Fußball im ARD-Hörfunk

freiwild

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Heute sind die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga vergeben worden. Im Fernsehen wandern die Sonntagsspiele von Sky zu DAZN, außerdem bekommt die ARD auch die Zusammenfassungsrechte am Freitag und Sonntag. Die paar Livespiele wandern vom ZDF zu Sat1, außerdem bekommt Sport1 sein wöchentliches Free-TV-Livespiel der zweiten Liga zurück. Sonst bleibt das meiste beim alten.

Soweit war das größtenteils auch schon gestern bekannt.

Was mich aber gerade überrascht hat, dass die ARD sich nun *beide* Radiorecht-Pakete geschnappt hat. Neben dem "UKW-Paket", das sie schon immer besessen hat, hat sich nun auch zusätzlich das "Netcast-Paket" erworben - jenes, mit dem bislang Amazon (und davor sport1.fm, und noch davor 90elf) alle Livespiele in voller Länge übertragen hat.

Was heißt das? Will die ARD den Live-Sport im Radio nun wieder hochfahren, nachdem sie diesen in den letzten Jahren deutlich zurückgefahren hatte (etwa kein Olympia-Radio mehr oder deutlich weniger Vollübertragungen bei den großen Tournieren). Dass die ARD künftig für jedes einzelne Spiel eine Radio-Vollübertragung anbietet, kann ich mir bislang noch nicht so richtig vorstellen - oder doch?

Oder läuft es am Ende doch auf eine Sublizensierung an einen privaten Anbieter hinaus, und die ARD wollte "nur" ihre bestehende UKW-Position auch auf DAB+- und Internetübertragungswegen absichern?
 
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Könnte mir z.B. die ARD-Bundesligakonferenz schon ab Spielbeginn als Webstream gut vorstellen. Die Aufschaltung zu den entsprechenden UKW-Programmen kann dann zur gewohnten Zeit erfolgen.
 
Ich sehe das, was Vollreportagen angeht anders.
Ich glaube, da wird es eine massive Aufwertung der ARD-Audiothek geben, welche ja wie Amazon Radio auch mit Alexa kompatibel ist.
Das bietet sich im Grunde genommen wie gemalt an, dort dann alle Spiele als Vollreportage dort zu verbreiten.

Bundesligakonferenz ab Beginn mit Aufschaltung zu den UKW-Programmen in der Schlussphase macht auch Sinn. Den gleichen Gedanken hatte ich auch. Aber wie das alles wird werden wir ja noch früh genug konkret erfahren.
 
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Warum eigentlich Audiothek? Könnte man nicht - wie bei 90elf - auch die Einzelspiele über DAB+ übertragen?

[...], und die ARD wollte "nur" ihre bestehende UKW-Position auch auf DAB+- und Internetübertragungswegen absichern?
Ich konnte doch auch bisher die Schlusskonferenz übers Internet und über DAB+ empfangen. Hätte ich also sonst nur noch über UKW zuhören können?

Was ich aber noch weniger verstehe, wenn man bei Internetrechten zwischen "Web" und "Mobile" unterscheidet.
 
Die Frage ist dann aber, wo man den Platz dafür schafft. Am ehesten ja in den Landesmuxen, wo dann aber die anderen Programme ordentlich Platz machen müssen für ja meist fünf Spiele.
 
Audioreportagen von allen Spielen, und das auf DAB+, die Programmplätze gäbe es. Man nehme nur WDR Event, NDR Info Spezial, SWR Aktuell, oder B5 Plus. Der MDR und RBB müsste wohl seine Infoprogramme dafür reservieren. Die Bundesligateams aus den jeweiligen Sendegebieten würden wahrscheinlich jubeln.
 
Ja, bei SWR Aktuell Live-Fußball (also alle Einzelspiele und Konferenzen) wäre ein echter Gewinn für das Programm, auf dem abends und am Wochenende sonst viele Aufzeichnungen laufen.

Was ich aber eher meinte, dass Programme Bandbreite (nennt man das so?) abgeben müssen, damit man auch noch zusätzlich fünf Einzelspiel-Programme einspeisen kann, wie damals 90elf.

Ich denke doch, dass das Interesse nicht nur darauf liegt, dass möglichst viele Leute die Audiothek nutzen (wobei ich die vom DLF besser finde), sondern auch, dass DAB+ attraktiver wird.
 
Ein wenig Spielerei, Experimente wäre okay, aber in erster Linie hoffe ich auf QUALITÄT. Weiß noch nicht, wo eventuell ein Markt ist. Nehmen wir Fernsehen: Grundsätzlich ist Sky (mit Publc Viewing) inzwischen ja gut verbreitet. Weiß nicht, ob Hörfunk da viel gewinnen kann. Andererseits ist Samstagnachmittag die Konferenz gut gefragt - und doch wieder nicht so zugkräftig. Ich staune da immer wieder, dass hier zwar die Spiele des regionalen Clubs gut gehen, das Konferenz-Interesse aber gegen null geht. Vielleicht geht ja doch etwas, lässt sich Hörfunk als Nebenbeimedium ETWAS stärken ... Vollreportagen, fände ich gut, wenn die angeboten würden (ob sie aber so zugkräftig sind???). Vielleicht wären auch Vollreportage-Konferenzen (regional) etwas: Eine Süd-, Nord-, West-Konferenz ... naja geht wahrscheinlich kaum bei nur ier, fünf Spielen ... Und die übrigen Spiele sind ja nicht "konferenz-fähig" ...
 
