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Oder sich mal ein paar Anregungen aus dem fernen Hilversum holen. Dort wird schon seit Jahren "junges Radio" für eine Zielgruppe zwischen 14-39 Jahren gemacht, bei dem kaum Wünsche offen bleiben. Und selbst das Radio für ältere Hörer wäre für BR 1 sicher eine sinnvolle Anregung.Ich denke, sinnvoller wäre eine Umpositionierung von Bayern 3. Grosse Anstrengungen muß die Chefetage auch nicht unternehmen: Einfach ins Jahr 1992 zurückschauen - da hatte Bayern 3 die beste Musikmischung, Personalities am Mikrophon und eine geniale Jugendshow "Super3".
Ähnliches kenn ich noch von früheren HR 3 Zeiten, bevor es You FM gab.Was spricht gegen "Super3" werktäglich von 19 - 24.00 Uhr und sonntags ab nachmittags? Ein gute Attacke gegen Antenne Bayern - Bayern 3 kann hier geschickt seine Kompetenz nutzen!
Wem soll man nun glauben, der Zeit und der FAZ oder der Süddeutschen Zeitung? Zumal da anscheinend [den SZ-Artikel kenne ich nur von indirekten Zitaten] auch noch der Hörfunkdirektor jeweils widersprüchlich zitiert wird?
Was haben wir an dieser Stelle schon heftig die Existenzberechtigung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durchbuchstabiert: Wir klärten schlüssig, dass er die Legitimation für den Gebührenempfang maßgeblich seinem Kulturauftrag entnimmt. Dass die Pflege von Minderheiten-Interessen und eine umfassende Informations-Pflicht zu seinen Kernaufgaben gehören.
Gelegentliche Zweifel an „Zwangs-Gebühren“ generierten die Landes-Sender selbst: MDR, NDR, RBB und HR durch plump quotenspekulatives Schreddern ihrer Kulturkompetenz, durch bisweilen gnadenlose Programm-Trivialisierung. Der SWR noch unter seinem Finanz-Oberinspektor Peter Voß außerdem mittels Teil-Demontage seiner Klangkörper. Zärtlich warnten wir: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk schafft sich selbst ab.“
Weitgehend ausgespart von der Kritik blieben WDR und BR, die trotz gelegentlicher Schwindelanfälle in den Intendanz- und Direktionsetagen dank respektabel gepflegter Kulturwellen wenigstens ihr Soll erfüllten. Zumindest in Bayern könnte damit bald Schluss sein: Auf Quotenhatz nach Hörer-Frischfleisch neigt Hörfunkdirektor Johannes Grotzky anscheinend dazu, die Klassik-Welle Bayern 4 (immerhin 170.000 Nutzer täglich) ins technisch unausgereifte digitale Nirvana zu verbannen, um die terrestrischen UKW-Frequenzen einer sogenannten „jungen Welle“ zuzuschustern. Seine mediale Schrotflinte richtet er auf die 14- bis 29-Jährigen.
Welch ein Kurzschluss. Hätte Grotzky selbst mal als aufmerksamer Zuhörer die diesjährigen Münchner Medientage besucht, wären ihm solche möchtegern-populistischen Hirn-Flatuleszenzen geräuschlos entwichen. Die Veränderung des Rundfunkhörer-Verhaltens gestaltet sich dank Internet, Podcast und User-generiertem Content im Web dramatisch. Die als Zielgruppe angepeilten „Kids“ sind für den konventionellen Funk weitgehend verloren. Sie surfen, chatten, loaden up und down. Dies belegen die Einschalt-Analysen aller Jugendwellen lückenlos. So dümpelt im Südwesten „Das Ding“ bei 1,4 Prozent, der hippe Sender „Fritz“ schwand binnen Jahresfrist von 7 auf gut 5 Prozent Einschaltquote. Öffentlich-rechtliche Mainstream-Wellen wie RadioEins vom RBB, Eins Live (WDR) sowie die immer ähnlicher klingenden Ausstrahlungen von Bayern 1 und Bayern 3 verlieren kontinuierlich an Zuspruch, die Altersstruktur der „User“ wandert vom „Twen“ ins „Mid-Age“.
