Latino-Musik: Anteil und Testing

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Gelb

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Gerade bin ich über ein gewisses "L'Italiano" von einer/einem Toto Cutugno gestolpert, seit Jahren ist Eros Ramazotti Bestandteil vieler Mainstream-Playlists, und "La camisa negra" trieb mich von Anfang an auf die Palme. Ja, ich gebe es zu: ich kann diese Musik nicht ausstehen, ich werde dabei aggressiv. Nur läuft sie seltsamerweise auf sehr vielen Sendern (Ö/R und Privat gleichermaßen) und in so ziemlich jedem Bundesland.

Daher die Frage, besonders an die lieben Musikredakteure: wie gut testet Latino-Mucke? Gibt es Erhebungen, die italienischpanische Musik im vorliegenden Ausmaße rechtfertigen?

Um nicht mißverstanden zu werden: ich gebe zu, daß ich, wie oben beschrieben, andere Musikrichtungen deutlich bevorzuge, aber es interessiert mich einfach, wie sich diese Beobachtung aus Sicht einer Musikredaktion erklären läßt.
 
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Ich steh auf italienische und Latino- Musik. Damit hätte sich Deine Haltung zumindest neutralisiert. :D
 
AW: Latino-Musik: Anteil und Testing

Deine Vorlieben, Tom, sind allgemein bekannt. :D


Und natürlich testen bestimmte Latino-Sachen gut, gelb. Günstig (harhar) ist, wenn sie nicht allzusehr aus dem Rahmen fallen -sprich, immer noch schön poppig produziert sind wie Shakira zum Beispiel. Oder wenn die Herrschaften der Black Eyed Peas sich mit Sergio Mendez zusammentun.

Was allerdings der Eros mit Latino zu tun haben soll, will mir nicht so recht in den Kopf, ehrlich gesagt.
 
AW: Latino-Musik: Anteil und Testing

Eine neumodische Erscheinung, wie ich finde. Vor 15 oder 20 Jahren gab's nicht ansatzweise soviel Musik von der Sorte, wenn ich mich recht erinnere.

Und wem Eros zu wenig latinomäßig klingt, dem schlage ich vor, meinen eingangs erwähnten Begriff "latino" in "italatino" umzugestalten. Für mich gibt sich das nicht viel.
 
AW: Latino-Musik: Anteil und Testing

bin zwar keine Musikredaktion, aber ich mag auch einen gewissen Anteil von "Latino"-Musik ganz gerne.

Gerade das von Dir genannte "Camisa negra" ist in meinen Augen recht ausgefallen und völlig zurecht erfolgreich. Ganz im Gegensatz zu Songs die in den letzten Jahren von sogenannten Latinos wie R.Martin und Iglesias kam. Das war eher schwach.

Ein Grund weshalb diese Musik so gut im Radio ankommt sehe ich bei den Hörerinnen. Ich glaube dass viele von ihnen besonders gerne solche Songs hören, und damit schöne Erinnerungen an Sommerurlaube verbinden (ein Vorurteil ??). Die Songs verbreiten wohl gute Laune :)
 
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Wenn schon Latino, dann bitte auch spanisch oder portugiesisch und nicht "Spanglisch" wie bei Shakira.

Englischsprachige Mugge ist ja wirklich ausreichend vorzufinden.
 
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Gelb schrieb:
Das sagst Du doch jetzt nur, um mich zu ärgern ;)

Nein, das wahr schon wahr. Wobei ich eher italienische, als Latino- Musik mag.
Ich geb Dir ein Beispiel. Geradezu genial finde ich "Pazzo di lei" von Biagio Antonacci.
Viel schöner als so einige zweitklassige Auskopplungen von Eros. Überhaupt ist Italien eine Fundgrube für schönen, melodischen Pop- Rock.

Du gehörst im Übrigen zu den wenigen, die ich gar nicht ärgern möchte. :)
Da gibt es andere. :D
 
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Gelb schrieb:
Gerade bin ich über ein gewisses "L'Italiano" von einer/einem Toto Cutugno gestolpert

Du bist wohl noch ziemlich jung.

L'Italiano von Toto Cotugno (definitiv männlich) wurde Anfang/Mitte der 80er in der Blütezeit des Italo-Pop rauf und runtergespielt. OK, gemessen an heutigen Dudelintervallen kam es zwar auch damals nur recht selten, aber dieses Stück sollte eigentlich zum musikalischen Grundwissen gehören.

