128 oder 160 kBit/s – hörbarer Unterschied?

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AW: 128 oder 160 kBit/s – hörbarer Unterschied?

wav-Dateien haben den unangenehmen Nachteil, außer dem Interpreten und dem Titel im Dateinamen praktisch kaum Informationen im sonst vorhandenen ID3-Tag mit sich zu tragen. Ist natürlich die Frage, ob man das braucht.

Hier könnte die Lösung in mp2 liegen: Kodierbar bis zu 384 kbps und voller ID3-Tag; Qualität ist merklich besser als bei mp3.
Dennoch handelt es sich hier natürlich auch um eine verlustbehaftete Komprimierung.

Eine sehr gute Lösung für unkomprimierte Dateien mit Tag ist FLAC (Free Lossless Audio Codec). In diesen Tags kann man unterbringen was Herz begehrt.

LG

Jean
 
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Ich habe es mal vor Jahren gemacht. Die Platte von The Verve gewandelt: A Bitter Sweet Symphony.
Mit 320 k, 192k, 128k und 96k.

Mein Versuch ist nicht wissenschaftlich. In einem CD Player habe ich die Original-CD gespielt, im anderen CD-Player die gewandelte CD (wieder rückgewandelt als Wave-Datei) in den unterschiedlich gewandelten Formaten.

Zwischen der Original CD und der MP3 Datei war ab 96k ein Unterschied hörbar, vorher nicht.

An dem Versuch waren 4 Personen beteiligt.
 
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Das ist ja schön, aber deine Hörer können damit nichts anfangen. Wenn du es dann auf nen Shoutcast überträgst haste sowieso wieder nur MP3
 
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Desweiteren, wenn ich von einer MP3-Quelldatei ausgehe (320 kbit/s), liegt diese selbst schon weit unter Studioqualität.
Formell ist das richtig und deshalb verbietet sich so etwas als Archivformat (es sei denn, anderswo wird noch das zugrundeliegende PCM aufgehoben), auch sollten datenreduzierte Formate nicht als Speicherformat für Zwischenschritte von Bearbeitungen gewählt werden. Erst die finale Fassung wird ggf. zusätzlich datenreduziert gespeichert (und bitte als PCM aufgehoben, wenn sie wichtig ist).

Meine Empfehlung für Webradios ist daher eine 96 kbit/s Bitrate (Stereo).
MP3? MP4/AAC? MP3 fände ich wirklich sehr mutig...

Ich persönlich kenne jedenfalls keine Radiostation, welche mit MP3/WMA/o.Ä. sendet.
Wenn die ARD Reporter mit hauseigenem Equipment losschickt, sind da normalerweise 128 kbps mono MP3 eingestellt, die später auf Hausformat 48 kHz / 384 kbps MP2 konvertiert werden. Und mir ist zumindest eine legendäre Sendung bekannt, in der ganz regulär MP3s vom privat-Laptop des Moderators via RME-Interface per analogem XLR ins Digitalpult ausgespielt werden. Bei einer großen öffentlich-rechtlichen Anstalt.

wav-Dateien haben den unangenehmen Nachteil, außer dem Interpreten und dem Titel im Dateinamen praktisch kaum Informationen im sonst vorhandenen ID3-Tag mit sich zu tragen. Ist natürlich die Frage, ob man das braucht.
Es gibt im professionellen Bereich auch genug Möglichkeiten, linearem PCM ("Wave") Zusatzinformationen mit auf den Weg zu geben. Stichpunkt z.B. BWF.

Langzeitarchive bei den öffentlich-rechtlichen werden üblicherweise mit linearem PCM bestückt, nicht mit MP2. Letzteres kommt im aktuellen Sendebetrieb zum Einsatz (der Senderechner im Studio spielt MP2 rückgewandelt als PCM in das Pult aus). Das dürfte historische Gründe haben: als man mit dem digitalen Sendebetrieb begann, war an PCM- Speicherung in größerem Umfang nicht zu denken.


