sorgt lieber dafür, daß oben zitierte Dummheiten in Form scheinapostrophierter Pluralbildungen nun nicht auch noch bei den Gold-Usern Einzug halten. Was soll der Quatsch eigentlich?


oh, schande über mich, asche auf mein haupt aber "am baggersee links" spricht ja auch bände :D :D :rolleyes:
 
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@michaNRW
Über 100 Euro für ne Moderationsstunde ??? Welcher Lokalsender zahlt denn so viel ?
Oder bist du für ÖR tätig ??
Das höchste, was ich je bekommen habe,.lag bei 45 Euro/h. Ansprüche stellen ???
Wenn ich welche stelle, dann moderiert demnächst wer anders. Es gibt einfach genug Personen die das jedenfalls meinen zu können. Es soll sogar radiogeile Praktikanten geben, die machen dass dann für 0 Euro.....
Ein GB (1:30) wird bei meiner Station grundsätzlich mit 35 Euro bezahlt.
Werk meckert, fliegt. So ist die Realität. Auch als Freiberufler. Wer mehr verdient, kann nur zufrieden sein. Die Situation ist auch beim „privaten“ Rundfunk schlecht.
 
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Jeder, der einen Stream ins Netz stellt ist theoretisch bundesweit empfangbar (weltweit genau genommen).
 
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Am Strand DJs erraten ... ey dat kommt voll gut Mann :D

Ähhmmm ... zurück zum Thema :eek:
 
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Also, dass eine ehrliche Antwort derartige Reaktionen auslöst, hätte ich nicht gedacht. Ist es der Sozialneid oder die pure Unwissenheit, die Euch dazu veranlasst, derartigen Schwachsinn zu verbreiten? Vorausgesetzt, es sind alles Radiomacher, die sich zu Wort gemeldet haben, so darf man journalistische Grundkenntnisse voraussetzen. Wie macht ihr das "on air"? Auch gleich das Mikro aufziehen, unqualifizierte, unsachliche und falsche Aussagen verbreiten?

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. So schrieb ich von einem Sender, der bundesweit ausstrahlt. Lokalsender mit Verbreitungsgebiet Bundesrepublik sind mir nicht bekannt. :D Und dass ein Lokalsender bedeutend weniger zahlt ist ja wohl klar.

Auf 20 Arbeitstage kann ich gar nicht kommen. Pro Monat gewähren öffentlich-rechtliche acht Prognosetage. Dies wird zu deren Sicherheit gemacht, damit ich nicht auf Festeinstellung klagen kann. Das Wort Scheinselbständig scheint in diesem Forum gänzlich unbekannt. Dabei bin ich mir sicher, darüber wurde auch in den Nachrichten Eures Senders berichtet. Aber was nicht in Schema runtermachen passt, wird ja ganz gerne schnell vergessen, gell?

Öffentlich-rechtliche gibt es nicht an jeder Straßenecke. Will sagen, eine Sendung zu moderieren bedeutet für mich zum Beispiel nach Frankfurt,zu fahren. Das kostet Zeit und Geld und ist mit dem Honorar abgegolten. Zwei Stunden Moderation abzüglich rund 500 Kilometer Fahrt, das macht? Na, was ist, ihr superklugen Mathe-Genies?

Ein gebauter Beitrag von 3:30 Länge entsteht nicht mal eben auf einer Pressekonferenz gleich nebenan. Ich muss Themnvorschläge einreichen, also zunächst einmal Zeit investieren, um radiotaugliche Themen zu finden und muss recherchieren, ob überhaupt etwas an dem Thema dran ist. Bei weitem wird nicht jeder Themenvorschlag akzeptiert und nicht weniger oft war ein Kollege schneller. Zeit und Ausgaben, die mir niemand erstattet. Die Beiträge müssen gründlich recherchiert und gegenrecherchiert werden. Um an die benötigten O-Töne zu gelangen, genügt nicht der Griff zum Telefon. Da wird vor Ort gefahren, was wiederum Zeit und Geld kostet. Ein Beitrag entsteht also nicht mal eben an einem Stück.

