Das Rundfunk- und fernsehtechnische Zentralamt der DDR

jokeramik

Benutzer
Hallo und guten Abend,

das Rundfunk- und Fernsehtechnische Zentralamt der DDR ist ja nun schon sehr lange Geschichte.

Lebt jedoch in Form vieler genutzter Module immer noch weiter.

Um alle noch verfügbaren Unterlagen zusammenzufassen und dafür zu sorgen das das RFZ nicht in der Versenkung verschwindet,
habe ich begonnen, unter der Adresse www.rfz-der-ddr.de alle mit zur Verfügung stehende Unterlagen zusammenzufassen.

Dadurch wird das Wissen aus dem RFZ für alle Interessenten nutzbar.

Einige von Euch (Lindi und DerEber) konnten mir schon mit Tips und Unterlagen weiterhelfen.

Vielen Dank dafür!!!

An dieser Stelle eine Bitte an Euch:

Stellt mir bitte Eure noch verfügbaren Unterlagen zur Verfügung. Ich würde die dann scannen, in die Webseite einpflegen und Euch zurücksschicken.
Alternativ könnt Ihr mir natürlich auch Eure Scans in allen möglichen Formaten zusenden, damit ich diese nutzen kann.

Was interessiert mich?

Im Prinzip alles was mit dem RFZ zusammenhängt. Also auch Bilder usw. in jeglichem Zustand.

U.a.:

- die 4x im Jahr erscheinenden "Technischen Mitteilungen des RFZ"
- anlagentechnische Kataloge aller Serien (also auch 40er, 200er, 300er, 700er)
- Unterlagen zu allen Anlagenbestandteile, also auch Ergänzugsblätter und Veränderungsanzeigen usw.
- Arbeitsblätter des RFZ
- Lehr- und Unterrichtsmaterial des RFZ (ja sowas gab es:))))
- sonstige Infos und Dokumente des RFZ
- Artikel aus Fachzeitschriften, z.B. aus der ehemaligen "r-f-e -> rundfunk-fernsehen-elektronik"

Freue mich auf Eure Hilfe!

Viele Grüße!

jokeramik
 
Feine Sache! Danke fürs Archivieren und Präsentieren!

Ich muss schauen, ob ich perspektivisch an einen Stapel "Technische Mitteilungen" rankomme. Sind bei weitem nicht vollständig, sind wohl nur Ausgaben, in denen (auch) ein spezielles Thema abgehandelt wurde.

Bei mir liegen nur 2 oder 3 Exemplare, in denen was "für mich" drin war. Und die liegen auch an einem Ort, an den ich derzeit nicht rankomme.
 
Ich habe einiges aus dem Anlagenkatalog als pdfs.
Gerne per PN, vielleicht hast du ja schon einiges davon ...

Grüße
Peter
 
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Hochinteressant!
Da fällt mir sofort eine Frage zur TGL 45155 auf die Tastatur: unter Punkt 3, Thema Bandfluss Fußnote 3) ist die Rede von Aufzeichnung mit Kompander - gab es das in der Praxis tatsächlich, ein Pendant zu Telcom C4?
 
Frage: bei welchen Produktionen hat man dort Kompander genutzt und wie verhielt sich das im Verhältnis zu jenen, die ohne Kompander gemacht wurden?
Bei Musikproduktionen oder auch „in der Aktualität“?

Als ich zum Rundfunk kam wurde nur noch etwa 20% auf analogem* Band produziert, bei einer Anstalt, die die Arbeitsweise wohl auch noch recht lange durchgezogen hat. Zunächst waren es noch vorproduzierte Magazine oder vereinzelt Beiträge, die (in 38,1) klassisch auf M15A oder A816 geschnitten wurden, später kam dann nur noch die Ausspielung der Werbung vom Band (Maschine im Studio war eine A816, vorbereitet wurden die einzelnen Bänder mit den Blöcken in einem Produktionskomplex auf M15A). Nichts davon wurde mit Kompander gemacht, vorhanden (und unten in der Truhe als klassische Telcom C4-Träger mit passendem Netzteil angebracht) war er aber jeweils, sogar an kleineren Produktionsstandorten.

* Big Band wurde erstaunlich lange auf DASH aufgenommen, Sony-Maschinen, nagelt mich nicht auf den Typen fest, sicher mit 48kHz-Option. War wahrscheinlich (!) ne 3348HR, das ist aber auch schon lange her. 2004 muss das gewesen sein, dass ich da einmalig vertretungsmäßig als „Assistent“ an der Remote saß.
 
Den Eindruck kann ich für eine norddeutsche Anstalt in etwa bestätigen, Telcom-Geräte waren im Prinzip obligatorisch an jeder Bandmaschine, genutzt wurden sie so gut wie nie für Produktionen; an Archivbändern hatte ich eine (wenn überhaupt) einstellige Anzahl in Händen, und eine Zeitlang hatte ich viel alte Bandkartons auf dem Tisch zum Umspielen.

