[Grammatik:] „wart“ oder „ward“?

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...und das ganze bitte von einer computergenerierten Mausistimme, digital zusammengepappt aus festgelegten Textbausteinen. Schauder fasst mich an jedes Mal wenn ich das höre - um nicht zu sagen, ich werde auf dem Bahnsteig zum Galvanifrosch.

Ihr armen Berliner. Müßt euch dafür extra auf einen Bahnsteig begeben. Anderswo braucht man abends nur sein UKW-Radio einzuschalten, um in diesen Genuß zu kommen. Und wenn man dort dann tatsächlich einen Zug besteigt, gibt es eine digital zusammengepappte Helga Bayertz, die einem was von Übergangsmöglichkeiten zum Vagionalverkehr oder wie das Ding heißt erzählt. Heute wird sie aber wenig zu tun haben, hähä.
 
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Meiner unmaßgeblichen Meinung nach auch eine Aufgabe der Öffis die Sprachkultur etwas zu pflegen.
In einer Zeit wo viele Jugendliche des Lesens nicht mehr mächtig sind und unfähig sich zu artikulieren ist die Sprachkultur eine wichtige Aufgabe des Radios.
 
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@thegermanguy: Wenn dann allerdings ein ÖR-PD sinngemäß verlauten lässt, dass "gepflegte Sprache" im Radio zumindest für jüngere Zielgruppen einen "Ausschaltimpuls" darstellt, kann man schon ins Grübel kommen...
 
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Wenn dann allerdings ein ÖR-PD sinngemäß verlauten lässt, dass "gepflegte Sprache" im Radio zumindest für jüngere Zielgruppen einen "Ausschaltimpuls" darstellt, kann man schon ins Grübel kommen...
Sicherlich gibt es für diese Aussage auch eine Statistik, die das untermauert.
Ich möchte trotzdem dagegen halten.

Sowohl zitierter PD wie auch ich sprechen mit Sicherheit nicht mehr in der Art und Weise, wie wir das als Heranwachsende getan haben. Wir haben uns sprachlich weiter entwickelt, und dafür muss es ja einen Grund, ein Fundament geben.
Die Verwendungshäufigkeit des Wortes "geil" ist bei mir aktuell nicht mehr so ausgeprägt wie bspw. Mitte der 80er, als ich rein formaljuristisch als erwachsen zu bezeichnen war. Meine gesellschaftlichen wie politischen Ansichten unterliegen ebenso einem Wandel wie meine Art zu sprechen, zu schreiben - und zu hören.
Das beeinflusst dem entsprechend dann auch die Wahl der von mir gehörten Radiosender.

Wer auf eine bestimmte Art und Weise angesprochen werden möchte, findet sich am ehesten in entsprechenden Nischenprogrammen wieder, die aber auch sprachlich keinen Unsinn treiben sollten. Slang: Ja, falsches Deutsch: Nein.
Eben, in einem kleinen Einzelhandelsgeschäft: Ein kleiner Junge, möglicherweise fremdländischer Abstammung, aber mit guter Aussprache: "Wo ist Schere?" Es hat ihm einfach keiner vorgelebt, dass "die Schere" korrekt wäre. Bestimmt kann er es und er würde es auch sprechen - wenn seine Umgebung auch so sprechen würde.

Und da sind wir bei einer Vorbildfunktion des Radios: Es muss ja nicht hochgestochen sein, aber eben korrekt. Irgendwann später zündet nämlich diese Zeitbombe der ordentlichen Sprache (wie bei mir oder besagtem PD). Dafür lohnt es sich.

Die kurzfristige Denke "Wenn ich nicht so spreche wie meine Hörer, verliere ich Marktanteil" ist fehl am Platze. Nochmals: Es geht dabei nicht um den Slang, sondern die Verwendung eines korrekten Deutsch (mit oder ohne -s?).
Wer das nicht hören will, schaltet sowieso nicht ein. Aber auf diesen Abschaltimpuls muss das Radio, zumindest das ö-r, verzichten können.

