Sendebänder

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AW: Sendebänder

Party machen?
Habe aber nur ganz alte, qualitativ aber recht hochwerti9ge Originalsicherungskopien.
Nicht unbedingt Partymusik, eher zum Staunen geeignet.
Oder eben konservierte Platten ...
 
AW: Sendebänder

Ich finde es ja ganz lustig, daß ihr euch um meine Partys Sorgen macht. Danke! ;)

Aber wie wär's, wenn ihr euch mal mit Wolle kurzschließt, damit beim nächsten "Get Together" im Hotelfoyer gleich für einen würdigen Blickfang gesorgt ist? Ich kann mir gut vorstellen, daß viele ältere Macher schon seit Jahren keine Bandmaschine in Betrieb gesehen haben und sie einfach mal wieder "streicheln" würden. Man könnte auch ein paar Dutzend (identische) Bänder mit Versprechern (oder "Ähm" und "Luftschnapper") vorbereiten. Wer schneidet das Band am schnellsten sendefähig zusammen? Zeit läuft...


War nur 'ne Idee.

Grüßle Zwerg#8-Spur
 
AW: Sendebänder

Während K6 und Radiowaves wie die letzten Blödmänner danebenstehen und schon rätseln müssen, wie man den Riemen überhaupt auf die Orgel wirft?

Ein wirklich würdiger Blickfang wären aber selbstverständlich nur Maschinen mit Schichtlage innen!
 
AW: Sendebänder

Ich habe mal den Begriff "Schichtlage" in die Forensuche eingegeben und mir gerade die alten Threads aus der Trefferliste durchgelesen. Auch http://www.useddlt.com/die-spuren.html gibt im letzten Drittel Aufschluß für das "Warum" der beiden möglichen Schichtlagen.

Zunächst bleibt die allgemeingültige Feststellung, daß der geometrische Abstand zwischen zwei Magnetschichten auf einem Bandwickel immer so groß wie die Dicke des Magnetbandes ist. Weiterhin ist klar, daß immer eine starke Magnetisierung auf eine schwache Magnetisierung durchkopiert. Das gilt somit für die Nachbarwindung(en) nach "innen" und "außen", da der Abstand zwischen zwei Magnetschichten konstant ist. Weiterhin ist logisch, daß sich der Durchmesser und damit der Umfang pro Zeiteinheit einer Bandspule laufend verändert. Damit "verschiebt" sich ein lautes Signal auch immer weiter und wird irgendwann auch auf ein leises Signal in der Nachbarwindung treffen.

Wenn man diesen Gedankengang durchspielt, dann ist es aus meiner Sicht völlig egal, ob sich die Schichtlage nun außen oder innen befindet. Um mal ein Testsignal zu nennen: Man generiere kurze 1kHz Bursts wie beim Zeitzeichen (am besten Vollaussteuerung), nehme damit zwei Bänder mit unterschiedlicher Schichtlage auf und lasse sie dann ein halbes Jahr unberührt liegen.

Was wird passieren? Ich weiß es nicht.


vg Zwerg#8
 
AW: Sendebänder

Technisch wohl eher Vor- bzw. Nachecho durch den Kopiereffekt.

K6 meinte aber optisch (hab ich verstanden)...
 
AW: Sendebänder

Technisch wohl eher Vor- bzw. Nachecho durch den Kopiereffekt.

Natürlich wird das passieren. Daran besteht kein Zweifel. Rein physikalisch gesehen gibt es keinen Unterschied zwischen Schichtlage innen oder außen.

Ein 1000m-Band läuft bei 38cm/s in 45 Minuten durch. Auf diesem Band nehmen wir echte "Kunst" auf:

<Loop>
0,1s lang 1kHz Burst
0,1s Pause
0,1s lang 2kHz Burst
0,7s Pause
</Loop>

Und das lassen wir bei der Aufnahme stumpf durchlaufen. Und auf einem anderen Band dieses Typs nochmal. Nach der Aufnahme wird das Band aber diesmal nach dem letzten Umlenkzapfen um 180° verdreht -> andere Schichtlage beim Aufwickeln. Dann lagern und warten.