Genutzt wurde Telcom meines Wissens noch für Richtfunkstrecken im Ü-Betrieb.
 

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Eine BCN-51 ist eine 1" Video-MAZ, hat nichts mit Audio zu tun.

Das Telcom C4 an einer MAZ verwendet wurde ist mir unbekannt und war sicher nicht die Regel, vielleicht kann jemand vom TV darüber referieren.

Bitte verwechselt Telcom C4 nicht mit dem CN-750 Kompander aus der HiFi-Schiene von Telefunken!

Die "richtigen Telcom C4" wurden nur bei Klassikmitschnitten eingesetzt, im Hörfunk fast nie (da überflüssig).

Telcom C4:C4 ES4 front.JPG
Telcom C4 für eine Telefunken M15A Mehrspurmaschine:
TELCOM C4-24.JPG

Es gab auch verschiedene Untertypen, wie z.B. das C4-DM.

Diese DM-Platinen passten in die alten Dolby-A Einschübe rein.

Da Telefunken die ersten Dolby verkaufte und diese dann verbesserte, verbot Dolby das den Leuten aus Wolfenbüttel und der Herr Dipl.-Ing. Wolfgang Schneider & Kollegen bauten das System dann selbst und nanntes es Telcom C4, da der Frequenzgang in 4 Gruppen aufgeteilt und bearbeitet wurde (ähnlich dem EMT Transientenlimiter).

Dolby testete den Telcom, fand den gut und baute den selbst nach und...

Hurra; Dolby SR war erfunden!
 
Das Telcom C4 an einer MAZ verwendet wurde ist mir unbekannt
Erst kürzlich erging ein Aufruf einer größeren ARD-Anstalt an die anderen Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft, ob sich denn irgendwo noch funktionsfähige Telcom-C4-Geräte fänden, weil man bemerkt hatte, daß die Tonspuren gewisser Tatort-Folgen komprimiert aufgezeichnet worden waren.

Die "richtigen Telcom C4" wurden nur bei Klassikmitschnitten eingesetzt, im Hörfunk fast nie (da überflüssig).
Sie wurden bei sämtlichen Eigenproduktionen – Klassik, Jazz, Hörspiel, Feature, Kulturelles Wort – eingesetzt. Im Hörfunk. Also auch bei deren Wiedergabe in Sendung und Produktion.

Bitte verwechselt Telcom C4 nicht mit dem CN-750 Kompander aus der HiFi-Schiene von Telefunken!
HighCom, das Kompandersystem im CN 750, war gewissemaßen eine „Weiterentwicklung“ von Telcom c4. Um die Technologie für Heimtongeräte nutzbar zu machen, führte man ein Downsizing durch, indem man sich auf nur zwei Frequenzbänder beschränkte und auch sonst die Schaltung an einigen Stellen vereinfachte. Das Prinzip aber war das gleiche.
 
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So ein Highcom gab es wohl mal als Bausatz zum prima selbstlöten, mein Vater hatte Überreste davon rumliegen. Wirklich zum Einsatz kam das nicht, obwohl meine Eltern damals viel auf Kassetten aufnahmen.

Telcom C4 Decoder hätte ich hier noch zwei Exemplare in 19“ und zwei Einschubkarten mit unklarer Funktion (weiss nicht ob En- oder Decoder, oder beides), ich wittere da ein kleines Nebeneinkommen ;)
 
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Tipp:

Mit den Decoderplatinen (Wiedergabeseite der Telcom's) kann man wunderbar und mit Bedacht taube CDs und hist. Aufnahmen rekonstruieren.

Zu # 14:

Habe mal eine Studer A800-24 bekommen mit Bändern verschiedener Tatort-Folgen.

Die waren nicht kompremiert und man nutzte die Spuren für O-Ton, eingespielte Geräusche, Hintergrund und einzelner Schauspieler plus nochmal in anderen zu synchronisierenden Sprachen.

Mir sind kaum Aufnahmen der U-Musik bekannt, welche mit Kompandern gemastert wurden, was aber bei der E-Musik eher Standart gewesen sei, so ein Kollege einer Anstalt.

Im Gegenteil soll man sich bei von privat angelieferten Bändern über die unterschiedlichen Normen "gefreut" haben; Zweispur, Vierspur, NAB, DolbyB+C, DBX von Tascam ect. und daher darum bat, Bänder ohne Rauschunterdrückungen anzuliefern.
Soweit wurde es damals zu meiner aktiven Zeit an mich herangetragen...

R.
 
Sie wurden bei sämtlichen Eigenproduktionen – Klassik, Jazz, Hörspiel, Feature, Kulturelles Wort – eingesetzt. Im Hörfunk. Also auch bei deren Wiedergabe in Sendung und Produktion.

