Funkhaus historisch: Nalepastraße

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sehr interessantes Thema!

Nebenbei möchte ich hier ein Hilfegesuch loswerden. Ich habe ein RFZ U733 Stereosichtgerät welches leider defekt ist. Und zwar ist komischerweise der Netztrafo durch..... Vieleicht kann mir einer von euch einen Tip geben, wo man ein solch seltenes Erstazteil noch auftreiben könnte. Den Trafo neu wickeln lassen ist leider nicht ganz billig. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich das gute Stück wieder zum Leben erwecken könnte.

Gruß,
Stephan
 
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JKOS schrieb:
...Und die Frage mit der Cartmaschine, wird wohl so zu erklären sein, dass es die zu der Zeit noch nicht gab. Vermute ich mal. Ab wann gabs die eigentlich?

"The tape format was introduced to the National Association of Broadcasters by Collins Radio in 1959. In that same year, Broadcast Electronics introduced one of the first mono cart machines, the Spotmaster"

Zitat von der Seite: http://www.jimprice.com/prosound/carts.htm
 
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DerEber schrieb:
Vieleicht kann mir einer von euch einen Tip geben, wo man ein solch seltenes Erstazteil noch auftreiben könnte. Den Trafo neu wickeln lassen ist leider nicht ganz billig.
Ohne mich nach eventuell verfügbaren Ersatzteilen erkundigt zu haben: was brauchste denn für Spannungen und Stöme? Vielleicht tuts ja ein nicht-originaler Ersatztrafo?
Und, stimmt: Trafos wickeln lassen war etwas, das wir uns mit dem Ende der DDR ganz schnell abgeschminkt haben. :D
 
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Für den ein oder anderer Historiker: Ein Bericht in der Immobilien-Zeitung über die Nalepastrasse und Ihre Zukunft hinsichtlich Verkauf, Verwertung etc.
 

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ARI Pieps schrieb:
Für den ein oder anderer Historiker: Ein Bericht in der Immobilien-Zeitung über die Nalepastrasse und Ihre Zukunft hinsichtlich Verkauf, Verwertung etc.

Dank Dir für die Info. Wenn ich das lese, kriege ich das würgen !!
Nur noch Gangster überall !

Nalepastrasse, ruhe in Frieden ! War trotz allem 'ne schöne Zeit !
 
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Derweil das D-Radio im Innenhof an der Kufsteiner Straße ein neues Hörspielstudio baut. Gibt ja in Berlin keinen anderen Hörspielkomplex...

Tja, die Nalepastraße befindet sich halt in Ostberlin. Ich wage die Aussage, das Funkhaus wäre noch in Betrieb, stünde es in Westberlin. Man nennt so etwas Siegermentalität. Da ignoriert man auch gerne mal Artikel 35 Absatz 2 des Einigungsvertrages. Die Ostdeutschen wissen ja längst, was sie von so etwas zu halten haben.
 
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Das Gelände an der Nalepastraße ist nun versteigert. Den Zuschlag bekam ein Schönheitschirurg (!), der bislang nicht für ein Interview zur verfügung stehen wollte. Dafür gab es im Medienmagazin auf Radio Eins gerade eben Interviews mit dem Auktionator und dem Chef des Babelsberger Filmorchesters, das derzeit noch in der Nalepastraße arbeitet. Nachzuhören ab irgendwann kommende Nacht hier, sowohl als RA als auch die komplette Sendung als MP3.

Ich habe den Beitrag mitgeschnitten und stelle schonmal vorab hier was rein, weils einfach zu schön ist: ein Zeitzeichen-Gong Marke Topfdeckel vom Deutschlandsender. Muß aus den 50er oder 60er Jahren stammen. Wie dieser Gong erzeugt wurde, entzieht sich bislang meiner Kenntnis.
 

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Man muß sich da wirklich emotional raushalten, ansonsten könnte man noch auf Ideen kommen, die man besser nicht umsetzen sollte... es ist zum Kotzen, wie mit der Rundfunkkultur in Deutschland umgegangen wird!
 
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Nicht nur mit der Rundfunkkultur. Immerhin, nicht alles geht so unbesehen durch, wie einige Herrschaften seit „Vilnius“ wissen.

In diesem Fall hier sticht ins Auge, wie durch Sachsen-Anhalt der Blitzverkauf an ein einheimisches Unternehmen betrieben wurde. Ich halte das für so eine bestimmte ostdeutsche Unkultur, deren bestes Beispiel sich eben gerade in Dresden findet, um mal nicht wieder mit bestimmten Rundfunkprogrammen anzufangen. Andere Hörfunkwellen sind übrigens Beispiele dafür, daß diese Unkultur zum Glück nicht allumfassend ist. Gepriesen seien sie, die damals den ORB ins Leben gerufen haben, den so mancher mit seinen Baracken für eine vorübergehende Erscheinung hielten. Bekanntlich kam es anders.

Also: Fahr' nach Babelsberg, um Dich wieder abzuregen! Witzisch übrigens, daß das Filmorchester auch dorthin flüchten wird ...
 
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Zurück zum Gong: gerade erkundigt: das soll tatsächlich ein Handgong am Sprechertisch gewesen sein. Also so, wie es beim hr als Notfallvariante vorgesehen war...
 