Ach übrigens, ein Prognosetag ist auch futsch, wenn ich nur mal eben einen Zuspieler für die Nachrichten abliefere. Aber geht mal weiterhin jeweils davon aus, dass ich 20 Tage im Monat je vier Stunden moderiere. Immer feste drauf und danach vielleicht mal damit beginnen, nachzudenken. Eben echt professioneller Journalismus. :p

Da ich sendefrzig anliefere, setzt dies eigenes Equipment voraus. Dies reicht vom Sennheiser MD 420 mit Marantz PMD 670 bis hin zum professionellen Produktionsstudio. Da die Redakteure wenig Verständnis dafür haben, wenn ich einen Beitrag einen Tag später liefere, weil mein Nachbar seine neue HiFi-Anlage ausprobiert, komme ich um eine aufwendige Raum-im-Raum-Lösung nicht umher und eine Nachhallzeit von 0,3 Sekunden lässt sich auch nicht mit Omis Teppich an der Wand realisieren. Was dies und der CUTmaster Pro kostet, darüber verliere ich kein Wort, sonst würden wohl noch einige spenden wollen.

Steuer, Versicherungen, Krankenkasse, Rente etc. muss ich selbst zahlen. Was bleibt da unter'm Strich übrig? Dumme Kommenatre, wie viel Freizeit, mit Sicherheit nicht. Denn als freier Journalist nur vom Hörfunk zu leben, ist nur sehr wenigen gegönnt. Also werden zusätzlich Artikel für Zeitungen verfasst. An übliche Print-Honorare interessiert? Besser nicht, sonst regen sich einige Leute noch darüber auf, dass eine Seite im Spiegel mehr Honorar bringt als eine in einem Anzeigenblättchen. Die Welt ist aber auch so etwas von ungerecht. Rechnungen und Buchhaltung macht übrigens mein Kater unentgeltlich. Nicht dass jemand meinst, damit und mit den Terminabsprachen würde ich meine ach so kostebare Zeit verplempern. Hey Leute, aufwachen, der Traum ist zu Ende - willkommen in der Realität!

Meine Freunde, das Thema diskutieren wir hier ganz breit aus und dann erwarte ich von gewissen Leuten eine öffentliche Entschuldigung.

Viele Grüße

Micha
 
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@Michael

Um das mal klarzustellen, da mein obiges Posting offensichtlich für Mißverständisse gesorgt hat: Das war kein Angriff auf Dich, sondern sollte lediglich der Erläuterung dienen, dass man als Moderator sehr gut verdienen kann, ohne den Aufwand oder die Qualität der Arbeit zu bewerten. Es sollte auch nicht dazu dienen, DEINE Einkünfte vorzurechnen, sondern das, was für einen Moderator bei dem von Dir angeführten Stundensatz an Einkünften möglich ist. Dies war eine Reaktion auf die Behauptung, man könne beim Radio wohl nicht reich werden. Gemessen an dem, was normale Angestellte oder auch Freiberufler in anderen Berufen verdienen, kann man beim Radio jedenfalls eine Menge Asche verdienen, wobei "reich werden", wie gesagt, eine Definitionsfrage ist.

Andererseits solltest Du vielleicht wissen, dass die Prognose-Regelung nicht in jeder ARD-Welle gilt, dass sie bei manchen nicht acht, sondern zehn Prognosetage festlegt, dass ein Prognosetag nicht nur ein Honorar für eine geleistete Arbeit (ob nun Moderationsschicht oder Beitrag oder sonstwas) bedeutet, und dass eine Menge Moderatoren durchaus für verschiedene Landesanstalten arbeiten und somit auch auf 15 oder 20 Arbeitstage kommen können.

Insofern wirst Du mir wohl auch nicht widersprechen, dass ein monatliches Bruttoeinkommen in den von mir genannten Dimensionen alles andere als unrealistisch ist. Ob das bei Dir der Fall ist, kann und will ich überhaupt nicht beurteilen.

Ich hoffe jedenfalls, dass hiermit alle Unklarheiten ausgeräumt sind.
 
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Locker bleiben - beides stimmt: Mir sind schon die ganz ordentlichen Honorare der öffentlich-rechtlichen niedrig vorgekommen, weil ich für das Honorar, das so ein drei-Minüter bringt, Stunden durch die Gegend gegurkt bin, um O-Töne zu sammeln, dann um die präzisen Worte gerungen habe und dann ins Studio... Lohnt sich das? Das selbe Geld habe ich auch schon in 4 Stunden recht anspruchsloser Pop-Lala-Moderation verdient. Da ist der Stundensatz zwar privatradiohaft niedrig gewesen (siehe oben) - aber es leppert sich eben. Es war ne Show, die locker unvorbereitet gesendet werden konnte, weil es kaum Inhalte gab - und sonst nur Wetter, Verkehr, Musikteasing. Und fix ist'n vermintlich hohes Honorar gefühlt: niedrig und ein niedriges sogar gefühlt: hoch. Für ne intellektuelle Unterforderung Geld kriegen - is doch cool!?

