Stimmen-Kompressor für Aufnahmen im Radio-Studio

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classicsFM

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Hallo,

welchen guten Kompressor bzw. Soundprozessor könnt ihr für aufnahmen im Studio (Jingles / Spots / Beiträge) empfehlen?

Preis bis max. 500 Euro

Grüße
 
AW: Stimmen Kompressor für Aufnahmen im Radio Studio

Also ich würde erstmal ganz klar "Beiträge" von
"Jingles & Spots" trennen. Das sind ja in Sachen
Komprimierung zwei unterschiedliche paar Schuh.

Bei Jingles und Spots kannst du eigentlich ohne
Kompressor einsprechen weil du ja sowieso noch
per Software an dem Audio rumschraubst. Ich
würde sogar generell dazu tendieren es so zu tun.

Bei "Beiträgen" ist es natürlich sinnvoll.
Bis 500.- Euro ist dann die Auswahl natürlich auch
nicht sooo groß. Ich würde aber in dem Preissegment
auf jeden Fall einen DBX 166 Kompressor nehmen. Damit
habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Und die DBX Kompressoren gibt´s schon unter 300 Euro.
Von Behringer sollte man dabei die Finger lassen.


Gruß der Tim
 
AW: Stimmen-Kompressor für Aufnahmen im Radio-Studio

Vielleicht bekommst Du für das Geld aber schon irgendwo einen gebrauchten Yellotec VIP1. Der wird in vielen Radiosendern im Mikrofonweg eingesetzt.
 
AW: Stimmen-Kompressor für Aufnahmen im Radio-Studio

Ich möchte mich timmeyy anschließen.

Nach langer Recherche hier im Forum habe ich mich dann auch für den dbx 166 XL entschieden.
Sein Job ist es, zwei Mikrofone über die Inserts des Pultes zu bändigen. Und ich muss zugeben, er macht das gut. Die Einstellerei ist zwar so 'n Ding für sich, aber für einen noob wie mich ist der Auto-Mode bei Attack und Release recht hilfreich.

Momentan sitze ich schon wieder an der Einstellerei, aber nur, weil in ganz bestimmten Situationen hard knee besser zu sein scheint als soft knee. Neulich habe ich wohl leicht übersteuert - vermutlich war da der Limiter zu langsam. Das treibe ich dem jetzt aus.

Ansonsten: Sensationelle Ergebnisse.
Und wie sich der Unterschied zwischen einer trocken eingesprochenen SV und dem Endprodukt anhört, stelle ich auf Anfrage gern zur Verfügung (wenn derjenige, für den ich das gemacht habe, Freigabe erteilt).

Gruß, Uli
 
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Aber es gibt doch noch diesen Goldmind und andere vergleichbare Produkte ab 600,- € aufwärts. Habe ich zwar selbst (noch) nicht in Verwendung, aber sollen einfach der Hammer sein - ich lege mir auf jeden Fall sowas noch zu und berichte dann gerne. Kann aber noch dauern... :wow:
 
AW: Stimmen-Kompressor für Aufnahmen im Radio-Studio

Neulich habe ich wohl leicht übersteuert - vermutlich war da der Limiter zu langsam.
Nur mal nebenbei: Die ganze Kompression ist nicht dazu da, Übersteuerungen zu verhindern. Das muß man schon selber (oder weitere Geräte damit beauftragen – die das natürlich auch nur mehr oder weniger gut können). ;)


Gruß TSD
 
AW: Stimmen-Kompressor für Aufnahmen im Radio-Studio

Nur mal nebenbei: Die ganze Kompression ist nicht dazu da, Übersteuerungen zu verhindern. Das muß man schon selber (oder weitere Geräte damit beauftragen – die das natürlich auch nur mehr oder weniger gut können).
Richtig und danke für den Hinweis.
Nun ist der dbx 166 XL nicht ausschließlich ein Kompressor - er hat ja die Sektionen "Expander / Gate", "Compressor" sowie "Limiter". In letzterem Teil musste ich nachschrauben.

Meine Vermutung: Durch den soft knee Modus kam das Signal bei spontanen Laut-Äußerungen (z.B. Lachen) zu spät im Limiter an. Im hard knee-Modus hingegen springt offenbar zuerst der Limiter an, noch bevor der Threshold "Above" meldet. Außerdem habe ich nicht allzu stark komprimiert; der Wert liegt bei etwas über 1,3:1.
Ich werd's mir mal anhören, habe gerade einen post-Mitschnitt erzeugt.

Wie ich ja schon mal geschrieben habe, geht es mir an der Stelle erst mal um ein sauberes Mikrofonsignal. Die Summe will ich ja noch mal durch ein Multiband-Processing jagen. Aber da ist ein vorher sauberes Signal doch auf jeden Fall besser, oder?

So ich mich recht erinnere, stammt der Hinweis mit dem dbx im Insert statt im AUX-Weg ja auch von Dir (falls nicht, ich bin dem Tipp-Geber jedenfalls immer noch dankbar).

Gruß, Uli ;)
 
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Ja klar soll alles sauber sein: shit in – shit out. Wie genau Dein Gerät sich aber in den verschiedenen Modi verhält (Zeitkonstanten, kennlinien usw.), kann ich von hier schlecht nachvollziehen, da ist eine Einstellung nach (kritischem) Gehör – und so, daß nirgendwo ärgerliche LEDs blinken – natürlich erstmal in Ordnung.


Gruß TSD
 
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Werde mir die genannten Geräte mal näher betrachten. Vielen Dank für die Antworten.
 
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Ich möchte ebenfalls die Yellowtec VIP empfehlen. Ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht... Und Domian benutzt sie auch...
 
