Bundesverfassungsgericht: Erhöhung des Rundfunkbeitrags rechtens

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Vielleicht muss man aber bei den RTL Nachrichten weniger Nachdenken.
Das kann sein, weil sie klar als Nachrichten daherkommen.

Beim ÖR würde ich Deinen Satz umformulieren in: "Vielleicht soll man bei den ÖR Nachrichten weniger nachdenken" - das nehmen einem nämlich die welterklärenden Moderatoren ab, indem sie gleich mitliefern, was ich zu denken, gut zu finden, abzulehnen und zu verdammen habe. Hat zwar mit handwerklich sauberen Nachrichten wenig zu tun, gilt aber in der Eigenwerbung als "Qualitätsjournalismus".
 
Der
Na, dann mal her mit den neutralen, gut recherchierten Nachrichtenformaten aus #neuland.
Kannst du #neuland nicht bedienen ? Es wäre aber egal, welche Webeite ich nennen würde: Der arbeitslose Pöbel würde nerven und stundenlange Statements abliefern, wie schlimm diese Seiten wären , da sie nicht im DLF genannt werden.
 
RTL als heiligen Gral der Information darzustellen katapultiert dich für weitere Diskussionen über Qualität und Professionalität weit ins Abseits. Sicherlich noch der Beste unter den Privaten, aber halt einfach immer noch nicht gut. Vielleicht muss man aber bei den RTL Nachrichten weniger Nachdenken.

Erst einmal spricht RTL richtiges Deutsch. Der Gendermist bei den Öffis ist eine Zumutung. Dann hat RTL im Gegensatz insbesondere der ARD-Tagesthemen ein klares und prägnantes Intro. Zamperoni steht eine halbe Stunde im Dunkeln, während ein Orchester langsam vor sich hinzirpt, um dann ganz bedächtig, in Zeitlupe den Kopf zu heben und auf Knopfdruck sein unechtes Lächeln anzuknipsen. Dann folgt eine Mischung aus kumpeligen, anbiedernden Sätzen, Gemeinplätzen, Haltungsäußerungen und umständlichen Sätzen. Bei Skandalen, die üblicherweise der Spiegel aufdeckt, geht man erst mal drei Tage in Deckung, bevor man sich traut, Ross und Reiter beim Namen zu nennen. Man will ja keinen seiner Gönner (Politiker) als erstes kritisieren, da versteckt man sich hinter Journalisten-Kollegen. Spätestens nach dem Nachtmagazin pennen unsere Fernsehbeamten tief und fest, auch Katastrophen im eigenen Land vermögen den Tiefschlaf nicht zu stören. Selbst CNN hat schon die ARD tagsüber (!) in Deutschland abgehängt. Ich erinnere mich da an ein Zugunglück. Mal ganz ehrlich: Sind schnelle Entscheidungen gefragt, stehen sich die ganzen überzähligen Fernsehbeamten stundenlang gegenseitig auf den Füßen.

Und: Ich bin mir nicht sicher ob die ÖR-Radios billige Kopien der privaten sind oder ob es umgekehrt ist. Vermutlich eher ne Abwärtsspirale auf beiden Seiten.

Das ist aber einfach zu beantworten. Die Öffis scheitern schon regelmäßig bei den Jingles und beim Fahren der Sendung eklatant. Von irgendwelchen dümmlichen, infantilen Aktionen für Chantalle und Kevin ganz zu schweigen. Sich zum Affen zu machen, das beherrschen die Staatsdudler mittlerweile perfekt.
 
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Stefan Niggemeier darüber, wie die Springermedien WELT und BILD in ihrer "Berichterstattung" über das Rundfunkurteil längst die Phase der bloßen Einseitigkeit und Verzerrung hinter sich gelassen haben und offen Unwahrheiten und AfD-Parolen unter das Volk bringen. Dass es einen Markt für solche Parallelrealitäten gibt, kann man ja auch an einigen Reaktionen in diesem Thread erkennen.