Zunächst: Alles, was bei den ARD-Anstalten im System landet, liegt dort doch komprimiert, fast überall wohl als MP2-Datei. So wird es auch ausgespielt. Zumindest Wort.
Musik normalerwiese auch - mit 384 kbps / 48 kHz MP2. Der Langzeitspeicher wird parallel als PCM aufgebaut.

Wenn eine mp3-Datei im Produktionsraum für Hörspiele sch... klingt, dann liegt das da sicher nicht an der dort vorhandenen Hardware. Ich halte den Schluss auch nicht für zulässig, wenn aus den selben Monitoren, die eine unkomprimierte Datei seidenklar wiedergeben, die gleiche auf mp3 komprimierte Datei eben weniger gut klingt. Da liegt doch sicher eher der Verdacht nahe, dass das Problem nicht die Monitore sind.
Völlig korrekt.

Wer bei 56 kbps keinen Unterschied zum unkomprimierten Original hört, hat ein ganz anderes Problem.
So ist es... auch wenn die Wahrnehmung - es ist halt Psychoakustik - von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein kann. Hier der legendäre c't-Test aus dem Jahre 2000, mit den damaligen MP3-Codern. Durchaus interessant. Ich hätte mir entsprechende Zahlen noch für 192 kbps gewünscht.


Was ich noch beitragen kann: mir ist aufgefallen, daß LAME bis Version 3.93.1 grundsätzlich anders arbeitet als LAME ab 3.94. Nicht nur, daß in der bestmöglichen "Sorgfaltseinstellung" (-q 0) die Rechenzeit ab 3.94 extrem ansteigt (steht auch in der LAME-History, "painfully slow"), auch ist das genutzte psychoakustische Modell ab 3.94 ein anderes. Die Artefakte bis 3.93.1 sind ein eher grelles, vom Pegel des Nutzsignals amplitudenmoduliertes Rauschen; die Artefakte ab 3.94 bestehen zum einen aus einem "Blubbern" mit häufigem, mich extrem störenden "Aufbrechen", zum anderen findet man in der Differenz Original - MP3 große Anteile des Tief- und Mitteltonbereiches wieder, was ich überhaupt nicht verstehen kann. Dies betrifft konstante Bitrate (CBR), deshalb arbeite ich weiterhin mit LAME 3.93.1, wenn ich CBR 192 kbps nutze.

Auch sind die pre-Echos bei LAME ab 3.94 stärker ausgeprägt, zumindest in meinen Tests mit weißem Rauschen. Das widerspricht dem, was man so im Netz zum Thema LAME-Weiterentwicklung lesen kann.

In VBR sieht es anders aus: da fehlt bei LAME > 3.94 der Tief- und Mitteltonanteil in den Artefakten und man hat nur das Blubbern mit dem "Aufbrechen". Da will ich mich dann auch nicht streiten, ob das nun besser oder schlechter ist als LAME bis 3.93.1 in CBR. Ich finde es meist schlechter - aber eben nur die nackten Artefakte abgehört, was genaugenommen nicht statthaft ist, da eine Qualitätsaussage erst gegeben werden kann, wenn Nutz- und Störsignal zusammen bewertet werden (Verdeckungseffekt).

Was gar nicht geht: LAME bis 3.93.1 in VBR. Grausam.

Ich bleibe deshalb bis auf weiteres beim alten, nur noch hier zu bekommenden LAME 3.93.1 in 192 kbps CBR mit der Ansteuerung lame.exe infile.wav outfile.mp3 --CBR -b 192 -m j -q 0 und erachte den Output zumindest bei Rock / Pop / Sprache als sogar sehr wohl sendefähig. Für Anwendungen der Art Auto / MP3-Player / Laptop ist es exzellent und selbst über eine HiFi-Anlage und unter guten Kopfhörern fällt zumindest mir im A/B-Vergleich nichts mehr auf. Da muß ich blind und willkürlich raten.
 
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Wie wohltuend, mal wieder eine kompetente Stellungnahme zu lesen, die nachvollziehbar begründet wird. Hoffentlich schaust Du hier wieder öfters vorbei.
 