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... oder einen Jünger D01 oder D02. Absolut idiotensicher zu bedienen und anzusteuern, mit stets schönem Ergebnis. Aber leider zu einem gigantischen Preis.
 
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Huhu,

mal ne Frage: Wenn ich Beiträge einspreche, sollte ich dann einen Hardware-Kompressor haben oder geht das auch mit Softwarelösungen für Nachbearbeitung, wie z.B. Audacity?

timmeyy hat zwar ganz oben geschrieben, dass ein Kompressor für Beiträge Sinn macht, aber daran kann man ja auch später noch "rumschrauben".

Was hört sich besser an?
 
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Ist die Frage zu blöd? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es darauf keine Antwort gibt ^^
 
AW: Stimmen-Kompressor für Aufnahmen im Radio-Studio

Ist die Frage zu blöd? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es darauf keine Antwort gibt ^^

Ich würde es immer erst im Programm machen allerdings nur wenn ich ein vernünftiges Audio-Programm mit einem guten Kompressor habe.

Ansonsten macht es nur Sinn vorher zu Komprimierenv wenn man einen Kompressor hat der deutlich besser klingt als die Softwarelösung.
Eine vorhandene Komprimmierung bekommst du nachträglich nähmlich nicht mehr weg.

Gruss Joman
 
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Hallo,
ganz so einfach ist die Sache nicht zu begründen. Ein Hardwarecompressor (z.B. klassischer Channel-Strip) bewahrt den Analog/Digital Wandler im Mischpult bzw. auf der Soundkarte auch weitestgehend vor Impulsen, die zu Klipping durch Übersteuerung führen können.
Allein deshalb sollte man einen Hardwarekompressor einem Softwarekompressor eigentlich immer vorziehen. Man kann dadurch den Headroom verringern und hat damit qualitativ bessere Ergebnisse durch höheren Raumabstand.

Viele Grüße, Markus
 
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Hi!
Nachdem schon der dbx 166 XL genannt wurde, würde es mich interessieren, ob jemand auch Erfahrungen mit dem dbx 286A gemacht hat.

Danke im Vorraus.
Der Konni
 
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ich find die Yellowtec VIP's ganz nett. Gibt es um die 500 Euro gebraucht (falls Interesse könnte ich mich mal umhören, kann aber nix garantieren) und durch die Karten kann man sie auf den Moderator anpassen.
 
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Ich finde es kommt auch ganz stark darauf an für welchen Sender man die Beiträge macht, ob man überhaupt komprimieren sollte.
Ansonsten, wenn man mit Verstand pegelt braucht man nicht unbedingt einen Hardware Kompressor.
Für den Fall, daß man wirklich gut Kompressoren einstellen kann ist es natürlich praktisch, weil man dann einfach aufnehmen kann ohne irgendwas nachbearbeiten zu müssen.
 
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[Es] würde [...] mich interessieren, ob jemand auch Erfahrungen mit dem dbx 286A gemacht hat.

Ich arbeite mit dem dbx 286A jetzt seit knapp zwei Jahren. Bin zwar kein Profi im Bereich Tontechnik, aber als Anwender sehr zufrieden mit dem Vorverstärker. Besonders angenehm finde ich, dass er sich weitgehend intuitiv bedienen lässt. Den Kompressor setze ich eher sparsam ein. Lieber bearbeite ich die Aufnahme in Audition noch ein wenig nach, als dass ich sie aufgrund mangelnder Erfahrung schon auf dem Weg in den PC ruiniere :)
 
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Was mich mal interessieren würde, ob es noch Studios gibt, die die VIPs einsetzen. Ich erinnere mich, daß wir auch VIPs in den Studios hatten, das war vor 10 Jahren...Wie ist das heute? Bin da nicht so auf dem neueste Stand. Damals wurde das Ding ja als DIE Kiste für Radio, TV, Synchro usw. beworben.
 
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Der einzige Grund warum der VIP damals massenhafte Verbreitung fand war das geniale System mit den Chipkarten mit 3 Presets für jeden Moderator. Der Sound überzeugt mich bis heute nicht - unflexible Parametrierung (Kompressor mit nur 2 verschiedenen Releasezeiten - was soll das?) und ein ziemlich "künstlicher", angestrengt wirkender Gesamtsound ohne echte Detailauflösung. Das kann schon der 286A besser...
 
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Es gibt inzwischen die digitale 2. Version vom VIP. Erkennbar u.a. an den LED Ketten. Die sind beim alten gerade, beim neuen als Kreissegmente ausgeführt.

Wir haben noch eine große Zahl von VIPs der 1. Generation. Klanglich wahrlich keine Offenbarung. Die Kiste hat zu wenig Headroom, zerrt sehr schnell. Kompressorgedöns haben wir gar nicht erst benutzt.
Demnächst werden wohl die ersten bei uns rausfliegen, die Ausfallrate ist doch recht hoch.
Die 2. Generation scheint mir etwas besser zu sein.
 
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Dira, ich dachte bei Euch kommt nur Jünger ins Haus?

Im Übrigen habe ich den Eindruck, dass manche freie Autoren sich viel zu viel um ihre Gerätschaften kümmern, die Defizite aber in anderen Bereichen liegen, z.B. Sprechhaltung und -technik und Akkustik. Das ging mir auch so. Heute denke ich, bei Aufnahmen mit einem ordentlichen Mikro, einem rauschfreien Verstärker, in einem geeigneten Raum und mit einer ordentlichen Spreche müssen diese nicht noch komprimiert werden. Defizite in diesem Bereich werden auch durch Kompressoren nicht besser. Im Sender kommen sowieso noch Optimod & Co. hinzu. Die Empfehlung, nicht zu komprimieren, geben auch die Studiotechniker immer wieder, zumindest in den ÖR.
 
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