 
WELT und BILD sind offen rechts bis rechtsextrem. Springer halt. Aber deren Auflagen sind im Sinkflug. BILD hat Millionen Leser verloren und jetzt noch gut eine Million, WELT hat noch gut 70.000 Abonnenten. Nur zum Vergleich: Die SZ hat mehr als 360.000 Abonnenten.

Seltsam ist, daß der stellvertretende WELT-Chefredakteur, Robin Alexander, seit Jahren regelmäßig insbesondere in die Talkshows des ZDF, eingeladen wird. Erst gestern war er noch bei Maischberger. Wobei er dort die extreme Linie des Hauses Springer nicht raushängen lässt.
 
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Gerade in den SPIEGEL Online-Kommentaren gelesen:

(...)

"Würde das ÖR seinem Auftrag nachkommen und qualitativ hochwertige Nachrichten und Bildung anbieten, hätte keiner damit ein Problem.
Das eigentliche Probleme ist (...) Parteilichkeit
Warum sollte das verwerflich sein? Es sollte nur offengelegt werden! In Bayern hatte man es mit einem Günther Koch im Sport auf die Spitze getrieben.
Nein, jeder ist parteilich, immer, wenn auch nicht immer im politischen Sinne. Genau darin besteht doch auch überhaupt die Möglichkeit sich mit einer Gegenposition ergebnisoffen auseinanderzusetzen - eben wenn man es weiß. Vielleicht lernt man dazu, vielleicht ist der andere Standort nicht ganz verkehrt. Vielleicht ist sowas gar wichtig für eine funktionierende Demokratie.
Das könnte der öffentlich-rechtliche Rundfunk leisten.
 
Warum sollte das verwerflich sein? Es sollte nur offengelegt werden! In Bayern hatte man es mit einem Günther Koch im Sport auf die Spitze getrieben.
Der häufige und berechtigte Vorwurf der Parteilichkeit zielt allerdings ganz bestimmt nicht auf die Sportvereinspräferenzen einzelner Reporter oder Readkteure ab. :rolleyes:

WELT und BILD sind offen rechts bis rechtsextrem.
Dann sind alle anderen linksextrem, oder was willst du uns sagen, Tom?
 
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WELT und BILD sind offen rechts bis rechtsextrem. Springer halt. Aber deren Auflagen sind im Sinkflug. BILD hat Millionen Leser verloren und jetzt noch gut eine Million, WELT hat noch gut 70.000 Abonnenten. Nur zum Vergleich: Die SZ hat mehr als 360.000 Abonnenten.

Seltsam ist, daß der stellvertretende WELT-Chefredakteur, Robin Alexander, seit Jahren regelmäßig insbesondere in die Talkshows des ZDF, eingeladen wird. Erst gestern war er noch bei Maischberger. Wobei er dort die extreme Linie des Hauses Springer nicht raushängen lässt.
Die WELT - das Feigenblatt für Wutbürger.
 
Das kann sein, weil sie klar als Nachrichten daherkommen.

Beim ÖR würde ich Deinen Satz umformulieren in: "Vielleicht soll man bei den ÖR Nachrichten weniger nachdenken" - das nehmen einem nämlich die welterklärenden Moderatoren ab, indem sie gleich mitliefern, was ich zu denken, gut zu finden, abzulehnen und zu verdammen habe. Hat zwar mit handwerklich sauberen Nachrichten wenig zu tun, gilt aber in der Eigenwerbung als "Qualitätsjournalismus".
Klingt ganz nach der Aktuellen Kamera des WDR... Tagtäglich 45 Minuten Gehirnwäsche pur!
 
Das kann sein, weil sie klar als Nachrichten daherkommen.

