Um zum Thema zurückzukommen:
Bei radioeins wird jetzt radikal gegendert; da ist, sowohl in den Moderationen als auch in den Nachrichten, nur noch von "Bürger...Innen" die Rede.
Ich finde ja, ein zwangsfinanzierter Rundfunk sollte die Sprache verwenden, die seine Finanziers sprechen und sich nicht dazu berufen fühlen, diesen eine andere Sprache zu oktroyieren. Ich will unterhalten und informiert werden, nicht erzogen. Andererseits kann es denen scheißegal sein, wie ihre Hörer (oder auch Nichthörer) das finden; bezahlen müssen die es ja trotzdem. Ob es dem Öffifunk auf Dauer guttut, sich derart von der Lebenswelt seiner Konsumenten zu entfernen, wird sich aber noch erweisen.
Den ganzen Irrsinn der Genderei offenbarte gestern übrigens ein gefaketes Korriinterview zum Twitter-Hack, in dem der Korri ungefähr neumal von "Mitarbeitenden" sprach. Das wurde dann richtig grotesk, als er ins Singular wechselte - da war es dann plötzlich "der Mitarbeitende" und damit, trotz aller Genderanstrengung, wieder ein Maskulinum.
Kurz: Das Ganze ist eine bekloppte, grammatikalisch verquere Spielwiese von Ideologen und selbsternannten Volkserziehern, die mit der Lebensrealität normaler Menschen nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. Kein Elektriker und keine Verkäuferin wird jemals von "Radfahrenden" oder "Autofahrer...Innen" sprechen.
Und das ist auch gut so.