Wohlgemerkt: Wir hätten gar nichts gegen ein Jugendradio, wenn es denn, siehe oben, einen Sinn machte und nicht gegen die bescheidenen Kultur-reservate im öffentlich-rechtlichen System ausgespielt würde. Das Jugendradio gehört genuin ins Web. So bekäme – durch eigenständige redaktionelle Kompetenz – das Internet-Angebot unserer Rundfunkanstalten eine glaubwürdige Legitimation: Es könnte sich vom meist flachen Selfmade-Schrott der Blogs und dem Marketing-Geflacker der Industrie-Podcaster und Download-Plattformen qualitätvoll abheben. Somit würde vielleicht sogar einer Kommunikations-Degeneration entgegengewirkt, die an den Umgang in antiautoritären Kindergärten vor dreißig Jahren erinnert. Und: Zwei hochfinanzierte, zudem auch noch werbegefütterte Berieselungswellen pro Landessender sind im öffentlich-rechtlichen Hörfunk genug. Sollte in diesem akustischen Flachbett überhaupt Differenzierung möglich sein, wäre hier größeres Redakteurs-Engagement angebracht. Gegen die Verbannung der Klassik-Frequenzen in die reale Unhörbarkeit ist jedenfalls Sturm zu laufen. Zumal gemeinsam mit Bayern 4 Klassik auch die renommierten Klangkörper des Bayerischen Rundfunks ins Abseits zu geraten drohen.
Bei seiner Generalversammlung hat sich der Deutsche Musikrat soeben energisch gegen solche Banausen-Planungen gewandt, der Bayerische Musikrat stellte ein Unterschrifts-Formular auf seine Website, das ausgedruckt werden kann. Besuchen Sie bitte: www.bayerischer-musikrat.de – und machen Sie von Ihrem Recht Gebrauch, gegen weitere Verblödungs- und Verödungs-Tendenzen hierzulande Ihre Stimme zu erheben.
Da wird lauthals über Bildungsnotstand, Landes-Flucht und Unterschicht-Problematik gejammert – und die wenigen kleinen Korrekturinstrumente sollen dann auch noch blindwütigen Ökonomie- und Quotenfetischisten zum Opfer fallen. Es ist zum – Davonlaufen
natürlich doppelter Quatsch, denn weder verliert der Sender "kontinuierlich" an Zuspruch, eher das Gegenteil ist der Fall, noch ist er eine "Mainstream-Welle". Und Satzteile wieÖffentlich-rechtliche Mainstream-Wellen wie RadioEins vom RBB (...) verlieren kontinuierlich an Zuspruch
sind und bleiben Gruseldeutsch.wenn es denn (...) einen Sinn machte
Warum nicht aus B2 und B4 eine kulturorientierte Welle im Stil von Deutschlandradio machen? Das B2-Format ist sowieso vollkommen unschlüssig ... so hätte es wenigstens wieder einen Sinn.
Für mich ist Bayern 2 genaugenommen das einzige Radioprogramm des BR, das diesen Namen noch verdient - eigentlich sogar eines der letzten in Deutschland. Da hat sich doch alles angesammelt, was in das Formatkorsett auf den anderen Wellen nicht mehr reingepaßt hat, letztlich alles, womit man eine Rundfunkgebühr rechtfertigen kann. Klar, ich höre mir da auch nur zielgruppenspezifische Sachen an. Aber das Programm sollte keinesfalls angetastet, sondern eher unter Artenschutz gestellt werden.
zu EXALT FM und AirwaveMHz
Mit Verlaub: Bayern2 ist kein Formatradio und gerade das ist seine Stärke.
Und zum Vergleich mit gongfm und galaxy: Spricht da jemand aus dem Funkhaus in der Lilienthalstraße. Zum BR fehlt es bei Euch an allen Ecken und Enden, die einzige Gemeinsamkeit besteht darin, dass Euch genauso wie beim BR die Hörer davonlaufen und zwar in Richtung Unterföhring, Münchner Straße.
Damit spielt der Autor Kultur- und Jugendwelen auf eben jene Weise gegeneinander aus, die er den Anstalten vorwirft.
paßt natürlich auch dazu.Gruseldeutsch
Ganz genau. Nur weil die Sendestrecken thematisch zeitweise weit auseinander liegen, muss das Programm ja nicht schlecht sein.
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PS: ich bin kein mitarbeiter von gong fm
meiner meinung nach sollte der B4 so bleiben, wie er ist, weil es das einzige ist, was der BR kann - ein Klassikprogramm.
Und alles andere kann er nicht. Siehe B3...da die Jugendwelle sowieso floppen wird, weil BR von sowas eh keine ahnung hat, und es ja auch noch sender wie gongfm , galaxy usw. ggibt, sollten sie es lassen...oder am besten mal den langweiligen und eingeschlafenen B3 etwas überholen
So dümpelt im Südwesten „Das Ding“ bei 1,4 Prozent...