Beim ÖR würde ich Deinen Satz umformulieren in: "Vielleicht soll man bei den ÖR Nachrichten weniger nachdenken" - das nehmen einem nämlich die welterklärenden Moderatoren ab, indem sie gleich mitliefern, was ich zu denken, gut zu finden, abzulehnen und zu verdammen habe.
Naja, welcher Journalist macht das nicht. Und die privaten sind da doch keinen Deut besser. Ein wesentliches Problem ist doch, dass viele - insbesondere Kommentatoren in den Sozialen Medien - einfach nicht in der Lage sind zwischen Beitrag, Moderation und Kommentar zu unterscheiden. Deshalb hat man auch bei den Tagesthemen den Kommentar in Meinung umbenannt. Bei Beiträgen sollte man manchmal neutraler sein, da gebe ich dir recht. Moderation darf subjektiver daherkommen, um eine Einordnung vorzunehmen und der Kommentar sowieso.

Nichtsdestotrotz, die Gebührendiskussion ist dafür ein super Beispiel: Ausgewogen und kritisch berichten doch die sog. Qualitätsmedien genauso wenig. Sachlich liegt sehr viel beim ÖR im Argen und das muss man kritisieren (mangelnde Qualität, technisch wie inhaltlich usw.). Aber es kommt nur: ungerecht, Erhöhung, Wettbewerbsverzerrung, etc. Zwar alles Kommentare, auch teilweise berechtigt, aber Ausgewogenheit ohne Frameing klingt für mich auch anders:

FAZ schrieb:
Rundfunk ohne Freiheit

SZ schrieb:
Am Ende gewinnen immer die Sender

Dass dabei seltenst das dilettantische Vorgehen der Sachsen-Anhaltiner Politik kritisiert, die einfach schwach begründet haben (der Osten wird immer falsch dargestellt, fast alle ARD Institutionen sind im Westen, mimimi) ist maximal im Kleingedruckten zu lesen.

Erst einmal spricht RTL richtiges Deutsch. Der Gendermist […]
Dann hat RTL im Gegensatz insbesondere der ARD-Tagesthemen ein klares und prägnantes Intro.
[…]
Die Öffis scheitern schon regelmäßig bei den Jingles und beim Fahren der Sendung eklatant.
Heureka! Das sind wesentliche Zeichen für Qualität!
 
Dabei wächst die Bedeutung der dem beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk obliegenden Aufgabe, durch authentische, sorgfältig recherchierte Informationen, die Fakten und Meinungen auseinanderhalten, die Wirklichkeit nicht verzerrt darzustellen und das Sensationelle nicht in den Vordergrund zu rücken, vielmehr ein vielfaltsicherndes und Orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu bilden. Dies gilt gerade in Zeiten vermehrten komplexen Informationsaufkommens einerseits und von einseitigen Darstellungen, Filterblasen, Fake News, Deep Fakes andererseits.

Diesen Passus in der Urteilsbegründung finde sehr merkwürdig, da er juristisch ziemlich windelweiche Beschreibungen und Interpretationen enthält. Und der letzte Satz würde ja bedeuten, gäbe es diese Tendenzen nicht, wäre das Urteil anders ausgefallen? "Das Sensationelle nicht in den Vordergrund stellen?" Das mal auf die aktuelle Olympia-Berichterstattung angewandt, wäre schon interessant:)
 
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Morningshow schrieb:
Erst einmal spricht RTL richtiges Deutsch. Der Gendermist […]
Dann hat RTL im Gegensatz insbesondere der ARD-Tagesthemen ein klares und prägnantes Intro.
[…] Die Öffis scheitern schon regelmäßig bei den Jingles und beim Fahren der Sendung eklatant.
sendezentrum schrieb:
Heureka! Das sind wesentliche Zeichen für Qualität!
Das sind unverhandelbare basics. Weitere Kriterien habe ich genannt, hast Du aber unterschlagen.
 