Mein Horrorszenario: In frühestens zehn Jahren reden die Menschen so, wie die Züge im Frankfurter Hauptbahnhof angekündigt werden - computerisiert.
Grauenhaft.
Als versöhnliches Gegenbeispiel sei erwähnt, dass sich die sehr merkwürdige "Auslandskorrespndenten-Sprache" aus den Siebzigern bis Anfang der Achtziger nicht durchsetzen konnte. Sie erreichte wohl auch zu wenig Menschen - was im Gegenbeispiel mit den Textbausteinen im Hauptbahnhof anders zu sehen ist (im Verkehrsfunk habe ich sie noch nicht gehört).

Bei der Gelegenheit: Walter Schumacher hatte, ganz früher, beim jungen SWF3, mal einen Beitrag namens "Der Auslandskorrespondent" geschrieben und auch vertont. Hat noch jemand diesen Beitrag oder ggf. nur den Text (ist im ersten SWF3-Buch erschienen)?
Regt sehr zum nachdenken an .....

Doch, ich sehe das Radio in einer Vorbildfunktion. Abschaltimpuls hin oder her!
Gruß, Uli
 
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Zweifelst du grundsätzlich an dieser Aussage?
Sollte ich das evtl. konkretisieren, etwa in der Form: "Lesen, ohne dabei einen Finger über das Blatt zu führen und die Lippen zu bewegen"? ( ich meine nicht das allgegenwärtige Wiederkäuen )
 
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Ich habe lediglich etwas darüber gestaunt, dass einer wo um unsere Sprachkultur besorgt ist, solche Sätze konstruiert. Inhaltlich, da du mich schon danach fragst, würde ich anmerken wollen, dass ich die meisten Jugendlichen mitnichten für des Lesens unfähig halte. In vielen Fällen haben sie vermutlich einfach keinen Bock dazu.
 
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Sicherlich gibt es für diese Aussage auch eine Statistik, die das untermauert.

Garantiert. Die lag gewiss - zum Zücken bereit - in seiner Schreibtischschublade, falls ich nachgebohrt hätte.

Meine gesellschaftlichen wie politischen Ansichten unterliegen ebenso einem Wandel wie meine Art zu sprechen, zu schreiben - und zu hören.
Das beeinflusst dem entsprechend dann auch die Wahl der von mir gehörten Radiosender.(...) Und da sind wir bei einer Vorbildfunktion des Radios: Es muss ja nicht hochgestochen sein, aber eben korrekt. Irgendwann später zündet nämlich diese Zeitbombe der ordentlichen Sprache (wie bei mir oder besagtem PD). Dafür lohnt es sich.

Die Frage ist nur, ob eine Sozialisation heute noch dergestalt funktioniert, dass jemand die Radiosender nach steigendem Anspruch aussucht - ob also Älterwerdende tatsächlich das Bedürfnis verspüren, analog ihrer fortschreitenden Entwicklung Programme zu wählen. These: Wenn ich heute als Jugendlicher von meinem Radio nur noch mit Linercard-Sprech, Bonsai-Rotation und Promos zugedröhnt werde, bleibe ich auf diesem Rezeptionsniveau, oder? Wer will denn dann in 10 oder 20 Jahren noch Kulturwellen hören, wenn wir uns unseren eigenen Hörernachwuchs systematisch intellektuell flach halten?


Doch, ich sehe das Radio in einer Vorbildfunktion. Abschaltimpuls hin oder her!

JA!!!
 
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Jawohl, OnkelOtto und Rebstock, ihr habt meine volle Zustimmung!

Und der PD muß einenn nassen Hut aufgehabt haben, als er diesen Unsinn abgesondert hat.

Es ist durchaus möglich, mit gepflegtem, korrekten Deutsch ganz nah am Hörer zu bleiben. Ich kann selbstverständlich witzig, spritzig, unterhaltsam jede Hörerschicht unterhalten, ohne den Pfad der Deutschtugend auch nur ein einziges Mal zu verlassen.

Und ich bezweifle stark, daß das Ranschmeißen mit entsprechendem Jugend- oder sonstigem Slang Einschaltimpulse generiert, genau so wie ich nicht nur bezweifle, sondern bestreite, daß gepflegtes Deutsch Ausschaltimpulse schafft. Du kannst mit dem besten Slang stinklangweilig sein und in Hochdeutsch äußerst unterhaltsam. Das macht eine Schar von Moderatoren meines Heimatsenders täglich vor.

