Gendern im Radio

@Mannis Fan:
Ganz so einfach ist es nicht:
"Als drittes Geschlecht werden Personen bezeichnet oder bezeichnen sich Personen selber, die sich nicht in das binäre Geschlechtssystemmännlich“ und „weiblich“ einordnen lassen (wollen)."
Quelle: Drittes Geschlecht

Wenn schon in den Medien "gegendert" werden soll oder muss, dann gefälligst so, dass der, die, das Leser oder Hörer nicht erst überlegen muss: Was will mir der Beitrag mir jetzt sagen und von wem handelt er.
 
Je öfter ich das gesprochene *Innen jetzt auf meinen Lieblingssendern höre, desto mehr finde ich, dass sich das überhaupt nicht schlimm sondern vielmehr normal anhört und einfach einschleichen wird wie wahrscheinlich Dutzende neue Wörter jährlich. So wie vor nicht allzu vielen Jahren eben "gendern", lol.

Augeschrieben hingegen sieht das *Innen tatsächlich nicht immer so schön aus und bereitet vielleicht mehr Mühe beim Führen der Schreibfeder.
Aussprechen und verstehen, was gemeint ist, fällt aber gar nicht so schwer, meine ich.
Alles eine Frage der Gewohnheit.

Es wimmelt hier und anderswo ja auch vor englischen und denglischen Begriffen, die es so vielleicht vor 20, 30 Jahren noch gar nicht gab - und heute nutzen wir sie selbstverständlich.

Eyisch weiß nicht... Sprache lebt.

Und das Beispiel weiter oben kürzlich, "Vorstandsvorsitzende", ist brillant.
Schöne Grüße.
 
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Nein, nein, nein, nein, nein, Philieb, sorry, aber eine gesprochene Pause wegen der Verdeutlichung des Gendersterns ist per se kein neues Wort wie meinetwegen "Luftraumüberwachungsgrenze" oder "Jubelauftrieb". Der Genderstern - wenn er gesprochen wird, mit Pause und Glottisschlag vor dem "i" - ist etwas Präskriptives, das es so bisher in der deutschen Sprache noch nicht gegeben hat, ein Augment, das zu einem bestimmten Gedankenprozess anregen soll, der nichts, aber auch gar nichts mit dem eigentlichen Inhalt der Aussage zu tun hat. Gude!
 
Selbstverständlich bleibe ich beim beampelten Fußgängerüberweg stehen, wenn mir grüne Ampelfrauchen mit Zöpfchen (wieso heißen die eigentlich Ampelmännchen?) etwas gestatten wollen? Ich verlange im Halb-Sekundentakt wechselnde Symbole männlicher, meinetwegen auch weiblicher, sowie dritter und keinerlei Geschlechter!
 
Nein, nein, nein, nein, nein, Philieb, sorry, aber eine gesprochene Pause wegen der Verdeutlichung des Gendersterns ist per se kein neues Wort wie meinetwegen "Luftraumüberwachungsgrenze" oder "Jubelauftrieb".
Muss das * denn unbedingt als Pause "gesprochen" werden, kann man von der Gesellschaft nicht so viel Grips verlangen, dass die sich das dazu denken, wo es ist und sich eben nicht dazu denken wo es nicht ist?
 
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Wer hat überhaupt festgelegt, dass es sich um Männchen handelt? Es könnten ja auch Frauen mit sehr kurzen Haaren, oder sogar ohne Haare sein.
Und wenn jetzt jemand kommt, dass man keine weiblichen Attribute erkennen kann, nun, nicht alle Menschen sind gleich.