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Radiowaves schrieb:
Man muß sich da wirklich emotional raushalten, ansonsten könnte man noch auf Ideen kommen, die man besser nicht umsetzen sollte... es ist zum Kotzen, wie mit der Rundfunkkultur in Deutschland umgegangen wird!

Und es scheint nicht vorbei zu sein. Dieser wiederholte Verkauf macht keinen koscheren Eindruck. Wenn man den Informationen der Berliner Presse über die Versteigerung folgt, sieht dieser Arzt nach einem Strohmann aus.
Die wahren Käufer halten sich im Hintergrund und sind offenbar wieder nur auf schnellen Reibach aus. Der Preis von 4,7 Mio ist immer noch ein Schnäppchen für das Gelände. Da kann noch satt verdient werden.

Ich zitiere einen der Mieter: "Willkommen in der Bananenrepublik !"
 
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Radiowaves schrieb:
Ohne mich nach eventuell verfügbaren Ersatzteilen erkundigt zu haben: was brauchste denn für Spannungen und Stöme? Vielleicht tuts ja ein nicht-originaler Ersatztrafo?
Und, stimmt: Trafos wickeln lassen war etwas, das wir uns mit dem Ende der DDR ganz schnell abgeschminkt haben. :D


Wenn ich mich jetzt noch richtig erinnere hatte der Trafo 1X 65V 1X 26V mit Mittelabgriff dann 1x 6,3V und 1x500V ;)

Also leider nix sehr übliches und ohne zu wissen wieviel Strom die einzelnen Wicklungen bereitstellen sollen, unmöglich zum selberschustern. Ich hoff hald darauf, daß ich irgendwann doch noch jemanden finde, der noch alte ersatzteile hat.
Wäre sehr schade um das schöne Teil....... :rolleyes:
 
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Sachsen-Anhalt erstattet Anzeige wegen Verkaufs des DDR-Rundfunkzentrums


Der umstrittene Verkauf des ehemaligen Rundfunkzentrums der DDR an der Berliner Nalepastraße hat juristische Folgen. Das Finanzministerium von Sachsen-Anhalt hat jetzt angekündigt, Strafanzeige gegen unbekannt wegen des Verdachts der Untreue und des Betrugs zu erstatten. Grundlage der Entscheidung ist ein Zwischenbericht der für das Liegenschafts- und Immobilienmanagement Sachsen-Anhalt (Limsa) zuständigen Fachaufsicht, wonach es im Zuge der Verkaufsaktivitäten des Rundfunkzentrums Unregelmäßigkeiten gegeben hat. Die Limsa war im Auftrag der neuen Länder und Berlins für den Verkauf der Liegenschaft zuständig. Das Finanzministerium prüft nach eigenen Angaben zudem, ob gegen weitere am Verkauf beteiligte Mitarbeiter beamtenrechtliche Disziplinarverfahren bzw. arbeitsrechtliche Schritte eingeleitet werden. Limsa-Geschäftsführer Hans-Erich Gerst war bereits vor einigen Wochen von seiner Funktion entbunden worden.

Quelle: Immobilien-Zeitung
 
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... grad im rbb-inforadio gehört - möglicherweise Regressforderungen etc. Hat einer von euch genauere Infos oder einer Agentur-Meldung?
Wäre nett!
Grüße aus Hessen
Katinka
 
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Oh super, viiiielen Dank für deine Mühe - bin, nachdem ich bei einigen Suchaktionen außer dem inforadio-Interview nichts gefunden habe, gar nicht auf die Idee gekommen, die weiteren von dir genannten Quellen "anzuzapfen". Danke! (Hm, wie war das nun mit der neuen Rechtsschreibung) :)

Grüße aus Hessen
Katinka
 
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U87 schrieb:
Bleibt für mich die Frage, warum man solche aufwendigen Lösungen benutzt hat - eine Cartmaschine hätte es doch auch getan...oder denk ich da jetzt zu einfach ?
Die DDR war schon damals Technologiefuehrer - die Amis kamen erst Ende der 50er mit der CART, schau mal unter:

http://www.jimprice.com/prosound/carts.htm

The tape format was introduced to the National Association of Broadcasters by Collins Radio in 1959. In that same year, Broadcast Electronics introduced one of the first mono cart machines, the Spotmaster.
ARI Pieps schrieb:
Sachsen-Anhalt erstattet Anzeige wegen Verkaufs des DDR-Rundfunkzentrums
:wall:
Erst die DDR-Wirtschaft abwirtschaften + dann Volkseigentum gegen Schmiergeld verramschen? Gnadenlose Aufklaerung jetzt! Wenn das stimmt:

Haengt Sie hoeher, die Gauner! Dafuer spendiere ich 30 Meter Belden-Kabel.
 
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Andere Frage: Weiß vielleicht jemand von Euch, wo denn das Schallarchiv des DDR-Radios abgeblieben ist ???
 
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Lauschangriff schrieb:
Andere Frage: Weiß vielleicht jemand von Euch, wo denn das Schallarchiv des DDR-Radios abgeblieben ist ???
Zumindest ein Teil davon ist im DRA ( Deutsches Rundfunk Archiv Berlin / Wiesbaden ) gelandet.
 
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