Interessant finde ich die Unverhältnismäßigkeit die mittlerweile vielerorts zwischen online-only+digital (Web, App, DAB) und linear (klassisches TV + UKW-Radio) herrscht. Da werden im TV nur noch Ausschnitte einer neuen Serie gezeigt mit Verweis auf die Mediatheke oder am Ende der Hörfunknachrichten wird lapidar in einem Satz auf den Sportpodcast für die Nachberichterstattung oder DAB verwiesen, wo man das Spiel "in voller Länge" hören kann.

Durch die neue Digitalpolitik einiger ARD-Landeshäuser werden produzierte Inhalte / Beiträge dem linearen Publikum vorenthalten, weil sie nur ins "Web und die App" gestellt werden - sei es Podcasts oder Interviewformate mit Bild. Damit schießt man sich selbst ins Abseits. Indem man Digital durch den Verjüngungswahn der Anstalten so massiv stärkt, schwächt man gleichzeitig das klassische Radio+TV und überlässt dieses Feld Sendern wie Servus TV, RTL, Welt TV, etc.

Auf welcher Rechtlichen Grundlage findet diese massive Ungleichbehandlung statt?

Wer nur linear schaut, zahlt den Beitrag in identischer Höhe - bekommt aber weniger dafür geboten.

Sehen die Staatsverträge der Länder tatsächlich bei gleicher Abgabe unterschiedliche Gegenleistung in Form von Inhalten für das online- und das lineare Publikum vor?

Falls nicht, werden sich in den nächsten Jahren mal Gerichte damit befassen müssen, ob das so in Ordnung ist und wie es sein kann, dass Menschen, die z.B. aus Altersgründen keinen Internetanschluss haben oder sich aufgrund ihres Alters einfach nicht mit der Einrichtung von Livestreams, RSS-Feeds, Apps etc. beschäftigen wollen, den selben Beitrag entrichten müssen, obwohl vieles nur noch in den digitalen Plattformen stattfindet, während im linearen TV fast ausschließlich noch Wiederholungen laufen.
Aus meiner Sicht ist diese "online-only"-Tendenz eine ganz massive Ungleichbehandlung und schlichtweg eine Altersdiskriminierung.
Dann müssen eben Menschen, die nachweislich aufgrund ihres Alters (oder gesundheitlicher Probleme etc.) oder das einfach nicht brauchen, keinen PC / kein Smartphone / kein DAB-Gerät besitzen einen "ermäßigten Rundfunkbeitrag" zahlen.

Es kann aber nicht sein, alle Leute für eine Dienstleistung abzukassieren, die nur ein Teil der Bevölkerung überhaupt sehen kann, weil die Hürden zur Einrichtung (Herunterladen von zusätzlichen Apps oder Software auf den PC, teilweise FB-Konto um mitzdiskutieren, nur noch WhatsApp für Blitzer/Musikwünsche etc.) derart hoch sind, dass sie davon ausgeschlossen werden - oder genötigt werden, sich mit ihren Daten in die Abhängigkeit externer Anbieter wie Google oder Facebook zu begeben.

Niemand erwartet, dass Musikwünsche anno 2021 per Postkarte oder Fax eingehen, aber ein gesundes Mittelmaß (online-first - aber Zweitverwertung in voller Länge linear) sollte man hier schon finden, damit nicht weite Teile unser immer mehr vergreisenden Bevölkerung systematisch von Nachrichteninhalten ausgeschlossen werden.
 
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Die wütenden und polemischen Kommentare von BILD und WELT sind das eine - aber es sind Kommentare und sie sind klar als solche gekennzeichnet. Da darf Stefan Niggemeier sich zwar (nicht minder wütend) darüber aufregen und sie sprachlich und inhaltlich sezieren, aber das löst das Kernproblem nicht, welches lautet: Die Akzeptanz des ÖR sinkt dramatisch, und dieses Urteil trägt nicht dazu bei, dass sich das ändert.
Warum ist das so?
Die Wahrnehmung der ÖR-Angebote stimmt in breiten Teilen der Öffentlichkeit (nicht nur bei BILD und WELT) schlicht nicht mit dem überein, was die ÖR über sich selbst behaupten oder gerne wären: Qualität, ausgewogen, Grundversorgung, sparsam, Orientierung stiftend, sachlich, neutral, staatsfern.
Das können sie noch lange behaupten. Ich glaube und erkenne es nicht mehr. Und ich fürchte, ich bin nicht der Einzige.
 