5 Euro allerdings - das geht nicht. Wer macht'n sowas!?
 
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MichaNRW schrieb:
Also, dass eine ehrliche Antwort derartige Reaktionen auslöst, hätte ich nicht gedacht. Ist es der Sozialneid oder die pure Unwissenheit, die Euch dazu veranlasst, derartigen Schwachsinn zu verbreiten? Vorausgesetzt, es sind alles Radiomacher, die sich zu Wort gemeldet haben, so darf man journalistische Grundkenntnisse voraussetzen. Wie macht ihr das "on air"? Auch gleich das Mikro aufziehen, unqualifizierte, unsachliche und falsche Aussagen verbreiten?

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. So schrieb ich von einem Sender, der bundesweit ausstrahlt. Lokalsender mit Verbreitungsgebiet Bundesrepublik sind mir nicht bekannt. :D Und dass ein Lokalsender bedeutend weniger zahlt ist ja wohl klar.

Auf 20 Arbeitstage kann ich gar nicht kommen. Pro Monat gewähren öffentlich-rechtliche acht Prognosetage. Dies wird zu deren Sicherheit gemacht, damit ich nicht auf Festeinstellung klagen kann. Das Wort Scheinselbständig scheint in diesem Forum gänzlich unbekannt. Dabei bin ich mir sicher, darüber wurde auch in den Nachrichten Eures Senders berichtet. Aber was nicht in Schema runtermachen passt, wird ja ganz gerne schnell vergessen, gell?

Öffentlich-rechtliche gibt es nicht an jeder Straßenecke. Will sagen, eine Sendung zu moderieren bedeutet für mich zum Beispiel nach Frankfurt,zu fahren. Das kostet Zeit und Geld und ist mit dem Honorar abgegolten. Zwei Stunden Moderation abzüglich rund 500 Kilometer Fahrt, das macht? Na, was ist, ihr superklugen Mathe-Genies?

Ein gebauter Beitrag von 3:30 Länge entsteht nicht mal eben auf einer Pressekonferenz gleich nebenan. Ich muss Themnvorschläge einreichen, also zunächst einmal Zeit investieren, um radiotaugliche Themen zu finden und muss recherchieren, ob überhaupt etwas an dem Thema dran ist. Bei weitem wird nicht jeder Themenvorschlag akzeptiert und nicht weniger oft war ein Kollege schneller. Zeit und Ausgaben, die mir niemand erstattet. Die Beiträge müssen gründlich recherchiert und gegenrecherchiert werden. Um an die benötigten O-Töne zu gelangen, genügt nicht der Griff zum Telefon. Da wird vor Ort gefahren, was wiederum Zeit und Geld kostet. Ein Beitrag entsteht also nicht mal eben an einem Stück.

Ach übrigens, ein Prognosetag ist auch futsch, wenn ich nur mal eben einen Zuspieler für die Nachrichten abliefere. Aber geht mal weiterhin jeweils davon aus, dass ich 20 Tage im Monat je vier Stunden moderiere. Immer feste drauf und danach vielleicht mal damit beginnen, nachzudenken. Eben echt professioneller Journalismus. :p

Da ich sendefrzig anliefere, setzt dies eigenes Equipment voraus. Dies reicht vom Sennheiser MD 420 mit Marantz PMD 670 bis hin zum professionellen Produktionsstudio. Da die Redakteure wenig Verständnis dafür haben, wenn ich einen Beitrag einen Tag später liefere, weil mein Nachbar seine neue HiFi-Anlage ausprobiert, komme ich um eine aufwendige Raum-im-Raum-Lösung nicht umher und eine Nachhallzeit von 0,3 Sekunden lässt sich auch nicht mit Omis Teppich an der Wand realisieren. Was dies und der CUTmaster Pro kostet, darüber verliere ich kein Wort, sonst würden wohl noch einige spenden wollen.