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Wer bei 56 kbps keinen Unterschied zum unkomprimierten Original hört, hat ein ganz anderes Problem. Der müsste dringend zum Ohrenarzt. So weit ich weiß ist das bei allen Ings. der ARD Vorschrift.
Nicht nur Ingenieure. Auch als "simpler" Techniker muß man sich (zumindest in Köln) einem Hörtest unterziehen. Ich habe auch schon von Probanden gehört, die deswegen nicht eingestellt wurden.

Radiowaves schrieb:
Wenn die ARD Reporter mit hauseigenem Equipment losschickt, sind da normalerweise 128 kbps mono MP3 eingestellt, die später auf Hausformat 48 kHz / 384 kbps MP2 konvertiert werden.
Zum Glück geht der Trend zu mehr Datenrate oder zur liearer Aufnahme, da die Speicherkapazitäten immer größer werden.
Die 128 kbps-MP3s eines Marantz PMD 660 konnten mich nie zufriedenstellen, immer habe ich der Datenreduktion geschuldete Artefakte gehört.

Die Aufnahmegeräte in meinem Dunstkreis beispielsweise sind mit großen CF- bzw. SD-Karten ausgerüstet worden und schreiben linear 16 bit 48 kHz. Der Kopiervorgang ins System dauert dann zwar länger, der Unterschied zu 128 kbps MP3 ist aber deutlich hörbar.
Ausprobiert habe ich auch schon 192 kbps MP3 mit dem Marantz PMD 620, das Ergebnis konnte sich ebenfalls hören lassen, mir ist beim konzentrierten Abhören nichts negativ aufgefallen.
Warum wir das dann nicht immer verwenden? Importprobleme bei diverser Münchener Software...

Radiowaves schrieb:
Und mir ist zumindest eine legendäre Sendung bekannt, in der ganz regulär MP3s vom privat-Laptop des Moderators via RME-Interface per analogem XLR ins Digitalpult ausgespielt werden. Bei einer großen öffentlich-rechtlichen Anstalt.
Es gibt nichts, was es nicht gibt, gerade bei der ARD ;)
Privat-Umschnitte von Platten sind beispielsweise auch gar nicht mal so selten. Spricht ja auch nichts gegen, wenn man daheim Material vorhält, mit dem man eine sendbare Qualität hinbekommt.

Vielleicht hab ich es überlesen, aber ist in diesem Faden schon viel über die Beschaffenheit des zu codierenden Signals gesprochen worden? Je breitbandiger das wird, um so schwieriger ist es für den Codec, deshalb kann man keine konkrete Aussage treffen, ob nun 128, 160, 192 kbps reichen. Gerade bei Aufnahmen mit analogen Artefakten wie starkem Rauschen oder knistern wirkt sich eine niedrige Datenrate recht verherend auf das Ergebnis aus.
 
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Wie wohltuend, mal wieder eine kompetente Stellungnahme zu lesen, die nachvollziehbar begründet wird. Hoffentlich schaust Du hier wieder öfters vorbei.
Wenn ich mal am Breitband-Netz bin, kann ich das tun. Daheim ist das Forum seit der Umstellung auf die neue Software eine Zumutung, die ich nur in Ausnahmefällen bereit bin, zu ertragen.

Ich würde ja zu gerne ein Beispiel-File mit den Artefakten unterschiedlicher MP3-Codecs hochladen, aber auch hier an einem modernen Rechner unter XP kann ich nichts anhängen. Es passiert einfach nichts, wenn ich auf "Hochladen" drücke. Dann eben nicht.

Die 128 kbps-MP3s eines Marantz PMD 660 konnten mich nie zufriedenstellen, immer habe ich der Datenreduktion geschuldete Artefakte gehört.
Auch bei 128 mono? Respekt.

Die Aufnahmegeräte in meinem Dunstkreis beispielsweise sind mit großen CF- bzw. SD-Karten ausgerüstet worden und schreiben linear 16 bit 48 kHz.
... was natürlich der sinnvollste Startpunkt für Einspielungen ins ARD-Netz ist. So entfällt auch die Abtastratenwandlung - das spart hingegen durchaus etwas Zeit.