Die Akzeptanz des ÖR sinkt dramatisch, und dieses Urteil trägt nicht dazu bei, dass sich das ändert.
Und das finde ich sehr, sehr gut.
Bietet es doch auf der einen Seite die Chance, auf Seiten der ARD endlich das Ruder umzureißen.
Ein "weiter so" wie die Made im Speck darf es nicht geben und mit Verweis auf die ausgeblieben Gebührenerhöhung entlassene Freie Mitarbeiter, eingestellte Produktionen, gestrichene Musiksendungen, gestoppte TV-Formate müssen sofort wieder aufgenommen - die Echos oder die Berichte von Heute wieder fortgeführt werden, sprich: Alle mit Begründung "Wir müssen sparen weil Hasselhoff die Erhöhung blockiert" durchgeführten Rotstiftmaßnahmen sind sofort rückgängig zu machen!
Was gedenkt man andernfalls mit den nun folgenden Mehreinnahmen zu tun?

Auf der anderen Seite sollte jeder Bürger einmal in sich gehen und sich mit dem Angebot und der Aufgabe (Kernkompetenz) des beitragspflichtigen Rundfunks beschäftigen. Konkret muss sich jeder Deutsche die Frage stellen: Wenn ich schon dafür zahlen MUSS, obwohl ich es nur selten oder gar nicht nutze: Was bringt mir der ö.-r. Rundfunk? Welchen indirekten Nutzen kann ich daraus ziehen? Welchen Beitrag für die Meinungsbildung leisten diese Sender? Trägt z.B. das (de-facto qua Inhalten und Aufmachung private, de-jure gebührenfinanzierte) ZDF tatsächlich zu mehr Vielfalt im Angebot der Medien bei? Was ist verzichtbar, welche Radiowellen kann man einsparen? Wo liegt eigentlich derzeit die Hauptaufgabe der ARD und des DLR, und wo sollte sie liegen? Wie haben sich Kompetenzen im Lauf der letzten 25 Jahre verschoben? Und sind wirklich die Privaten daran schuld oder liegt die Verantwortlich auch bei den Öffis, die Trends verschlafen haben und z.B. heute immer noch 128 kbps-Streams als Standard definieren, wie zur Jahrtausendwende? Sind Studioneubauten im zweifachen Millionenbereich sinnvoll und notwendig usw.

Dann kommt man irgendwann zu dem Schluss, dass man feststellen wird: Ja, es ist gut, dass es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt. Aber nicht in dieser Form. Er muss sich komplett neu aufstellen. Er muss von Grund auf reformiert werden. Das heißt nicht, Inhalte von den Jugend- zu den Kulturwellen zu verschieben oder das Radiofestival auf einen weiteren Monat auszudehnen. Die ARD mit ihrem unüberschaubaren Geflecht an Tochterfirmen und Radiowellen muss neu strukturiert werden, damit sie zukunftssicher aufgestellt ist. Und an einer Privatisierung des ZDF und seines Dauer-Einblendeterror-Pseudo-Jugendprogramms und Rares-gegen-Bares-Resterampe NEO führt kein Weg mehr vorbei!

Auch Radiowellen wie HR3, die weder Inhalte noch Quote generieren, müssen jetzt auf den Prüfstand!