Steuer, Versicherungen, Krankenkasse, Rente etc. muss ich selbst zahlen. Was bleibt da unter'm Strich übrig? Dumme Kommenatre, wie viel Freizeit, mit Sicherheit nicht. Denn als freier Journalist nur vom Hörfunk zu leben, ist nur sehr wenigen gegönnt. Also werden zusätzlich Artikel für Zeitungen verfasst. An übliche Print-Honorare interessiert? Besser nicht, sonst regen sich einige Leute noch darüber auf, dass eine Seite im Spiegel mehr Honorar bringt als eine in einem Anzeigenblättchen. Die Welt ist aber auch so etwas von ungerecht. Rechnungen und Buchhaltung macht übrigens mein Kater unentgeltlich. Nicht dass jemand meinst, damit und mit den Terminabsprachen würde ich meine ach so kostebare Zeit verplempern. Hey Leute, aufwachen, der Traum ist zu Ende - willkommen in der Realität!

Meine Freunde, das Thema diskutieren wir hier ganz breit aus und dann erwarte ich von gewissen Leuten eine öffentliche Entschuldigung.

Viele Grüße

Micha

1.
es gibt aber auch leute mit rahmenverträgen, die bei ö-r sendern länger als 8 tage arbeiten und eben auch entsprechend entlohnt werden. die meisten freien die ich kenne, nutzen auch das equipment der sender und müssen sich nicht alle ein professionelles sendestudio dafür einrichten(ich weiß es zumindest vom rbb und mdr).

2.
das ist kein neid, denn Du hast dich ja hier so in szene gesetzt und in schon etwas eindeutiger weise leute herabgesetzt, die weniger vedienen als du.
von einem journalisten eines großen ö-r senders hätte ich so etwas nicht erwartet.

3.
von mir aus kannst du 500€ pro stunde bekommen!

4.
eine entschuldigung würde zum himmel schreien, denn erstmal solltest
du über deine arroganz nachdenken und dich bei den ganzen"doofies" entschuldigen die ja für 40€ die sendestunde arbeiten.

ich schlage in diesem zusammenhang einen beitrag über einen tag auf dem sozialamt vor. dieser beitrag sollte dann aber nicht entlohnt werden, sondern als wiedergutmachung gelten ;) ;) ;)

p.s. das ist kein angriff auf deine person, sondern auf das was du gesagt hast!
 
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@michaNRW
Sorry !
Wenn das so ist, dann wirst du wohl für L1ve oder einen ähnlichen Ableger in Hessen oder so arbeiten... Klar, dass die mehr zahlen (kann ich nur bestätigen) allerdings ist es wirklich so, dass die kompletten Fahrtkosten etc. damit ebenfalls abgegolten sind.
Das ein Cutmaster nicht unter 1000 Euro (nur das Programm) zu haben ist, weiß ich auch.
Bei den ÖR muss man vor einem GB außerdem oft erst mal ein komplettes Script einreichen. Erst dann erhält man den Auftrag... Allerdings konnte ich die Produktionskapazitäten (Techniker, Studio) beim Sender nutzen.
Für eine aufwändige Produktionsanlage mit Cutmaster nebst Schallabdichtung daheim fehlt mir einfach die Kohle. Habe daher schon viele Beiträge ganz einfach mit dem Sony Pro 2 und dem MD 421 so wie einer Revox B77 (schnibbel schnibbel kleb kleb...) nebst Behringer-Pult ganz ohne Compi erstellt.... geht auch und reicht für Lokalfunk allemal !
Es ist eben sehr schwer, als Freier nur vom Radio zu leben...
Und dann noch diese vielen Neider.... Die meinen tatsächlich alle, dass man als Rundfunkjournalist reich ist. Sicherlich trifft das auf wenige zu. Aber die kann man zählen. Radio ist halt ein Job wie jeder andere auch.
 
AW: Wieviel verdient ein Moderator/Redaktuer

Mal ein Wort zu den tollen Praktikanten die ne Sendung auch gerne mal für lulu machen.
Ich mache auch Sendungen für lau und warum? Weil der Markt total überfüllt ist und wenn ich es nicht mache macht es ein anderer. Allerdings sagt man mir ständig, es doch meine Chanche den beruflichen Einstieg zu finden. Stimmt, aber anderer seits wird man nur ausgenutzt, allerdings stirbt die Hoffnung bekanntlich zuletzt und somit moderiere ich auch weiterhin umsonst. Bis eines Tages einer sagt."Hier haste 20 Euro". :D
 
AW: Wieviel verdient ein Moderator/Redaktuer

Aber warum sollte das einer sagen, wenn an der Türe schon drei Neue stehen, die, weil der Markt total überfüllt ist, bereit sind, für lau zu arbeiten?
 