Beim DLF waren Ende der 80er Jahre in der Sendung (S1) zwei der vier M15A mit Telcom ausgestattet. Mit Telcom aufgenommene Bänder (Vorspannband rot-weiß-schwarz, darauf reagierte eine Lichtschranke im Bandweg) kamen dort etwa zweimal im Jahr vor. Wesentlich häufiger passierte es, dass sich der Telcom-Decoder aktivierte, wenn er es nicht hätte tun sollen.

So ein Highcom gab es wohl mal als Bausatz zum prima selbstlöten, mein Vater hatte Überreste davon rumliegen.

Dieser Bausatz kam aus dem Umfeld der WDR-Sendung Hobbythek mit Jean Pütz. Die erste Version hatte noch hörbares Rauschatmen. Später gab es eine Modifikation, die dieses Problem weitgehend behoben hat. Ich hatte das eine Weile an einer B77 laufen und das funktionierte recht ordentlich.
 
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Mit Telcom aufgenommene Bänder (Vorspannband rot-weiß-schwarz, darauf reagierte eine Lichtschranke im Bandweg) kamen dort etwa zweimal im Jahr vor.
Hochinteressant, das kannte ich noch garnicht. War das ein Eigenbau, evtl. ein modifizierter AZ15A (der Automatikzusatz mit der Gelbbanderkennung)?

Dieser Bausatz kam aus dem Umfeld der WDR-Sendung Hobbythek mit Jean Pütz.
Ich war mir nicht mehr ganz sicher, aber dann war meine Wortwahl „prima selbstlöten“ ja doch historisch fast korrekt ;)
Die Hobbythek war damals sehr beliebt bei meinen Eltern, wie oft wurde der Fernsehschirm mit Edding beschmiert und danach fluchend mit Nagellackentferner geputzt :D
 
Langsam werden wir zwar etwas off-topic, aber: ich habe in einer großen Anstalt im Westen etliche Studer A710-Kassettenrekorder gesehen, die statt Dolby Highcom an Bord hatten. Warum auch immer...?! Expandieren konnten sie per Schalterstellung an der Front mit „B dolbysierte“ Bänder, aufnehmen nur in Highcom.
Die Aufnahmen, die damals so angeliefert wurden waren fast ausnahmslos mit Sony TC-D5 im Feld angefertigt, es klebte an meiner damaligen Wirkungsstätte auch eine Tabelle „Zählwerk TC-D5 : Zählwerk A710“ neben dem Gerät am Gestell.

Generell haben die Reporter damals den Kompander des TC-D5 seltenst genutzt. Klassisches Setup war: BASF Chromband (da gab es eigens „WDR“ gelabelte, Foto findet man im
Netz und liefere ich nach), MD421, TC-D5 ohne Dolby, ohne Limiter, gerne mal ausgesteuert bis Blut kam.
 
Mein Sony TC D5 PROII läuft sehr gut mit Fuji FR Metal nur mal ein Tipp von mir.
Ist aber dann schon die IEC-IV fähige Version schätze ich.
Die TC-D5s gab‘s auch mit IEC I-III, aus der Zeit bevor die Reineisenbänder en Vogue waren.

Hab noch etliche IEC IV, Maxell, Sony, Denon... Interssanterweise nagte der Zahn der Zeit am wenigsten an meinen Chrom-XLIIS von Maxell, die spielen auch nach damals häufigen Einsätzen Und Lagerung in widrigen Bedingungen (Auto) noch einwandfrei. „Schmieren“ auch (noch) nicht.

Eigentlich mal Zeit für einen Kassettenfaden, das ist aber eher „Auszeit“. Das letzte mal, dass ich etwas von Kassette in einem Feature verwendet habe ist lange her, und da handelte es sich um eine afrikanische Trommeltruppe, die dort auch inhaltlich Erwähnung fand und an deren Material nur auf Kassette ranzukommen war.
 
Hallo,
ich hab dazu auch eine Frage, ich hab öfters nun schön von Eigenentwicklungen
für Aufnahmegeräte für Reporter gelesen. Gibt es dazu unterlagen?

Etwas über das alte Gelände des RFZ konnte ich auch finden:

 
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Fragst Du jetzt speziell über ostdeutsche Geräte oder allgemein?

Die Fa. https://gruppe3.de/ in München modifizierte den Sony WMD6C derart, dass dieser mittels Einschubhalter symetrisch wurde, mit zuschaltbarer Phantomspeisung arbeiten und so bei vielen Tonleuten und Journalisten im Einsatz war.

Heute wird das Gerät sogar weit über dem damaligen Preis gehandelt und selbst der professionelle Nachfolger Sony TC D5 PRO wird gebraucht mind. zum Neupreis gehandelt.

Ich nutze letzteren zusammen mit dem Neumann BS48i-II für den O-Ton, bei Mono bevorzuge ich noch immer die asbachuralte Nagra mit dem KMR82 im Blimp oder MD421.

Von Marantz gab es auch brauchbare Geräte, zu denen ich aber nichts sagen kann.

R.
 
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