Und auch das inzwischen weitgehend durchgesetzte Pluralduzen („Ihr könnt jetzt anrufen und was gewinnen....“) halte ich für unsinnig. Kein 12jähriger Hörer ist böse, wenn er gesiezt wird, aber es kann einem gestandenen 60jährigen junggebliebenen Hörer durchaus unangenehm aufstoßen, wenn er geduzt wird. Ich habe mal gehört, wie ein naßforscher hr3-Reporter einen Odenwald-Bügermeister mit seiner Duzerei eingesackt hat. Der hat zwar fröhlich mitgetan (was sollte er live auf dem Sender auch anderes tun?), aber ich wette, der Fremdschäm-Faktor unter den Hörern war groß.

Jawohl, das Radio an sich und insbesondere das ÖR-Radio hat die Verpflichtung, nach fehlerfreiem Deutsch zu streben und dies offensiv zu vermitteln!

Das sagt Euch der 2. Vorsitzende des Vereins zur Pflege von dem Genitiv.
 
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Das sagt Euch der 2. Vorsitzende des Vereins zur Pflege von dem Genitiv.

Siehste, deswegen biste auch nur der 2. Vorsitzende! :D

Aber im Ernst, Hannsfan - vor ein paar Wochen war ich völlig im Loch, weil ich an dem, was da aus dem Kasten kommt, verzweifelte - und an denen, die da aus dem Kasten kommen, auch. Es muss doch für einen Radiomenschen (!) verdammt noch mal ein inneres, naja, ethisches Regulativ geben (will jetzt nicht sagen: Sendungsbewusstsein), das mir sagt: "Ich sende für jemanden, der mir zuhört, also bemühe ich mich in besonderem Maß, zumindest die einfachsten Normen der deutschen Sprache (und Aussprache) einzuhalten."
Über den Berg half mir dann einmal mehr die Sendung eines Altvorderen, der vormachte - so, wie Du es beschreibst -, dass man in gepflegtem Deutsch auf einer Popwelle trefflich unterhalten kann...
 
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Vielleicht habe ich die Sendung auch gehört.?. Wir sollten uns auf diesem Wege nicht irritieren lassen. Ich jedenfalls bleibe da kämpferisch, auch wenn das Bemühen, Kollegen auf den rechten Pfad zu führen, manchmal als Überheblichkeit gewertet und in anderen Fällen mit Kichern quittiert wird.
 
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These: Wenn ich heute als Jugendlicher von meinem Radio nur noch mit Linercard-Sprech, Bonsai-Rotation und Promos zugedröhnt werde, bleibe ich auf diesem Rezeptionsniveau, oder? Wer will denn dann in 10 oder 20 Jahren noch Kulturwellen hören, wenn wir uns unseren eigenen Hörernachwuchs systematisch intellektuell flach halten?
Gegenthese: Die "systematische Flachhaltung", von der Einschränkung bis zur Verdummung, löst früher oder später eine Gegenbewegung aus - als ob aus einem Wellental ein Wellenberg würde. Als an den Haaren herbeigezogene Beispiele führe ich hier mal die Bandbreite von der französischen Revolution bis zum Berliner Mauerfall an - allerdings nicht ohne den warnenden Hinweis, dass die meisten Revolutionen ihre Kinder fraßen (waren es nicht vielmehr ihre Väter? Mal nachgrübeln).

Nach wie vor besteht die Chance, mit einer Horizonterweiterung dem Hörer bis dato neue, unentdeckte Welten zu offenbaren. Daraus lassen sich gar neue Lebensabschnitte generieren. Das ist keine bahnbrechend neue Erkenntnis, lernen wir doch mit jedem Wechsel hinzu: Schul-, Wohnungs-, Job- und Partnerwechsel. Ständig ändert sich unser Weltbild durch neue Erfahrungswerte.
Es wäre ebenso kurzsichtig wie fatal, das Radio hier außen vor zu lassen.

