Digitales VU-Meter: Welches sollte man sich zulegen?

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bobbe

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Hallo,

immer wieder sehe ich, dass in professionellen Radiostudios VU-Meter (dB-Aussteuerungsmesser) eingesetzt werden, meist die teuren geilen Geräte der Firmen RTW oder NTP. Ob damit das Gesamt-Sendesignal oder das Pegel des Moderators kontrolliert wird weiß ich nicht.

Für mich wäre ein Einsatz zur Kontrolle des Gesamt-Sendesignals interessant, weil das VU-Meter eines Behringer-Mixers oder z.B. der Oddcast-Software doch recht grob/ungenau ist. So ein externes VU-Meter hat schießlich eine viel feiner abgestufte Anzeige.

Wer von euch verwendet ein VU-Meter? Welches? Oder haltet ihr deren Anschaffung für Unsinn?

Neben den teuren Geräten mit Gas-Plasma-Display gibt es auch billige Geräte um die 60 Euro mit LEDs, z.B.
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=320027545457
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=230023299215

So was sollte doch für ein Webradio eigentlich auch reichen? Oder?


Dann ist mir aufgefallen, dass manche diese LED-VU-Meter nur eine Skala bis 0 dB haben. Andere gehen bis z.B. +12 dB. Wozu denn dieser Unterschied? Welche Variante wäre denn sinnvoller?
 
AW: Digitales VU-Meter: Welches sollte man sich zulegen?

Du meinst ein Peakmeter. Ein VU-Meter ist nur eine Form des Peakmeters. Peakmeter unterscheiden sich in ihren Normen. Die unterscheiden sich wieder in der Ballistik (u.a. Reaktonszeiten), Bezugspunkte und Skalierungen. Eine davon ist die VU- Norm. Das aber nur, um die Begriffe nicht weiter durcheinander zu bringen.

I.d.R. arbeiten heutige Peakmeter nach DIN Norm mit DIN-Skale. Dabei gibt es dann die digitale DIN-Norm und die analoge.
Bei der analogen Form hat man eine Skale von -50 bis +5 dB, Bezugspunkt +6db=1,55V bei Anzeige 0. Das ist das im Rundfunk typische Peakmeter.
Bei der digitalen Form gibt es keinen Plusbereich, bei 0dB FS ist schluß, alles darüber übersteuert. Deshalb hat man 9 dB als Headroom festgesetzt. Man steuert also zwischen -9 und 0 db aus. Um den Technikern das Ablesen zu erleichtern gibt es Sonderskalen, die das ablesen, wie bei einem analogen Peakmeter, möglich machen.

Was Du jetzt brauchst, hängt von deiner Anwendung ab. Wenn Du ernsthaft und mit guten Equipment arbeitest, kommst Du wohl um ein RTW oder NPT Gasplasmagerät nicht herum. Diese entsprechen den Normen und garantieren, das man sich auf die Anzeige verlassen kann.
Bei den Billigpeakmetern ist die Anzeige ungenauer und ob die Normen erfüllt werden ist wohl die zweifelhaft.
 
AW: Digitales VU-Meter: Welches sollte man sich zulegen?

*schauder* gerade das t.meter PCM 223 ist ein schreckliches beispiel dafür, dass aber auch wirklich ALLES leuchtet! die zeitkonstanten und ansteuerung der LEDs ist eine absolute katastrophe.
es gibt echt nichts über eine gute RTW ode NTP. alles andere ist mist!
 
AW: Digitales VU-Meter: Welches sollte man sich zulegen?

TheSpirit schrieb:
*schauder* gerade das t.meter PCM 223 ist ein schreckliches beispiel dafür, dass aber auch wirklich ALLES leuchtet! die zeitkonstanten und ansteuerung der LEDs ist eine absolute katastrophe.
es gibt echt nichts über eine gute RTW oder NTP. alles andere ist mist!

Na, so gruselig ist das t.meter PCM 223 nun auch wieder nicht. Es ist sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig für RTW/NTP-Verwöhnte, aber es hat auch Vorteile, wie z.B. den integrierten Correllator.

Ich werde spaßeshalber, bei Gelegenheit, mal das Zeitverhalten testen. Es scheint nämlich so, als würde des Teil gleichzeitig nach digitaler (1ms Itegrationszeit, im voreilendenden, gedimmten Bereich) und analoger Norm (10ms für volle Leuchtkraft der LEDs) anzeigen.