Die Wahrnehmung der ÖR-Angebote stimmt in breiten Teilen der Öffentlichkeit (nicht nur bei BILD und WELT) schlicht nicht mit dem überein, was die ÖR über sich selbst behaupten oder gerne wären
Das liegt an der Selbstgefälligkeit einiger Anzugträger, man könnte auch sagen: Weltfremdheit oder Betriebsblindheit. Wenn man gehört hat, was ein NDR-Intendant Knuth vor einigen Monaten bei DAS! so von sich gegeben hat, auch konfrontiert mit Stimmen von der Straße, wo junge Leute klar sagten, dass sie die NDR-Angebote niemals nutzen und gar nicht kennen, merkt man schnell die Diskrepanz.

Selbsherrlich, selbstgerecht und selbstverliebt - so gibt sich die ARD nach außen.
Überparteilich, neutral, unabhängig - so stellt sich die ARD gerne selbst da.
Arrogant, überheblich, staatstreu - so nehmen immer mehr Bürger die ARD wahr.

Das fängt schon bei den "Logo"-Nachrichten im ZDF an und hört bei den abendlichen Talkshows nicht auf.

Statt dessen setzt man eine Barbara Schöneberger auf Kosten der Bevölkerung in eine versteckte Kamera-Show.
Eine Frau, die so lustig ist wie ein Teppich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei wächst die Bedeutung der dem beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk obliegenden Aufgabe, durch authentische, sorgfältig recherchierte Informationen, die Fakten und Meinungen auseinanderhalten, die Wirklichkeit nicht verzerrt darzustellen und das Sensationelle nicht in den Vordergrund zu rücken, vielmehr ein vielfaltsicherndes und Orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu bilden. Dies gilt gerade in Zeiten vermehrten komplexen Informationsaufkommens einerseits und von einseitigen Darstellungen, Filterblasen, Fake News, Deep Fakes andererseits.

Diesen Passus in der Urteilsbegründung finde sehr merkwürdig, da er juristisch ziemlich windelweiche Beschreibungen und Interpretationen enthält.
Lies den Passus nochmal, vielleicht klappt's dann besser mit der Einordnung der Aussage. Hervorhebungen durch mich.

Gruß
Skywise
 
@Matze . Das wird nicht passieren. Ist man Teil des Problems, ist man nicht Teil der Lösung. Und was den ör in diesem Land angeht, so krame ich mal einen alten Beitrag von Wischmeyer aus :

"Aufgesplittert in ein Dutzend Landessender war die ARD eine Megabehörde, die Zwangsgebühren in Frühverrentung umwandelte. Vom Revoluzzertum waren die wellenreitenden Medienleichen soweit entfernt wie die heutige SPD von sich selber. Abertausend Motivationsgreise saßen in tristen Büros oder sogenannten Kasinos herum und unterschrieben den ganzen Tag Glückwunschkarten für wieder andere Kollegen, die den Sprung in die Frührente geschafft hatten. Sie führten Titel wie “Hauptabteilungsleiter unterhaltendes Wort“ oder “Zeitfunkredakteur“. Kein normaler Mensch konnte sich vorstellen, was so jemand den ganzen Tag tat. Die Antwort war aber ganz leicht: nix. Denn die Marie kam ja auch so. dazu hatte man sich ein ganz perfides Instrument ausgedacht: die “Kommission zur Feststellung des Finanzbedarfes des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“ Normale Menschen kennen dieses Phänomen lediglich aus ihrer Säuglingszeit: da mußte man auch nur laut genug schreien und schon packte Mama die Nährtitte wieder aus und es gab was zu fressen. Über dieses Stadium sind ARD und ZDF nie hinausgekommen."
 
Interessant finde ich die Unverhältnismäßigkeit die mittlerweile vielerorts zwischen online-only+digital (Web, App, DAB) und linear (klassisches TV + UKW-Radio) herrscht.

Wer nur linear schaut, zahlt den Beitrag in identischer Höhe - bekommt aber weniger dafür geboten.

