hr3-Nostalgie

Bleibt noch zu bemerken, daß von 9 bis 12 Uhr gemeinsam mit Bayern 3 der Vormittag bestritten wurde.
Die Kooperation begann nicht, wie ich oben behauptete, „eine ganze Weile später“, sondern schon am 8. Mai 1972. Montags, Mittwochs und Freitags wurde das Programm von 9 bis 12 Uhr aus München übernommen, Dienstags und Donnerstags war es umgekehrt. Technisch lief es so ab, daß die jeweils gebende Anstalt einen durchgängigen sogenannten „Musikteppich“ produzierte, über den beide getrennt ihre eigenen Service-Elemente sendeten. Das ganze lief in hr3 unter den bereits eingeführten Sendungen Die Musik-Boutique, Stunde der Melodie und Die Musik-Box. Wie die Sendungen jeweils in B3 hießen, müßte noch geforscht werden. @DigiAndi?
 
Übrigens erzählt Peter Stockinger, dass sich die Journalisten im SWF damals gegen ein solches inhaltsloses Einheitsprogramm gewehrt haben. Daher wurde SWF 3 keine "Autofahrerwelle" wie Bayern 3 oder hr3.

Die Musik-Boutique, Stunde der Melodie und Die Musik-Box. Wie die Sendungen jeweils in B3 hießen, müßte noch geforscht werden. @DigiAndi?


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(Hier für jedermann nachzulesen.)
 
Damals arbeitete er sowohl für den HR wie auch für Radio Bremen laut eigener Aussage Erst ab 1974 war er nur noch für den HR ausschließlich unterwegs
 
Stimmt, Hans-Karl Schmidt (Atze) erzählte mir, dass er damals mit Hanns Verres zusammen Reinke nach Frankfurt holten und dass Reinke aufgrund seiner lockeren Art zunächst nicht unumstritten war - aber er machte Quote!

R.

Reinke damals hr3.jpg
Werner Reinke 1973 (Bild: HR)
 
Kleine historische Notiz betr. das 3. Hörfunkprogramm

Aus einer internen technischen Dokumentation einer mittelgroßen Rundfunkanstalt im Zentrum der Republik:

Juni 1964
[…]
In diesem Monat begann das 3. Hörfunkprogramm. Das brachte eine erhebliche zusätzliche Belastung für die Technik. Betrachtet man den Bandverbrauch, so kann man feststellen, daß allein für Aufnahmen zum 3. Programm 73 Bänder zu 40 Minuten benötigt wurden. Das sind 11 % des Gesamtbandverbrauchs. Zusätzlich traten Engpässe auf, da ab 18 Uhr der Sprecherraum des Tonträgers H für das 3. Programm reserviert werden mußte.
 
Mal eine dumme Frage: Hat diese Bandlaufzeit von 40 Minuten einen direkten Zusammenhang zur Sendelänge der Ausländersendungen im damaligen 3. Programm? Es hat mich schon immer gewundert, dass die 40 Minuten lang waren.
 
Nein, denn die Sendungen waren 45 Minuten lang, was nur von der Aufteilung von drei Sendestunden in vier Sprachen herrührte. 1000 m Normalband (entspr. „ein Band“) laufen knapp 44 Minuten, die angeführten 40 sind ein gerundeter Wert. (Allerdings kannst Du auch gerne mal 50 Minuten auf einen Bobby wickeln. Wird vom sendungsfahrenden Personal aber nicht so gerne gesehen.) Im übrigen waren diese Sendungen selten vollständig aufgezeichnet, da aktuelle Berichterstattung.
 
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@Südfunk 3 : Sieh dir bitte nochmal dein Programmschema aus #1 an. Da sind Startzeiten von 19:00, 19:40, 20:20, 21:00 und 21:40 verzeichnet, bevor um 22:20 die Laufbandsendung "Musik liegt in der Luft" startete.
 
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Du hast recht, ich bezog mich auf das von mir ebenfalls verlinkte 1968er-Schema, welches für die Bemerkung vom Juni 1964 maßgeblicher war. Du siehst, daß 1972 auch die Jugoslawen mit von der Partie waren. Daher wurden vermutlich die anderen Fenster etwas eingekürzt.

Trotzdem galt:
Im übrigen waren diese Sendungen selten vollständig aufgezeichnet, da aktuelle Berichterstattung.

Die zeitliche Korrelation ist Zufall.
 
So wie in #40 habe ich 1988 das Programmschema kennengelernt, allerdings das von hr4. Die Mutter von einem Schulkollegen hat immer die griechische Sendung gehört, denn das waren Griechen. Allerdings stand zu meiner Zeit im hr4-Programmschema: "22:20 Übernahme von hr1" oder "22:20 Musikalisches Intermezzo. 22:30-4:00 ARD-Nachtexpress.", bis diese Sendungen Ende 1989 auf die hr1-Mittelwelle verbannt wurden. Das heißt, die Sendung "Musik liegt in der Luft" gab es mehrere Jahre nicht. Seit 1981, als hr3 immer mehr zur Pop- und Rockwelle wurde. 1989 oder eher noch später hatte man sich wieder an diese Sendung erinnert. Ich glaube kaum, dass das gemeinsame Abendprogramm von hr4 und Thüringen Eins aus stundenlanger wortloser "Musik liegt in der Luft" bestand. Es könnte also auch 1992 gewesen sein, als der hr diese Sendung wieder ins Programmschema aufnahm. Ich plädiere ja für eine erneute Abschaffung oder zumindest starke Verkürzung. Wir werden sehen, was die neue Hitnacht-Regelung diesbezüglich bringt.
 
Dem Engpass bei Bändern schmälerte man u.a. dadurch, indem man benutzte wie auch Reste von Bändern wieder zusammenklebte und als Rücklaufbänder wieder in die Ausgabe brachte.

Zuvor wurden diese mit Hilfe einer speziellen Bandmaschine von Vollmer bei extremer Geschwindigkeit durchleichtet, Bandstärken, Breite und Klebestellen geprüft durchgespult und bei Fehlerstellen sofort an diese Position mittels Locator an diesen Punkt rangiert zur Prüfung.

Als Basis diente das von Eberhard Vollmer entwickelte Bandprüflaufwerk S-8020, welches er mir damals stolz vorführte, ein Gerät für den Bayerischen Rundfunk anlässlich der Abholung meiner Vollmer 236 1" 8-Spur in Plochingen:

Vollmer 236 8 scal.jpg
 

Anhänge

  • Vollmer-Bandprüfgerät S-8020.pdf
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Hier sind die ehemaligen und aktuellen hr-Sprecher, sehr akribisch mit Bild aufgelistet.


Von Ulrike Knapp habe ich auch noch einen Mitschnitt, der ist ganz interessant. Das war eine Woche nach dem Berliner Mauerfall und sie lud sich DDR-Touristen ins Studio ein. Der wird jetzt auch in kürze digitalisiert. Ich glaube Ulrike Knapp ist schon pensioniert.
 
Weiter mit 1992, ich glaub das war auch die erste (und eigentlich beste) Verpackung die ich bewusst mitbekommen habe:
Das Teil bei 3:20 hatte hr3 also auch im Einsatz, kennt man ja hierzulande vor allem von RTL (Berlin) und ffn.

Von dem danach ist mir vor allem der News-Backtimer (direkt zu Beginn) noch gut im Ohr, hätte ich gerne mal ganz gehört:
 
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