Und wenn schon RTW und NTP genannt werden, dürfte DK-Audio eigentlich nicht unerwähnt bleiben...
 
AW: Digitales VU-Meter: Welches sollte man sich zulegen?

cj schrieb:
Und wenn schon RTW und NTP genannt werden, dürfte DK-Audio eigentlich nicht unerwähnt bleiben...
NTP gibts nicht mehr, die hießen zwischendurch dag2000 und sind jetzt DK-Technologies.

Wer es nicht ganz so dicke hat, aber trotzdem eine gute Messlösung sucht, dem kann ich nur Digicheck empfehlen.
http://www.rme-audio.de/techinfo/digich.htm
http://www.rme-audio.de/digicheck/totalyser.htm#GONIOMETER
Ein oller Rechner reicht. Allerdings läuft die Software nur mit RME Karten, die Software selbst ist kostenlos und beinhaltet Peakmeter, Loudenesmessung, Correlator, Stereosichtgerät und FFT Anylizer, alles normgerecht (incl. Intersamples) und selbst der K-Standard wird erfüllt.
 
AW: Digitales VU-Meter: Welches sollte man sich zulegen?

Den kleinen Pinguin gibts als freien Download, und er funktioniert mit jeder Windows-Soundhardware. Nicht registriert schließt er sich aber nach wenigen Minuten wieder. Das sollte aber reichen, um manche Dinge erledigen zu können. Leider ist er bezüglich Goniometer und Spektralanalyse bei weitem nicht so gut wie die RME-Variante.
 
AW: Digitales VU-Meter: Welches sollte man sich zulegen?

Den Pinguin (aber den großen) benutze ich auch. Die Ballistik ist sehr gut. Leider istdie Scala digital ausgelegt. Software hin oder her. RTW ist das einzig ware. Wenn ich mir einen neuen Mixer zulege, dann gleich mit RTW!
 
AW: Digitales VU-Meter: Welches sollte man sich zulegen?

Dorrough wäre auch noch zu nennen...

Wenn ich dich richtig verstehe brauchst du aber kein externes Gerät, und als Plug-In gibt es viele (und günstigere) Alternativen. Metric Halo SpectraFoo ist sehr umfangreich, Elemental Audio macht Mess-Tools, soweit ich weiss auch PSP. Es gibt sicher viele weitere Firmen, das ist das was mir im Moment in den Sinn kommt.

Um ein Mess-Tool aber richtig einzusetzen ist es unerlässlich dass man weiss was es anzeigt. Bei Pegelmetern ist die Situation recht verwinkelt - Ballistik, Skalierung und Peak-Anzeige-Funktionen etc. sollte man genau kennen und verstehen um zu wissen was da tatsächlich angezeigt wird.
 
AW: Digitales VU-Meter: Welches sollte man sich zulegen?

Hab' gestern mal die Ballistik des t.meter PCM 223 getestet:

Besonderheit bei dem Teil ist ein voreilender Bereich, in dem die LEDs gedimmt leuchten, was das Ablesen bei den kurzen Testsignalen etwas schwierig gestaltet. Testsignale 1KHz Sinus.

Integrationszeiten für analoges PPM:
+6dBu 3ms ergibt etwas mehr als normgerechte -4 dB Anzeige.
+6dBu 10ms ergibt 0dB Anzeige.
+6dBu 1s ergibt 0dB Anzeige.

Integrationszeiten für digitales PPM:
+6dBu 1ms ergibt gedimmte 0dB Anzeige.

Der Rücklauf erfolgt insgesamt etwas zu schnell. Bei einer Pause von 1,5s ergibt sich eine Anzeige von etwas unter -20dB. Für Rücklaufzeiten größer 1,5s ist die Anzeige durch die, gegenüber Plasmaanzeigen recht grobe LED-Auflösung zu ungenau.

Schlecht ist das Teil meiner Meinung nach nicht, aber dennoch gewöhnungsbedürftig. Auf jeden Fall ist es genauer als ein VU-Meter und weitaus brauchbarer als die im Ausgangsposting verlinkten Spielzeuge.
Wenn im Sendeweg ein Dynamikprozessor sowieso alles auf möglichst laut matscht, ist das Teil durchaus brauchbar. Denn für das Mischungsverhältnis gibt es eh nur ein "Messinstrument", das möglichts frische Ohr.
 
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