Habe mir gestern den "Programmauftrag" genauer durchgelesen. Das entscheidende sind eben die "Telemedienangebote", die neben Fernsehen und Rundfunk mittlerweile ganz offen erlaubt sind. Schon der Begriff, der stammt doch noch aus der Zeit der Erfindung des Videotextes. Heute wird daraus abgeleitet, dass man ALLES machen kann, was technisch irgendwas mit Bildern und Tönen zu tun hat, egal wo. Wird morgen das Holodeck erfunden, können ARD/ZDF so etwas auch anbieten.

Dein Argument mit den Zugangswegen finde ich gefährlich. Nur weil sich technologische Entwicklungen und Nutzungsmuster ändern, darf sich daraus doch kein Freibrief für alles ableiten. Und das man als linearer Zuschauer schlechter dasteht oder gar benachteiligt wird, ist doch sinnvolles kein Argument. Jemand mit zwei Fernsehgeräten konnte früher doppelt so viel sehen wie jemand, der nur ein Gerät hat. Daraus zu schlussfolgern, der letztere verpasse etwas, bringt doch nichts.

Ein Radioprogramm via App auszustrahlen oder vergangene Sendungen 1:1 nachzuhören, klar sinnvoll. Aber Inhalte produzieren bzw. einkaufen, die niemals in den linearen Programmen Verwendung finden, öffnet dem Moloch Tür und Tor. Windige Produzenten können den ÖR so alles verkaufen, wer das überhaupt wie nutzt erfährt keiner. Also Frau Casapary meinte ja neulich sogar, sie selbst wisse nicht, wer die Online-Sendungsstreams hört.
 
Die Wahrnehmung der ÖR-Angebote stimmt in breiten Teilen der Öffentlichkeit (nicht nur bei BILD und WELT) schlicht nicht mit dem überein, was die ÖR über sich selbst behaupten oder gerne wären: Qualität, ausgewogen, Grundversorgung, sparsam, Orientierung stiftend, sachlich, neutral, staatsfern.
Das können sie noch lange behaupten. Ich glaube und erkenne es nicht mehr. Und ich fürchte, ich bin nicht der Einzige.
Die Frage bei der These ist natürlich, ob die Wahrnehmung, dass die ÖR nicht mehr neutral (oder nicht staatsfern) sind, auch nicht wieder eine subjektive Wahrnehmung aus einer nicht-neutralen Position heraus ist.

By the way: Was ist denn ein neutrales Medium? Welt und Bild - allein schon, wenn man sich die Auswahl der Interviewpartner o.ä. ansieht - ja auch nicht.
 
Wer nur linear schaut, zahlt den Beitrag in identischer Höhe - bekommt aber weniger dafür geboten.
Nun ja, ich bin ein Kind des Radios, und wenn man mal von meiner Schulzeit absieht, wo es irgendwie dringend notwendig war, über die aktuellen Serien und Shows auf dem Laufenden zu sein, hatte das Fernsehen niemals einen vergleichbaren Stellenwert für mich. Insofern nutze ich die Glotze und auch ziemlich viele Online-Services der ÖRs eigentlich gar nicht bis vergleichsweise selten.
Trotzdem beschwere ich mich nicht grundsätzlich über den Rundfunkbeitrag. Erstens weil viele der Abos für Tageszeitungen, die ich entweder selbst oder über Dienstherren abonniert habe, teilweise sogar bedeutend teurer sind als ein Monat Rundfunkbeitrag. Zweitens weil ich mir denke, daß ja auch Technik und Arbeitskraft vorgehalten werden müssen, um die Informationen vom Ort des Geschehens bis zu mir zu transportieren. Ob mich persönlich die Informationen jetzt so stark interessieren, daß ich sie abrufe oder nicht, steht auf einem völlig anderen Blatt.