Ich nutze den LS-10 eines Kumpls (und ab Wochenende meinen eigenen LS-11) auch nur mit Wave. Als Privatmann freilich 44.1 kHz / 16 Bit. Muß ja faktisch immer weiterverarbeitet werden - warum dann erst verlustbehaftet einpacken?

Was ich nie getestet habe: wie wirkt sich der Übergang von sagen wir mal 192 kbps MP3 auf 44.1 kHz / 16 Bit Wave auf die Akkulaufzeit aus? Weil: es muß bei Wave weniger gerechnet, dafür abe rmehr geschrieben werden. Was überwiegt?

Übrigens: der MP3-Modus des LS-10 ist zwar als joint stereo markiert, besteht aber zu 100% aus linear stereo, soweit ich das überblicken kann.

Vielleicht hab ich es überlesen, aber ist in diesem Faden schon viel über die Beschaffenheit des zu codierenden Signals gesprochen worden? Je breitbandiger das wird, um so schwieriger ist es für den Codec, deshalb kann man keine konkrete Aussage treffen, ob nun 128, 160, 192 kbps reichen. Gerade bei Aufnahmen mit analogen Artefakten wie starkem Rauschen oder knistern wirkt sich eine niedrige Datenrate recht verherend auf das Ergebnis aus.
Ganz wichtiger Punkt! Vor allem bei knisternden Vinyl-Umschnitten merke ich deutlich, wie die MP3-Codecs auch bei 192 kbps zu kämpfen haben. Da sind schon die "nackt" abgehörten Artefakte mitunter viel heftiger als bei "cleanen" CDs. Und das, obwohl jeder MP3-Codec einen Tiefpaß über das Eingangssignal laufen läßt, der wiederum auch abhängig vom verwendeten Codec ist. Läßt man LAME freie Hand, werden da Eckfrequenzen von knapp 18 kHz bis knapp 20 kHz benutzt, wenn man in 192 kbps joint stereo arbeitet. Die alten LAMEs bis 3.93.1 gehen dabei etwas mutiger ans Werk als die neuren, die etwas weiter unten abschneiden.
 
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Hallo!

Ralle war etwas schneller. Ich wollte auch gerade auf dieses "Wenn die ARD Reporter mit hauseigenem Equipment losschickt, sind da normalerweise 128 kbps mono MP3 eingestellt, die später auf Hausformat 48 kHz / 384 kbps MP2 konvertiert werden." eingehen, denn ich halte das ebenfalls für suboptimal. Das Totschlagargument dagegen ist die Qualität des Codecs im Aufnahmegerät und die doppelte Umwandlung nach mp2. Dann lieber gleich mit 16Bit @48kHz in Mono aufnehmen. Im Soundeditor wird eh alles als PCM geschnitten.

@Waver: Wolltest du nicht mal einen großen Test mit verschiedenen Codecs machen?

Grüßle Zwerg#8
 
AW: 128 oder 160 kBit/s – hörbarer Unterschied?

Die 128 mono sind aber durchaus Realität in der Geräteausgabe mancher ARD-Anstalt. Gut möglich, daß sich dies mit kommenden Generationen von Geräten oder Speicherkarten ändert. Aber 128 mono... ich halte daheim schon 96 mono für mehr als brauchbar. Das Argument der doppelten Konvertierung bleibt freilich davon unberührt. :)

Der große Test... soviel zu tun, so wenig Zeit. Ich bin da dran, immer mal wieder am Abend oder am Wochenende. Als Codecs habe ich jetzt aber nur noch LAME 3.93.1 und 3.98b6 (den neueren 3.98.2 hatte ich bei Beginn des Tests noch nicht, er läuft auch nicht mehr unter Win98SE, zumindest das Compilat, das mir vorliegt) in diversen CBR- und VBR-Einstellungen im Rennen. iTunes wurd emir für ein File zur Verfügung gestellt, es war noch schlimmer als 3.98b6. Und der Münchner MP2-Coder, auf dem ich auch mal was habe für mich eindampfen lassen, war AFAIR steinalt und in 256 kbps schon so dermaßen schlechter als ein 192er MP3, daß ich die Testmatrix deutlich verringert habe. Ich teste mit Rock, Pop, Klassik, auch eingige "highendige" Aufnahmen sind darunter, ebenso ein Vinyl-Cut.
 