AW: Wieviel verdient ein Moderator/Redaktuer

Und ist es wirklich deine Hoffnung, eines Tages mal 20 € zu bekommen? Arbeitest du darauf hin?
 
AW: Wieviel verdient ein Moderator/Redaktuer

@ Makeitso: Hoffnung hat man ja immer und es schafft auch immer wieder mal einer von 100 oder gar 1000. Ist schon fast wie Lotto, so fern die Stimme halbwegs mitspielt. So ist zumindest mein Eindruck.
@ Steinberg: Ziele muß man sich ja im Leben setzten und am besten fang ich klein, sehr klein an dann bin ich auch nicht ganz so entäuscht wenn es halt nich klappt mit den 20 Euro
 
AW: Wieviel verdient ein Moderator/Redaktuer

Keek schrieb:
Um das mal klarzustellen, da mein obiges Posting offensichtlich für Mißverständisse gesorgt hat:

Wir haben uns bereits per PM ausgesprochen und da mir die Zeit fehlte, auf jede Anmache einzugehen, bist Du versehentlich ins Schussfeld meines Rundumschlages geraten. 'tschuldigung!

Gemessen an dem, was normale Angestellte oder auch Freiberufler in anderen Berufen verdienen, kann man beim Radio jedenfalls eine Menge Asche verdienen, wobei "reich werden", wie gesagt, eine Definitionsfrage ist.

Das möchte ich auch gar nicht abstreiten. Der normale Angestellte hat sich im Laufe der Jahre aber eine gewisse Sicherheit seines Arbeitsplatzes erarbeitet. Einem Freiberufler kann es passieren, dass Redaktionen von heute auf morgen keine Beiträge mehr von einem annehmen oder die Sendung ersatzlos eingestellt wird. Freiberufler sind nun einmal Selbständige, die dieses Risiko tragen müssen. Daher müssten Freiberufler mehr verdienen als Festangestellte in vergleichbaren Positionen. Ich schreibe bewusst "müssten" weil die überwiegende Mehrheit der freien Journalisten, unter'm Strich, weniger verdienen als die festangestellten Redakteure.

Andererseits solltest Du vielleicht wissen, dass die Prognose-Regelung nicht in jeder ARD-Welle gilt, dass sie bei manchen nicht acht, sondern zehn Prognosetage festlegt

Teils sind die Prognosetage auch abhängig davon, wie weit der jeweilige Freiberufler den Sender prägt. ARD-Anstalten ohne Prognoseregelung sind mir bisher nicht unter gekommen. Kannst Du Anstalten beim Namen nennen? Für freie Journalisten, die ausschließlich in der aktuellen Berichterstattung tätig sind und die sich verpflichten, keine anderweitigen Beiträge anzubieten, entfällt die Prognoseregelung überigens bei vielen Anstalten vollständig.

laune schrieb:
Mir sind schon die ganz ordentlichen Honorare der öffentlich-rechtlichen niedrig vorgekommen

Mir kommen die Honorare nicht niedrig vor. Da man den tatsächlichen Arbeitsaufwand nur grob einschätzen kann, mag es ggf. auch mal passieren, dass man sich verkalkuliert. Arbeitet man an einem Beitrag länger als geplant, so ist der nächste vielleicht schneller im Kasten. Ich denke also, dass sich dies ausgleicht.

Insofern wirst Du mir wohl auch nicht widersprechen, dass ein monatliches Bruttoeinkommen in den von mir genannten Dimensionen alles andere als unrealistisch ist.

Keine Einwände. Wer ständig zwischen Hamburg und München unterwegs sein möchte, der mag diese Einnahmen erzielen können. Mir persönlich wäre es jedoch zu stressig.

die laune schrieb:
Das selbe Geld habe ich auch schon in 4 Stunden recht anspruchsloser Pop-Lala-Moderation verdient.

Danke für Deine ehrliche Aussage. Die unterstreicht deutlich, dass einige hier denken, die ÖR würden einem das Geld schenken. Aber es scheint wirklich schwer für manche zu sein, eine einfache Musiksendung von einer journalistisch anspruchsvollen Magazinsendung zu unterscheiden. Da genügt es eben nicht, 15 Minuten vor Sendebeginn im Studio zu sein, sondern es gehören drei oder mehr Stunden Vorbereitung im Sender dazu.

iknow schrieb:
die meisten freien die ich kenne, nutzen auch das equipment der sender und müssen sich nicht alle ein professionelles sendestudio dafür einrichten