Spontan bekomme ich die Assoziation zu einem Film namens "Flucht ins 23. Jahrhundert" o.ä., ein B-Movie, fürchte ich, aber mit einer beeindruckenden Szene zum Schluss (BlueKO, bitte hilf' mir!), als junge Leute aus ihrer künstlichen Welt der Verdummung ausbrechen und zum ersten Mal in ihrem Leben einen alten Mann mit Bart (wie heißt dieser Schauspieler, verdorri?!) sehen und erleben.... man durfte in der künstlichen Welt dort nicht alt werden....

Nachdenkliche Grüße, Uli
 
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Gegenthese: Die "systematische Flachhaltung", von der Einschränkung bis zur Verdummung, löst früher oder später eine Gegenbewegung aus - als ob aus einem Wellental ein Wellenberg würde.

Ja, natürlich ist es so. Man studiere nur die gehaltvolleren Einträge hier im Forum. Man lese die epd-Artikel zum Thema, man unterhalte sich mit den Initiatoren von "Rettet 'Der Tag'" oder des "Tutzinger Appells". Nur - bringt dieses Bemühen mehr Licht in den Klangdschungel des formatierten Gesendes? Ich denke, nein.
Diese "Revolution" hat ihre Kinder schon verspeist, bevor sie überhaupt protestiert haben.
 
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Umso wichtiger ist es daß sich Leute mit Sendungsbewußtsein bewußt an die Mikrofone drängen und dem Hörer ihr Können zeigen. Dann tritt der Gewöhnungseffekt an Gehaltvolles vielleicht wieder ein.
 
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Nun, vielleicht ehrenamtlich Krankenhausradio machen oder so was?
Man kann (muß ) ja klein anfangen dabei.
Im Übrigen, weil ich gerade "Frankfurt" lese ist mir HR3 zum Beispiel oftmals schon unerträglich zu lokal, da gewinnt man als Hörer zwangläufig den Eindruck Hessen rekrutiere sich aus bembelschwingenden Menschen die nicht in der Lage sind ein "ch" auszusprechen - Vielleicht soll das ja lustig sein? So eine Art übertriebenes Lokalkolorit?
Ämüsant dazu dieser Satz aus der Wikipedia: "Unter Medienpraktikern bezeichnet man insbesondere akustisches Lokalkolorit als Atmo."

Unter dieser Voraussetzung würde ich vermuten in Frankfurt leidet man an Überdruck.
 
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Studio Rebstock schrieb:
Spontan bekomme ich die Assoziation zu einem Film namens "Flucht ins 23. Jahrhundert" o.ä., ein B-Movie, fürchte ich, aber mit einer beeindruckenden Szene zum Schluss (BlueKO, bitte hilf' mir!), als junge Leute aus ihrer künstlichen Welt der Verdummung ausbrechen und zum ersten Mal in ihrem Leben einen alten Mann mit Bart (wie heißt dieser Schauspieler, verdorri?!) sehen und erleben.... man durfte in der künstlichen Welt dort nicht alt werden....
Kein B-Movie, eher ein Klassiker: "Logan's Run" mit dem von Dir bereits genannten deutschen Schwachsinnstitel, in der Titelrolle Michael York, Farrah Fawcett ist auch dabei und, als "alter Mann", kein geringerer als Peter Ustinov.
 
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Ah, unter dem Titel habe ich es auch gesehen, vor einigen Jahren als TNT noch unverschlüsselt lief.
 
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... und nun wird er noch nicht mal mehr von TCM als einsatzfähig angesehen.

Aber im einschlägigen Fachhandel ist die DVD erhältlich. 10,89 ist allerdings noch ein stolzer Preis. In den meisten Märkten liegt sie für 8,99 rum. Mehr dürfte der auch nicht wert sein, da völlig ohne Bonusmaterial und wahrscheinlich eine ganz mieserable Abtastung.

Und damit wieder zurück zur "Kunst des Lesens und Schreibens".
 

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Aber im Ernst, Hannsfan - vor ein paar Wochen war ich völlig im Loch, weil ich an dem, was da aus dem Kasten kommt, verzweifelte - und an denen, die da aus dem Kasten kommen, auch.