Italienische Musik klingt eigentlich noch halbwegs gut, aber mit dem Latino-Gejaule kann ich rein gar nichts anfangen.
 
AW: Latino-Musik: Anteil und Testing

Tja, gelb. Ich möchte nicht wissen, wie Du reagieren würdest, wenn der Moderator eines Öffis Deiner Wahl bei der Ansage eines Titels den ...


Gelb schrieb:
... Begriff "latino" in "italatino" um .. gestalten....


... würde.
Lateinamerika hat nun wirklich sehr, sehr wenig mit Italien zu tun. Aber nun genug davon.


(Ich freu mich, Makeitso! :) )
 
AW: Latino-Musik: Anteil und Testing

Ich hasse die Black Eyed Peas, ich hasse Eros Rambazamba und ich hasse Juanes. Aus dem einfachen Grund dass bei denen jeder Song absolut gleich klingt.

Das bisschen Latino, was im deutschen Radio läuft, kann man absolut vergessen.

Ich höre gerne spanische Sender, und was man da hört, ist schon wesentlich besser.

Einige wenige gute Sachen schwappen auch nach Mitteleuropa rüber, z.B. Orishas oder Marquess. Aber wenn man Latinomusik wirklich mag, sollte man keine deutschen Sender hören.
 
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Muss euch ein "grosser" Italiener aufklären? *scherz*

"L´Italiano" von Salvatore "Toto" Cotugno ist von 1982 und praktisch die "inoffizielle Hymne" Italiens, jedenfalls der vielen Milionen "Emigranti" auf der ganzen Welt...(der langjährigen Aussiedlern, wohlbemerkt...)

Herr Cotugno hat mit "1992"-("United Europe") im Jahr 1990 den "Eurovision Song Contest" in Zagreb (damals Jugoslawien, jetzt Kroatien) gewonnen. Ausserdem schrieb er viele Songs auch z.B. für Adriano Celentano, der wohl jedem ein Begriff sein wird.

Kurz zu den "Latino-Tracks": Die Besten sind meiner Meinung nach, diejenigen Tracks die sich der Stile "Merengue", "Bachata" und "Salsa" bedienen, da gibt es eine grosse Anzahl an Künstlern, die ziemlich erfolgreich sind. Nichts anderes! Solche "schwachen" Produktionen, wie die von Shakira oder B.E.P. lassen in mir nur ein müdes Lächeln hervorzaubern und langweilen nur noch.

Salute vom Radioinsider.
 
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Wenn Latino-Musik, dann auch richtige und nicht dieser Pop-Quatsch mit Latin-Note wie bei meiner Hassfigur Shakira. Daß ist ungefähr so authentisch wie der volkstümliche Schlagerkram, wo die Sänger halt in Lederhose auftreten und vielleicht eine Ziehorgel dabei haben und denselben Müll singen wie die Kollegen in Rüschenhemd und Bundfaltenhose.

Die bei uns gängig verbreitete Ramazottl-Italomucke geht mir tierisch auf den Zeiger. Ich hege den Verdacht, daß jede Pizzeria bei Eröffnung 10 Eros-CDs geliefert bekommt zur Tyrannisierung der Gäste. Die Radiosender werden dann leider gleich noch mitbeliefert. Ich schliesse nicht aus, daß es in Italien interessante Musik gibt. Angelo Branduardi ist einer der wenigen, den ich von dort kenne und auch schätze.
 
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@exhörer: "jung" ist Auslegungssache. Es passiert mir durchaus, daß ich von der Tante an der Kasse im HL oder im Edeka nach meinem Ausweis gefragt werde, wenn ich eine Pulle Schnaps kaufe (Passiert nicht oft, aber kam schon vor. Also daß ich Schnaps gekauft habe.). Andererseits habe ich meinen Führerschein zu Zeiten gemacht, als wir alle noch mit DM bezahlt haben und es SWR3 noch nicht gab. Ob der Titel, um den es Dir geht, tatsächlich zum "musikalischen Grundwissen" gehört, wage ich zu bezweifeln, aber diese Meinung hast Du ja selber durch Gebrauch von "eigentlich" wieder revidiert.