Im Rahmen der ARD-Produktionshilfe könnte ich ebenfalls auf Equipment eines naheliegenden Senders zurück greifen. Nur kann mir niemand garantieren, dass das Equipment zu dem Zeitpunkt verfügbar ist, zu dem ich es benötige. Ein Mikrofon und ein geeigneter Rekorder fällt jedoch nicht so stark ins Gewicht. Anders verhält es sich mit dem eigenen Studio. Zum einen wird es immer schwerer überhaupt einen Produktionstermin im Rahmen der ARD-Produktionshilfe zu bekommen. Gehörst Du zu den Glücklichen, gibt der Sender Dir den Zeitpunkt vor und dies meist sehr kurzfristig. Zu dumm, wenn Du zu diesem Termin bereits anderweitige Verpflichtungen hast. Auch ist es bereits vorgekommen, dass ich nicht rechtzeitig einen Produktionstermin bekam, so dass ich den Beitrag leider canceln musste. Ein Ausfallhonorar gibt es dafür übrigens nicht, da dies ja nicht der Auftraggeber zu verantworten hat. Es ist keine Grundvoraussetzung, vollständig auf eigenes Equipment zurück zu greifen, doch es erleichtert das Arbeiten ungemein.

das ist kein neid, denn Du hast dich ja hier so in szene gesetzt und in schon etwas eindeutiger weise leute herabgesetzt, die weniger vedienen als du.

Das ist, nett ausgedrückt, völliger Schwachsinn. Ich habe mich nicht abwertend gegenüber Kollegen geäußert, die weniger verdienen bzw. niedrigere Honorare erhalten. Ich habe lediglich die Mindesthonorare veröffentlicht, wie sie für eine große ARD-Anstalt gelten. Die Honorarspanne soll übrigens bis zu 100% betragen. Nun frage ich Dich ernsthaft, wofür Gewerkschaften Jahrezenhte lang gekämpft haben, wenn jemenad, der auf diese Mindesthonorare besteht, als arrogant abgestempelt wird. Würdest Du einen Arbeiter, der bei VW am Fliesband steht, auch Arroganz unterstellen, wenn dieser auf seinen Tariflohn besteht? Denke einmal in aller Ruhe darüber nach.

eine entschuldigung würde zum himmel schreien, denn erstmal solltest du über deine arroganz nachdenken und dich bei den ganzen"doofies" entschuldigen die ja für 40€ die sendestunde arbeiten.

Irgendwie bist Du im falschen Film, glaube ich. Kann ich etwas dafür, dass die öffentlich-rechtlichen Anstalten besser honorieren als Lokalradios oder auch landesweite Privatanbieter? Muss nun eine Zwangsquote eingeführt werden, die es untersagt, ausschließlich für ÖR, Lokalfunk oder Privatanbieter tätig zu sein, damit Du zufrieden bist? Ob jemand für 5 oder für 500 Euro moderiert, spielt keine Rolle. Für mich zählt, WAS er sagt. Gleiches gilt selbstredend für Beiträge. Hältst Du mich für überheblich, für zu "fein" auch mal für Lokalradios zu arbeiten? Dann hätte ich Dir Radio RSG (Solingen) zum Thema Mordfall Hippergrund empfohlen oder gelegentlich Beiträge auf Antenne Düsseldorf. Dass ich, auf Grund der Lokalhonorare, nicht davon leben könnte, ist nicht arrogant, sondern die traurige Realität. Traurig vor allem für die Kollegen, die als Freie im Lokalfunk tätig sind. Viel kann ich für private Anbieter in NRW nicht tätig sein, unter anderem weil sich dies negativ auf meine Zusammenarbeit mit ÖR auswirkt. Nahezu Exklusivität wollen sie, aber sich nicht binden. Sollte man sich darüber nicht viel mehr aufregen?

Was hier im Forum offensichtlich lediglich dazu genutzt wird, um Keile zwischen ÖR und Privat zu treiben, funktioniert in der Realität übrigens einwandfrei. Man respektiert sich nicht nur, sondern hilft sich untereinander. So, wie es eben sein sollte. Neben mir, gemütlich bei einer Tasse Kaffee, sitzt übrigens zur Stunde noch ein Kollege von Radio Neandertal, der die Reaktionen einiger im Forum ebenso wenig nachvollziehen kann, wie ich.

ich schlage in diesem zusammenhang einen beitrag über einen tag auf dem sozialamt vor. dieser beitrag sollte dann aber nicht entlohnt werden, sondern als wiedergutmachung gelten

