In Thüringen jedenfalls möchte man DAB+ weiter ausbauen und unterstützten.
Mich würde überraschen, wenn die großen Privaten in Thüringen dabei mitmachen wollten (Antenne Thüringen) bzw. finanziell könnten (Landeswelle). Für Top40 gilt, soweit ich das im Gefühl habe: "Was bitteschön ist ein Radio? Wir sind jung, man hört uns über die App."
Vor Jahren hätte man die Chance gehabt, zusammen mit dem MDR Regionalmuxe aufbauen zu lassen - im Unterschied zu Bayern wäre es sogar noch "unverfänglicher", da der Betreiber der Muxe nicht MDR hieße, sondern Media Broadcast oder wer sonst externes in Frage käme. Somit kämen Private und Öffis zu gleichen Konditionen an das Thema ran. Man wollte aber nicht - seitens der Privaten. Nun müssen sie alleine ihren Mux aufbauen. Viel Vergnügen mit je 5 Versionen von AThü und Landeswelle im Mux. Voll die Vielfalt. Wie soll das Geschäftsmodell funktionieren?
sprich den Vorteil GLEICHWELLENNETZ in einem Bundesland auf langen Strecken nutzen
Das klappt aber nicht, wenn du als Privatradio von den Werbeeinnahmen abhängig bist und manche Werbetreibenden nicht für ein ganzes Bundesland buchen können oder wollen. Die Regionalisierung sichert hier kleinere Werbekunden - und ist teils aufgrund Auflagen zur Berichterstattung auch anderweitig nötig. Thüringen müsste man für die Privaten in 5 Regionen zerlegen, für MDR Thüringen in 4. Der MDR spielt die Regios parallel aus und bietet dadurch auf DAB ein Klangerlebnis, das an Sprachsynthese erinnert. Dreck, einfach nur akustischer Dreck mit Ausnahme von MDR Klassik.
Regionalmuxe für MDR Thüringen, Antenne Thüringen, Landeswelle, Vogtlandradio und Teddy (zzgl. neuer Kandidaten) sowie ein Landesmux für die anderen MDR-Programme, Top40 und ggf. neue Kandidaten (warum denn nicht z.B. Antenne-Thüringen-"Yesterhits" -Channel mit den AThü-Nachrichten und live-Servicemeldungen thüringenweit auf DAB+?) hätten was attraktiveres werden können, bei noch entsprechend brauchbaren Bitraten.
Im EEP 3-A hätte man in einem Landesmux MDR Kultur und MDR Klassik mit je 144 kbps LC-AAC, die anderen MDR-Programme mit je 112 kbps HE-AAC, Top40 und zwei weitere Kandidaten (Hilfe, Wettbewerb!) mit je 96 kbps HE-AAC und sogar noch einen Eventkanal (z.B. Landtagssitzungen, hatte man früher auf Mittelwelle und gehört für mich eindeutig zum öffentlich-rechtlichen Auftrag) mit 56 kbps aufschalten können. Dazu noch EPG und TPEG.
In jedem Regionalmux hätte es Platz gegeben für die jeweilige Regio von MDR Thüringen (112 kbps HE-AAC), Antenne Thüringen und Landeswelle (je 96 kbps HE-AAC), Vogtlandradio oder Teddy (96 kbps HE-AAC) und 4 weitere regionale Programme zu 3 mal 96 und 1 mal 112 kbps HE-AAC. Da wären z.B. auch die jeweiligen Bürgerfunker gut aufgehoben bei deutlich erweiterter Empfangsregion. EPG und TPEG hätten auch Platz.
Lokalmuxe waren meines Wissens nach einstmals koordiniert. Man muss nur wollen. Man will offenbar nicht.
In Thüringen ists ganz mau, wenn man ein DAB-Radio aufs Fensterbrett stellt und nicht nahe einer südlichen oder westlichen Landesgrenze wohnt. Man bekommt den Dudel von UKW nichtmal vollständig (die Privaten fehlen), man hat vom MDR 2 mal Dudel mehr (Schlagerwelt und Jump 3), immerhin hat man die DRadios vollständig und MDR Klassik dazu. Das könnte deutlich bunter sein mit den Bürgerfunkern und mit weiteren nicht-UKW-Angeboten.