Sendesysteme

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Wer bekommt es denn heute noch hin saubere Übergänge per Hand zu machen?
Allein deswegen ist so eine Maschine offensichtlich notwendig.
Wie sieht das Teil überhaupt aus?
 
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Das DigiSpot sieht irgendwie nach schlecht gestalteter Excel-Tabelle aus. Für meinen Geschmack viel zu viele Informationen auf einen Blick. Und zum zweiten Screenshot: Ob die anglophonen Benutzer es lustig finden, von der Software als "Karren*rsch" bezeichnet zu werden? ;)

Wie ergonomisch diese Jingle-Maschine zu bedienen ist, ist anhand des Screenshots schlecht zu bewerten. Die Oberfläche ist schon irgendwie aufgeräumt, aber wenig ansprechend gestaltet, finde ich. Von Touchscreens im Studio halte ich persönlich gar nichts. Allein schon, weil man da nicht schonmal locker den Finger drauflegen und dann im richtigen Moment drücken kann, während man die Augen auf seinem Manuskript oder der netten Redaktionsassistentin hat ;) Auch für TV-Fernbedienungen sehr unpraktisch.

Was ist denn das, was auf dem Foto von Radio Hamburg unten auf dem dritten Bildschirm zu sehen ist? Kann das jemand identifizieren?
 
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Hier wird mit RCS gearbeitet und es ist enorm stabil (ich habe bislang über längere Zeit mit 4 verschiedenen Systemen gearbeitet und RCS ist in diesem Punkt wirklich ganz weit vorne); von der Bedienung ist es etwas "gewöhnungsbedürftig"... aber wenn man sich mal eingefunden hat geht es recht flott. Das Design ist etwas flach, aber darauf kommt es ja nicht wirklich an. In den small-studios (kleine kombinierte Sende und Produktionsstudios in denen kein festes Hauptprogramm produziert wird) hat man jetzt versuchsweise die Optimus Tastaturen eingebaut... sehr angenehmer workflow damit.
http://www.artlebedev.com/everything/optimus/ (kann man auf jedes andere System auch draufbasteln).

Und die Google Radioautomation ist auch recht interessant - das Design großartig, die Touchbedienung erfordert allerdings eine gewisse Umstellung. Stabilität hierbei: +/-
http://www.google.com/radioautomation/
 
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DAVID Systems hat jetzt einen YouTube-Channel, wie ich zufällig gesehen habe.

Total interessant für alle, die sich für Sendesysteme interessieren. In dem Channel werden unterschiedliche Funktionen der Programme in Videos gezeigt. U.a. auch vom TurboPlayer, der Sendeablaufsteuerung von DAVID.

Gibt es eigentlich noch andere Hersteller, die ihre Programme in Videos erklären? Wäre toll, mehr davon zu sehen.
 
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Also, hier mal meine Erfahrungen mit den Systemen, mit denen ich bisher gearbeitet habe:
Barth DigiSpot:
Sehr gewöhnungsbedürtig! Sowohl was das aussehen als auch den Workflow betrifft. Es ist eben wie schon angesprochen wie eine Excel-Tabelle, zwar bunt, aber keinesfalls schnell erfassbar. Alles nur mit Text, dauert eben lange, bis man den Überblick hat.
Umständlich auch, das Cuen von zwei Titeln. Nach Drücken einer Taste geht ein Editor-Fenster auf, in dem man dann den Start-Next-Punkt setzen kann, nach einigem Probieren und Anhören kriegt man dann auch einen Übergang hin. Aber eben Umständlich. Und von der Bedienung der Cartwall ganz zu schweigen.

DRS2006:
Als Playout-System für Automationsbetrieb sehr gut geeignet und läuft sehr stabil. Hatte das sowohl im normale Studiobetrieb als auch im 24/7/365 Automationsbetrieb laufen, ohne Probleme. Aber für einen professionellen großen Radiosender... Es ist durch die eigene Datenbankphilosophie eben schwierig und umständlich, mal eben schnell einen neuen Titel einzupflegen und gleich zu spielen.

mAirlist:
Auch dieses hatte ich schon im 24/7 Betrieb eingesetzt, die Handhabung ist hier einfacher als bei DRS2006, da es keine Datenbank braucht, neue Titel sind schnell verfügbar. Aber auch hier wäre ich für einen Betrieb im professionellen Bereich skeptisch.