Müssen Obdachlose im Winter tatsächlich erfrieren, wenn das Wohnheim überfüllt ist und sie vor verschlossenen Einkaufspassagen oder U-Bahnhöfen sitzen? Muss mit aller juristischer Härte gegen Beschaffungsprostituierte im Sperrbezirk vorgegangen werden, die ihre Sucht durch eine legale Tätigkeit (am falschen Ort) bestreiten, anstatt sich durch Einbrüche und Raubüberfälle das Geld zu beschaffen? Das Thema Sozialamt wird ohnehin bald aufgegriffen, wenn Arbeitslosen- und Sozialhilfe zusammen gelegt werden. Wer Hilfseinrichtungen Spenden zukommen lässt, darüber spricht man nicht. Man handelt. ;)

das ist kein angriff auf deine person, sondern auf das was du gesagt hast!

Dann bitte zitiere doch mal die Stellen, in denen man mir Arroganz vorwerfen kann oder in denen ich mich abwertend gegenüber Kollegen bei privaten Programmanbietern geäußert haben soll. Trotz mehrfachem Lesen meines Beitrags, kann ich keine entdecken. Es mag, für den einen oder anderen, höchstens zu Missverständnissen geführt haben, dass ich schrieben habe "unter xx mache ich y nicht". Noch einmal: Die von mir aufgeführten Zahlen basieren auf Mindesthonorare, die für eine große ARD-Anstalt festgesetzt sind. Weshalb sollte ich unter Tarif arbeiten?

Radiofreak11 schrieb:
Wenn das so ist, dann wirst du wohl für L1ve oder einen ähnlichen Ableger in Hessen oder so arbeiten

Für den vor der Tür liegenden Westdeutschen Rundfunk (EinsLive) bin ich nicht tätig. Geheimnisse um meine Hauptabnehmer muss ich jedoch nicht machen: es sind der Deutschlandfunk und der Hessische Rundfunk.

Sicherlich trifft das auf wenige zu. Aber die kann man zählen. Radio ist halt ein Job wie jeder andere auch.

Du sprichst mir aus der Seele.

thesimon schrieb:
Weil der Markt total überfüllt ist und wenn ich es nicht mache macht es ein anderer.

Würdest Du die Meinung auch vertreten, wenn es nicht darum ginge Radio zu machen, sondern zum Beispiel acht Stunden täglich hinter der Theke bei Burger King zu stehen? Der Vergleicht hinkt zwar, zeigt aber deutlich, dass es keinen Sinn macht, sich ausbeuten zu lassen. Werden Deine Moderationen bzw. Beiträge gesendet? (Rethorische Frage) Ja? Na, dann sind sie auch etwas wert und Du solltest ggf. auch Blindbewerbungen oder eine Agentur wie die von Thomas Bug in Betracht ziehen. Der Markt mag übersättigt sein, aber Gutes wird sich immer und überall durchsetzen. Du bist "on air", kannst also nicht schlecht sein. Ich drücke Dir die Daumen!

Zum Thema haben mich übrigens sehr viele PM erreichtund das Echo ist eindeutig positiv. Dass die Mehrheit im Forum schreit, sich zuvor aber nicht einmal die Mühe gemacht hat, meinen Beitrag zu lesen, ist erstaunlich. Bundesweiter Lokalfunk ist nicht sonderlich lokal, aber ist ja auch egal. Hauptsache scheint zu sein, dass einige das Forum nutzen konnten, um ihren Frust abzulassen. Und, fühlen sich diese Damen und Herren nun zumindest etwas besser?

Wer an sachlicher Information zum Thema interessiert ist, der kann dies alles im "WDR-Dschungelbuch" nachlesen. Nur auf den Radau muss der Buchleser verzichten, da dieser nur forumspezifisch ist.

Ein sonniges und erholsames Wochenende wünscht Euch

Micha
 
AW: Wieviel verdient ein Moderator/Redaktuer

Hallo an alle!

Konnte mcih leider jetzt wieder melden da ich nicht jeden Tag Zeit habe
aber ich muss sagen ihr habt mir weitergeholfen was so ein Moderator/Redaktuer verdient. Euro Infos haben mir echt weitergebracht worallem die Webseiten die ihr mit hier eingefügt ahbt haben mir viel weitergeholfen danke an alle, Scheyerman
 
AW: Wieviel verdient ein Moderator/Redaktuer

"Und, fühlen sich diese Damen und Herren nun zumindest etwas besser?"