Auch wenn es ein bisschen OT ist - aber andererseits auch wieder nicht, weil es auch um öffentliche Sprachkultur geht:

Als (inzwischen fast ehemals) leidenschaftlicher Theatergänger ertappe ich mich immer öfter in der 3. Reihe des Parketts sitzend und - obschon im vollen Besitz zweier funktionstüchtiger Segelohren - fragend: Hääää? WASHADDAGESACHT???

[Dampfablassmodus ON]
Die können alle nicht mehr sprechen heutzutage! Was lernen die da eigentlich an den Schauspielschulen? Haben sie keine Sprecherzieher mehr? Bringt ihnen keiner mehr bei, wie man einen Ausbruch spielt, ohne dass die Krampfadern am Hals auf Seilstärke anschwillen? Wie man flüstert, und es trotzdem noch im 3. Rang letzte Reihe zu hören ist? Oder lernen sie da nur noch, wie man sich gegenseitig mit Lebensmittelfarbe bekleckert???
[Dampfablassmodus OFF]

MannoMannoMann!

So, jetzt Ihr wieder.
 
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Als (inzwischen fast ehemals) leidenschaftlicher Theatergänger ertappe ich mich immer öfter in der 3. Reihe des Parketts sitzend und - obschon im vollen Besitz zweier funktionstüchtiger Segelohren - fragend: Hääää? WASHADDAGESACHT???

[Spekuliermodus an]
Könnte es vielleicht auch damit zu tun haben, dass der bei Proben im Parkett sitzende Regisseur/Dramaturg/Regieassistent den Text schon so gut kennt, dass er versteht, auch wenn nichts zu verstehen ist?
[Spekuliermodus aus]

Den Effekt habe ich vor Äonen als Schüler in einer Theaterprobe in Mainz schon miterlebt: Der Regisseur war begeistert, wir weiter hinten verstanden kein einziges Wort. Später sind wir zu ihm, teilten ihm mit, dass Textpassagen unverständlich gesprochen wurden und er war dankbar für den Hinweis.
Gleichwohl, Cocorita, nimmt der Schlendrian in der Artikulation junger Schauspieler überhand. Höre ich auch so.
 
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Es liegt wohl vielmehr daran, daß vernünftige Artikulation von den heutigen Regisseuren als bourgeoiser Manierismus abgelehnt wird (ebenso wie schlampige Spreche im Radio gern als "nah am Hörer" bezeichnet wird). Zudem - wer braucht schon eine deutliche Aussprache, wenn Texte, sowohl im Theater als auch im Radio, fast ausnahmslos nur noch gebrüllt werden? :rolleyes:
 
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Es liegt wohl vielmehr daran, daß vernünftige Artikulation von den heutigen Regisseuren als bourgeoiser Manierismus abgelehnt wird

Wenn sie mal wenigstens noch vernünftig artikulieren könnten. Aber sobald sie das versuchen, klingt es gleich derart nach frisierter Schnauze, dass ich den Regisseur verstehen kann, der da sagt: Komm Junge, vergiss es. Red lieber wieder wie an der Pommesbude nachts um halb eins.
 
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Makeitso schrieb:
Studio Renstock schrieb:
Spontan bekomme ich die Assoziation zu einem Film namens "Flucht ins 23. Jahrhundert" o.ä., ein B-Movie, fürchte ich, aber mit einer beeindruckenden Szene zum Schluss (BlueKO, bitte hilf' mir!), als junge Leute aus ihrer künstlichen Welt der Verdummung ausbrechen und zum ersten Mal in ihrem Leben einen alten Mann mit Bart (wie heißt dieser Schauspieler, verdorri?!) sehen und erleben.... man durfte in der künstlichen Welt dort nicht alt werden.... .
Kein B-Movie, eher ein Klassiker: "Logan's Run" mit dem von Dir bereits genannten deutschen Schwachsinnstitel, in der Titelrolle Michael York, Farrah Fawcett ist auch dabei und, als "alter Mann", kein geringerer als Peter Ustinov
Wer's nachsehen will: heute abend um 20:15 Uhr auf Tele 5!
 
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