Die Tonfolge "Tief-Hoch-Pause" gibt uns dann später Hinweise wie sich der Kopiereffekt bei den jeweiligen Schichtlagen auswirkt.

Haben wir ein halbes Jahr Zeit? Sicher. ;)

vg Zwerg#8
 
AW: Sendebänder

Hallo

Kann man machen, glaube aber nicht, daß nach nem halben Jahr bei vernünftigem Band was durchkopiert.

Versuch macht klug... ;) Es ist ja keine Musik auf dem Band, die den Kopiereffekt verdeckt, sondern nur die Piepser und Stille. Ein paar dB werden mit der Zeit schon durchdrücken. ;) Vielleicht wäre es auch günstiger nicht im Sekundentakt zu piepsen, sondern meinetwegen aller 10 Sekunden, damit ein paar Windungen Band zwischen den Piepsern liegen.

Hab mal zu dem Thema gegoogled, die können das besser erklären:
http://www.useddlt.com/die-spuren.html

Den Link hatte ich oben schon gepostet. Es bleibt trotzdem etwas verworren. Vielleicht hat man sich aufgrund von Erfahrungswerten mit gängiger Musik so entschieden, wie es dort beschrieben ist.

Grüßle Zwerg#8
 
AW: Sendebänder

Uuups, hatte den Link übersehen.
Ich mache einfach 2 Bänder, dann sehen wir ja ...
 
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Ich finde es ja ganz lustig, daß ihr euch um meine Partys Sorgen macht. Danke! ;)

Aber wie wär's, wenn ihr euch mal mit Wolle kurzschließt, damit beim nächsten "Get Together" im Hotelfoyer gleich für einen würdigen Blickfang gesorgt ist? Ich kann mir gut vorstellen, daß viele ältere Macher schon seit Jahren keine Bandmaschine in Betrieb gesehen haben und sie einfach mal wieder "streicheln" würden. Man könnte auch ein paar Dutzend (identische) Bänder mit Versprechern (oder "Ähm" und "Luftschnapper") vorbereiten. Wer schneidet das Band am schnellsten sendefähig zusammen? Zeit läuft...

War nur 'ne Idee.

Grüßle Zwerg#8-Spur

Zwerg, die Idee ist nicht ganz neu ;)
So hat mein Ausbilder blutigen Schnitt mit uns betrieben, er hatte (wohlgemerkt auf DAT) solche Übungen vorbereitet, also Originalaufnahmen mit Versprechern, Musik mir Plattenknacksern bzw. die Nadel runtergerissen und neu aufgesetzt. Und das ganze in ansteigendem Schwierigkeitsgrad (Wort - irgendwelche Popmusik - Steely Dan - Opernarie mit Klavierbegleitung).
Das haben wir uns auf frisches Band überspielt, und dann ging's los!
Hat Spass gemacht :)
 
AW: Sendebänder

Danke für den Zuspruch -aber:
Hab alte Bänder raus gesucht. Seit min. 5 Jahren nicht gehört/-spult (Per 525 und LGR30, 30P).
Nix.
Zerschnippel keine Bänder für nix ...

Das Thema "Kopiereffekt ist damit für mich durch.

Wenn noch jemand Sendebänder, Musik, über hat -gerne.
Kann im Gegenzug auf ein großes Archiv (Klassik+) zugreifen.
 
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Moin zusammen,

mir ist Gestern ein Karton Rohmaterial zugeflogen. Dazwischen ein Sendeband "Radio Francaise" 1970.
Das wurde wohl, wie oben schon beschrieben, von Platte mit Text versehen gefertigt.
Keine Schnitte, also entweder so aufgenommen oder das Schnippelband kopiert.
Sehr ruhiger Swing mit harten Schlagwerkeinsätzen.
Sicher seit 1975 nicht mehr bewegt, LGR30P kein Kopiereffekt.
Nix berauschendes aber eben ein Zeitdokument.
 
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Beim DLF wurde gegen Ende der 80er U-Musik etwa zu gleichen Teilen von Platte, CD und Senkel gesendet. Senkel eher etwas weniger.

E-Musik (damals machten wir dort die Nachtklassik für die ganze ARD) lief zu der Zeit etwa von 80 % Senkel, 20 % CD, alle Jubeljahre eine Platte.

