Die Medienanalyse ab 2021

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Das kenne ich auch. Die, die mit Radio nichts am Hut haben, sind die, die vom Radio vergesssen bzw. links liegen gelassen wurden. Metal, (Deutsch-)Rap usw, also die ganzen Sparten eben, die es eben Online gibt.
Die Leute würden auch UKW hören wenn es ein Angebot gäbe. Tut es aber seit jeher nicht. Deswegen blieb die Radiofunktion immer ungenutzt.
 
Dass von den jungen Menschen „niemand“ mehr Radio hört, ist auch wieder so eine Forum-Übertreibung.
"Niemand" ist hier auch nicht wörtlich gemeint. Das ist so wenn man zu jemanden sagt "Du kommst jedes Mal zu spät" - aber die Person kommt nur in 8 von 10 Fällen zu spät und nicht in 10 von 10. Man wird auch junge Menschen finden, die AC/DC oder Amigos hören aber das ist eine kleine Minderheit. Die meisten jungen Menschen hören kein Radio und hatten auch nie Interesse daran. Ähnlich ist es mit dem linearen Fernsehen. Wenn man so viel Auswahl bei den Audio-und Film/Serienstreamingdiensten hat und damit aufwächst wieso sollte man dann auch auf ein veraltetes Medium zurückgreifen? Junge Menschen werden gar nicht mehr angesprochen und konsumieren Medien völlig anders. Das ist wie wenn man krampfhaft versucht jemanden noch alte VHS Kassetten anzudrehen obwohl man nicht mal mehr einen Videorekorder hat.


Aber laut repräsentativen Umfragen hören 85-90 Prozent der Hörer noch über UKW!
Ich frage mich jedes Mal wer da überhaupt befragt wird. Fragt man da immer wieder die gleichen Leute? Gibt es überhaupt mehr als eine Antwortmöglichkeit? Das ist ja wie bei den Hörerumfragen bei denen immer wieder das gleiche Ergebnis herauskommt und weiterhin das gleiche gespielt wird (wahrscheinlich aus Angst vor Veränderungen und dem Risiko irgendwo auch im entferntesten Fall anzuecken?).


Die älteren Generationen hat man aber im Zuge des Verjüngungswahns erfolgreich rausgekickt.
Naja.. gäbe es keine Veränderung dann würden Menschen auch heute noch in Höhlen leben. Gar keine Veränderung ist Stillstand und auf Dauer ein großer Rückschritt. Ein Moderator kann auch nicht so lange moderieren bis er sogar noch aus dem Altenheim heraus noch am Start ist nur um den Leuten, die ihn noch aus ihrer eigenen Jugend kennen zu bedienen. Kein Format und auch kein Medium kann in seiner Ursprungsform ewig überleben. Wenn immer nur alles gleich ist schalten auf Dauer auch eher weniger Menschen ein. Sieht man ja auch noch dem Konzept Formatradio von dem immer mehr Menschen genervt sind und mit dem man jüngere Menschen überhaupt nicht mehr anlocken kann.

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Das kenne ich auch. Die, die mit Radio nichts am Hut haben, sind die, die vom Radio vergesssen bzw. links liegen gelassen wurden.
Das ist ein riesiges Problem vom Radio. Wäre das Programm vielseitiger und abwechslungsreicher würde man auch mehr Menschen erreichen. Nur noch darauf zu setzen welches Lied niemanden beim Bügeln oder Abwaschen in der Wohnung nicht stört ist kein wirklich sinnvolles Konzept. Leute, die gerne Musik hören sind total genervt weil immer die gleichen Lieder laufen. Es wäre so viel möglich und es gibt sicherlich auch genug Schlager,Metal und Rapsongs, die spielbar wären aber die Sender ruhen sich weiterhin auf ihrem Formatradiokonzept aus.
 
Das ist ein riesiges Problem vom Radio. Wäre das Programm vielseitiger und abwechslungsreicher würde man auch mehr Menschen erreichen. Nur noch darauf zu setzen welches Lied niemanden beim Bügeln oder Abwaschen in der Wohnung nicht stört ist kein wirklich sinnvolles Konzept. Leute, die gerne Musik hören sind total genervt weil immer die gleichen Lieder laufen. Es wäre so viel möglich und es gibt sicherlich auch genug Schlager,Metal und Rapsongs, die spielbar wären aber die Sender ruhen sich weiterhin auf ihrem Formatradiokonzept aus.
Ob das Formatradiokonzept noch lange Bestand haben wird? Es stammt aus einer Zeit, als der Markt im begrenzten UKW-Kosmos fest aufgeteilt war und niemand Konkurrenz fürchten musste. Die gibt es mit DAB+ und Internet aber inzwischen immer öfter.
 
Eine ganze Generation (oder sind es zwei ?) hat Formatradio "gelernt" und ist großteils zufrieden damit nicht ein Erziehungs- und Belehrungsprogramm wie WDR im Jahr 1982 zu haben.
 
Wo Du gerade den WDR ansprichst: Sie betreiben drei Popwellen, aber für Freunde der Rockmusik haben alle drei nichts (jedenfalls verschwindend wenig) zu bieten. Ich bin echt froh, dass es über DAB+ mit Rockantenne und Radio BOB nun Alternativen gibt, wenn man gerade keine Internetflatrate zur Verfügung hat. Und im Gegensatz zum WDR laufen dort auch nicht alle drei Stunden wieder dieselben Titel.