AW: 128 oder 160 kBit/s – hörbarer Unterschied?

MP3? MP4/AAC? MP3 fände ich wirklich sehr mutig...
Ich rede selbstverständlich vom AAC-Format

Wenn die ARD Reporter mit hauseigenem Equipment losschickt, sind da normalerweise 128 kbps mono MP3 eingestellt, die später auf Hausformat 48 kHz / 384 kbps MP2 konvertiert werden. Und mir ist zumindest eine legendäre Sendung bekannt, in der ganz regulär MP3s vom privat-Laptop des Moderators via RME-Interface per analogem XLR ins Digitalpult ausgespielt werden. Bei einer großen öffentlich-rechtlichen Anstalt.
Bis du dir sicher, das deine Informationen richtig sind? Denn, wenn ich eine MP3-Quelldatei in 128 kbps und mono habe und ich konvertiere sie auf ein anderes Format mit besserer Bitrate, ändert sich aber doch nicht die Aufnahmequalität.
Die Sache mit dem Laptop und die regulären MP3's finde ich doch interessant. Ich muss ehrlich zugeben, das hätte ich nicht erwartet, das die so etwas machen. Andererseits, welcher Handelsübliche Fernseher besitzt schon Genelec-Monitore?
 
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Du bist also "dran". Dann warten wir gespannt auf das Ergebnis...

Ich habe keine große Erfahrung mit mp3, da ich fast schon ein militanter Verfechter der unkomprimierten Tonaufzeichnung bin. ;) Ich denke aber auch, daß 128kBit für ein normales Interview ausreichend Qualität liefern, wenn die Aufnahme rauschfrei ist. Aber warum sollte man schon während der Aufnahme Tonqualität verschenken? Ich weiß ja nicht, welche Speicherkapazität die üblichen ARD-Speicherkarten haben, aber selbst mit 512MB kann man "eine Weile" (5,76Mio Bytes/min) O-Töne sammeln.
 
AW: 128 oder 160 kBit/s – hörbarer Unterschied?

Was ich nie getestet habe: wie wirkt sich der Übergang von sagen wir mal 192 kbps MP3 auf 44.1 kHz / 16 Bit Wave auf die Akkulaufzeit aus? Weil: es muß bei Wave weniger gerechnet, dafür abe rmehr geschrieben werden. Was überwiegt?
Eine sehr interessante Fragestellung, die auch mich interessiert.

Grundsätzlich nehme ich mit Wave auf, weil ich erst schneide und dann den fertigen Beitrag umwandle. Alles andere erschien mir bislang als Murks. Und: Ja, mein Zoom ist auf "Mono Mix" eingestellt.

Aufnahmen in mp3 kommen für mich nur infrage, wenn ich mit einer sehr langen Aufnahmedauer rechne (Mitschnitte von Vorträgen und ähnlichem). Das hat dann freilich keine Auswirkungen auf die Akkulaufzeit, weil ich in solchen Fällen stets das Netzteil und ein Verlängerungskabel in der Tasche habe.
 
AW: 128 oder 160 kBit/s – hörbarer Unterschied?

Eine sehr interessante Fragestellung, die auch mich interessiert.

Yepp. Vielleicht kann divy dazu etwas schreiben, wenn er sein Multimeter in den Stromkreis "eingeschliffen" hat.

Grundsätzlich nehme ich mit Wave auf, weil ich erst schneide und dann den fertigen Beitrag umwandle.

Genau. Und jetzt nehmen wir mal an, daß die Aufnahme verrauscht ist. Es liegt auf der Hand, daß der Codec auch etwas Bandbreite für das Rauschen verwenden muß. Diese fehlt dann beim Nutzsignal. Wenn man nun den Denoiser drüberjagt, ist es gut möglich, daß das Nutzsignal etwas "angefressen" klingt.