Wobei viele Sender schon jetzt ihre eigenen Reporter zu Auswärtsspielen losschicken und ein Spiel doppelt besetzen, zum Teil hört man dann auch in der Konferenz wen anderes als davor.

Aber das wird man wohl kaum weiter ausbauen können.
 
Das gab`s (seltener sicherlich) schon vor 20 Jahren. Drei, vier Reporter sollten auch nicht das Problem sein (sollten sich finden lassen), ARD-Vollreportagen machen normal ja Zweier.Teams ...
 
Wobei viele Sender schon jetzt ihre eigenen Reporter zu Auswärtsspielen losschicken und ein Spiel doppelt besetzen, zum Teil hört man dann auch in der Konferenz wen anderes als davor.

Nicht nur zu Auswärtsspielen: Z.B. lieferte letzten Samstag Jens Walbrodt Einblendungen aus Köln (u.a. für SWR1), in der Konferenz kommentierte dann Armin Lehmann. Beide sind ja für den WDR tätig.
 
Der BR schickt auch zu Auswärtsspielen meistens eigene Reporter. Dieser könnten mit jeweils mit einem Partner z.B. die Vollreportagen machen. Während der Konferenz hätte der BR dann alternativ Liveberichte von den Spielen der bayerischen Teams. Eine andere Frage wäre: Was passiert am Sonntag? Da ist bisher auch viel weniger Fussball im Radio.
 
Also im Prinzip bis zu sechs Reporter pro Spiel:
Einer fürs Sendegebiet der Heimmannschaft, einer fürs Sendegebiet der Auswärtsmannschaft, einer für alle anderen Sendegebiete jeweils für die Einblendungen, einer für die Konferenz und zwei für die Vollreportage.
 
Was dieser vermaledeite Fußball den Gebührenzahler in Summe kostet spottet jeder Beschreibung. Und an anderer Stelle ist nicht mal mehr ein müder Euro übrig, um einen Menschen für eine Stunde Sendung ins Studio zu setzen, um zwischen zwei Musiktiteln wenigstens einen Halbsatz aus der Wikipedia vorzulesen.
 
Und meine Bemerkung gilt auch, wenn es statt der spekulierten sechs nur zwei Reporter fürs Radio sind, auch weil ich die horrenden Fernsehkosten mit einbezogen habe.
 
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Im Prinzip würden ja drei Reporter reichen: Einer für Einblendungen für alle Sendegebiete, einer für die Konferenz und einer für eine Vollreportage.

Oder zwei Reporter: Einer für alle Einblendungen und bisherige Konferenzen (16:08 Uhr und 16:55/16:50/16:45 Uhr) und ein anderer für die Vollreportage und eine komplette Konferenz (nach Vorbild von 90elf).

Oder auch nur ein Reporter, zu dem dann nicht nur der Konferenzmoderator schaltet, sondern auch alle anderen.

Sechs Reporter wäre die Maximalanzahl, wenn man für Einblendungen, Konferenz und Einzelspiele denselben Standard haben möchte, wie es ihn bisher bei der ARD gab.

Und ist es denn so häufig derzeit, dass sowohl die Sendeanstalt aus dem Gebiet der Heimmannschaft einen eigenen Reporter hat und die Sendeanstalt aus dem Auswärtsmannschaft auch einen eigenen und ein dritter für alle anderen die Einblendungen macht?
 
Im Prinzip würden ja drei Reporter reichen: Einer für Einblendungen für alle Sendegebiete, einer für die Konferenz und einer für eine Vollreportage.

Oder zwei Reporter: Einer für alle Einblendungen und bisherige Konferenzen (16:08 Uhr und 16:55/16:50/16:45 Uhr) und ein anderer für die Vollreportage und eine komplette Konferenz (nach Vorbild von 90elf).

Oder auch nur ein Reporter, zu dem dann nicht nur der Konferenzmoderator schaltet, sondern auch alle anderen.

Sechs Reporter wäre die Maximalanzahl, wenn man für Einblendungen, Konferenz und Einzelspiele denselben Standard haben möchte, wie es ihn bisher bei der ARD gab.

Und ist es denn so häufig derzeit, dass sowohl die Sendeanstalt aus dem Gebiet der Heimmannschaft einen eigenen Reporter hat und die Sendeanstalt aus dem Auswärtsmannschaft auch einen eigenen und ein dritter für alle anderen die Einblendungen macht?
 
Wenn beide Bayerischen Mannschaften Samstags spielen ist es beim BR so dass ein eigener Reporter beim Auswärtsspiel ist. Beim gleichzeitig stattfindenden Heimspiel sind zwei Reporter im Einsatz. Einer nur für B1 + der Schlusskonferenz, der zweite für die restlichen ARD Anstalten.
 
Ich sehe das nicht als Luxus. Eher erbärmlich, wenn Konzerne, die Unsummen für Übertragungsrechte ausgeben, nichtmal in der Lage sind, Kommentartoren in Stadien zu schicken. Einfach scheiße von a bis Z - wie manche Dinge laufen (arbeitsbedingungstechnisch und unter Qualitätsgesichtspunkt, unter journalistischen Aspekten).
 
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