Mediatron mediastation:
In etwa so altbacken wie Digispot, keine Grafik, keine schnell erfassbaren Icons, nur Text und dann noch schlecht lesbar. Keine skallierbaren Fesnter. Sendeplanung sehr unübersichtlich, Gesamtbetrieb unsicher, im Betrieb mit Digigram Soundkarten Delay, daher nach Tastendruck auf Cartplayer Verzögerung bis Ton kommt. Ausserdem nur Access-Datenbank. Ich will mal sehen, ob ich noch einen Screenshot finde.

Zenon:
Obwohl es so viele Applikationen hat, ist es sehr durchdacht, oder vielleicht ist das ja auch gerade der Vorteil. Was man nicht braucht, wird auch nicht installiert. Aber alle Applikationen arbeiten zusammen. Bedienung sehr einfach, intuitiv, übersichtlich. Beispiel Cuen von Titeln ist hier ganz einfach im Sendeplan möglich, ohne dass ein weiteres Fenster sich öffnet und alles andere verdeckt. Voicetracking ist hervorragend. Klar, als Administrator hat man einiges zu tun, bis alles so läuft wie es soll, aber dafür gibt es auch entsprechend Unterstützung. Übrigens, die oben erwähnten Digigram Soundkarten tun jetzt unter Zenon ihren Dienst, klappt hervorragend, ohne Delay! Was also in drei Teufels Namen hat Mediation geritten, so einen M... zu programmieren?

Von d'Accord habe ich nur gehört, dass es recht anfällig sein soll. Nachrichten-O-Töne würden aus dem Text verschwinden, kurz bevor der Newsman sie braucht, es sei nicht so betriebssicher. Das kann ich aber nicht bestätigen, habe es nur vom Hörensagen.

Wer hat noch weitere Erfahrungen mit diesen oder anderen Sendesystemen?
 
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@ Ruderer
Es hängt auch immer stark davon ab, wie gut ein System im Sender installiert wurde, wie gut es von der Technik gepflegt wird und vor allem wie gut die Schulung an die Nutzer durchgeführt wurde.
In Deinen Aussagen lese ich viele Behauptungen, die auf Schulungsdefizite zurückzuführen sind (z.B. CueIn und Cartwall Barth Digispot). Die Latenzen mit den Digigram Karten sind auf Installationsfehler zurückzuführen (Mediatron). Und mit Aussagen wie "habe ich gehört" kann man auch nicht viel anfangen.
Markus
 
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@Markus: Zeigt sich die Qualität eines Sendesystems nicht (zumindest auch) darin, daß man es weitestgehend 'intuitiv', das heißt, ohne große Schulung bedienen kann?
Offenbar ist das bei dem genannten Produkt nicht so.

Ich persönlich hatte es ebenfalls schon mit diversen Programmen zu tun. Einige sind vom Markt verschwunden, andere wurden hier schon diskutiert oder sind Quasi-Standard in ihrer jeweiligen Welt. Beispielsweise Dalet, das hier noch niemand genannt hat. Oder Dira, das eher in der ARD-Welt zuhause ist.
Ich halte nach wie vor den Sende-Assist und die Cartwall von Dalet für sehr gut bedienbar und übersichtlich (auch ohne Schulung), während die Bedienelemente des Dira-Produkts im Vollausbau für mich eher unübersichtlich sind.
Die Stabilitätsprobleme aus den Anfängen von Dalets 5er-Version sind lange behoben. Das Datenbank-Frontend ist brauchbar, je nach Konfiguration. Die Produktionsoberfläche ist mE. allerdings eher suboptimal.

Dira läuft - und läuft - und läuft ... in seiner Preislage muß es das auch.
Das Datenbank-Frontend ist nahezu komplett frei programmierbar - ein guter Sysadmin, und es gibt nahezu keine Probleme mehr mit falschen Einträgen. Bei der Produktionsumgebung ist das System anpassbar auch auf Fremdprodukte - zumindest die David-Programme sind brauchbar einzubinden.
 
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Wir haben beim Kauf eines neuen Loggers eine Demo der zugehörigen Sendeautomation bekommen: WinJay, ein italienisches Programm. Sah ganz vielversprechend aus:

WinJay

Wir bleiben vorläufig aber trotzdem erstmal bei DRS.
 