Ein gutes Beispiel, welches mir gerade in den Sinn kam, ist diese Handystörton-Geschichte. Mit einer MP3-Datei als Quelle kann man die Filterung vergessen, denn nach der Filterung bleibt nur Rauschen übrig, da der Codec seine ganze Bitrate auf die Störfrequenzen konzentriert hat. In einer richtigen Wavedatei hat man noch genug "Fleisch"...
 
AW: 128 oder 160 kBit/s – hörbarer Unterschied?

, wenn ich eine MP3-Quelldatei in 128 kbps und mono habe und ich konvertiere sie auf ein anderes Format mit besserer Bitrate, ändert sich aber doch nicht die Aufnahmequalität.

Nur dann, wenn das neue Format linear ist. Wenn es ein kompromiertes Format ist, komprimierst Du die 128 kbps erneut, ganz egal, wie großzügig die neue Kompression eingestellt wird. Darum arbeiten wir eigentlich auch immer linear, bei den zig Stunden Kapazität auf einer 8GB-Karte ist das kein Problem mehr.

Es verursacht allerdings neue: Früher wurde immer schön sauber archiviert, inzwischen sieht's auf meiner Speicherkarte aus "wie bei Hempels unterm Sofa."

Weiß jemand, welche Codes Audition auf 3.0 verwendet? Da steht zwar Coding-Technologies, Fraunhofer und Thomson, aber welche Versionen konkret das sind, bleibt mir verborgen.

Na ja, schöne Gedankenspiele. Und dann laden sich die Redakteure irgendwelche Töne auf irgendwelchen Webseiten runter.
 
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Bis du dir sicher, das deine Informationen richtig sind?
Sie gelten zumindest heute noch für eine große ARD-Anstalt. Ob die anderen, so wie im Falle von Ralle_Köln bereits umgestellt haben, weiß ich nicht.

Aber wenn man bis vor kurzem bei einer ARD-Anstalt ein Außenstudio mit 128er Doppel-ISDN in MP2 angebunden hatte, ...

wenn ich eine MP3-Quelldatei in 128 kbps und mono habe und ich konvertiere sie auf ein anderes Format mit besserer Bitrate, ändert sich aber doch nicht die Aufnahmequalität.
Doch: sie wird zumindest meßbar noch schlechter. ;)

Die Sache mit dem Laptop und die regulären MP3's finde ich doch interessant. Ich muss ehrlich zugeben, das hätte ich nicht erwartet, das die so etwas machen.
Sowas geht in der Direktheit (Einbindung ins Mischpult) sicher auch nur in Potsdam...

Nur dann, wenn das neue Format linear ist.
Divy, auch dann wird es nicht mehr besser. Das MP3 wird nur redundant auf PCM aufgeblasen, die Artefakte bleiben. Die Konvertierung auf PCM ist auch nichts anderes als das Abspielen des MP3 - nur mit File statt Audiogerät als Ziel.
 
AW: 128 oder 160 kBit/s – hörbarer Unterschied?

Was ich nie getestet habe: wie wirkt sich der Übergang von sagen wir mal 192 kbps MP3 auf 44.1 kHz / 16 Bit Wave auf die Akkulaufzeit aus? Weil: es muß bei Wave weniger gerechnet, dafür aber mehr geschrieben werden. Was überwiegt?

Das ist wirklich eine gute Frage. Unterstellt man eine Kompression von 1:10 bei MP3, dann müssen gegenüber der Wavedatei auch nur ein Zehntel Sektoren (oder meinetwegen Bytes) auf der Speicherkarte beschrieben werden. Rein vom Schreiben her, verbraucht das Waveformat also 10x mehr Energie pro Zeiteinheit.
http://de.wikipedia.org/wiki/Compactflash#Daten_verf.C3.BCgbarer_CF-Karten

Was nun den Chip für die MP3-Kodierung im Aufnahmegerät betrifft - keine Ahnung was so ein Teil "zieht" und ob dessen Stromverbrauch die Einsparung durch 90% weniger Schreibzyklen wieder verpuffen läßt. Aus dem Bauch raus würde ich denken, daß bei MP3 die Akkus länger halten.
 