Die EMTs hatten dort jedenfalls noch gut zu tun. Das, was auf Senkel aus dem Archiv kam, war im Haus von Platte umgespielt worden.

Sehr 'beliebt' bei den Sendefahrern waren morgens um halb fünf die Lumus. Zum Ende der eher ruhigen Nachschicht eine Sendung aus fast nur Platten - viele davon in einem erbärmlichen Zustand, K-Tel und aller möglicher Schrott - und dann kaum ein Titel länger als 2:30. Da brauchte man sich zwischendurch schon garnicht mehr zu setzen.

Jajaaa... *tatter* ;)

Ralf
 
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Nochmal zurück zur Fragestelleung von WilliAb : Musik von Platte oder Band ?

Zu meiner Zeit beim ARD Radio in den siebziger Jahren war folgendes gängig :

Die Rundfunkanstalten wurden mit ca. 8-10 Ausfertigungen pro Singleschallplatte bemustert.
Warum ?

1 Platte wurde druckfrisch und damit ohne ein einziges Abspielen im Hauptarchiv gelagert, (und soweit ich mich erinnere auf PER 525 kopiert) eine zweite Platte ging ins Zwischenarchiv zum Senden.
Und der Grossteil ging in diverse Redaktionen und an die Musikredakteure.

Man ging also vor jeder Sendung mit seinem Fahrplan ins Zwischenarchiv und holte sich seinen Plattenstapel ab.
Waren nun Titel dabei, die man nicht kannte, und/oder auch in der Redaktion nicht vorhanden waren, so musste man vor der Sendung auch zwangsweise mal schnell auf dem EMT in der Redaktion die "Zwischenarchiv-Version" vorhören, um vor Überraschungen gefeit zu sein.
So kam denn der eine oder andere Kratzer in die Zwischenarchiv-Version, ähm, oder so ähnlich...:D

Die "Grossen" ihres Faches, wie Werner Reinke oder auch Martin Hecht, brachten denn auch mal aus ihrer eigenen Plattensammlung was Seltenes oder Ausgefallenes zum Senden mit.

Nur die Sendebeiträge und Verkehrsfunktrailer (meist Mono, Vollspur, 38 cm/s., deutsche Schichtlage von der M 10), oder Jingles (natürlich alle selbst produziert) kamen damals vom Band.
Alles andere per Hand auf die EMT's ! Also auch background-Instrumentals, heute sagt man wohl music-bed, für Veranstaltungshinweise oder Programmhinweise kamen von Schallplatte !
Man hatte während einer "Popsendung", mit Plattenlängen so um die 2'30'', auch neben der Moderation immer sehr gut zu tun !
Und das alles ganz alleine in einem trostlosen und einsamen Selbstfahrerstudio mit rauschendem MD 421.

Und zum Abschluss noch mal erwähnt :
AFN nutzte selbst für die vorproduzierten Sendungen Schallplatten, allerdings im Durchmesser 40 cm.
Das ist hier im Forum aber an vielen anderen Orten nachzulesen.

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AW: Sendebänder

Und zum Abschluss noch mal erwähnt :
AFN nutzte selbst für die vorproduzierten Sendungen Schallplatten, allerdings im Durchmesser 40 cm.-

Sowas gab es bei BFBS für BBC-Programme. So standen in Archiv noch jede Menge Folgen der Archers auf ähnlich großen Platten, einseitig bespielt. Die Rückseite war blankes Metall.

Ende der 70er, als ich dort war, kamen die Archers schon auf normalen LPs.

Andere in GB produzierte Programme, z.B "BFBS UK" mit Thomas Vance, wurden auf Band geliefert. 19 cm/s, rückwärts kopiert. Dadurch Bandende = Programmende. Die Bänder wurden nicht auf Länge geschnitten, sondern gingen anschließend nach London zurück und wurden neu bespielt.

Ralf
 
AW: Sendebänder

Besten Dank für die vielen Erläuterungen.
Es scheint da eine Menge verschiedener Ansätze gegeben zu haben.

Zwar nicht mein Thema, aber sehr interessant, die 40cm Platten.
Kam daher der 14" Tonarm -oder wie wurden die gefahren?

Besten Dank zunächst
Willi
 
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