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LogJay? Habe ich mir gerade mal durchgelesen... Wow, für sowas zahlt man Geld? Kannst du sagen, wieviel?

ca. 350 plus MwSt. Deutscher Vertrieb läuft über Dimeso (Bad Aibling). Unser vorheriges System war um ein mehrfaches teurer, extrem umständlich zu installieren und fast unbedienbar.

@timmeyy: Wat der Bauer nicht kennt...
 
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Das sagt ausgerechnet jemand, der mit DRS (!) sendet. Das ist so ziemlich das Allerletzte, aber egal...
 
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@Gelb: Was stört Dich an dem Produkt? Es ist doch so schlecht nicht - relativ übersichtlich, durchaus einfach zu bedienen und leidlich an eigene Bedürfnisse (Hardware) anpassbar. Und wenn man jetzt nicht gerade Wert darauf legt, die einzelnen Mixerkanäle analog auf einem externen Mixer regeln zu können, kann es fast alles einer 'richtigen' Automation im k-Euro Bereich und läuft auch an sich recht stabil. Zumindest in kleineren bis mittleren Installationen. Da dürfte das Preis-Leistungsverhältnis doch halbwegs stimmen, oder?
 
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Vielleicht bin ich da zu anspruchsvoll und zu sehr radiomaxverwöhnt. Mit DRS habe ich (zum Glück) auch schon lange nicht mehr arbeiten müssen, aber soweit ich das in Erinnerung habe, hat das mit einer Sendeablaufsteuerung nicht viel zu tun. Es ist vielleicht eher ein besserer Winamp aber keinesfalls ein ernstzunehmendes Sendesystem.
 
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aber soweit ich das in Erinnerung habe, hat das mit einer Sendeablaufsteuerung nicht viel zu tun. Es ist vielleicht eher ein besserer Winamp

Nicht wirklich. Es hat gewisse Einschränkungen (V 2.11), die auf der anderen Seite aber auch die Bedienung erheblich vereinfachen (nur eine Kategorienzuordnung für Musik etc.). Mit etwas geschickter Programmierung kriegt man im vollautomatischen und halbautomatischen Betrieb aber exakt die Ergebnisse, die man haben will, und das bei minimalem Aufwand im Betrieb. In 8 Jahren ist das Programm bei uns nur zweimal hängengeblieben. Ich finde es allerdings auch sehr bedauerlich, dass die Weiterentwicklung (V3) seit Jahren nicht vom Fleck kommt.

Noch eine Frage an die Spezialisten: Gibt es eine Sendeautomatisierung, bei der man Zusatzinfos wie Anmoderationen oder Musikinfos mit in die Datenbank einpflegen kann und die im Betrieb übers Netzwerk auf einen zweiten Rechner (Monitor) in brauchbarer Größe zum Vorlesen darstellen kann? Möglichst nicht im fünfstelligen Eurobereich pro Einzellizenz.
 
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Ja, mAirList! Mit einer Layoutanpassung kann man ein Infofenster auf den rechten Schirm platzieren (wie beim Radiomax), dort können Infos angezeigt werden, die bei einem Element hinterlegt sind.
 
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Soweit ich mAirlist bislang kennengelernt habe, besitzt die Suite keine Funktionalität bezüglich eines Rotationsmoduls, einer Remote-Steuerung oder einer Commercial-Steuerung. Hat sich das inzwischen geändert?
 
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Soweit ich mAirlist bislang kennengelernt habe, besitzt die Suite keine Funktionalität bezüglich eines Rotationsmoduls, einer Remote-Steuerung oder einer Commercial-Steuerung. Hat sich das inzwischen geändert?

Ein Rotationsmodul ist in der DB in einfacher Form schon enthalten. Ebenso können zeitlich gesteuerte Events realisiert werden....Start On Time etc.
Selbst Regionalisierungsmöglichkeiten sind eingebaut.
 
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Nicht zu vergessen auch die Faderstart-Möglichkeit. Mit anderen Worten: mAirList ist erwachsen geworden... ;)
 
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Faderstart über diverse Hardware-Schnittstellen war so ziemlich das erste, was mAirList konnte.
 
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