AW: 128 oder 160 kBit/s – hörbarer Unterschied?

Sie gelten zumindest heute noch für eine große ARD-Anstalt. Ob die anderen, so wie im Falle von Ralle_Köln bereits umgestellt haben, weiß ich nicht.
Hängt vermutlich auch immer vom Gerätepark ab. Ich könnte mir gut vorstellen, das Neuanschaffungen linear konfiguriert werden und die erste Generation PMD660 mit 512 MB CF-Karte nicht "aufgehübscht" wird und deshalb weiterhin 128 kbps mono schreibt.
Bei einer von Dir sehr gehassten Anstalt werden sie zumindest so ausgegeben. Von so einer Kiste habe ich auch die Artefakte gehört. Sprachaufnahme mit Niere auf einem belebten Platz mit viel "Atmo" - da hatte der Codec ordentlich Stress. Die Aufnahmen, die zuvor in einem recht trocken klingenden Raum gemacht wurden, wären mir vermutlich nicht aufgefallen, da ja die lineare Referenz fehlt.

Aber wenn man bis vor kurzem bei einer ARD-Anstalt ein Außenstudio mit 128er Doppel-ISDN in MP2 angebunden hatte, ...
Nicht nur bis vor kurzem... leider.
Aber in Richtung IP tut sich was. Ich zumindest bin schonmal bereit, an den Codecs steckt brav ISDN und Netzwerk. :cool:

divy schrieb:
Na ja, schöne Gedankenspiele. Und dann laden sich die Redakteure irgendwelche Töne auf irgendwelchen Webseiten runter.
[überspitzt]
Ja, manchmal krieg ich nen Hals und werde richtig garstig, wie man mich sonst nicht kennt. Leute vor Ort, Ausrüstung vor Ort... später wird dann sowieso nur Youtube gesendet.
[/überspitzt]
 
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Das ist ja schön, aber deine Hörer können damit nichts anfangen. Wenn du es dann auf nen Shoutcast überträgst haste sowieso wieder nur MP3

Ich dachte eher an terrestrische Verbreitung ...
FLAC hat vielleicht einen Vorteil gegenüber BWAV, dass die FLAC-Tags den mp3-Tags sehr ähnlich sind.

LG

Jean
 
Aber wenn man bis vor kurzem bei einer ARD-Anstalt ein Außenstudio mit 128er Doppel-ISDN in MP2 angebunden hatte, ...

Nicht nur bis vor kurzem... leider.

Er wollte auf ein Außenstudio hinaus, das inzwischen per Übertragungsleitung angebunden ist. Welches, wird nicht verraten, bevor wieder die Diskussionen losgehen, ob Radio Eins zuviel Geld hat.


Leute vor Ort, Ausrüstung vor Ort... später wird dann sowieso nur Youtube gesendet.

Mich schüttelt es immer bei Berichten aus Berlin, die O-Töne aus der Bundespressekonferenz in unterirdischer Qualität*) enthalten. Wozu gibt es diese ganze Infrastruktur mit Übertragung an jeden Hörfunkarbeitsplatz im Hauptstadtstudio?

*) Ist das etwa ein Internetstream? Könnte einen nämlich durchaus interessieren, da mal mitzuhören ...
 
AW: 128 oder 160 kBit/s – hörbarer Unterschied?

Mich schüttelt es immer bei Berichten aus Berlin, die O-Töne aus der Bundespressekonferenz in unterirdischer Qualität*) enthalten. Wozu gibt es diese ganze Infrastruktur mit Übertragung an jeden Hörfunkarbeitsplatz im Hauptstadtstudio?