@Ludwig: Ich weiß nicht, ob es eine verifizierbare Definition für Latino-Mucke gibt und falls ja, ob Italo-Mucke da mit reinfällt. Ich für mich zähle sie jedenfalls dazu, weil ich keinen wirklichen Unterschied zwischen Italo-Pop und Latino-Pop feststellen kann. Werft mir das vor oder laßt es bleiben, aber ich kann es beides nicht ertragen, und es ist mir einfach ein Rätsel, daß so viele Sender trotzdem dieses Zeug spielen. Ganz offensichtlich bin ich ja mit meiner Meinung nicht alleine.

Im übrigen warte ich nur darauf, bis jemand hergeht und sagt: "Mensch, Gelb! Es gibt halt einen Markt dafür! Es gibt halt Leute, denen gefällt das!" Natürlich. Es soll sogar Leute geben, denen Techno und Hard-House gefallen oder Death Metal oder irische Folklore. Auffallend ist eben nur, daß dieses (jawohl!) Italatinohispanicportugisischeodersonstwasfürmusik auf sämtlichen Sendern von CHR bis MOR zu hören ist, und ich frage mich wirklich, wieso und ob es hierzulande tatsächlich einen soooooo großen Markt dafür gibt, oder ob das vielleicht einfach nur Bequemlichkeit oder Gewohnheit ist.
 
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Die Wirklichkeit ist doch, dass wir hier ausschließlich Mugge aus den deutschen und US-Charts vorgesetzt bekommen. Und wenn in den Staaten grad eine Latino-Welle anliegt schwappt die mit geringer Verzögerung zu uns hinüber.

Was in Europa so läuft sehen wir einmal im Jahr im Fernsehen (Eurovision Contest) und sind dann häufig überrascht. Wer schon kennt die Top Ten unserer nicht deutschsprachigen Nachbarn (Frankreich, Belgien, Dänemark, Niederlande, Polen, Tschechei), von entfernteren Europäern oder gar Afrikanern und Asiaten ganz zu schweigen? :confused: Im Radio ist davon höchstens auf Hochkulturwellen etwas zu vernehmen. :(
 
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@Wuffi: Das ist sinngemäß genau das, was ich an anderer Stelle bereits erwähnt habe:
Sonata Arctica: Hardrock/Metal (Finnland, gehört bei YLE X)
Zerno Nine: Hardrock/Metal (Finnland, gehört bei YLE X)
Fuckface: Crossover/Grunge (Norwegen, gehört bei NRK P3)
Shy: Easy Listening (Österreich, gehört bei FM 4)
Folk & Røvere: Easy Listening/Hip Hop (Norwegen, gehört bei NRK P3)

In Deutschland habe ich das alles noch nie im Radio gehört (obwohl alles, was ich gerade exemplarisch genannt habe, auch kompatibel für den deutschen Radiomarkt ist - sogar die beiden Hardrocker). Dafür werde ich hier aber mit Eros Rammakotzi, Huanes, Iglesias, Shakira und wie-sie-sonst-noch-heißen vollgeballert. Und das stinkt mir ganz einfach.
 
AW: Latino-Musik: Anteil und Testing

Was den Begriff "Latino" betrifft, so scheint dieser hauptsächlich in den USA für (männliche) Personen, welche aus Ibero-Amerika / Lateinamerika stammen d.h. spanisch / protugiesisch sprechende (Süd)Amerikaner gebräuchlich zu sein.
Ich stimme den Vorrednern natürlich zu, dass die meiste "Latino-Mucke", welche bei uns im Radio läuft, wenig mit "echter" Volksmusik aus diesen Ländern zu tun hat und der Vergleich mit volkstümlicher Musik ist da gar nicht mal so verkehrt. ;)

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AW: Latino-Musik: Anteil und Testing

Wirklich peinlich wird es, wenn Musikverantwortliche so eine Null wie "MARQUESS" mit"EL TEMPERAMENTO" in die Rotation aufnehmen. Bin ich eigentlich der Einzige, der da grottenschlechtes Spanisch heraushört? Ein in Hannover ansässiger Italiener mit einem Akzent zum Davonlaufen, billigen Versatzstücken aus Juanes- und Gypsy Kings-Stücken. Aber Rotation bis zum Knochenkotzen. Unglaublich!!!
 
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