Sehen die Staatsverträge der Länder tatsächlich bei gleicher Abgabe unterschiedliche Gegenleistung in Form von Inhalten für das online- und das lineare Publikum vor?
Nicht ausdrücklich, möchte ich meinen. Da man aber beim Rundfunkbeitrag davon ausgeht, daß man nicht die NUTZUNG der ÖRs als Maßstab nimmt, sondern die MÖGLICHKEIT einer Nutzung (oder meinetwegen anders bezeichnet die BEREITSTELLUNG eines Dienstes), ist die Frage wohl mit "ja" zu beantworten.

Dann müssen eben Menschen, die nachweislich aufgrund ihres Alters (oder gesundheitlicher Probleme etc.) oder das einfach nicht brauchen, keinen PC / kein Smartphone / kein DAB-Gerät besitzen einen "ermäßigten Rundfunkbeitrag" zahlen.
Es gibt Gruppen, die einen erminderten Satz oder sogar gar nichts zahlen. Ist aber oft genug eher an die gesundheitliche oder finanzielle Situation gekoppelt als daran, ob jemand alt ist.

Gruß
Skywise
 
Lies den Passus nochmal, vielleicht klappt's dann besser mit der Einordnung der Aussage. Hervorhebungen durch mich.

Gruß
Skywise
Verstehe deine Hervorhebung nicht. Ich bezog mich auf:

  • sorgfältig recherchierte Informationen, die Fakten und Meinungen auseinanderhalten
  • die Wirklichkeit nicht verzerrt darzustellen
  • das Sensationelle nicht in den Vordergrund zu rücken
  • ein vielfaltsicherndes und Orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu bilden

Das ist doch juristisch bla bla. Kann alles und nichts bedeuten. z.B. "Orientierungshilfe bieten". Wem denn? Einem, der Mehrheit, allen? Was ist bitte "die Wirklichkeit"? Was ist "nicht in den Vordergrund stellen". Was ist "sorgfältig recherchiert"? usw.
 
Ah, sorry, dann habe ich Dich falsch verstanden.
Äh - ja, natürlich ist das Jurasprech, weil man die Sender ja nicht mehr knebeln möchte als sie es durch die Aufgabe ohnehin schon sind. Das ist nur eine Erinnerung, sich doch mal auf ihren Auftrag zu konzentrieren, kein Leitfaden. Solche Leitfäden sind wahrscheinlich eher Sache der Sender oder der Sendereihen. Ob sie existieren, brauchen wir wahrscheinlich hier nicht zu diskutieren ...

Gruß
Skywise
 
Mal eines von zig absurden Beispielen, bei denen mir aber garantiert ein Verantwortlicher ganz ernsthaft erklären wird, dass es vom Programmauftrag selbstverständlich gedeckt ist und wir darüber froh sein sollen.

Auf dem Onlineportal des Bayerischen Rundfunk wurde dieser Online-Artikel einer "freie Mitarbeiterin beim Bayerischen Rundfunk" in der Rubrik "BAYERN" veröffentlicht. Ich gehe mal nicht davon aus, dass der im TV oder Radio verlesen wurde - Programmbezug also Null. Relevanz und journalistische Qualität - zumindest zweifelhaft. Meine Vermutung: der wurde gemacht, weil "Ken Jebsen" in den Google Trends gerade gut rankte.

Fast nur Text, dazu ein Screenshot eines Vorlesungshandouts.


Sprich: Der BR hat extra Geld für diesen Online-Artikel ausgegeben und stattdessen andere Lokalthemen nicht behandelt.

Und jetzt versucht mal, die oben geforderten Kriterien durchzuexerzieren...
 
Sprich: Der BR hat extra Geld für diesen Online-Artikel ausgegeben und stattdessen andere Lokalthemen nicht behandelt.

Und jetzt versucht mal, die oben geforderten Kriterien durchzuexerzieren...

Mich hat der Bericht schon interessiert. Und wenn es an einer bayrischen Uni passiert, kann man jetzt den Lokalbezug nicht wirklich abstreiten...
 
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