*) Ist das etwa ein Internetstream? Könnte einen nämlich durchaus interessieren, da mal mitzuhören ...
Ob's das ein Internetstream ist, ist mir leider nicht bekannt. Allerdings gibt's ein im Resultat ähnlich klingendes Problem im weiter gefassten Eurokratenraum. In dessen Institutionen hat man seltenst die Möglichkeit, eigenes Material aufzubauen, und sei's nur ein eigenes Mikrofon aufzustellen. Einzige Möglichkeit: den offiziellen Feed zu benutzen, den es am Presseverteiler anliegend, im Internet und in angeblicher Broadcast-Qualität auch über Satellit (Sirius) gibt.
Man stöpselt sich natürlich an den Presseverteiler oder nimmt - wenn Journalisten im Raum nicht zugelassen sind - den Ton des Satellitensignals. Beides hat manchmal eine so unterirdische Qualität, als sende man das hinterletzte MP3.
Ursachenforschung: Teilweise wird das Signal von den Sprechstellen direkt hinter dem Mikrofon in *irgendwas* gewandelt, was Hardwareseitig auf RJ45 rauskommt und übers Hausnetzwerk verteilt wird. Vermutlich setzen die da in den Konferenzanlagen schon eine sehr starke Datenreduktion ein, es wollen ja manchmal auch bis zu 23 Sprachen gleichzeitig an die unterschiedlichsten Plätze dieses Netzwerks transportiert werden.
Und Phasenfehler hat ein als Mono angekündigtes Signal auch jedes mal.

Fragt man dann in der dortigen Technik nach sendbarem Ton, bemühen die sich redlich... verstehen aber häufig das Problem nicht. Ton sei doch da, so what...

Das nur als Abriss. Vielleicht hat man im Hauptstadtstudio ja auch dieses shit in = shit out-Problem.
 
Gerade mal geschaut, ob sich nicht trotz Verschlüsselung Angaben darüber herumtreiben, mit welchen Parametern das auf Astra 3A läuft. Festhalten, bitte: http://www.linowsat.de/0235/all/0235.shtml

64 kBit/s. Nun, ich kann mich jetzt nicht mehr genau genug an die monierten O-Töne erinnern, um sagen zu können, ob das paßt. Falls es sich tatsächlich um diese Quelle handelte: Bloß gut, daß das nur Radio war. Wenn ich lese, daß das Bild mit 1,3 MBit/s läuft, will ich garnicht wissen, wie das aussieht.

Dieser Quelle nach hat das EbS-Zeuxxx auf Sirius auch nur 64 Oktan. Das nennen die also „Broadcast-Qualität“? Ohne Worte ...


Was übrigens auch nicht allzu prall klingt (falls sich nicht neulich etwas verbessert hat), sind die Übertragungen aus dem Bundesreichstag. Dünnes Geplärre ohne Präsenz.
 
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So, jetzt klappt es im x-ten Anlauf offenbar doch noch, eine Datei hochzuladen. Wir hören 15 Sekunden eines Originals und anschließend die "nackten" Artefakte folgender Datenreduktionen:

1. LAME 3.93.1 exe 192 kbps, CBR, joint stereo, q 0
2. LAME 3.97 exe 192 kbps, CBR, joint stereo, q 0
3. LAME 3.97 exe VBR, V0 (größte Bitrate), VBR new, joint stereo, q 0, lowpass 19.7 kHz
4. iTunes 821.6, 192 kbps, CBR, linear stereo
5. MP2 (prof. Broadcast-Converter), 256 kbps, linear stereo, 44.1 kHz (Absicht zum Vergleich)

Das ganze dann freilich doch wieder als MP3 gepackt, anders bekommt man so etwas ja nicht ins Netz.

Bitte guten Kopfhörer verwenden.
 
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Mein lieber Waver!

Soooo läuft der Vergleich nicht. Du kannst nicht einfach das Original von den MP3s "abziehen", nur damit man nur die Artefakte hört. MPEG lebt schließlich davon, daß Verdeckungseffekte die eigentliche Kompression "vertuschen". Ein fairer (Hör)Vergleich der Encoder ist also nur möglich, wenn man die Ergebnisse der jeweiligen Encoder direkt hört.

Mit etwas "Geschick" kannst du die MPEG-Frames der Encoder ohne weitere Umwandlung in einer Datei vereinigen...

vg Zwerg#8
 
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