Ich schon, denn Deine Ausführungen sind von erfrischender Sachlichkeit. Nicht unterkriegen lassen! Fasse mich kurz, da ich mich bis auf den hr Deinen Ausführungen anschließen kann. Danke.
 
AW: Wieviel verdient ein Moderator/Redaktuer

der beobachter schrieb:
Deine Ausführungen sind von erfrischender Sachlichkeit. Nicht unterkriegen lassen!

Nein, ich werde mich nicht unterkriegen lassen. Um die Sachlichkeit meiner Aussagen noch zu untermauern, hier mal eine Beispielrechnung:

Wer glaubt, mit 40 Euro Stundensatz schon prima dazustehen, der kann diesen Stundensatz ja mal mit dem Gehalt von Angestellten vergleichen. Drei Fragen braucht man dazu bloß beantworten:

1. Was verdienen Angestellte meiner Qualifikation und Qualität im Jahr, inklusive 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld, Arbeitnehmeranteil zur Sozialversicherung etc.?

2. Was muss ich zusätzlich zu diesem "Gehalt" verdienen, um meine Betriebsausgaben (Büro, PC und Software, Reise- und Telefonkosten, Berufsunfallversicherung usw.) zu decken?

3. Wie hoch ist der Anteil der "unbezahlten" Arbeitsstunden (für Buchhaltung, Akquise, Weiterbildung usw.) an meiner Arbeitszeit?

Vergleich Angestelltengehalt - Stundensatz eines Selbständigen

mittleres Jahresgehalt von 51.309 Euro
+ AG-Anteil Kranken- und Pflegeversicherung 3.312 Euro
+ AG-Anteil Renten- und Arbeitslosenversicherung 6.006 Euro
+ Beitrag zur Berufsgenossenschaft 90 Euro

Zahlungen pro Jahr von 60.717 Euro

Um auf dasselbe Jahresgehalt zu kommen, muss der Selbständige seine Betriebsausgaben zusätzlich verdienen. Büro, Computer, Software, Telefon, Reisekosten, Haftpflichtversicherung usw. Als Durchschnittswert lassen sich etwa 1/3 des Umsatzes veranschlagen. Somit benötigt der Freiberufler einen Jahresumsatz von rund 91.000 Euro.

Diesen muss er in 216 Tagen realisieren (aus 256 Arbeitstagen minus 30 Tage Urlaub minus durchschnittlich 10 Tage Krankheit). Er braucht also einen Umsatz pro Arbeitstag von rund 420 Euro.

Legt man dem genannten Jahresgehalt im Schnitt einen Acht-Stunden-Tag zu Grunde und zieht davon ein Drittel für "unproduktive" Arbeit - vor allem Information, Akquise, Buchhaltung und Weiterbildung - ab, so bleiben für bezahlte Aufträge 5 1/3 Stunden pro Tag. Damit braucht der Selbständige, um seinem angestellten Kollegen gleichgestellt zu sein, also einen Stundensatz von rund 80 Euro. Bei neun Stunden Arbeit am Tag, was für auswärtige Einsätze nicht eben niedrig kalkuliert ist, braucht der Selbständige somit einen Tagessatz von rund 720 Euro.

Und für alle, die jetzt nicht so genau aufgepasst haben, nochmals ganz deutlich: Solange der freie Journalist nicht mindestens 80 Euro pro Stunde erhält, verdient er weniger als sein angestellter Kollege in vergleichbarer Position.

Und dann kommt erst die spannende Frage: Wie viel müsste er eigentlich mehr verdienen als die Festangestellten, damit das "Unternehmerrisiko" sich für ihn auszahlt?

Nun muss und kann selbst in der Hörfunkbranche nicht jeder Freiberufler solche Stundensätze realisieren. Aber wissen sollte man schon, wie viel die eigene Arbeit eigentlich wert ist. Ein Stundensatz von 20 Euro jedenfalls entspricht nach dieser Umrechnung einem Monatsgehalt von 960 Euro. Ein solches Monatsgehalt erreichen übrigens auch ungelernte Hilfskräfte.

By the way: So etwas lernt man eigentlich in jedem etwas besseren Existenzgründungsseminar. Das Monatsgehalt mag nun jeder anhand der Tarifverträge einsetzen und kann dann ja mal nachrechnen.

So, ich denke, nun ist eigentlich alles zum Thema gesagt, oder?

Viele Grüße

Micha
 
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