Übrigens, erinnert sich noch jemand an die alten Verkehrszeichen? Zugegeben, auch da waren die Männer in der Überzahl, aber es gab ein Schild auf dem eindeutig eine Frau zu sehen gewesen ist. Und das war das Verkehrszeichen für die Fußwege. Die Frau nimmt auf diesem Zeichen das Kind an die Hand. Das "Fußweg"-Schild gab es davor auch mit einem Mann mit Hut und Kind an der Hand. Warum hat man wohl den Mann mit Hut durch die Frau ersetzt? ;)
 
Nein, nein, nein, nein, nein, Philieb, sorry, aber eine gesprochene Pause wegen der Verdeutlichung des Gendersterns ist per se kein neues Wort wie meinetwegen "Luftraumüberwachungsgrenze" oder "Jubelauftrieb". Der Genderstern - wenn er gesprochen wird, mit Pause und Glottisschlag vor dem "i" - ist etwas Präskriptives, das es so bisher in der deutschen Sprache noch nicht gegeben hat, ein Augment, das zu einem bestimmten Gedankenprozess anregen soll, der nichts, aber auch gar nichts mit dem eigentlichen Inhalt der Aussage zu tun hat. Gude!

Ich stimme Dir zu, lieber OnkelOtto, dass sie nicht ganz natürlich gewachsen ist, die Konstruktion des *Innen-Wortungetüms,
nur finde ich trotzdem, dass die Sprecherinnen und Moderatoren (so kann es ja auch gelöst werden - Mut zum Weglassen. Lehrerinnen und Erzieher, Hausmeisterinnen und Sekretäre...) im DLF und anderswo das ganz souverän rüberbringen.

Und wenn nun schon der alte Charmeur Max Moor bei ttt so gendert, wie weiter oben beschrieben...

Ich persönlich plädiere eh für ganz neue Pluralformen, aber aufhalten können werden Du und ich den Trend zu mehr Diversität auch in der Sprache nicht. Plus - so werden halt auch alle anderen mit einbezogen.

An anderer Stelle in einem anderen Faden schrieb ich ja schonmal mit Quellenbeleg davon, dass es in Europa ungefähr genauso viele Transmenschen gibt wie rothaarige Männer mit grünen Augen.
Also wohl doch gar nicht so wenige.

Und nach einigen Milliarden Jahren Mannes-Macht hab ich eh nix gegen mehr Matriarchat.
Wer will schon ne unglückliche, sich nicht wertgeschätzt fühlende Frau?
 
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[OT]
@Lord Helmchen
Und wenn jetzt jemand kommt, dass man keine weiblichen Attribute erkennen kann, nun, nicht alle Menschen sind gleich.
Es gibt aber auch diese Ampeln:
Ampelmann_gruen.jpg

Gut, mit ganz viel Phantasie kann argumentiert werden, dass es sich um einen Florentiner Hut handelt.
[/OT]
 
@Ammerlaender:
OK, dieses Ampelmännchen sieht wirklich männlich aus. Dieses Männchen hat sich aber bisher noch nicht auf die Ampeln in Norddeutschland verirrt. Mal abgesehen von der Vorweihnachtszeit dominieren hier ganz klar die neutralen Ampelwesen. :D
 
Ich finde die Diskussion sehr gut und lehrreich, und endlich geht es auch mal in die Tiefe, und es werden prima Argumente ausgetauscht, und es beteiligen sich viele Leute.
Danke, Mami! Kriegen wir jetzt ein Eis?

Oder es lesen mehr Radioleute mit, auch for to get inspired.
Ein Radiomensch, der was auf sich hält, muß sich nicht von einem Thread in irgendeinem Forum inspirieren lassen. Jedenfalls nicht in einer solchen Angelegenheit.
 
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Danke, Mami! Kriegen wir jetzt ein Eis?

Nur veganes. Aus Kichererbsenwasser kannste prima tierfreies Eiweiß und damit Grundlage für mega Eiscreme machen.
Das Schöne ist, Du würdest den Unterschied nicht mal schmecken.

, Ein Radiomensch, der was auf sich hält, muß sich nicht von einem Thread in irgendeinem Forum inspirieren lassen. Jedenfalls nicht in einer solchen Angelegenheit.

Warum sprichst Du den anderen die Kompetenz ab?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Radiomensch, der was auf sich hält, muß sich nicht von einem Thread in irgendeinem Forum inspirieren lassen. Jedenfalls nicht in einer solchen Angelegenheit.

Das verstehe ich nicht so ganz. Sich selbst immer wieder in Frage zu stellen, über neue Argumente nachzudenken, selbst wenn man dann bei seiner bisherigen Meinung bleibt, ist doch ein Qualitätsmerkmal jeder Redaktion.
 
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