Kann natürlich sein, dass der private und öffentlich-rechtliche Flachfunk seit den '90er Jahren ganze Arbeit geleistet und eine ganze Generation musikalisch verdorben hat. Aber vielleicht kommt der ein oder andere irgendwann doch noch auf den Geschmack und entdeckt, dass es auch Programme gibt, die mehr als 50 Titel in der Rotation haben. Zu hoffen wäre es!

Macht sich Radio mit solch einer engen Rotation nicht selbst überflüssig? Wer so wenige Titel immer wieder hören möchte, hat im Internet und auf dem Smartphone heute doch ganz andere Möglichkeiten als Radio.
 
@Dagobert Duck
Zum Thema Formatradio, das Konzept wurde in den 1950er/60er entwickelt und durchgesetzt. Im Gegensatz zu Deutschland herrschte immer Wettbewerb in den USA. Radio kam damals erheblich unter Druck durch die TV-Sender. Wenn man sich die Show-Formate der damaligen Zeit anschaut wurden ein sehr großer Teil vom Radio ins TV transferiert. Die Soap Operas wurden vom Radio in den 1930er Jahren erfunden, nur einmal so als Beispiel. Was Radio damals 'rettete': Die hohe Automobilität, das Autoradio war eigentlich Serienausstattung in US-Fahrzeugen, die Einführung von FM. Dadurch explodierte das Angebot und Pop, Rock, Soul etc. fand eine Abspielstation. Schallplatten waren damals sehr teuer. All diese Faktoren haben Radio als Medium angetrieben. Dann gab es in den 1970er und frühen 1980er wieder eine Branchenkrise und viele Stationen stellten den Sendebetrieb ein oder wurden von Kirchen übernommen. Dann drehte sich wieder Trend. Heute werden immer mehr Stationen durch automatisiert.

Was wir in Deutschland haben ist Radiozwangsversorgung und die Qualität der Stationen kommt über Kantinenfraß mit Sättigungsbeilage selten heraus. Wer als Hörer den An-Knopf bedient bekommt entweder privaten Einheitsmampf von chronisch Irren oder Liner-Aufsagern oder den öffentlichen-rechtlichen Haltungsrundfunk, der stets das richtige moralinsauer Bewusstsein verbreitet. Das irre, in diesem unserem Land, in dem wir gut und gerne leben, halten das bestimmt 90% für Radio.

Aber eigentlich ist das eine Diskussion, die von Woche zu Woche gestriger wird, denn die große Zeit der linearen Medien geht zu Ende. Dafür sorgen die Streaminganbieter.

Wirklich schade es es auch nicht, Kaum jemand wird NRW-Lokalradio oder die Beiboote (Frequenzbesetzer) des Verlegerfunks vermissen. Die Marktführer haben alles getan damit es keine Formatvielfalt und echten Wettbewerb gibt.

Jetzt ist Radio die Cash Cow bei den Verlagen und solange es noch Profite abwirft, werden irgendwelche Papageien 24/7 irgendwas von größten Hits, der lustigen Morning-Show und anderen grenzdebilen Dingen erzählen. Derweil erzielt die RMS-Chefin in den Fachmedien wie toll Clubhouse ist. Aber kein Wort darüber, dass kaum kein Sender eine echten Plan hat die Vermarktung wieder auf Touren zu bringen. Auf so eine Idee muss Frau erstmal kommen.
 
Eine ganze Generation (oder sind es zwei ?) hat Formatradio "gelernt" und ist großteils zufrieden damit nicht ein Erziehungs- und Belehrungsprogramm wie WDR im Jahr 1982 zu haben.
Dass ist wie mit der Diskussion die ich mit ehemaligen DDR Bürger in einen anderen Forum um das Thema Kino habe.

Sie gehen in ein Kino nicht weil dort jeder sein Popcorn Mampft. Und als Kind wären sie in so ein Kino auch nicht gegangen.

Ich behaupte sie wären als Kind in so ein Kino gegangen weil sie es nicht anders gekannt hätten.

Und so ist es doch auch beim Radio. Ja, die jetzige Generation kennt Radio nicht mehr anders weil sie in den letzten 25 Jahren fast nur noch Formatradio vorgesetzt bekommen haben.

Und noch mal zurück zum ehemaligen DDR Bürger und seinem Kino zu kommen. Die Jetztge Generation kennt nur noch Kino mit Popcorn.

Jede Generation wächst anders auf und kennt nur dass was ihnen vorgesetzt wird. ;)
 
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Kann natürlich sein, dass der private und öffentlich-rechtliche Flachfunk seit den '90er Jahren ganze Arbeit geleistet und eine ganze Generation musikalisch verdorben hat. Aber vielleicht kommt der ein oder andere irgendwann doch noch auf den Geschmack und entdeckt, dass es auch Programme gibt, die mehr als 50 Titel in der Rotation haben. Zu hoffen wäre es!

Natürlich gibt es solche Programme. Aber eben nicht auf UKW oder DAB+, sondern ausschließlich im Internet.

Macht sich Radio mit solch einer engen Rotation nicht selbst überflüssig? Wer so wenige Titel immer wieder hören möchte, hat im Internet und auf dem Smartphone heute doch ganz andere Möglichkeiten als Radio.
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